Meike Sophia Baader, Univ. Hildesheim; Carola Groppe, Helmut-Schmidt-Univ./UniBw Hamburg; Arbeitskreis Historische Kindheits-, Jugend- und Familienforschung: Sylvia Kesper-Biermann, Univ. Hamburg (Web)
Zeit: 30.-31.01.2026
Ort: Hamburg
Einreichfrist: 01.10.2025
Die historische Jugend- und Jugendlichenforschung ist in der Bildungsgeschichte innerhalb der Erziehungswissenschaft und in der Fachgeschichte ein nur gelegentlich beforschtes Feld. Dadurch hat sich bislang kein kontinuierlicher Diskurs über die Erforschungsmöglichkeiten und die Forschungsergebnisse zur – männlichen, weiblichen oder queeren – Jugendphase in der Geschichte entwickelt. Während die historische Kindheits- und Kinderforschung sich in der Erziehungswissenschaft und neuerdings auch in der Geschichtswissenschaft breit etabliert und sich auch theoretisiert hat, ist dies für die historische Jugend- und Jugendlichenforschung noch nicht der Fall. Zwar gab es eine Phase des erziehungswissenschaftlichen Interesses an der historischen Jugendforschung, aber seit den frühen 2000ern ist dieses Gebiet eher wenig beforscht und theoretisch reflektiert. Damit geraten auch die Geschichte der Jugendforschung selbst, ihre Wellen, das wissenschaftliche und gesellschaftliche Interesse an Jugend und Jugendlichen, sowie die jeweiligen Forschungszugänge als Gegenstand in den historischen Blick. An diesen Fragen soll der Workshop an der Universität Hamburg ansetzen.
Nach der Erweiterung des Arbeitskreises Historische Familienforschung in der Sektion Historische Bildungsforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) zu einem Arbeitskreis Historische Kindheits-, Jugend- und Familienforschung auf der Mitgliederversammlung der Tagung der Sektion Historische Bildungsforschung in Berlin 2023 soll deshalb das Forschungsthema ‚Historische Jugendphase‘ in den Mittelpunkt gestellt und in seinen Bezügen zu den Instanzen des Aufwachsens wie Familie, Bildungssystem und Peer Groups theoretisiert und empirisch untersucht werden. Auch sollen historische Übergänge und Statuspassagen zwischen Kindheit und Jugend, Jugend und Erwachsenenalter behandelt werden.
Der Workshop konzentriert sich historisch auf das 19. und 20. Jhd. und ist international ausgerichtet. Er ist offen für die ganze Breite disziplinärer und methodischer Zugänge zum Thema. Thematisch fokussiert er Bildungs- und Sozialisationsprozesse im weitesten Sinne, die sich in öffentlichen und privaten Institutionen (Familie, Schule, Universität), aber auch in Instanzen wie Vereinen oder Peer Groups ereignen. Gleichermaßen interessiert, wie Institutionen und Instanzen die Lebensphase Jugend konzipierten und wie in Gesamtgesellschaften, sozialen Klassen oder Milieus Übergänge zwischen Lebensphasen – Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter – gestaltet wurden. Darüber hinaus sind Generationenkonflikte, Jugendbewegungen und Jugendproteste von Interesse. Mit welchen Theorien und Methoden die Geschichte von Jugend als Konzept und die Geschichte von Jugendlichen in ihren sozialen und kulturellen Bezügen erforscht werden können, stellt ebenfalls einen Schwerpunkt dar.
Die Vorträge sollen einen Umfang von 30 Minuten nicht überschreiten. Die Konferenzsprachen sind deutsch und englisch.
Bitte reichen Sie bis spätestens 01. Oktober 2025 ein kurzes Exposé (max. 300 Wörter) ein. Schicken Sie Ihren Vorschlag per E-Mail an Prof. Dr. Carola Groppe, Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg (groppe@hsu-hh.de) (Tel.: 040/6541-2854).
Kontakt: Carola Groppe, Helmut-Schmidt-Univ./UniBw Hamburg (groppe@hsu-hh.de)
Quelle: HSozKult
