Monthly Archives: September 2022

Klicktipp: Little Entente of Women – The Local Network of Eastern European Feminists in the Inter-War-Period: Open Access Volume of Aspasia

Aspasia. The International Yearbook of Central, Eastern, and Southeastern European Women’s and Gender History (Web)

The latest volume of Aspasia has published. It is Open Access through the Knowledge Unlatched Select Initiative.

The Little Entente of Women: Transnational Feminist Networks and National Politics in Interwar Europe

This volume introduces the short but rich story of the local network of Eastern European feminists, the so called „Little Entente of Women“ (LEW), which so far has attracted little attention among historians working on the region. The volume contex-tualizes the creation and activities of the LEW by providing background information about the post-World War I period, the tensions and struggles between the revisionist and antirevisionist states, and the entanglements between feminist and national goals and between nationalism and internationalism among women’s movements and feminisms at the time.

Articles

  • Sharon A. Kowalsky: Editor’s Introduction – https://bit.ly/3dznQT8
  • Maria Bucur, Katerina Dalakoura, Krassimira Daskalova, and Gabriela Dudeková Kováčová: Introduction – https://bit.ly/3dDfQjT
  • Krassimira Daskalova: The Little Entente of Women, Feminisms, Tensions, and Entanglements within the Interwar European Women’s Movement:  https://bit.ly/3LuZ8Ql
  • Katerina Dalakoura: Feminisms and Politics in the Interwar Period: The Little Entente of Women (1923–1938): https://bit.ly/3S1gmHn
  • Gabriela Dudeková Kováčová: Between Transnational Cooperation and Nationalism: The Little Entente of Women in Czechoslovakia – https://bit.ly/3BV9VQG
  • Maria Bucur: The Little Entente of Women as Transnational Ethno-Nationalist Community: Spotlight on Romania – https://bit.ly/3QY4yEx

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Lecture: Mahua Sarkar: Talking with Men: Ethnographic Research Among Transnational Labour Migrants, 10.10.2022, virtual space

ZARAH Public Lecture (Web)

Time: Mo., 10.10.2022, 17:40-19:10 (CEST)
Venue: The Central European University, Quellenstr. 51-55
1100 Vienna and virtual space

Programme (PDF)

Temporary transnational contract work and circular migration bring millions of workers from poorer parts of the world to more affluent economies every year in search of better economic and social opportunities. ‚Talking with Men‘ draws on the author’s extended fieldwork among Bangladeshi male contract workers in Singapore and return migrants in Bangladesh to investigate some of the strategies through which young migrants – some barely out of their teens – negotiate the intense flux, uncertainty, and their multiple responsibilities, piecing together an interstitial life in host societies in the absence of normative diasporas. The lecture also reflects on some methodological questions that emerge in a dialogic context in which the researcher and her interlocutors are separated by class, gender, religious and national identifications, but share a common language, ethnicity, a fraught historical past, and – in Singapore – a migrant present inflected by differential access to social and economic privilege.

A historical sociologist by training, Mahua Sarkar’s interdisciplinary research and teaching span a range of topics including contemporary guest-work regimes with focus on Bangladeshi male migrants; gestational surrogacy as racialized and gendered labour; free and unfree/constrained work under global capitalism; religious nationalisms in South Asia; Muslim and Hindu identity formation and the gender question in late colonial Bengal; and epistemological debates underlying qualitative research methods. Her current writing project is an advanced monograph entitled Bidesh Kara (Going Abroad): Bangladeshi Contract Migrants and Contemporary Guest Work.

Professor Sarkar (Toronto) has been a France-ILO Chair and Fellow at the Institut d’Etudes Avancées de Nantes, a EURIAS and Marie Curie Fellow at the Continue reading

Symposium: 1972 – Österreichs Linke im Aufschwung, 08.10.2022, Wien

Alfred Klahr Gesellschaft (Web)

Zeit: Sa., 08.10.2022, 14.00-18.00 Uhr
Ort: transform, Gußhausstr. 14/3, 1040 Wien

Die erste Hälfte der 1970er Jahre war durch eine Linksentwicklung in der Arbeiter:innenschaft und unter Künstler:innen und Intellektuellen gekennzeichnet. Einige von ihnen näherten sich auch der KPÖ an, die in diesen Jahren einen Aufschwung erlebte. Die Partei konnte neue Mitglieder – vor allem junge Menschen – gewinnen und in Betrieben, bei Gemeinderats- und Landtagswahlen Erfolge erzielen. Die Gewerkschaftliche Einheit (bzw. später der Gewerkschaftliche Linksblock) verzeichnete bei Betriebsratswahlen teilweise erdrutschartige Stimmengewinne, vor allem in der Verstaatlichten Industrie, wo es eine Welle von Arbeitskämpfen gab.
Die Konferenz blickt 50 Jahre zurück und wirft mehrere Schlaglichter auf das Jahr 1972 und damalige Politikfelder der KPÖ: die Frauenpolitik, die Hochschulpolitik, antiimperialistische Solidaritätsarbeit, Minderheitenrechte, Gewerkschafts- und Betriebsarbeit sowie die Kulturpolitik.

Programm

  • Eröffnung und Begrüßung: Walther Leeb, Präsident der Alfred Klahr Gesellschaft
  • Bärbel Danneberg: KPÖ und „Neue Frauenbewegung“
  • Michael Hollogschwandtner: Die Gründung des KSV im Oktober 1972
  • Winfried R. Garscha: Nixons Zwischenstopp in Salzburg: Heißer Empfang für einen Kriegsverbrecher auf dem Weg zum Abrüstungsgipfel
  • Mirko Messner: Keine Frage von Ortstafeln. 50 Jahre Kärntner „Ortstafelsturm“
  • Sabine Fuchs: Die Solidaritätskampagne mit Angela Davis
  • Michael Graber: Zum staatsmonopolistischen Kapitalismus in Österreich. Eine theoretische Konferenz der KPÖ am 29. Jänner 1972
  • Manfred Mugrauer: Betriebsratswahlen und „Betriebsterror“ gegen KommunistInnen
  • Christian Kaserer: Linksruck in der österreichischen Literatur. Zwei Bilder der KPÖ

Quelle: Newsletter der Alfred Klahr Gesellschaft

Vortrag: Preethi Chacko: Südindische Krankenschwestern in Wien, 03.10.2022, Wien und virtueller Raum

Reihe „feminismen diskutieren“ (Web)

Zeit: Mo., 03.10.2022, 18.00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien und virtueller Raum

In den späten 1950er Jahren brachten kirchliche Netzwerke junge Krankenschwestern aus Kerala in Südindien zunächst nach Deutschland, wo sie aber in den 1980er Jahren nach der Ausbildung von ausreichendem inländischen Nachwuchs wieder entlassen wurden. Ein Teil von ihnen konnte einschlägige Arbeitsplätze in Österreich finden. Der Vortrag thematisiert deren Erfahrungen in Bezug auf ihre Integration und die Konstruktion einer hybriden Kultur. Die Emigration führte auch zum Aufbrechen der traditionellen Geschlechterrollen in den Familien.

  • Vortrag: Preethi Chacko, Sozialwissenschafterin, Wien
  • Moderation: Sabine Prokop, Verband feministischer Wissenschafterinnen

Eine Veranstaltung des Verbandes feministischer Wissenschafterinnen (Web) in Kooperation mit der Frauenhetz (Web) und der Frauen*solidarität (Web).

Anmeldung für die Teilnahme via Zoom bis 3. Oktober 2022, 10.00 Uhr an pr@frauenhetz.at

Quelle: Frauenhetz Newsletter Oktober 2022

CfP: Landschaftsprägende Zisterzienserinnen (Event, 05/2023, Lehnin); bis: 01.11.2022

Klosterland e.V. und Cisterscapes (Web)

Zeit: 05.-07.05.2023
Ort: Kloster Lehnin, Brandenburg
Einreichfrist: 01.11.2022

Der 2019 erschienene Tagungsband „Vielfalt in der Einheit – Zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa“ (Web) warf die Frage auf, ob die Zisterzienser Landschaftsgestalter waren. Mittels Inventarisierungen von Landschaftselementen und -strukturen im Einflussbereich von Männerzisterzen und einer daraus gefolgerten Spezifik zisterziensischer Klosterlandschaften konnte das bejaht werden. Durch die typisch zisterziensische Eigenwirtschaft und den ordensintern geregelten Wissenstransfer wurden zisterziensische Männerklöster auf noch heute erfahrbare Weise prägend für die sie umgebenden Kulturlandschaften. Durch ihr Netzwerk aus Filiationslinien wurden sie außerdem europaweit wirksam und schufen eine Einheit in der Vielfalt, die aktuell die Basis eines gemeinsamen Antrags zur Erlangung des Europäischen Kulturerbe-Siegels (EKS) in der Kategorie Kulturlandschaft durch 17 Partnerstätten in Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien bildet.

Für zisterziensische Frauenklöster stehen vergleichbare Untersuchungen weitgehend aus. Um nicht einfach den Befund der Männerklöster zu übertragen, sondern die spezifische Rolle der Zisterzienserinnen in der Gestaltung von Kulturlandschaften zu untersuchen, erscheinen folgende Fragen besonders lohnenswert:

1. Welche Rolle spielten die einzelnen Akteur:innen bei der Kulturlandschaftsgestaltung? Sind nicht sie es mit ihren sozialen Einbindungen, die landschaftsprägend hervortreten, eher als eine nichtpersonal gedachte „Institution Kloster“? Welche Rollenunterschiede ergeben sich hier zwischen Zisterziensern, Zisterzienserinnen und ihrer Klosterfamilia in den Quellen, der Forschung und der allgemeinen Wahrnehmung? Gibt es Mythen oder Stereotype, die hinsichtlich einer solchen Rollenkonstruktion untersucht werden müssen?

2. Inwiefern unterscheiden sich Frauen- und Männerklöster hinsichtlich ihrer Ausstattung und Wirtschaftstätigkeit? Waren Frauenklöster im Großen und Ganzen wirklich tendenziell kleiner als Männerklöster? Weiterlesen und Quelle … (Web)

Virtuelle Ausstellung und Buchpräsentation: Ilse Korotin: Amalia M. Rosenblüth-Dengler (1892‒1979). Philosophin und Bibliothekarin, 27.10.2022, Wien

Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie, Univ. Wien und biografiA (Web)

Buchpräsentation Programm (PDF)

Zeit: Do., 27.10.2022, 18.00 Uhr
Ort: FB Philosophie und Psychologie, Universitätsstr. 7, 1010 Wien

  • Begrüßung: Sonja Fiala, Leiterin der FB Philosophie und Psychologie, Univ. Wien
  • Einleitung: Elisabeth Nemeth, Institut für Philosophie, Univ. Wien
  • Buchvorstellung: Ilse Korotin, Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien
  • Enthüllung der Gedenktafel
  • Im Anschluss laden die Veranstalterinnen zu einem Glas Sekt

Ilse Korotin: Amalia M. Rosenblüth-Dengler (1892-1979). Philosophin und Bibliothekarin. Biografische Spuren eines Frauenlebens zwischen Aufbruch und Resignation (biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung, Bd. 27) Wien 2021 (Web).

Virtuelle Ausstellung
Die Veranstaltung kann als virtuelle Ausstellung „nachgeschaut“ werden

  • Auf die Verlinkung klicken und kurz warten
  • dann auf die Personen klicken (es läd jeweils ein Audiofile mit dem Vortrag) oder
  • den Raum „drehen“ und auf die einzelnen Ausstellungstafeln klicken, die dann vergrößert werden (Web)

Zur Biografie von Amalia Rosenblüth
Amalia Rosenblüth wurde 1892 in Sanok, Österreich-Ungarn, im heutigen Polen geboren. Sie war die älteste von vier Geschwistern und wuchs in einer wohlhabenden und bildungsfreundlichen Familie auf. Sie studierte in Lemberg und Wien Philosophie und dissertierte „Über das sogenannte disjunktive Urteil in der neueren Logik“ bei Adolf Stöhr. Jahrelang arbeitete sie unbezahlt am Philosophischen Institut als Bibliothekarin sowie als Assistentin ihres Doktorvaters.
An eine Anstellung in der universitären Lehre war für eine Frau zu jener Zeit und besonders in Wien nicht zu denken. Als wissenschaftliche Bibliothekarin hatte sie wenigstens die Möglichkeit, im universitären Umfeld zu arbeiten und sich zu vernetzen. Im Zuge der Neubesetzung der philosophischen Ordinariate 1922 mit Robert Reininger, Moritz Schlick und Karl Bühler organisierte sie die Neuaufstellung der Bibliothek und hielt auch Lehrveranstaltungen. Weiterlesen … (Web)

Tagung: Jugend – Gewalt im 20. Jahrhundert: Erleben, Erörtern, Erinnern, 21.-23.10.2022, Witzenhausen

Archiv der deutschen Jugendbewegung; Meike S. Baader (Hildesheim), Till Kössler (Halle) und Dirk Schumann (Göttingen) (Web)

Zeit: 21.-23.10.2022
Ort: Jugendburg Ludwigstein, Witzenhausen

Seit der „Entdeckung“ der Jugend an der Wende zum 20. Jhd. erfuhr die von ihr ausgeübte und die gegen sie angewandte Gewalt besondere Aufmerksamkeit. Jugendliche Gewalt als Teil krimineller Handlungen deutete auf gefährliche „Verwahrlosung“ und musste entschieden unterbunden werden, auch mit den Gewaltmitteln geschlossener Erziehungs- und Strafeinrichtungen. Zugleich galt es, männliche Jugendliche auf den Militärdienst vorzubereiten und somit ihre Gewaltbereitschaft in geeigneter Weise zu lenken und zu fördern. Die Jugendlichen ihrerseits besaßen und entwickelten eigene Vorstellungen legitimer (Gegen-)Gewalt. Am Ende des 20. Jhds. kam es zu einer folgenreichen Neuausrichtung der Debatte: Bislang verdeckte verdeckte oder als üblich angesehene Gewalt ihnen gegenüber wurde zunehmend in der Öffentlichkeit problematisiert.

Die Tagung wird diese verschiedenen Perspektiven auf das Verhältnis von Jugend und Gewalt im Verlauf des „langen“ 20. Jhds. im Hinblick auf die gemachten Erfahrungen und die mit ihnen verbundenen Diskurse behandeln und zusammenführen. Die Entwicklungen in Deutschland mit seinen verschiedenen politischen Systemen stehen im Mittelpunkt; Bezüge werden aber auch hergestellt zu anderen Ländern, insbesondere Italien und den USA.

  • Programm (PDF)
  • Panels: Allgemeine Perspektiven  |  Jugendbewegung und Gewalt  |  Schule und Gewalt  |  Gewalt in „Totalen Institutionen“  |  Institutionelle Gewalt erinnern  |  Gewaltdebatten

Quelle: H-Soz-Kult

Workshop: Summit Art: Art and Political Events since the 1970s, 15.-16.10.2022, Berlin

Institut für Kunst- und Bildgeschichte, HU Berlin; Linn Burchert (Web)

Zeit: 15.-16.10.2022
Ort: Berlin
Anmeldung bis: 07.10.2022

In recent decades, ‘political art’ and ‘the political’ in contemporary art have become a major focus of art historical research. Within this broad field, the workshop addresses an as of yet underexplored arena: art directly related to political summits and other institutionalised political media events. During the workshop, the participants will discuss art produced since the 1970s that has appeared in the context of specific political negotiations, events and ceremonies, such as on the occasion of UN summits, during G8, G20 or diplomatic events held by various political “leaders,” or at national and international meetings or anniversaries such as Earth Day. A particular feature of “Summit Art” and its related forms is its incorporation into existing political and public (media) formats versus into acknowledged art worlds.

The workshop’s aim is thus to debate the interconnectedness of art and political events, as well as to discuss how art contributes to – and even shapes – these often festival-like mega media events. Emphasis is placed on the diplomatic, governmental and media-political uses of images, art as both a means of legitimation and critique of summits, political events as aesthetic sites of affect, and the role of artistic activism on these occasions between potential resistance and the danger of recuperation. The goal is ultimately to reflect on the theoretical as well as methodological and terminological challenges of research into “Summit Art”, thus initiating an exchange around various aspects of this current of contemporary art. Read more … (Web)

  • Panels: Image Politics: Diplomacy, Governance and Population  |  Between Legitimation and Critique: Engendering and Challenging Summits  |  Sites and Affect: (Inter-)National Aesthetics of Summitry  |  Between Resistance and Recuperation: Summit Art Activism  |  Ephemerality, Terminology, Hetero-/Auto-nomy: Challenges to Summit Art Research

Source: H-Soz-Kult

Call for Sessions for the Rural History Conference 2023 (09/2023, Cluj-Napoca); by: 10.11.2022

Babeș-Bolyai University and Transylvanian Museum of Ethnography (Web)

Time: 11.–14.09.2023
Venue: Cluj-Napoca, Romania
Proposals by – extended: 10.11.2022

The Rural History 2023 conference continues the tradition of the previous Rural History conferences held in Bern (2013), Girona (2015), Leuven (2017), Paris (2019) and Uppsala (2021/22) aiming to promote a scientific discussion on new research on rural history in a broad sense by bringing together researchers dealing with different regions, different periods and from different theoretical and methodological traditions.

In accordance with this, the conference is open for research on all aspects on the history of the countryside in Europe and its interaction with other parts of the world throughout time. The organizers welcome participation from different academic subjects dealing with history, archaeology, geography, economic history, economics, sociology, ethnology, anthropology, development studies, gender studies, environmental history, historical demography, science and technology history, colonial history, global history, etc.) presenting and discussing new research and thereby contributing to expanding our knowledge on the rural history of Europe and beyond.

The conference is also a great opportunity to bring into discussion contemporary concerns regarding rurality, and to highlight ways we could contribute to the safeguarding of living heritage.

Each session will last two hours and include four papers. Sessions will be led by a chair and a discussant. Double sessions on a particular topic are possible. The organizers also welcome proposals for “Meet-the-author” sessions. In this case at least two commentators/discussants, besides the author, should be in the proposal. Participants are asked to limit themselves to a maximum of two presentations at the conference. Read more … (Web)

Source: Rural History Newsletter 75/2022-85/2022

Vortrag: Veronika Helfert: Gewerkschafterinnen und Teilzeitarbeit. Vom Ringen um ein Beschäftigungsmodell in Österreich und international, 1960–2000, 30.11.2022, Wien und virtueller Raum

„Geschichte am Mittwoch“ (Web) in Koop. mit fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Zeit: 30.11.2022, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Im Jahr 2017 arbeitete jede zweite erwerbstätige Frau in Österreich in Teilzeit, während bei den Männern nur jeder Zehnte keinen Vollzeitvertrag hatte. In den letzten sechs Jahrzehnten hat sich Teilzeitarbeit von einem Sonderfall der Beschäftigung zu einer geschlechtsspezifischen Norm entwickelt. Wenn auch v.a. von sozialdemokratischen Gewerkschafterinnen zunächst abgelehnt, ist Teilzeitarbeit seit den 1950er Jahren ein Element der Diskussion um Vereinbarkeit von Erwerbs- und Betreuungsarbeit. So war sie etwa bereits Teil der Diskussionen im Vorfeld der Empfehlung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) “Employment (Women with Family Responsibilities) Recommendation, 1965” (R123).
Der Vortrag analysiert auf internationaler wie nationaler Ebene einen Trend der Frauenarbeit in den wohlhabenden westlichen Industriestaaten und stellt dar, wie Akteurinnen in der IAO und den internationalen Gewerkschaftsorganisationen das Thema behandelten. Es wird unter anderem danach gefragt, welche Lösungen für soziale und arbeitsrechtliche Probleme vorgeschlagen, wie diese in Österreich in Politik umgesetzt wurden und wie österreichische Akteurinnen versuchten internationale Entscheidungsfindungen zu beeinflussen. Auf nationaler Ebene sollen die unterschiedlichen Positionen nachgezeichnet werden: FCG-Gewerkschafterinnen zum Beispiel sahen im Gegensatz zu Sozialdemokratinnen (die finanzielle Abhängigkeit und Altersarmut fürchteten) in der Teilzeitarbeit die geeignetste Lösung für den Konflikt zwischen Familie und Beruf. Mit dem Vortrag soll nicht zuletzt ein Beitrag zur aktuellen Forschung zu den Verschiebungen in den Reproduktionsarrangements und Geschlechterverhältnissen in der zweiten Hälfte des 20. Jhd. geleistet werden.

Veronika Helfert ist Postdoctoral Fellow an der Central European Continue reading