Inken Schmidt-Voges (Marburg) und Stefanie Freyer (Weimar); Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller Archiv
Zeit: 04.-06.11.2025
Ort: Weimar
Programm (Web)
Panels: Fürstinnen im 16. Jhd. | … um 1600 | … im 17. Jhd. | … um 1700 und im 18. Jhd. | … im 18. und beginnenden 19. Jhd.
Fürstinnen besaßen als Mitglieder der frühneuzeitlichen Hochadelsgesellschaft die Möglichkeit, erhebliche Handlungsspielräume in gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Hinsicht zu nutzen – um ihre eigenen Interessen und die ihrer Dynastien (Herkunftsfamilien und/oder eingeheiratete Familien) zu befördern. Diese Handlungsspielräume und damit verbundenen Erwartungen und Konventionen waren jedoch strukturiert und charakterisiert durch die Lebensphase, Personenstand, ihre Reproduktivität und die Position innerhalb der Dynastien – weshalb sich in den Übergangsphasen immer wieder Chancen eröffneten, Gewinne und Verluste an Einfluss, Unabhängigkeit oder Einkommen und damit Macht zu erhalten. Das galt für den Übergang von der Tochter zur Gattin, zur Regentin wie auch zur Witwe. Die Neuausrichtungen konnten sich in allen Phasen des Erwachsenenlebens ereignen und waren immer situativ in die dynastischen Konstellationen eingebunden.
Der Workshop thematisiert diese Übergänge zwischen den verschiedenen Lebensabschnitten von Fürstinnen und fragt, welche Anlässe zentrale Veränderungen der Lebenssituation bewirkten, wie sie in diesen Phasen agierten, Herausforderungen annahmen, sich durchsetzen oder Verluste erlitten, was sie dabei antrieb, welche Netzwerke sie dafür aktivierten und wie sie sich dazu verhielten. Ausgangspunkt und zugleich zu prüfen ist die These, dass sich Fürstinnen insbesondere nach ihrer Verheiratung sukzessive immer wieder Situationen boten, in denen sie sich selbst gezielt neue, erweiterte oder alternative Handlungsspielräume erarbeiteten, nutzten oder aber auch ausschlugen. Zu denken wäre hier nicht nur an Regentschaftsantritte/ -übergaben, sondern auch an Verwitwung, Klostereintritt, Scheidungen, Verbannungen, Neuverheiratungen, Herrschaftsabsetzungen und nicht zuletzt an Statuserhöhungen oder Degradierungen, auch innerhalb der Familie. Weiterlesen und Quelle … (Web)
