Monthly Archives: Juli 2025

Klicktipp: WeiberDiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift – seit 2008 online (Website)

WeiberDiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift (Web)

Der WeiberDiwan war ehemals die Rezensionszeitschrift der Frauenbuchhandlung Frauenzimmer in 1070 Wien, seit 2008 wird er als Online-Journal veröffentlicht. Er erscheint zweimal im Jahr, auf der Website ist auch ein Archiv mit allen Ausgaben seit 2008 verfügbar (Web).
Gedruckt gibt es den WeiberDiwan als Beilage der Zeitschrift an.schlaege. das feministische magazin (Web) sowie in ausgewählten Buchhandlungen (Web).
Das aktuelle Redaktionsteam sind Anna Veis, Margit Hauser, Margret Lammert, Nike Kirnbauer, Sabine Zopf und Susanne Karr. Die Arbeit wird ehrenamtlich geleistet, die Herausgeberin ist der Verein zur Förderung feministischer Literatur und Wissenschaft.

Feministische Buchhandlungen in Wien
Die Frauenbuchhandlung Frauenzimmer bestand von 1977 bis 2007. Anfang 2012 eröffente Chicklit in der Kleeblattgasse 7 in 1010 Wien. In diesen Räumlichkeiten befand sich vormals die AUF, die erste feministische Zeitschrift der zweiten Frauenbewegung in Österreich (Web).

Aus dem Editorial des aktuellen WeiberDiwans – mit einer Veranstaltungsankündigung
„Liebe Leser*innen! Was für eine Art Sommer wird das? Zwischen frühen heißen Tagen und abruptem Zurück-an-den-Start mit den verlängerten Eisheiligen scheint noch alles drin zu sein. Das Wetter ist nach wie vor nicht beeinflussbar, die politische Situation immerhin bedingt. In Zeiten des Umbruchs ist es noch wichtiger, sich klar zu positionieren. Jede von uns nimmt Einfluss, jeden Tag, in der Art, wie sie spricht, wie sie konsumiert, wie sie mit anderen umgeht und ob sie sich traut, Dinge zu kommentieren, die nicht in Ordnung sind. Also keine Zeit der Bequemlichkeit.
Um immer wieder Energie, Argumente und Elan zu gewinnen, die täglichen Herausforderungen zu meistern, gibt es in unserer Buchauswahl jede Menge Empfehlungen. Schon seit 30 Jahren suchen wir beim WeiberDiwan aktuell relevante, feministische Literatur für euch aus und wollen das im Herbst 2025 feiern! Näheres wird noch bekanntgemacht, wir hoffen, ihr seid dabei. (…)“ (Web)

Klicktipp: Listen to the Archive! Podcast des Digitalen Deutschen Frauenarchivs zu feministischer Geschichte

Listen to the Archive! Podcast des Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) (Web)

„Feminismus hat Geschichte! Und die ist politisch, bewegt und reich an Auseinandersetzungen. Sie erzählt von Solidaritäten und Brüchen, sie hat viele Gesichter, Perspektiven und nicht zuletzt Schultern, auf denen auch heute Feminismus gelebt, gedacht und ausgehandelt wird. Von Frauenstreiks bis Cyberfeminismus, von Pionier*innen in Sport oder Sprache: Der DDF-Podcast blickt auf Akteur*innen und Phänomene aus mehr als 200 Jahren feministischer Bewegungsgeschichte. Was trennt, was verbindet – damals und heute? Wir öffnen feministische Zeitkapseln und Schatzkisten, treffen Historiker*innen, Zeitzeug*innen und weitere Expert*innen – und nehmen euch mit auf eine Entdeckungstour durch die feministischen Archive. Listen to the Archive!“
Der DDF-Podcast wurde 2022 gestartet. Bisher sind diese Folgen erschienen (Web):

  • Feministische Archive vernetzen sich europaweit. The Power of Networking (33 Min.) (Web)
  • Unerschrocken für Gleichberechtigung. Auf den Spuren von Elisabeth Selbert (44 Min.) (Web)
  • Frauen und Widerstand gegen den Faschismus – Erinnerung macht Mut (34 Min.) (Web)
  • Umwege zur Selbstbestimmung – zwischen § 218, Frauenwahlrecht und europäischer Solidarität (46 Min.) (Web)
  • „Die haben wir alle gelesen“: Autorinnen der DDR neu- und wiederentdecken: 90 Jahre Reimann, Wander, Morgner (42 Min.) (Web)
  • Feministisches Erinnern bleibt politisch: Vernetzung & Rolle feministischer Archive (39 Min.) (Web)
  • 175 Jahre Märzrevolution: Frauenemanzipation und Louise Otto-Peters (41 Min.) (Web)
  • Mit Hass an die Macht: Die NS-Machtübernahme 1933 (42 Min.) (Web)
  • Migration, Flucht & Stadtpolitik: Von Teheran nach Köln (44 Min.) (Web)
  • 11 Freund*innen: Fußball und Feminismus (57 Min.) (Web)
  • Bilder Sozialer Arbeit: 150 Jahre Alice Salomon (52 Min.) (Web)

i.d.a.-Dachverband: Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF) (Web)
Das DDF ist das Fachportal zur Geschichte der Frauen- und Lesbenbewegungen in Deutschland. Seit 2018 macht es laufend weitere thematische Dossiers und Digitalisate von ausgewählten Quellen der Geschichte der Frauen*bewegungen im Internet zugänglich.
Das DDF ist aufgebaut auf dem Online-Verbund-Katalog „META“ des i.d.a.-Dachverbandes, der 2015 online gegangen ist und in dem die Kataloge von mehr als 30 Einrichtungen zusammengeführt recherchiert werden können (Web). (Während sich das DDF auf Deutschland bezieht, sind im „Meta“-Katalog auch Einrichtungen aus Österreich, Luxemburg und Italien vertreten.)

CfP: Geschlechter des Sozialen: Dialoge zu Verortungen und Perspektiven soziologischer Theorien (03/2026, Dortmund); bis: 10.10.2025

Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS): Sektionen „Frauen- und Geschlechterforschung“ und „Soziologische Theorie“ (Web)

Zeit: 12.-13.03.2026
Ort: Dortmund
Einreichfrist: 10.10.2025

Es ist ein soziologischer Gemeinplatz, die Allgegenwärtigkeit der Geschlechterverhältnisse zu konstatieren: Geschlecht, so ist spätestens seit der Popularisierung des „Doing-Gender“-Theorems seit den 1980er Jahren klar, wird in sozialen Praktiken und Diskursen permanent hergestellt, verhandelt, stabilisiert und verschoben. Geschlechterverhältnisse prägen gesellschaftliche Reproduktion, sozialen Wandel, Wissensproduktion und soziale Praktiken. Die Frauen- und Geschlechterforschung hat ihren Stellenwert als theoriegenerierendes Feld vor diesem Hintergrund immer schon begriffen und ernst genommen: Wichtige gesellschaftstheoretische Diagnosen, wie etwa die „doppelte Vergesellschaftung von Frauen“ (Regina Becker-Schmidt), die Einbindung in die „heterosexuelle Matrix“ (Judith Butler) oder die Problematisierung der Annahme von „Arbeit aus Liebe“ (Gisela Bock und Barbara Duden) sind längst zum Kernbestand soziologischer Reflexion avanciert. Gleichzeitig werden Frauen- und Geschlechterforschung sowie die feministische Theorie auch heute noch häufig als Spezial- oder Sonderdiskurse gesehen und gesellschafts- wie sozialtheoretisch selten systematisch berücksichtigt. Geschlechterforschung gehört als „dissidente Partizipierende“ (Sabine Hark) mittlerweile zwar zum Kern der Soziologie, ihre Theorieproduktion hat in der Disziplin allerdings allenfalls den Status einer „eingebundenen Außenseiter:in“ (Patricia Hill Collins): eine Einordnung, die möglicherweise selbst Ausdruck eines epistemischen Ungleichverhältnisses ist und zur kritischen Reflexion theoretischer Kanonbildung auffordert. Die geplante Tagung soll stärker als dies bislang häufig geschieht, zur wechselseitigen Irritation anregen: Allgemeine soziologische Theorie und Ergebnisse der Geschlechterforschung sowie Kernthemen feministischer Theorien sollen in einen produktiven, kritischen, kontroversen Dialog treten. Die geplante Tagung möchte damit die Trennung von allgemeiner Gesellschaftstheorie, soziologischer Theorie und Sozialtheorie auf der einen und „besonderer“ Geschlechterforschung und feministischer, queerfeministischer und intersektionaler Theorie auf der anderen Seite herausfordern. Weiterlesen … (PDF)

Quelle: GenderCampus

A call for a feminist intervention: Celebration of shared roots, enduring entanglements and germinating hope (03/2026, Amsterdam); by: 15.08.2025

15th Anniversary of the Amsterdam Research Centre of Gender and Sexuality (ARC-GS) (Web)

Time: 13.03.2026
Venue: Amsterdam
Proposals by: 15.08.2025

Some fifteen years ago, a group of (young) academics decided to build a center for research on gender and sexuality where a variety of academic approaches would meet: anthropologists, geographers, political scientists, sociologists working on matters of gender and/or sexuality. They laboured together at a university in a modestly-sized capital city in a former colonial-center, a country that continues to disproportionately reap the capitalist benefits of that past and is situated in what we today call the ‘global north’. They did not have a lot of power or influence, nor institutional backing, but they creatively built something simply by insisting on the right to exist. They were relentless, as were those who came after them. The center exists to this day, facilitating research on gender and sexuality. That deserves to be commemorated. So, we came together to make a plan. We also recognised that the center exists imperfectly, and that warrants critical adjustments.
We started off rather predictably by imagining a conference – a conference to discuss, debate and think about the (im)possibilities of feminist solidarities in a world that is not yet equitable. We were immediately confronted by the inequalities of that world. Could the feminists we hoped would come to celebrate and critique the center through their interventions get visas? How much time, effort and money would they have to expend just to try? The centre would benefit greatly from their work, but would they gain something from it too? Would we really say anything new? Necessity is the mother of invention! So we tried to think of something new. We thought: “Why not offer a prize to celebrate our shared roots, enduring entanglements and germinating hopes instead?” Read more … (Web)

Organising Committee: Zethu Matebeni (South Africa), Julie McBrien and Rachel Spronk (the Netherlands), and Mohira Suyarkulova (Kyrgyzstan)

Source: GenderCampus

Tagung: Streit ums Wählen! Wahlrecht und Wahlpraxis in Geschichte und Gegenwart, 01.-02.10.2025, Stuttgart

Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus (Web)

Zeit: 01.-02.10.2025
Ort: Stuttgart-Hohenheim
Anmeldung bis: 15.08.2025

Über das Wählen wird wieder gestritten. Wahlrecht, Wahlverfahren und die Zugänglichkeit von Wahlen stehen erneut im Mittelpunkt politischer Debatten – in Deutschland und darüber hinaus. Das Theodor-Heuss-Kolloquium 2025 nimmt historische Entwicklungen ebenso in den Blick wie aktuelle Reformen. Wie zeigen sich gesellschaftliche Konflikte in der Wahlpraxis und in der Gestaltung von Wahlsystemen?

Sektionen: Wahlen – Legitimation und Verwaltung | Konflikte um das Wahlsystem der Bundesrepublik | Sind unsere Wahlen demokratisch genug? | Wahlen – Parteien und Polarisierung | Repräsentation – Erweiterung und Alternative

Programm

Mi., 01.10.2025

09:00 Uhr: Ankommen und Begrüßung

09:30 Uhr: Paul Nolte (Berlin): Jenseits der Selbstverständlichkeiten. Historische Erfahrungen und die neuen Debatten über das Wählen

11:00 Uhr: Wahlen – Legitimation und Verwaltung, Moderation: Jan Ruhkopf (Stuttgart)

– Johanna Mittrop (Leipzig): Öffentliches Wählen: Wahlrechtlicher Integritäts- und Integrationsanspruch im Wandel
– Pascale Cancik (Osnabrück): Die Legitimität der Wahlen als Verwaltungsaufgabe
– Hedwig Richter (München): Die Bedeutung der Bürokratie für die Legitimation von Wahlen Continue reading

Klicktipp: Es war ein kämpferisches Leben. Frauen gegen Faschismus, 21.07.-14.08.2025 (Sendungen/Podcast auf Radio Ö1)

Ö1-Schwerpunkt „Widerstand“, Reihe „Frauen gegen Faschismus“ in „Betrifft Geschichte“ (Web)

Zeit: 21.07.-14.08.2025, 17:55 Uhr
Ort: Radiosender Ö1

Auf Ö1 ist in den nächsten vier Wochen von Montag bis Donnerstag täglich je ein kurzer Ausschnitt aus Interviews mit 16 Widerstandskämpferinnen zu hören. Sie übten Sabotage in der Fabrik, schufen illegale Kommunikationsnetze, kämpften als Partisaninnen oder schlossen sich der Résistance an.
Die Interviews wurden in den 1980er-Jahren von Karin Berger, Karin Holzinger, Lotte Podgornik sowie Lisbeth N Trallori geführt und in Auszügen in dem inzwischen legendären Film „Küchengespräche mit Rebellinnen“ (A 1984, Web) und dem ebenfalls berühmten Buch „Der Himmel ist blau. Kann sein. Frauen im Widerstand. Österreich 1938-1945“ veröffentlicht. Das Buch wurde 2023 im Promedia Verlag neu aufgelegt (Web).

Radioreihe „Frauen gegen Faschismus“
Interviewerinnen: Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte Podgornik und Lisbeth N Trallori | Redaktion: Ulrike Schmitzer | Gestaltung: Karin Berger | Nach der Ausstrahlung können die kurzen Beiträge (jeweils ca. 5 Minuten) online nachgehört werden (Web):

  • Hermine Jursa (21.07.2025) (Web)
  • Irma Schwager (22.07.2025) (Web)
  • Antonie Lehr (23.07.2025) (Web)
  • Friedl Burda (24.07.2025) (Web)
  • Helene Kuchar-Jelka (28.07.2025) (Web)
  • Johanna Saldoschek-Zala (29.07.2025) (Web)
  • Gusti Hölzl (30.07.2025) (Web)
  • Marianne Feldhammer, Maria Plieseis und Leni Egger (31.07.2025) (Web)
  • Rosl Grossmann-Breuer (04.08.2025) (Web)
  • Anni Haider (05.08.2025) (Web)
  • Martha Raffelsberger (06.08.2025) (Web)
  • Helene Potet (07.08.2025) (Web)
  • Hilda Stampfl und Franziska Haas (11.08.2025) (Web)
  • Agnes Primocic (12.08.2025) (Web)
  • Irma Trksak (13.08.2025) (Web)
  • Hanna Sturm (14.08.2025) (Web)

Weiteres Thema im Schwerpunkt „Widerstand“ in der Reihe „Betrifft: Geschichte“
„Bedrohte Natur – Ziviler Ungehorsam. Zur Geschichte des Umweltschutzes in Österreich“, 28.07.-02.08.2025 (Web)

Klicktipp and CfP: Love, Desire & Intimacy ([anthro]metronom Blog); by: –

[anthro]metronom. witnessing psy realms; Institute of Social and Cultural Anthropology at Freie Univ. Berlin and supervised by Thomas Stodulka (Web)

Proposals by: –

We all think we know what love is — until we try to define it. The moment we reach for words, love shape-shifts: it’s personal and political, tender, tumultuous, and at times, painful — both fleeting and forever. Desire, just as elusive, threads through our bodies, our relationships, our societies, leaving traces that call to be explored. And intimacy? It lingers in relations with ourselves and the world, in radical acts of care and moments of violence, in the spaces between self and other. We invite you to creatively explore love, desire, and intimacy in all their entangled, messy, and diverse forms. Whether in the shape of stories, poems, text fragments, pictures, experimental pieces, or theoretical reflections — we want to hear your voices. How do these forces move through and shape your life, your research, your movements/activism, your relationships? How do they interweave with the political, the social, the everyday?
Inspired by the affective turn in anthropology — where affects and emotions have taken center stage — as well as by current research on embodiment, gender, and sexuality, we seek contributions that stretch across personal and academic realms, revealing how the personal is entangled with broader structures of power and possibility. In times marked by the global rearticulation of fascism, patriarchy, and imperialism, we see this special section as a beacon of hope — a space to resist, connect, and imagine otherwise. This is an open invitation to let your words wander. To approach love, desire, and intimacy not just as subjects of study, but as lived experiences that resist easy categorization. Your contributions will become part of a multi-faceted section on the [anthro]metronom Blog, bringing together different voices, perspectives, and creative modes of expression.

The new blog [anthro]metronom (Web) | (PDF)
The new blog [anthro]metronom aims at publishing essays on psychological anthropology accessible to everyone. It is designed as a platform where students, scholars and everyone interested in psychological anthropology is invited to submit essays related to current or historical discussions at the intersections of anthropology, psychology, and psychiatry in the broader sense. Continue reading

CfP: Adoleszenz in der Polykrise: Entstehung und Rekonstruktion generationeller Weltbilder (05/2026, Basel), bis: 01.11.2025

Workshop aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums des IHSK Frankfurt; Andreas Franzmann (Frankfurt), Axel Jansen (Washington, DC) und Roland Becker-Lenz (Basel) (Web)

Zeit: 21.-22.05.2026
Ort: Univ. Basel
Einreichfrist: 01.11.2025

Die aktuelle Jugendkohorte wächst in eine historische Konstellation hinein, in der sich zahlreiche Grundkonstanten früherer Generationen aufzulösen scheinen. Die Diagnose eines massiven Klimawandels und seiner Folgen, Einschränkungen während der Corona-Pandemie, der russische Expansionskrieg in der Ukraine, globale wirtschaftliche Verschiebungen und die Folgen für die einstigen Industrieländer des Westens, der Aufstieg des Rechtspopulismus und die Schwächung transatlantischer Allianzen zeitigen neue Krisen und Unsicherheiten. Nicht selten ist bereits die Beschreibung dieser Krisen polarisierend, weil über ihre Art und Gewichtung kein Konsens besteht. Folgt man dem Tenor aktueller Mediendebatten, befindet sich die Welt in einem tiefgreifenden Wandel, einer „Polykrise“ (Adam Tooze), deren epochaler „Nenner“ weder klar umrissen, noch deren Ausgang absehbar wäre.
Ein Blick auf die aktuellen Jugendkohorten ist vor diesem Hintergrund aus mehrfacher Hinsicht interessant. Die Adoleszenz ist selbst eine Krise für junge Menschen, weil diese sich von ihrem Elternhaus und ggf. auch ihrem sozialisatorischen Herkunftsmilieu lösen und erste Schritt auf dem Weg in eine erwachsene Selbständigkeit mit neuen Bindungen gehen müssen. Sie ist das Ende der Kindheit, umfasst nicht nur die Pubertät als einer körperlichen Verwandlung, sondern auch die Herausforderung, sich den „Bewährungsdimensionen des Erwachsenenlebens“ (Ulrich Oevermann) verbindlich zu stellen und eigene Lebensentscheidungen treffen zu müssen, die den späteren biographischen Weg bahnen: „Was ist mein Beitrag zum Erhalt meines politischen Gemeinwesens und welche Positionen habe ich im politischen Meinungsstreit?“ „Was ist mein privater Lebensentwurf bzw. welche psychosexuelle Identität habe ich hinsichtlich Geschlecht, Sexualität, Partnerschaft und Kinderwunsch?“ „Welchen Beruf … weiterlesen ( Web).

Eingeladen sind Kolleg:innen aus der Soziologie, der Geschichtswissenschaft und aus benachbarten Fächern, der historischen wie aktuellen Entstehung von Deutungsmustern unter Adoleszenten nachzuspüren.

CfP: Theorien und Politiken der Zeit | Theories and Politics of Time (Femina Politica); bis: 30.11.2025

Femina Politica. Zeitschrift für Feministische Politikwissenschaft; Friederike Beier und Hanna Völkle (Web)

Einreichfrist: 30.11.2025

Version auf Deutsch
Die Hegemonie der linearen Uhrenzeit ist durch Effizienzlogiken in kapitalistischen Gesellschaften geprägt. Die damit verbundene Zeit-ist-Geld-Logik führt zu vielfältigen Zeitkonflikten – etwa zu Zeitstress und Zeitarmut für Sorgeleistende oder zu kollektiver Ohnmacht angesichts der langanhaltenden Effekte von Umweltzerstörung und Extraktivismus. Wer wie viel und welche Zeit zur Verfügung hat, hängt ganz maßgeblich von den materiellen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen ab. Die Verteilung von Zeit ist vergeschlechtlicht und in intersektionale Ungleichheitsverhältnisse eingebettet. Theorien der Zeit aus queerer, feministischer, ökologischer, dekolonialer, ableismuskritischer oder intersektionaler Perspektive betonen differente Zeitlichkeiten und ihre Hierarchisierung im euro- und androzentrischen Kapitalismus. Differenz wird etwa verzeitlicht, indem durch hegemoniale und lineare Zeitlichkeiten andere Zeitlichkeiten als „rückständig“ markiert werden. Begriffe wie Chrononormativität oder crip time verdeutlichen, wie hegemoniale Zeitlichkeit heteronormative und ableismus-zentrierte Normierungen und Normalisierungen von Zeit hervorbringen. Feministische Zeittheorien … weiterlesen (PDF).

English version
The hegemony of linear clock time is shaped by the rationality of efficiency in capitalist societies. The associated time-is-money logic leads to a variety of time conflicts, such as time stress and time poverty for carers, or collective powerlessness in the face of the long-lasting effects of environmental destruction and extractivism. Who has how much and what kind of time available depends mainly on material and socio-political conditions. The distribution of time is gendered and embedded in intersectional inequalities. Theories of time from queer, feminist, ecological, decolonial, ableism-critical or intersectional perspectives emphasise different temporalities and their hierarchisation in Eurocentric and androcentric capitalism. Difference is temporalised, for example, when hegemonic and linear temporality marks other temporalities as ‘backward’. Terms such as chrononormativity or crip time illustrate how the hegemonic temporality produces heteronormative and ableism-centred standardisations and normalisations of time. Feminist theories of time … read more (PDF).

CfP: Austria as Stage – Austria on Stage | Österreich als Bühne – Österreich auf der Bühne (Austrian Studies Association Conference, 05/2026, Salzburg); by: 12.12.2025

Austrian Studies Association (Web)

Time: 28.-31.05.2026
Veneu: Univ. Salzburg
Proposals by: 12.12.2025

English Version
The organisers of the 2026 annual conference of the Austrian Studies Association invite paper and panel proposals on Austrian, Austro-Hungarian or Habsburg literature, culture and history from the 18th century to the present day, including the culture and history of the successor states to the Habsburg Empire as well as the period of the so-called ‘Anschluss’. Submissions are welcome on any of these areas.
In addition, participants may choose to link their proposals to the conference theme ‘Austria as Stage – Austria on Stage’. Inspired by but not limited to Salzburg’s significance as a festival city, our theme aims to encourage critical investigation of pageantry, performance and spectacle in Austrian history, the public sphere and cultural life. The ‘Bühne’ of our title is to be understood both literally and metaphorically. Papers are welcome on … read more (Web).

Version auf Deutsch
Die Veranstalter*innen der Jahrestagung der Austrian Studies laden zur Einreichung von Beitrags- und Panelvorschlägen zu den folgenden Gebieten ein: österreichische, österreichisch-ungarische oder habsburgische Literatur, Kultur und Geschichte vom 18. Jhd. bis zur Gegenwart einschließlich der Kultur und Geschichte der Nachfolgestaaten des Habsburgerreiches sowie der Zeit des so genannten „Anschlusses“. Willkommen sind Vorschläge zu allen genannten Themenfeldern.
Darüber hinaus können Teilnehmer*innen ihre Vorschläge mit dem Konferenzthema „Österreich als Bühne – Österreich auf der Bühne“ verknüpfen. Dieses Thema ist inspiriert von – jedoch nicht beschränkt auf – Salzburgs Bedeutung als Festspielstadt und soll zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Inszenierung, Performativität und Spektakel in der österreichischen Geschichte, Öffentlichkeit und Kultur anregen. Die „Bühne“ im Titel ist sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne zu verstehen. Willkommen sind Beiträge zu … weiterlesen (Web).