Category Archives: Topic_Migration

CfP: Gender_Queer Worldings: Gewalt, Bündnisse, Zukunftsentwürfe (09/2026, Innsbruck); bis: 28.02.2026

11. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) (Web)

Zeit: 23.-25.09.2026
Ort: Innsbruck
Einreichfrist: 28.02.2026

Version auf Deutsch: In einer Welt, die durch das Aufeinandertreffen multipler ökonomischer, demokratiepolitischer und ökologischer Krisen und durch das Erstarken autokratischer Systeme gekennzeichnet ist und in der Angriffe auf das Leben von Frauen*, trans*, inter*, non-binären und queeren Personen sowie auf feministische, queere und trans* Politiken zunehmen, sind die Gender Studies mehr denn je gefordert, gesellschaftliche Veränderungen zu analysieren sowie alternative Zukunftsszenarien zu entwickeln. Die Konferenz Gender_Queer Worldings befasst sich mit den vielfältigen Weisen, wie Welten geschaffen und gestaltet werden. Unter Worlding verstehen wir Formen der Weltgestaltung und -erzeugung und somit die dynamischen Prozesse, durch die Realitäten ins Leben gerufen, aufrechterhalten, angefochten und neu gedacht werden. Welt(en) verstehen wir dabei nicht als gegeben, sondern durch Beziehungen von Macht, Sorge, Gewalt und Widerstand hervorgebracht und auch veränderbar. Im Zentrum stehen die Fragen, wie Welten durch gewaltförmige Strukturen wie Patriarchat, Cis-Heteronormativität, Rassismus, Kolonialismus, Kapitalismus und Ableismus erzeugt und aufrechterhalten werden und wie feministische, crip, queere, trans*, inter* sowie post- und dekoloniale Praktiken, Politiken, Aktivismen und Wissenschaften … weiterlesen (PDF).

English version: In a world shaped by the convergence of multiple crises of economy, democracy, ecology, and the rise of authoritarian systems, accompanied by attacks on women, queer, non-binary and trans people as well as feminist, queer, and trans politics, it is imperative for gender studies to both analyse these transformations and imagine alternative futures. The conference, centred on ‘Gender_Queer Worldings’, engages with the various ways in which worlds are made and shaped. With the concept of ‘worldings’ we refer to the dynamic processes through which realities are enacted, maintained, contested, and reimagined, attending to how worlds are not given but continuously produced through relations of power, care, violence, and resistance. The conference focuses on how worlds are produced and maintained through structures of violence, such as patriarchy, cis-heteronormativity, racism, colonialism, capitalism, and ability-centrism, and how feminist, queer, crip, trans, post- and decolonial practices, politics, activisms, and scholarship might open up spaces for utopias and futurities. Read more… (PDF).

CfP: Interdisziplinäre Männlichkeitenforschung: Bestandsaufnahme und aktuelle Herausforderungen (06/2026, Stuttgart); bis: 09.01.2026 [REMINDERIN]

Arbeitskreis für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung AIM GENDER, Fachbereich Geschichte, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Web)

Zeit: 18.-20.06.2026
Ort: Stuttgart
Einreichfrist: 09.01.2026

Ziel des Arbeitskreises AIM GENDER ist die fächerübergreifende gegenseitige Wahrnehmung und Kooperation von Forschenden aus Geschichts-, Literatur-, Kultur- und Politikwissenschaften sowie Soziologie, die zum Thema Männlichkeiten und deren Auswirkungen auf Kultur und Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart arbeiten. Beiträge aus anderen Fachrichtungen sind willkommen.

25 Jahre Arbeitskreis AIM GENDER
2026 kann AIM GENDER auf 25 Jahre regelmäßige Treffen zurückblicken, die dazu beitrugen, die interdisziplinäre kritische Männlichkeitenforschung sichtbar zu etablieren. Selten lag der Forschungsgegenstand in dieser Zeit so klar in seiner gesellschaftlichen Relevanz vor Augen wie gegenwärtig. Ob wir eine „masculine energy“ beschwören wollen, wie Mark Zuckerberg dies tut, oder am permanenten Ringen um Männlichkeit des Schriftstellers Karl Ove Knausgård in seinen literarischen Texten teilhaben, ob in den Feuilletons über eine „toxische Männlichkeit“ diskutiert wird oder ob wir dem Ringen um die Vorherrschaft in der augenblicklichen „Broligarchie“ in den USA zusehen: Männlichkeit ist längst aus der Unsichtbarkeit des Selbstverständlichen herausgetreten. Zentrale Begriffe und Kategorien wurden in über zwei Dekaden kritischer Männlichkeitenforschung entwickelt und sind in die öffentlichen Debatten eingeflossen, andere drängen gerade aus dem politischen in das wissenschaftliche Feld ein. Der für den akademischen Blick so wichtige Plural findet inzwischen auch in den Lebenswelten Beachtung und Anerkennung, zugleich entzünden sich an ihm nach wie vor immer neue Kontroversen.
Wir wollen das 25. Jubiläum des Arbeitskreises für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung zum Anlass nehmen, um die Verhandlung von Männlichkeiten in der Forschung und in der öffentlichen Wahrnehmung zu diskutieren. Bei dieser Gelegenheit wollen wir erstens (selbst-)kritisch auf die Entwicklung des akademischen Felds zurückblicken,  Continue reading

Vortrag: Ulrike Krampl: „eine bessere Bildung für ein wohlgeborenes Fräulein als es auf den [Karibik]Inseln möglich ist“. Transatlantische Bildungswege im ersten französischen Kolonialreich, 17.12.2025, Wien [REMINDERIN]

Vortrag der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Instituts für Geschichte der Univ. Wien und Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit (PDF)

Zeit: 17.12.2025, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30

Im Mai 1780 kehrt der Chevalier d’Elbo, ein aus Gent gebürtiger Kaufmann, aus Saint-Domingue nach Europa zurück mit einem besonderen Auftrag: Er soll die Tochter seiner Hauswirtin zu deren Großvater in Frankreich bringen, wo sie eine „éducation un peu plus cultivée“ erhalten soll. Sie ist eine von den vielen, freien oder versklavten Kindern, die aus allen Ecken des französischen Kolonialreichs in die Metropole zu Verwandten, in Schulen, Handelshäuser und Werkstätten geschickt wurden.
Die Praxis des Kinderverschickens war auch in Europa verbreitet; im Vortrag soll nach etwaigen, der Kolonisierung geschuldeten Besonderheiten gefragt, sowie umgekehrt die Rolle dieser Praxis im und für den Kolonialisierungsprozess selbst beleuchtet werden.

Moderation: Anton Tantner

Ulrike Krampl ist Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Univ. Tours (Frankreich), wo sie seit 2005 lehrt, sowie Mitglied des Forschungszentrums CeTHiS. Sie arbeitet zur Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte Frankreichs des 17. und 18. Jhds. und hat zu Magie und Glaubenspraktiken, Sinnes- und Stadtgeschichte, Arbeit, Mehrsprachigkeit und neuerdings Familiengeschichte publiziert.

Vortrag: Oksana Nagornaia: Medizinische Körperkonstruktionen von Flüchtlingen in den militarisierten Landschaften Osteuropas: russische Kriegsmedizin im Ersten Weltkrieg, 11.12.2025, Wien

Vortrag der Reihe INTERAKTIONEN des Instituts für Zeitgeschichte der Univ. Wien (Web)

Zeit: 11.12.2025, 11:30 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte, Spitalg. 2-4/Hof 1, 1090 Wien, Seminarraum 1

Im Vortrag wird die Wechselwirkung von Krieg, Umwelt, Okkupationsdiskursen und imperialer Biopolitik im österreichischen Galizien und den polnischen Gebieten des Zarenreichs rekonstruiert. Bereits zu Beginn des ersten industriellen Krieges galt medizinisches Wissen als zentrale Ressource zur Aufrechterhaltung der Kampfkraft der Armee und zur Mobilisierung der Heimatfront. Der Bewegungscharakter der Kriegführung an der Ostfront flexibilisierte die Grenzen zwischen Militär- und Zivilmedizin und bezog die Zivilbevölkerung der imperialen Grenzregionen in den Verantwortungsbereich militärärztlicher Praxis ein. Migrationsregime, Besatzungspraktiken und selbst Geschlechterordnungen wurden im östlichen Europa rasch medikalisiert. Millionen von Flüchtlingen gerieten in den Blick der Militärmedizin, die sie durch das Prisma kolonialer Biopolitik als regulierbare und formbare kollektive Körper erfasste. Eine geschlechtersensible Perspektive auf Flüchtlinge eröffnet eine alternative Lesart der militarisierten Umwelt des Krieges. Sie zeigt, dass weibliche Körper und Erfahrungen nicht nur begleitende Randphänomene waren, sondern integrale Bestandteile medizinischer Ordnungsmodelle im Krieg.

Oksana Nagornaia ist seit 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Humboldt-Univ. zu Berlin und im Wintersemester 2025/26 Gastprofessorin am Institut für Zeitgeschichte der Univ. Wien.

Quelle: zeitgeschichte mailing list

CfP: Underprivileged Bodies: Marginality and Minority in Europe, 1850-1939 (07/2026, Wrocław); by: 15.01.2026

Ekaterina Oleshkevich, Zuzanna Kołodziejska-Smagała, and Anna Kałużna; Department of Jewish Studies, Wrocław Univ. (Web)

Time: 06.-08.07.2026
Venue: Department of Jewish Studies, Wrocław Univ.
Proposals by: 15.01.2026

From the rise of industry to the emergence of racial science and eugenics, from the expansion of empires to the contestation of class, gender, and disability norms—the late nineteenth and early twentieth centuries witnessed a profound transformation in the ways bodies were perceived, categorized, and regulated. This transformation was driven by the increasing entanglement of state power, medical knowledge, and culture in the definition of bodily norms and the disciplining of deviant bodies. Scientific discourses strove to codify human difference, often along biological or racial lines; social institutions—from schools and hospitals to asylums and prisons—intervened in the everyday lives of the young, the poor, the sick, and the deviant; and both popular and elite, textual and visual cultures became invested in delineating the “fit” and “unfit,” the “civilized” and the “primitive,” the “normal” and the “abnormal.”
This conference seeks to explore how marginalized and minority bodies were imagined, categorized, and governed in Europe between 1850 and 1939, as well as how individuals and communities experienced, performed, and contested these regimes of representation and control. We welcome papers that address a broad range of minorities—including ethnic, religious, gender, class, age, sexual, and disabled communities—but we place particular emphasis on the Jewish body as a key site of modern European anxieties, fantasies, and negotiations. We are also interested in exploring diversity within Jewish society itself, including the experiences of Jewish women, children, the poor, migrants, or religious and cultural sub-groups who were subject to multiple layers of marginalization.

Topics may include (but are not limited to):
– Visual and scientific representations of Jewish and other minority bodies—by the minorities themselves or through dominant discourses
– Minority and marginalized bodies in institutional settings: prisons, asylums, schools, hospitals, poorhouses
– Gendered and queer embodiments Continue reading

Vortrag: Kolja Lichy: „Eurer Fürstlichen Durchlaucht undethenigste und gehorsame dienerin“. Netzwerke zwischen den Höfen in Graz, München und Warschau um 1600, 28.01.2026, Wien

Vortrag der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Instituts für Geschichte der Univ. Wien (PDF)

Zeit: 28.01.2026, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30

Im ausgehenden 16. und der ersten Hälfte des 17. Jhds. bestand ein dynastisch-kommunikatives Netzwerk zwischen den österreichischen Habsburgern, den bayerischen Wittelsbachern und den polnischen Wasa. Der Austausch zwischen den Höfen schlug sich in intensiven Korrespondenzen nieder, aber es zirkulierten in diesem Rahmen ebenso Personal, Tiere und Objekte. Die Korrespondenzen beschränkten sich dabei nicht allein auf den Austausch zwischen den Mitgliedern der Dynastien. Vielmehr wurde er nicht zuletzt von verschiedenen Agent:innen aus Hofkreisen getragen, die nicht unbedingt hierarchisch exponierte Positionen einnahmen. Die Beschäftigung mit den Briefen erlaubt es, einerseits die Kommunikationskanäle zwischen den Höfen auszuloten, andererseits zugleich einen Beitrag zur Alltagsgeschichte der Höfe zu leisten. Nicht zuletzt ist dies auch in einem geschlechtergeschichtlichen Kontext zu verorten und erlaubt Erkenntnisse über das tägliche Funktionieren des Frauenzimmers wie die allgemeine Rolle von Akteurinnen im Rahmen dynastischen Austauschs. In diesem Sinne situiert sich diese Forschung auch im Kontext der neueren Überlegungen zur kognatischen Dimension dynastischer Beziehungen.

Moderation: Martin Scheutz

Kolja Lichy ist seit April 2025 Ass.-Prof. für Österreichische Geschichte I am Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Univ. Wien; zuvor wissenschaftliche Mitarbeit an der Justus-Liebig-Univ. Gießen, Chercheur invité an der EHESS Paris und Lehrstuhlvertretung für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Univ. Münster.

Klicktipp: „fernetzt – der Blog“ wird zehn! Der Wissenschaftsblog für Frauen- und Geschlechtergeschichte feiert Jubiläum

fernetzt – Wissenschaftsblog für Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Im November 2015 startete der fernetzt-Blog mit einem Wunsch: einen digitalen Raum zu schaffen, in dem junge Forscher*innen der Frauen- und Geschlechtergeschichte ihre Arbeiten teilen können. Zehn Jahre später ist aus dieser Idee eine lebendige Plattform geworden, die Forschungsergebnisse, Debatten und Perspektiven über Fach- und Ländergrenzen hinweg sichtbar macht.

120 Beiträge, 100 Stimmen – ein Jahrzehnt Bloggeschichte
Bisher sind auf dem wissenschaftlichen Gemeinschaftsblog über 120 Beiträge von mehr als 100 Autor*innen aus dem In- und Ausland erschienen. Sie stellen aktuelle Forschungsprojekte vor, diskutieren interdisziplinäre Methoden, erschließen seltenes Quellenmaterial und präsentieren feministische Projekte und Debatten. Die Beiträge erscheinen auf Deutsch oder Englisch und richten sich sowohl an die wissenschaftliche Fachcommunity als auch an die interessierte Öffentlichkeit. „Wissenschaftliches Bloggen ergänzt klassische Publikationen und macht die Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte einem breiteren Publikum zugänglich. Unser Blog zeigt, wie facettenreich feministische Forschung ist“, so das Redaktionsteam, das aktuell aus acht ehrenamtlichen Mitgliedern besteht.

Ein wachsendes Netzwerk
Trägerin des Blogs ist der Verein „fernetzt – Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte“, gegründet 2011 von einer Gruppe junger Historikerinnen in Wien. Ziel des Vereins ist es, der Vereinzelung in der Wissenschaftspraxis entgegenzuwirken und einen offenen, nicht hierarchischen Raum zu schaffen, in dem Forschung, Forschungsalltag und feministische Perspektiven geteilt, diskutiert und weitergedacht werden können. Aus der anfänglich 5-köpfigen Gruppe ist inzwischen ein stetig wachsendes Netzwerk geworden, das feministische Wissenschaft stärkt – innerhalb und außerhalb akademischer Räume, digital und analog. Neben der Blogarbeit organisiert fernetzt regelmäßig Veranstaltungen wie die Forschungswerkstatt „fernetzt eure Projekte“, feministische Pubquizze und Stammtische und ist an der Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ an der Univ. Wien (Web) beteiligt. Ergänzt werden die Aktivitäten durch einen offenen Mailverteiler sowie Social-Media-Kanäle auf Instagram, Bluesky und Facebook.

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CfP: Ländliche Gesellschaften im Wandel (19. bis 21. Jahrhundert) | Rural Societies in Transition (19th to 21st Centuries) (Publikation); bis: 15.01.2025

Archiv für Sozialgeschichte (AfS), Band 67 (2027) (Web)

Einsendeschluss: 15.01.2026

English version (PDF)

Ländliche Gesellschaften sind in den letzten Jahren in den Fokus der medialen Berichterstattung gerückt. In Frankreich, Deutschland und den Niederlanden demonstrierten Landwirte mit Traktorenkolonnen, Straßenblockaden und brennenden Reifen gegen die staatliche Agrarpolitik, sinkende Preise für landwirtschaftliche Produkte, Vernachlässigung der Infrastruktur und Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen der Bevölkerung in ländlichen Räumen. Auch wenn ländliche Gesellschaften oftmals als harmonische Gegenentwürfe zum städtischen Leben idealisiert wurden, waren sie im 19. und 20. Jhd. stets durch vielfältige Konflikte und Ungleichheiten geprägt. Ländliche Gesellschaften und die Lebensformen von Menschen auf dem Land, an Gewässern oder in gebirgigen Regionen haben sich überall in Europa im Verlauf der Modernisierungsprozesse in der Agrarwirtschaft und in steter Wechselwirkung mit der urbanen Gesellschaft sowie den politischen Zentren grundlegend gewandelt.
In unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen ist von der Konstruktion beziehungsweise Dekonstruktion des ländlichen Raums die Rede, von der Diskursmacht des Gegensatzes Stadt–Land und den nachhaltigen Folgen der globalisierten Wirtschaft. Die Dichotomie von Stadt und Land ist sicher evident, aber sie prägt zu stark den Blick auf ländliche Gesellschaften als einem Restbestand der Vormoderne. Ländliche Gesellschaften finden sich in agrarisch geprägten Gemeinden ebenso wie in Fischerdörfern, in spezifischen Anbaugebieten oder auch gewerblich geprägten Ortschaften. Aber wie entwickelten sich Gesellschaften in diesen Räumen vor dem Hintergrund ökonomischer Transformationsprozesse und der kulturellen Hegemonie der Stadt als Lebensmodell in der Moderne? An diesem Punkt möchte die Redaktion des AfS ansetzen und nach konkreten Lebensverhältnissen, sozialem Wandel und politischen Veränderungen in ländlichen Räumen vom frühen 19. Jhd. bis zu den Industriegesellschaften der Moderne am Ende des 20. Jhds. fragen. Weiterlesen … (Web)

Aspekte: Ungleichheiten im ländlichen Raum – Ungleichheiten zwischen ländlichen Gesellschaften | Agrarische Ökonomie, Umwelt und soziale Ungleichheit in der ländlichen Gesellschaft | Ländliche Gesellschaften seit den 1970er-Jahren

Lecture: Ambika Natarajan: Commercial Sex and Maidservants in Late Imperial Austria, 07.01.2026, virtual space

Vortrag im Rahmen der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Instituts für Geschichte der Univ. Wien (PDF)

Time: 07.01.2026, 18.30-20.00 Uhr
Venue: virtual space – via Vienna

The relationship between the commercial sex industry and maidservants in fin-de-siècle Europe is a complex one. The usual narrative pressed by contemporary activists as well as historians of the period is that they were hapless victims of copious traffickers or Mädchenhändler. However, a glance at the prostitution records of the vice police reveals that the reality deviated considerably from the narrative of a naïve victim whom Mädchenhändler duped into the trap of prostitution. In this lecture, I argue that under the pretext of rescuing and preventing the Mädchenhandel of girls into forced prostitution, the vice police monitored many able-minded adult women who traveled to new locations with potentially better work opportunities and used people akin to travel agents to mediate the arrangements for the same.
Since maternalism was a key element in the victim narrative, redefining the Habsburg legal concept of childhood formed the core of the anti-Mädchenhandel campaign. Paragraphs §127 and §128 of the Penal Code of 1852 set the age of consent for sexual activities for both sexes as fourteen years. While many European nations had raised the age of consent, the judicial system within the Habsburg Empire maintained the age of consent as fourteen years throughout the nineteenth and early part of the twentieth century.

Moderation: Tim Rütten

Online: https://univienna.zoom.us/j/69018650901?pwd=vqEi6tdzwkwQMTa6iXGwakb67BzEF5.1

Dr. Ambika Natarajan (Mumbai) specializes in the history of Habsburg Central Europe. Her research focuses on how working-class women altered the discourse on labor and migration in the Habsburg Empire. She also studies empires and imperial states more broadly especially looking at the linkages between sexuality, biomedical science, and female work in the German-speaking lands. She has a PhD in the History of Science from Oregon State Univ., USA, graduate degrees in English and Biotechnology, and Continue reading

Klicktipp: frauenmuseum.space. Interviews und Objekte aus der Sammlung des Frauenmuseums Hittisau (Portal)

Sammlung des Frauenmuseums Hittisau (Web)

Das Frauenmuseum Hittisau öffnen Teile seiner Sammlung im virtuellen Raum: 55 narrative Interviews und zahlreiche ausgewählte Objekte erzählen Geschichten von Frauen, ihrem Alltag, ihrer Lebensrealität und ihrem kreativen, politischen sowie gesellschaftlichen Wirken. Sie geben damit Einblicke in kaum Gehörtes oder fast Vergessenes. Diese sind jetzt auf der Website frauenmuseum.space online frei zugänglich.
Die Sammlung des Frauenmuseum Hittisau dokumentiert das vielfältige Wirken von Frauen in Geschichte, Kultur und Gesellschaft. Sie umfasst Objekte, Tondokumente, Kunstwerke und Alltagsgegenstände, die weibliche Lebensrealitäten sichtbar machen. Der Schwerpunkt liegt auf Objekten mit regionalen Bezügen, eingebettet in internationale Kontexte. Teile der Sammlung bilden den fixen Bestand des Musems, andere funktionieren als „dislozierte Sammlung“: Objekte werden dem Museum temporär überlassen, um sie zu erforschen, zu dokumentieren und in Folge – angereichert mit Wissen, Erinnerung und Würdigung – wieder in den ursprünglichen Kontext zurückzugeben. Die Sammlung wächst kontinuierlich und bildet die Grundlage für forschungsbasierte Ausstellungen und Bildungsarbeit.

Interviews: Feste. Kämpfe. 100 Jahre Frauentag | Pflege das Leben | Das Dach über mir | Zwischen den Welten

Objekte: Gestickte Moral | Salzmann Nachlass

Feste. Kämpfe. 100 Jahre Frauentag – Interviews (Web)
Im Rahmen der Ausstellung „Feste. Kämpfe. 100 Jahre Frauentag“ (2011-2012) thematisierte ein eigener Ausstellungsteil die Situation von Frauen in Vorarlberg und setzt sie mit den Bemühungen der verschiedenen frauenbewegten Gruppierungen in Beziehung. Dabei sind Audiointerviews rund um die Frauenorganisationen im Bregenzerwald entstanden. In sieben Interviews berichten Vertreterinnen unterschiedlicher Ortsgruppen der Frauenbewegung sowie des Frauennetzwerkes über ihre Motivation und Art des Engagements, über Ihre Tätigkeiten und Herausforderungen sowie das Verhältnis zum Internationalen Frauentag.

Pflege das Leben – Interviews (Web)
Die Ausstellung „Pflege das Leben. Betreuung* Pflege* Sorgekultur“ (2017-2018) widmete sich der Kultur­geschichte der Pflege mit dem Fokus auf Frauengeschichte. Continue reading