Wienbibliothek im Rathaus (WBR) – Ausstellung „Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben“ (Web)
Zeit: 22.10.2024, 18.30 Uhr
Ort: Lesesaal der WBR, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien – und virtueller Raum
Im Gespräch zwischen Martina Bilke und Katharina Prager wird es in dieser Veranstaltung um die Rettung und Rückkehr des Kraus-Archivs gehen, um das Leben und Wirken von Sophie Schick (geb. Rowinska, 1914-1995) und nicht zuletzt um das Faszinosum Kraus, das über Sprach- und Ländergrenzen wie auch über Zeitbrüche hinweg anhält.
- Gespräch: Martina Bilke (Kraus-Forscherin und Autorin) mit Katharina Prager (Kuratorin und Kulturwissenschafterin, WBR)
- Lesung: Alma Hasun (Schauspielerin)
Ihre Anmeldung erleichtert die Organisation.
Ausstellung: „Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben“. Die Familie des Satirikers Karl Kraus
Laufzeit: bis 31.01.2025
Ort: Foyer der WBR – Eintritt frei
Der Wiener Satiriker Karl Kraus (1874-1936) legte sich bereits in jungen Jahren mit der Wiener Literaturszene, der österreichischen Gesellschaft und der deutschsprachigen Presse an. Es gelang ihm mit seiner Zeitschrift »Die Fackel« sowie durch öffentliche Kampagnen und Auftritte zu einer ebenso gefeierten wie gefürchteten kritischen Instanz seiner Zeit zu werden. Über sein Privatleben wurde dabei kaum etwas bekannt, denn Kraus hielt sowohl seine Herkunftsfamilie wie auch seine Lieb- und Freundschaften sehr bewusst aus der Öffentlichkeit heraus. Weder wollte er durch Verwandte angreifbar werden noch ihm nahestehende Menschen durch seine radikalen Positionen angreifbar machen. In diesem Sinne postulierte er etwa: »Das Wort ›Familienbande‹ hat einen Beigeschmack von Wahrheit.«
Die mondäne und progressive Kraus-Dynastie, die sich vom böhmischen Jičín aus in der Welt des mitteleuropäischen Großbürgertums etablierte, blieb so bis heute großteils im Verborgenen. Zahlreiche Briefe, Postkarten, Familienfotos und Continue reading