Category Archives: Topic_1968

CfP: 16. Österreichischer Zeitgeschichtetag – Un/Sicherheiten (04/2026, Linz); bis: 04.07.2025

Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, Johannes Kepler Universität Linz (JKU) (Web)

Zeit: 22.-24.04.2026
Ort: Linz
Einreichfrist: 04.07.2025

Kriege, Klimawandel, Autokratien, …: Krisen und Krisen-Diskurse werden immer mehr zu einer Signatur unserer Gegenwart. Die Häufung von Krisen löst Unsicherheiten aus – und ebenso eine Suche nach und Behauptung von Sicherheit, nach Vergewisserung, nach Orientierung. Diese Un/Sicherheiten stellen auch uns als Zunft vor Herausforderungen, die Zeitgeschichtsforschung ist Teil dieses Szenarios. Sie wird in der Öffentlichkeit als Expertin und Lieferantin gesicherten Wissens über tatsächliche oder etwaige historische Analogien verstanden. Zugleich gibt es auch ein erhebliches Maß an Verunsicherung in der (Zeit)Geschichtswissenschaft, ausgelöst durch ein ganzes Bündel unterschiedlicher Faktoren, die von der wachsenden Wissenschaftsskepsis im öffentlichen Raum bis zu den Konsequenzen der Künstlichen Intelligenz für Forschung und Lehre reichen.
Der 16. Zeitgeschichtetag in Linz nimmt das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Unsicherheit in den Forschungsgegenständen und Methoden wie auch im Verhältnis zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit auf. Er bietet der Zeitgeschichte-Community ein Forum, aktuelle Forschungen zu präsentieren und zukünftige Forschungsthemen aus dem Zeitraum des 20. und 21. Jhds. zu erkunden. Ebenso präsent soll die Reflexion über traditionelle und neue Methoden unserer Wissenschaft sein. Auf welche Weise beeinflussen Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz unsere Arbeitspraxis? Wie reagieren wir auf die Infragestellung unserer Arbeit in Zeiten eines erstarkenden Wissenschaftsskeptizismus? Weiterlesen … (Web)

Seit der Gründung des Zeitgeschichtetages 1993 hat sich die alle zwei Jahre stattfindende Tagung als wichtigstes Forum der österreichischen Zeitgeschichtsforschung etabliert. 2026 wird sie zum dritten Mal vom Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der JKU Linz veranstaltet.

Klicktipp: 50 Jahre Fristenregelung. Oder: Als Abreibung ein Verbrechen war (Website)

Webportal „Erinnerungsort Wien“; Bruno Kreisky Archiv und Johanna Dohnal Archiv (Web)

Am Webportal „Erinnerungsort Wien“ wurde die neue umfassende Zusammenstellung „Vor der Fristenlösung“ zu deren Geschichte in Österreich veröffentlicht. Im Rahmen des Projekts hat die Historikerin Maria Steiner auch Oral History Interviews mit Zeitzeuginnen durchgeführt, die als Transkripte und tw. in Ausschnitten als Audiodateien zur Verfügung stehen.

Rubriken: Gesetzliche Entwicklung | Abtreibung in der öffentlichen Diskussion | Verhütung im langen 20. Jhd. | Abtreibung als verbotene Praxis | Abtreibung vor Gericht | Interviews mit Zeitzeuginnen (Web) … hinunterscrollen

Bis zum 31.12.1974 galt der Schwangerschaftsabbruch in Österreich laut Strafgesetzbuch als Verbrechen. Frauen, die dennoch Abtreibungen durchführten oder durchführen ließen, riskierten Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren, ebenso wie Personen, die ihnen dabei halfen. Laut Schätzungen wurden zwischen 1945 und 1974 österreichweit jährlich 100.000 bis 300.000 illegale Abtreibungen durchgeführt. Die Praxis war dabei sehr unterschiedlich und reichte von medizinisch äußerst gefährlichen Eingriffen (nicht selten mit tödlichem Ausgang) bis hin zu fachgerecht durchgeführten Operationen. Mitentscheidend waren der soziale Status und die finanziellen Mittel der betroffenen Frauen. Aus Furcht vor Strafverfolgung wurde das Wissen und die Erfahrungen rund um Praktiken, sozialen Netzwerke und Schwierigkeiten der Abtreibung vor 1975 kaum weitergegeben, selten erzählt und schon gar nicht aufgeschrieben.
Das Projekt untersucht die Grauzone um den Schwangerschaftsabbruch in Wien anhand zweier unterschiedlicher Zugänge: Einerseits wurden im Wiener Stadt- und Landesarchiv befindlichen Strafgerichtsakten ausgewertet. Exemplarisch wurden dabei drei Fälle ausgewählt, die 1946, 1955 und 1967 vor Gericht kamen.
Andererseits wurden oral history Interviews mit Zeitzeuginnen durchgeführt, in denen Frauen über ihre Erfahrungen mit Schwangerschaftsabbrüchen, über die fehlende Sexualaufklärung und mangelnde Verhütungsmethoden vor 1975 berichten. Die Folgen einer unerwünschten Schwangerschaft waren für die betroffenen Frauen oft existenzbedrohend (erzwungener Abbruch ihrer Ausbildung, verfrühte Heirat, Stigmatisierung als uneheliche Mütter).
In den weiteren Kapiteln geht es um die Entwicklung der gesetzlichen Voraussetzungen, die öffentliche Diskussion, die Verhütung und die Praxis des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Einführung der Fristenlösung, nach der die Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei gestellt wurde. (Web) … hinunterscrollen

CfP: Gender, nature and ecology. (Re)thinking the trajectories of ecofeminism from a transnational European perspective (European Journal of Women’s Studies); by: 14.04.2025

European Journal of Women’s Studies (Web)

Proposals by: 14.04.2025

Ecofeminism, which emerged in the mid-1970s and 1980s as a field of transnational thought and activism, seems to have been redeveloped over the last decade in response to the ecological crisis. France has witnessed a kind of ‘ecofeminism boom’ to which the publication of Émilie Hache’s anthology Reclaim, recueil de textes écoféministes (2016) made a prominent contribution. Ecofeminist approaches have also (re)gained attention in Germany (Gottschlich/Hackfort/Schmitt/von Winterfeld 2022; Holland-Cunz 2014), in Belgium (Zitouni, 2019; Grandjean, 2024), in Spain (Mediavilla and Echavarren, 2021; Puelo, 2017), as well as in Southeastern Europe (Đurđević and Marjanić, 2024). This non-exhaustive overview reveals that despite this spread of literature, which has undoubtedly enabled Anglophone traditions to be historicised and discussed, the transnational and micro-regional circuits of the production and reception of European ecofeminism are still relatively undocumented.
This issue is an invitation to rethink ecofeminism from European perspectives and perspectives from ‘Europe Otherwise’ or ‘Europe as a creolized space’ (Boatcă, 2020). We invite submissions that examine the ways in which ecofeminist theory is currently discussed in Europe, and how, in this pluralistic context, the respective traditions of ecofeminist thought, and politics are constituted, re-articulated, criticised and transformed. We welcome abstracts that address any of the following, or other related questions:

1. Articulations of the concepts of nature and gender
–  What are the theoretical challenges and reformulations of the concept of nature? How do they avoid the naturalisation of social structures while accounting for an adequate understanding of the materiality of the non-human world?
–  Does ecofeminism renew existing theoretical debates on the concepts of nature, gender and ecology? Conversely, what are the debates and tensions brought to light by the theoretical categories employed in ecofeminist writings?
–  How are colonial dimensions of the ecological disaster reflected in various ecofeminist traditions and what are the remaining open questions and blind spots? Continue reading

CfP: (Un-)Sicherheit und Geschlecht. Polizistinnen und Terroristinnen im langen 20. Jahrhundert (11/2025, Marburg); bis: 18.05.2025

Teilprojekt „Sicherheit, Polizei und städtischer Raum“ des Sonderforschungsbereichs Transregio „Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive“ (Web)

Zeit: 06.-07.11.2025
Ort: Marburg
Einreichfrist: 18.05.2025

Der Workshop will sich inhaltlich mit (Un-)Sicherheit als vergeschlechtlichtem Phänomen befassen, wobei das Themenfeld auf die weiblichen Akteure in polizeilichen und terroristischen Organisationen fokussiert wird. Am Beispiel von Polizistinnen und Terroristinnen rücken Fragen zum Verhältnis von Geschlecht und (Un-)Sicherheit im langen 20. Jhd. in den Fokus. Die 20-minütigen Vorträge sollen sich in multiperspektivischen Sektionen mit nationalen und internationalen Fallbeispielen auseinandersetzen und zur Diskussion einladen.
In Anlehnung an den von Raewyn Connell geprägten Begriff der „hegemonialen Männlichkeit“ soll der Workshop geschlechterspezifische Hierarchisierungen in heteronormativen, meist hypermaskulinen Organisationen thematisieren. Im Fokus stehen mit der Polizei als Trägerin des staatlichen Gewaltmonopols und terroristischen Gruppierungen, die die Legitimität der politischen Ordnung infrage stellten, zwei Antagonisten, die fast zeitgleich und in Korrelation zueinander mit traditionellen Geschlechterrollen brachen. So stellte das Handeln der RAF-Terroristinnen nach Auffassung des damaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Günther Nollau, einen „Exzeß der Befreiung der Frau“ (Der Spiegel 1977, Nr. 33) dar, während der West-Berliner Polizeivizepräsident Gerhard Pfennig nur ein Jahr später die Einstellung von Frauen in die Schutzpolizei als direkte Reaktion auf „das Phänomen des überaus starken weiblichen Anteils an der Terroristenszene“ (Die Polizei 1978, 69/2) verstand.
Ausgehend von der Prämisse, dass zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Milieus unterschiedliche Konfigurationen von Männlichkeit und Weiblichkeit entstehen, nimmt der Workshop somit bewaffnete und hierarchisch strukturierte (Un-)Sicherheitsorganisationen in den Blick, denen ein dezidiert männlicher Habitus staatlicher bzw. revolutionärer Macht und ein spezifischer Korpsgeist zu eigen war. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Geschlechtergeschichte/n: Räume und Beziehungen|Gender Histories: Spaces and Relationships: Zweites Forum für Dissertant:innen und Forscher:innen in Österreich und angrenzenden Regionen (10/2025, Graz); bis: 27.04.2025 [REMINDERIN]

Zweites Forum Geschlechtergeschichte/n für Dissertant:innen und Forscher:innen in Österreich und angrenzenden Regionen; Heidrun Zettelbauer und Katharina Scharf (Graz)

Zeit|Time: 23.-24.10.2025
Ort|Venue: Univ. Graz
Einreichfrist|Proposals und Anmeldung|Registration by: 27.04.2025 (Formular als PDF)

„Geschlechtergeschichte ist gekommen, um zu bleiben“. Ganz im Sinne dieses Eröffnungszitats der ersten Ausgabe des Forums 2024 in Innsbruck zielt die Weiterführung des Forums Geschlechtergeschichte/n in Graz im Oktober 2025 auf die weitere nachhaltige Vernetzung innerhalb der Geschlechtergeschichte in Österreich und angrenzenden Regionen ab. Im Zentrum des Workshops stehen erneut die Diskussion von Dissertationsprojekten in den Bereichen Geschlechtergeschichte, Queer History und intersektionale Geschichte sowie der strukturierte Austausch mit Geschlechter- und Queerhistoriker:innen untereinander. Das Forum bietet wieder einen Raum für die Diskussion von – im weitesten Sinne – geschlechterhistorisch ausgerichteten Dissertationsprojekten aus allen Epochen und historischen Teildisziplinen. Darüber hinaus widmet sich das Forum erstmals auch einem Schwerpunktthema, … weiterlesen (PDF).

Gender Histories: Spaces and Relationships
“Gender history is here to stay.” In line with this opening statement from the first edition of the Forum in 2024 in Innsbruck, the continuation of the Forum Gender Histories in Graz in October 2025 aims to strengthen further sustainable networking within gender history research in Austria and neighboring regions. The workshop will once again focus on discussing dissertation projects in the fields of gender history, queer history, and intersectional history, as well as facilitating structured exchanges between gender and queer historians. This year’s Forum will again provide a space for discussing dissertation projects broadly focused on gender history across all historical epochs and subfields. Read more … (PDF)

Programm des Ersten Forums Geschlechtergeschichte/n im Oktober 2024 in Innsbruck (Web)

Lesung und Gespräch: Lara Ledwa: Joan Nestle – Begehren und Widerstand, 09.04.2025, Saarbrücken und virtueller Raum

„Queergelesen“ Spezial: FrauenGenderBibliothek Saar und AK Queer der Univ. des Saarlandes (Web)

Zeit: 09.04.2025, 19:30 Uhr
Ort: FrauenGenderBibliothek Saar – und virtueller Raum

Joan Nestle wurde 1940 in New York geboren und wuchs in der Bronx mit ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Seit den 1960ern ist sie in queeren und Bürgerrechts-Bewegungen aktiv. 1974 hat sie zusammen mit einer Gruppe von queeren Menschen das Lesbian Herstory Archives in New York gegründet, das heute zu den größten lesbischen Archiven weltweit gehört. Sie ist Autorin der vergriffenen Bücher „Restricted Country“ (1987) und „A Fragile Union“ (1998) sowie Herausgeberin zahlreicher Anthologien.
Das Buch „Begehren und Widerstand“ versammelt 25 Texte aus ihren beiden vergriffenen Kultbüchern, die bisher nicht auf Deutsch zugänglich waren. Die Herausgeberin Lara Ledwa wird online zugeschaltet sein und das Buch vorstellen.

Lara Ledwa arbeitet u. a. im Spinnboden Lesbenarchiv. 2019 wurde ihre Forschung über das Lesbische Aktionszentrum Westberlin (1970er Jahre) veröffentlicht.

Die deutsche Version von „Begehren und Widerstand“ wurde vom Verlag etece buch herausgegeben. Er wurde 2022 als ehrenamtliches Berliner Verlagskollektiv gegründet, „Begehren und Widerstand“ ist als sein zweites Buch im Mai 2024 erschienen (Web).

Eintritt frei, Anmeldung für die Online-Teilnahme unter info@frauengenderbibliothek-saar.de.

Die Reihe „Queergelesen“
Der offene Literaturtreff „Queergelesen“ beschäftigt sich mit Büchern und Filmen, die einen Fokus auf lesbische, schwule, bisexuelle, trans und weitere queere Perspektiven setzen. Continue reading

6. Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte: Politisierte Sexualitäten, 25.-26.04.2025, Hamburg [REMINDERIN]

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am UKE Hamburg-Eppendorf und Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung

Zeit: 25.-26.04.2025
Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Anmeldung bis: 15.04.2025

Programm (PDF)

Panels
– Politisierte Sexualitäten in der „Geschlechter(un)ordnung“ der Weimarer Republik
– Politisierung der Sexualitäten, 1930er-1950er Jahre
– Soziale Bewegungen und die Politisierung von Sexualitäten
– Ambivalenzen politisierter Sexualitäten im langen 20. Jahrhundert

Podiumsgespräch
– Gibt es unpolitische Sexualwissenschaft?

Politische und andere soziale Bewegungen weisen mit unübersehbarer Regelmäßigkeit eine enge Beziehung zur Sexualität bzw. zum Sexuellen auf. Dies mag bei den jüngeren, (selbst)erklärtermaßen ›sexuellen Revolutionen‹ unmittelbar einleuchten – etwa um und nach 1968, in den bürgerlichen Reformbewegungen um 1900 und bis heute in Bewegungen zur ›Befreiung‹, Anerkennung oder Normalisierung sexueller und geschlechtlicher Minoritäten. Der Rekurs auf das Sexuelle fällt aber auch in konservativen oder faschistischen und schlicht antiliberalen Bewegungen unmittelbar ins Auge (vgl. z.B. die Arbeiten von Dagmar Herzog, Klaus Theweleit, Sebastian Winter). So sind sexuelle Motive etwa sowohl virulent in der Konstruktion des jeweiligen Feindbildes – häufig mit antisemitischer und rassistischer Konnotation als vermeintlich sexuell ausschweifend, übergriffig, degeneriert, tierisch und in jedem Falle gefährlich. Sexualität wird aber auch in Dienst genommen in der Illustration eigener (auch: sexueller) Potenz – in Verknüpfung mit der Entwürdigung anderer, bis hin zum systematischen Einsatz sexualisierter Gewalt in Terror- und Kriegshandlungen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Histories of Bodily Autonomy (Women’s History Review); by: 15.06.2025

Special Issue of Women’s History Review; Co-Editors Susan R. Grayzel (Utah State Univ.) and Nicoletta F. Gullace (Univ. of New Hampshire) (Web)

Proposals by: 15.06.2025

What does it mean to have bodily autonomy? How have struggles for the rights to control their own bodies shaped the histories of women? Why, when, and in what type of societies have such efforts met with greater resistance and/or success? At this critical moment when the right to control fertility, pregnancy, and gender identity are under attack globally, the relevance of women’s participation in historic struggles to define bodily autonomy and to secure their own corporal wellbeing seems worthy of greater attention. We thus invite scholars from postgraduate students to senior researchers to share their research and insights for a special issue that seeks to look at struggles for bodily autonomy in a global perspective.
We welcome historical studies that resonate with contemporary issues as well as scholarship on contemporary struggles for rights to bodily autonomy that explore their historical roots. The main goal of this special issue is to bring diverse scholarship together in a way that centers the voices and agency of women actors in the modern era.

Articles (solo or multi-authored) should be between 6,000-8,000 words (including references) and have no geographic restrictions. Comparative studies are welcome. We ask those interested in being part of this special issue to submit a brief c.v. (1-2 pages including relevant research, professional status, institution, and contact information) and a 250-500 word precis of their proposed article. Please submit your materials by June 15, 2025, to both Nicoletta F. Gullace & Susan Grayzel. If you have any questions, please don’t hesitate to write to Nicoletta.Gullace@unh.edu and she will do her best to answer your questions.

Contact Information: Nicoletta F. Gullace (Department of History, Univ. of New Hampshire): Nicoletta.Gullace@unh.edu | Susan R. Grayzel (Department of History, Utah State Univ.): whrspecialissue@protonmail.com

Source: H-Net Notifications

CfP: Szenengänge – Was die Jugend (und darüber hinaus) bewegt. Transdisziplinäre Perspektiven auf Szenen als Vergemeinschaftungsformen (Publikation); bis: 01.06.2025

Jana Günther (Evangelische Hochschule Darmstadt) und Jennifer Kreß (Hochschule Darmstadt)

Einreichfrist: 01.06.2025

Szenen und Subkulturen sind insbesondere in der Phase der Jugend und darüber hinaus prägende und globale Phänomene, die mal mehr und mal weniger Aufmerksamkeit in der Forschung und in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen erfahren. Die theoretische und empirische Auseinandersetzung mit Szenen oder Subkulturen wird zumeist in der Jugendforschung verortet (u.a. Hafeneger 2022), aber darüber hinaus finden sich auch Einzelstudien, die sich mit historischen, sozialanthropologischen oder kulturwissenschaftlichen Perspektiven der Thematik annähern.
Als „vororganisierte Erfahrungsräume“ (Hitzler; Niederbacher 2010) hatten und haben Szenen auf Jugendliche und deren Biografien einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Das Jugendalter ist als Übergangsphase, die mit vielen Veränderungen und Unsicherheiten einhergeht, geradezu prädestiniert für bestimmte – und von familiären und anderen institutionalisierten gesellschaftlichen Beziehungen losgelöste – Vergemeinschaftungsformen. Diese bieten neue Erfahrungen, andere Sicherheiten, Spielräume, Solidaritäten, die auch eine Basis für eigene Identitätsarbeit darstellen können. Die Peers in Szenen und Subkulturen stellen in der jugendlichen Lebensphase (und darüber hinaus) demnach eigene Sozialisationsinstanzen dar, die mehr Einfluss haben können als Bildungsinstitutionen oder Familie. Den Ausdrucksformen jugendkultureller Szenen kommt in diesem Kontext eine wichtige Bedeutung zu: Musik, Styling, Rituale, Sprache – darüber identifizieren sich Jugendliche und grenzen sich von Erwachsenengenerationen und gesellschaftlicher Hegemonie ab. Dabei treten Szenen auch als widerständige Praxen auf, genauer gesagt werden diese innerhalb autoritärer Gesellschaften so gewertet und stereotypisiert bis hin zu kriminalisiert und verfolgt.
Aktuelle Studien legen zudem nahe, dass sich Szenen und Subkulturen als Formen der Vergemeinschaftung eben nicht nur auf ‚die‘ Jugend beschränken (Richter 2020). Vielmehr werden Individuen in ihren Szenen älter und – je nachdem – distanzieren oder identifizieren sich biografisch von bzw. mit ihnen. Der zeitlich-biografische Aspekt lässt sich auch mehr-generational rahmen, denn nicht nur Szenen und Subkulturen von Jugendlichen sind soziale Phänomene moderner, zunehmend von Kapitalismus und Konsum geprägten Gesellschaften. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Ringvorlesung: Female Ecologies: Körpertechnologien zwischen Wissen, Medien und Recht, 04-07.2025, Konstanz und virtueller Raum

Anne Kwaschik, Beate Ochsner und Liane Wörner, Univ. Konstanz (Web)

Zeit: 08.04.-15.07.2025, dienstags, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Univ. Konstanz – und virtueller Raum

Programm (PDF)

Die gescheiterte Reform um den § 218 hat erneut Fragen zu reproduktiver Politik, Körper und Geschlecht in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik gerückt. Trotz intensiver Diskussionen blieb eine grundlegende gesetzliche Änderung aus, sodass bestehende Konflikte um Selbstbestimmung und staatliche Regulierung weiterhin ungelöst bleiben. Gleichzeitig prägen technologische Entwicklungen zunehmend den Alltag und die Wahrnehmung körperlicher Prozesse: Digitale Systeme wie generative KI (z. B. DALL·E, MidJourney) verändern die visuelle Modellierung von Körpern und eröffnen neue Perspektiven auf die audiovisuelle Inszenierung weiblicher Identitäten. Technische Geräte wie Wearables zur Gesundheitsüberwachung, Fruchtbarkeitstracker und KI-gestützte Diagnosewerkzeuge greifen in medizinische und reproduktive Prozesse ein, während sie zugleich neue Fragen zu Datenschutz und Kontrolle aufwerfen.
Diese Dynamiken sind eingebettet in geschlechterpolitische Regulierungs- und Machtgefüge – und sie sind keineswegs neu. Bereits historische Konstruktionen wie die Figur der „Hysterikerin“ oder die frühe Kommerzialisierung medizinischer Geräte zeigen, wie der weiblichen Körper zum Objekt technologischer Regulierung und ökonomischer Verwertung wurde. Die Entstehung der Frauengesundheitsbewegungen in den 1970er Jahren und die aktuelle zunehmende Kritik an obstetrischer Gewalt verdeutlichen den Widerstand gegen solche Mechanismen.
Diese Entwicklungen lassen sich zudem in größere ökologische Zusammenhänge einordnen: Die Regulierung weiblicher Reproduktion und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen folgen oft parallelen Logiken. Frauen und Natur werden auf ihre (Re-)Produktionsfähigkeit reduziert, für Arbeit und Wachstum instrumentalisiert und durch staatliche sowie ökonomische Steuerungsmechanismen reguliert. Besonders deutlich zeigt sich dies in konservativen Bewegungen, die Abtreibungsverbote mit rechtsextremen Demografiediskursen verknüpfen oder in einer Argumentationsweise, die Umweltzerstörung durch Extraktivismus legitimiert. Continue reading