Monthly Archives: Feber 2022

Klicktipp: History | Sexuality | Law: Verschränkung von Recht mit Geschlecht und Sexualität im historischen Kontext (Weblog)

„Recht | Geschlecht | Kollektivität: Das umkämpfte Allgemeine und das neue Gemeinsame“ (Web); Teilprojekt der DFG-Forschungsgruppe „Recht | Geschlecht | Kollektivität“

Das Projekt „Recht | Geschlecht | Kollektivität“ untersucht die rechtspraktische Mobilisierung von Menschenrechten durch LSBTIQ*-Bewegungen seit den 1970er Jahren. Gefragt wird 1) nach der Art und Weise, in welcher sich dabei Handlungsräume verschlossen und eröffneten, 2) wird untersucht, welche Effekte die Mobilisierung von Menschenrechten umgekehrt auf die LSBTIQ*-Bewegungen selbst genommen hat.

Besonderes Augenmerk liegt auf der transnationalen Vernetzung sowie der Bildungsarbeit und -politik. Der Untersuchungszeitraum reicht von den Anfängen der LSBTIQ*-Bewegungen in den 1970er Jahren über die AIDS-Krise der 1980er und 1990er Jahre, Debatten über die gleichgeschlechtliche Ehe ab den 1990er und zunehmend 2000er Jahren bis hin zur staatlichen Institutionalisierung von LSBTIQ*-Anliegen (sowie diesbezüglichen Gegenprotesten) in den 2010er Jahren.

Im September 2018 ist der Weblog „History | Sexuality | Law“ online gegangen. Hier wurden bisher bereits gut 50 Beiträge veröffentlicht (Web).

Bisherige Posts:

  • Bildungsplan statt Berufsverbot. Wie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt innerhalb der letzten 50 Jahre vom schulischen Tabu zum Inhalt von Bildungs- und Lehrplänen wurde: Merlin Sophie Bootsmann
  • Liebe wird zum Menschenrecht: Postdoc-Projekt im DFG-Forschungsprojekt “Menschenrechte, queere Geschlechter und Sexualitäten seit den 1970er Jahren”: Andrea Rottmann
  • 7 Dinge, die wir beim Bloggen gelernt haben: Maria Ganten und Veronika Spingmann
  • „Unsere Stellung zu diesem Problem der Abtreibung ist ganz klar”. Parlamentarierinnen der SPD und KPD zur Abtreibungsdebatte 1926: Anna-Josepha Kriesche
  • „Zwey Knaben in einem Bette“. Spuren der Anti-Masturbations-Kampagnen im habsburgischen Bildungswesen um 1815: Waltraud Schütz Continue reading

Conference: Conflicts over Women’s and Gender Rights: Ambivalences and Contradictions, 10.-12.03.2022, virtueller Raum

Research Group Global Contestations of Women’s and Gender Rights: Alexandra Scheele, Julia Roth, and Heidemarie Winkel (Bielefeld Univ.) (Web)
Time: 10.-12.03.2022
Venue: virtueller Raum, via Bielefeld
In the academic year 2020/21, Alexandra Scheele, Julia Roth and Heidemarie Winkel together with more than 20 fellows from different disciplinary backgrounds analyzed the specific mechanisms and patterns of contestations over women’s and gender rights in diverse contexts across the globe. This included a theoretical reconsideration of the causes and structures of gender inequality, such as global capitalism, neoliberalism, nationalisms, authoritarian states or fundamentalist religions, and the reconceptualization of notions of equality in selected contexts and empirically-based reconfiguration of struggles for women’s and gender rights. That way, the inherent contentious nature of equality rights and the development of equality principles as a globally contested terrain came into view – taking the division of labor, citizenship and religion as empirical arenas.
In the closing conference, the group wants to take a closer look at the central patterns and common – unifying – elements in the conflicts over gender rights, in order to better understand the mechanisms of contestation. Most notably, to address the ambivalences, contradictions and tensions between what has been achieved in the struggles for equality on the one hand and the current backlashes and attacks on the other hand. Read more … (Web)
Panels

  • Ambivalences and contradictions in illiberal, authoritarian and populist contexts and ideological settings
  • Reconsidering gender ideologies and gender myths
  • Ambivalences and contradictions in neo-liberal contexts
  • Freedom, Equality, Neo-Liberalism? The role of gender inequalities and ideologies
  • Fundamentalist-authoritarian continuities
  • Queer/Feminist Contestations I: Unruly practices
  • Queer/Feminist Contestations II: Organized solidarities & institutionalized representation/contestations

Quelle: Hsozukult

Tagung: Sozioökonomie der Sexualitäten: 3. Jahrestagung des Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte, 29.-30.04.2022, Wien

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte (AKSG): Sebastian Bischoff (Paderborn), Franz X. Eder, Nora Lehner u.a. (Wien), Julia König (Mainz) und Dagmar Lieske (Frankfurt a.M.) (Web)

Ort: Universität Wien
Zeit: 29.-30.04.2022

Der Begriff der Sozioökonomie lenkt den Blick auf zwei in der internationalen Sexualitätengeschichte nach wie vor vernachlässigte Themenfelder: das Soziale und das Ökonomische. Der Begriff kann in „beide Richtungen“ gelesen werden und betont die vielfältigen Interaktionen von Wirtschaft und Gesellschaft und ihre Bedeutung für das Feld der Sexualitäten.

Programm: (PDF) | (Web: Hsozukult )

Panels

      • Sexualität, Biopolitik und Ökonomie
      • Sexuelle Arbeit und Handel mit Sex
      • Politisierung der Sexuellen Arbeit
      • Sexualität, Macht/Gewalt und ‚Kapitalien‘
      • Sex-Shopping
      • Pornographie: Diskurs und Ökonomie

Keynote-Vortrag: Katerina Lišková: Women as sexual beings in state socialism. How the state interest in reproduction translated into research on the female orgasm and how the pro-family policies fueled divorce

Seit den sittengeschichtlichen Werken des späten 19. Jhds. interessieren sich Sexualitätshistoriker*innen vor allem für die Kultur des Sexuellen und für dessen politische Disziplinierung, Modellierung und Hervorbringung. Dementsprechend elaboriert gestaltet sich der Forschungsstand, wenn es um sexuelle (Be-)Deutungen, Normen und Sinngebungen sowie um Konstruktionen, Wissensbestände und Diskurse von bzw. über Sexualität/en geht. Sexuelle Skripts, Rollen, Identitäten, Ideologien und Mythologien werden genauso in den Fokus gekommen wie politische Sexualregime, der Wandel von Rechtsnormen und die Gouvernementalität des Sexuellen.
Mit der 3. Jahrestagung des AKSG möchten die Veranstalter*innen das Interesse auf Continue reading

CfP: GeschlechterRäume. Perspektiven der Zeitgeschichte (10/2022, Potsdam); bis: 11.03.2022

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam: Ronny Grundig, Laura Haßler, Elisabeth Kimmerle, Annalisa Martin, Annelie Ramsbrock und Juliane Röleke (Web)

Zeit: 06.-07.10.2022
Ort: Potsdam
Einreichfrist: 11.03.2022

Im Zuge des spatial turn hat die Forschung Räume als sozial erzeugte (gleichwohl materialisierte) Orte erkannt, die zu weit mehr im Stande sind als nur Menschen, Tiere oder Dinge zu beherbergen. Räume beeinflussen Handlungen und Verhaltensweisen und sind zugleich Ergebnis dessen, weil sie umrissen, hergerichtet und mit Bedeutung versehen werden.

Innerhalb der Geschichtswissenschaft ist eine solche sozialkonstruktivistische Raumauffassung bislang vor allem herangezogen worden, um nationalräumliche Organisationsformen, Städtebaukonzepte oder Verkehrswege in den Blick zu bekommen. Gewöhnliche Alltagspraktiken, soziale Beziehungsmuster oder persönliche Erfahrungen hingegen sind auf ihre Raumbedingtheit nur am Rande befragt worden. Auch stehen Arbeiten, die Subjektivierungsprozesse und Raumerleben miteinander in Verbindung setzen, noch weitgehend aus.

Wichtige Impulse für eine solche Perspektive von Raum gehen von der Geschlechterforschung aus. Sie kann seit Langem epochenübergreifend zeigen, dass Konflikte um Raum maßgeblich im Geschlechterverhältnis ausgetragen wurden, weil geschlechtsbedingte Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe mit geschlechtsspezifischen Raumzuweisungen (privat und öffentlich) korrespondieren. Die Erkenntnis, dass Geschlecht und Raum also nicht unabhängig voneinander zu denkende Kategorien sind, sondern einander bedingen und bestätigen, ist innerhalb der Zeitgeschichte bislang allerdings nur in begrenztem Maße historisiert und alltagsgeschichtlich fruchtbar gemacht worden.

An dieser Stelle soll die geplante Tagung ansetzen, auf der die Teilnehmer:innen sich mit geschlechtsspezifischen Praktiken der Raumaneignung in der zweiten Hälfte des 20. Jhds. befassen, konkret mit Situationen, in denen Räume geschlechtsspezifisch produziert, reproduziert, verändert und erfahren wurden. Zugleich geht es umgekehrt um die Bedeutung von Raum für geschlechtsspezifische Subjektivierungsprozesse und – das scheint uns besonders gewinnbringend – damit verbundenem Widerstand und Gegenreaktionen. Leitende Fragen sollen dementsprechend sein, wie Raum durch … weiterlesen und Quelle (Web).

Klicktipp: Florian Wenninger: Frauen in den Februarkämpfen 1934. Das Ende einer Männerlegende (Publikation)

Karl-Renner-Institut in Koop. mit dem Verein zur Erforschung der Repressionsmaßnahmen des österreichischen Regimes 1933-1938 (Web)

Der Wiener Historiker Florian Wenninger hat 2017 in der Themenreihe „Frauen machen Geschichte“ des Karl-Renner-Instituts einen kurzen Text zu Frauen in den Februarkämpfen 1934 veröffentlicht.

Der Beitrag ist seit 11. Februar 2022 auf der Website des Karl-Renner-Instituts online frei verfügbar.

„Frauen in den Februarkämpfen 1934. Das Ende einer Männerlegende

Eine Analyse auf Basis der Kooperation des Karl-Renner-Instituts mit dem Verein zur Erforschung der Repressionsmaßnahmen des österreichischen Regimes 1933-1938 zum Zwecke der Dokumentation der zivilen Opfer des 12. Februar 1934 mit dem Fokus auf Frauen.

Einleitendes: Demnächst müsse er wieder nach Graz, schrieb Theodor Körner im Februar 1932 an Otto Bauer und Julius Deutsch ‚zu einer ‚Frauenversammlung‘ von der ich mich nicht drücken konnte. Die Frauen wollen hören, was sie bei einem Putsch für Heldentaten verrichten können. Ich werde ihnen Aufgaben geben, wie ich sie für richtig erachte, wobei ich selbstverständlich jedes Zusammengehen der beiderseitigen Geschlechter im Schutzbund bei der normalen Tätigkeit für absolut unrichtig halte.‘ Vor 1934 war Körner einer der wichtigsten Militärfachleute der Sozialdemokratie gewesen. Der von ihm beklagte weibliche Tatendrang wirft die Frage auf wie es denn kommt, dass zwar stets von einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft in der Ersten Republik berichtet wird, im weiteren aber ausschließlich von Männern die Rede ist? Wo waren die Frauen in all dem?

In der Geschichtsschreibung der Februarkämpfe tritt dieser Aspekt besonders hervor: Der Tag des Kampfes, das war ‚When you send your wife and children down to the cellar to be out of the way of shells‘ wie es in der ‚Ode to the Austrian Socialists (February 12th–February 15th 1934)‘ heißt, die der Pulitzer-Preisträger Stephen Vincent Benét 1936 in den USA veröffentlichte. Benét war freilich kein Augenzeuge der Vorgänge in Österreich gewesen, er kannte die hiesige Situation nur vom Hörensagen und übertrug daher nicht zuletzt seine Vorstellungen von Krieg und Gewalt auf das ferne Geschehen. Wie später auch den meisten der (überwiegend: männlichen) HistorikerInnen … “ Weiterlesen (Web).

Klicktipp: Hanna Lichtenberger und Veronika Duma: Frauen in den Februar-Kämpfen 1934 (Weblogeintrag)

Weblog „Mosaik – Politik neu zusammensetzen“ (Web)

Am 12. Februar 2015 beschäftigte sich der Weblog „Mosaik“ mit der Un/Sichtbarkeit von Frauen in den Erinnerungen an die „Februar-Kämpfe“ von 1934.

In dem Beitrag von Veronika Duma und Hanna Lichtenberger werden zwölf Frauen kurz vorgestellt, die aktiv an den Ereignissen beteiligt waren:

„Frauen im Widerstand (eine unvollständige Liste)“

  • Rosa Jochmann
  • Käthe Odwody
  • Maria Fertner und Paula Wallisch
  • Marie Jahoda
  • Anna Haider
  • Maria Emhart
  • Ida Sever
  • Wilhelmine Moik
  • Marie Langer
  • Ilse Barea Kulscar
  • Hella Postranecy

Beschreibung: „In der kollektiven Erinnerung an den Widerstand fehlten Frauen lange. Dass sich dies weder mit der Realität noch dem Mangel an Quellen rechtfertigen lässt zeigen Veronika Duma und Hanna Lichtenberger.

Die politischen Verhältnisse zwischen 1933 und 1938 in Österreich sind vielleicht das umstrittenste Kapitel der österreichischen Zeitgeschichte, um das die Debatten bis heute nicht verstummt sind. (…)

In der Forschung zum Widerstand aber auch im antifaschistischen Gedenken spielten Frauen und Fragen von Geschlecht bis in die jüngste Vergangenheit eine sehr geringe Rolle. Dabei ermöglicht die Erinnerung an die Geschichte emanzipatorischer Kämpfe auf den Erkenntnissen, Erfahrungen und historischen Beispielen von Kämpfen und der Solidarität von Frauen aufzubauen. Ein großer Teil der parteipolitischen Texte beruht auf Erzählungen von Funktionären, die in ihrer Erinnerung – aufgrund der vorherrschenden Geschlechterverhältnisse – die Rolle von Frauen …“ weiterlesen (Web)

 

Klicktipp: Podcasts zur Frauen-, Geschlechter- und queeren Geschichte im Salon 21

Salon 21 (Web)

Im Sommer 2021 wurde hier eine Reihe mit feministischen Geschichtepodcasts gebracht. Die entsprechende Kategorie ist „Podcasts, Videos etc.“ (Web).

Diese erste Zusammenstellung hat bereits die große Vielfalt der unterschiedlichen Angebote gezeigt, die inzwischen bestehen:

Sehr frühe und ganz neue Projekte

Dabei finden sich frühe Podcasts oder vergleichsweise junge Projekte wie z.B.:

  • die 2010 in Wien gestarteten „Stimmen der Kulturwissenschaften“ (Web)
  • oder die jeweils 2020 begonnenen Projekte „Frauen von damals“ über Aktivistinnen der Ersten Bürgerlichen Frauenbewegungen (Web), „HerStory – Starke Frauen der Geschichte“ (Web) oder „Weibs:bilder – von Bitches & Queens“ (Web).

Lang bestehende Podcasts und abgeschlossene Reihen

Vorgestellt werden lange bestehende Podcasts oder von vorne herein als abgeschlossene Reihe konzipierte wie z.B.:

  • „Schusterstochter, Weberkind: Die ersten Parlamentarierinnen“, die aus Anlass von 100 Jahre Gründung der Republik Österreich vom Parlament gestaltet wurde (Web), oder „The Archives of Lesbian Oral Testimony“ (2017-2018) (Web).

Zusammenstellungen in anderen Medien

Dazu gibt es Zusammenstellungen, die aus anderen Medien übernommen werden konnten. Hier finden sich z.B.:

  • ein Überblick über gleich „21 English-speaking Podcasts for Women“s History“ (Web)
  • und schließlich fünf verschiedene Rundschauen über feministische oder queere Podcasts ohne konkreten historischen Schwerpunkt (Web).

Weitere Podcasts?

Hier fehlen mit Sicherheit noch viele tolle Podcasts zur Frauen-, und Geschlechter- und queeren Geschichte. Senden Sie Hinweise darauf ggf. gerne an Li Gerhalter, die Administratorin des Salon 21 an sammlung.frauennachlaesse@univie.ac.at. Es können ganze Podcast-Reihen sein, oder auch einzelne Sendungen.

Klicktipp: LGBTQ+ lives and heritage – via Europeana (Website)

Europeana (Web)

The Europeana documentation project makes a variety of sources from different archives and collections across Europe available online on its website.

One of the thematic galleries of Europeana is „LGBTQ+ Life and Heritage“. Here you will find initial access to a range of historical sources documenting the earlier lives of LGBTQ+ people in Europe.

Some collections of which you can find sources in the online compilation „LGBTQ+ lives and heritage“ are:

  • Atria, Institute on Gender Equality and Women’s History, Amsterdam
  • Cork LGBT Archive, Cork
  • Finnish Heritage Agency, Helsinki
  • Hellenic Literary and Historical Archive (ELIA) – National Bank of Greece Cultural Foundation (MIET), Athina
  • International Institute of Social History, Amsterdam
  • Örebro läns museum, Örebro
  • Nordic Museum Foundation, Stockholm
  • Wellcome Collection, London

First overview of thematic collections

The pictures made available here are only a first very tiny selection.

The value of such online collections lies mainly in the fact that they can give first impressions of the existing historical sources, which are also easily available online.

In particular, the references to the institutions where the sources are accessible in the original make this website an entry medium for further research. This tells users which institutions they can consult in order to do even more in-depth research. Archive holdings are never fully available online.

CfP: Töchter ihrer Klasse? Proletarische Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik (ZS Arbeit – Bewegung – Geschichte); bis: 31.03.2022

Zeitschrift  Arbeit – Bewegung – Geschichte (Web), Schwerpunktheft im Mai 2023

Einreichfrist: 31.03.2022

„Klasse und Geschlecht“ – unter diesem Titel unternahm die Zeitschrift  Arbeit – Bewegung – Geschicht mit dem Heft 3/2019 den Versuch einer historischen Bilanz zu der Frage, wie Arbeiter:innenbewegungen[1] und klassenbasierte Proteste mit Geschlechterordnungen umgingen und welche historischen Praxen sich aus dem Anspruch einer Emanzipation gegenüber beiden Herrschaftsverhältnissen ergaben. Ein Ergebnis war: Gerade jene Bewegung, in der das Thema Klasse und Geschlecht erstmals marxistisch reflektiert wurde, ist seit Jahrzehnten von der Forschung vernachlässigt worden – die proletarische Frauenbewegung im deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Daher wollen die Herausgeber:innen dieser nun ein eigenes Heft widmen.

Unser Wissen über die Geschichte der proletarischen Frauenbewegung ist bis heute von unterschiedlichen Forschungslücken geprägt. Während ihr historischer Kern im Kampf von Arbeiterinnen um politische, ökonomische und soziale Gleichberechtigung und Emanzipation der späten Kaiserzeit und der Weimarer Republik liegt, fand die Intensivierung ihrer Erforschung vorrangig in der Bundesrepublik der 1970er und -80er Jahren statt. Herausragend sind hier Autor:innen wie Elisabeth Haarmann, Heinz Niggemann, Sabine Richebächer oder der britische Historiker Richard Evans zu nennen. Seitdem scheint das Forschungsinteresse an diesem Gegenstand massiv abgenommen zu haben – woran auch die Jubiläen der 100jährigen Ausrufung der Weimarer Republik 2019 oder der 150jährigen Gründung des Deutschen Kaiserreichs 2021 nichts geändert haben.

Trotz einer gegenwärtigen Renaissance der Frauengeschichtsschreibung, die sich in prominenten Buchveröffentlichungen und verschiedenen Podcast-/Twitter-Projekten zeigt, steht ein dezidierter und analytischer Blick auf das proletarische Frauenbewegungsspektrum in all seinen Facetten noch aus. Darunter fassen die Herausgeber:innen diejenigen Akteurinnen, die sich ihrem Selbstverständnis nach zur proletarischen Frauenbewegung gezählt haben. Die jüngere Forschung hat bereits ihre Perspektiven erweitert, um der Heterogenität der Frauenbewegung im Kaiserreich Rechnung zu tragen. Einige Ansätze präferieren zudem dekonstruktive Sichtweisen und diskutieren die Tauglichkeit der Einteilung in beispielsweise „bürgerlich“ oder „proletarisch“ zur … weiterlesen (Web).

Workshop: Heroic Masculinities – Intersectional Perspectives, 24.-25.02.2022, virtual space

University of Freiburg, Collaborative Research Centre „Heroes – Heroizations – Heroisms“; Joachim Grage and Vera Marstaller (Web)
Zeit: 24.-25.02.2022
Venue: virtual space, via Freiburg
Registration by: 20.02.2022
The workshop will address the role of masculinity in processes of heroization. It will examine to what extent characteristics such as age, race, social origin, sexual orientation, denomination and (dis)ability determine who can or cannot be heroized in different cultural contexts.
Our ideas of the heroic have an impact on our understanding of masculinity. The ideas of masculinity that are transported and conveyed through the heroic significantly shape the relationship between the sexes. An intersectional perspective shows that ideas of masculinity also have hierarchizing effects. Intersectionality describes the interplay of different social processes of inclusion and exclusion.
Based on the thesis that heroic masculinity represents an ideal that only few can achieve, but which also has an impact on those who do not live up to it, this workshop will explore the intersectional interplay and relations between heroism and masculinity. The international participants will discuss the role of masculinity in processes of heroization and examine to what extent characteristics such as age, race, social origin, sexual orientation, denomination and (dis)ability determine who can or cannot be heroized in different cultural contexts.
Panels

  • HIV and its Consequences
  • Class and Celebrity
  • Catholicism and Race
  • Homosexuality and Gender
  • Ethnicity and Agency
  • Guided Tour of Queer Freiburg (in German)

Read more and source … (Web)
Registration via e-mail by February 20, 2022 to: maskulinitaeten@sfb948.uni-freiburg.de; Contact person: Antonia Wind. You will receive the access data for the online event in good time by mail.