Monthly Archives: Oktober 2016

Tagung: Migration – Die Macht der Forschung, 03.-04.11.2016, Wien

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Zeit: 03.-04.11.2016
Ort: Technisch Gewerbliche Abendschule, Plösslgasse 13, 1040 Wien
Programm als PDF
Der herrschende wissenschaftliche Diskurs über Migration ist in den letzten Jahren zunehmend in Kritik geraten. Vor allem Migrationsforschung als politische Auftragsforschung – so der zentrale Vorwurf – würde Migration vielfach als Problem darstellen und somit bestehende gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse weiter verfestigen. Um solchen Tendenzen entgegenzuwirken und emanzipatorisch-kritische Ansätze in der politischen Auftragsforschung zu fördern, beschritt die AK Wien im Frühjahr 2016 einen bislang ungewöhnlichen Weg. Statt WissenschaftlerInnen mit der Beantwortung spezifischer Forschungsfragen zu betrauen, lud sie kritische MigrationsforscherInnen dazu ein, ihrerseits relevante Fragen zum Thema „Migration“ zu formulieren.
Es langten schließlich zahlreiche Beiträge ein, die etabliertes Wissen über Migration hinterfragen und Alternativen zur gängigen Migrationsforschung aufzeigen. In der Veranstaltung wird eine Auswahl der Beiträge präsentiert, die sich sowohl an ein wissenschaftliches als auch nicht-wissenschaftliches Publikum richten: Zwei Tage lang Continue reading

10 Jahre Salon 21!

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Liebe Leserinnen und Leser!

Am 29. Oktober 2006 – also heute vor 10 Jahren – ging der Salon 21 mit dem ersten Post online!

In einem Interview für den fernetzt-Blog habe ich bereits im April 2016 davon berichten können: Link zum Interview.

Auf weiterhin gutes feministisches Informieren und Klicken!

Li Gerhalter, Redakteurin des Salon 21

Jubiläumsfeier: 50 Jahre Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der Universität Wien? 1991–2016–2041: Rückblick und Ausblick, 02.12.2016, Wien

Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der Universität Wien
Zeit: Fr., 02.12.2016, 14.00 Uhr
Ort: Juridicum, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien, Dachgeschoß
Programm

  • 14.00 Uhr: Eröffnung; Begrüßung: Rektor Heinz Engl
  • 14.30 Uhr: Rückblick auf 25 Jahre Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an der Universität Wien durch (ehemalige) Mitglieder

15.00 Uhr: Podiumsdiskussion

  • mit: Heinz Engl, Rektor der Univ. Wien; Eva Nowotny, Universitätsratsvorsitzende Univ. Wien; Sabine Köszegi, Institut für Managementwissenschaften, Technische Univ. Wien; o.N. Kickinger, Doktorandin, Univ. Wien; Marion Polaschek, stv. Vorsitzende des Betriebsrates des allgemeinen Universitätspersonals

17.00 Uhr: Vortrag

  • Gudrun-Axeli Knapp: Winds of Change und dicke Bretter: Dialektiken feministischer Kritik

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Konferenz: UN/GLEICHHEITEN REVISITED. Konzeptionen und Interventionen kritischer Geschlechterforschung, 01.-03.12.2016, Linz

programm_oeggf_2016-14. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung ÖGGF, JKU Linz in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz (Web)
Zeit: Do. 01.–Sa. 03.12.2016
Ort: JKU Linz und Kunstuniversität Linz
Programm als PDF
Feministische und gender-theoretische Analysen von Ungleichheiten orientieren sich längst nicht mehr nur an binären Vereinfachungen von Geschlechterunter- schieden. Es geht um mehr als um eine Gegenüberstellung von DEN Frauen und DEN Männern. Gleichzeitig bleibt Geschlecht aber eine zentrale Strukturkategorie, die soziale Ungleichheit begründet. Gerade die Geschlechterforschung hat dazu beigetragen, dass die Vielfältigkeit von Lebensentwürfen und tatsächlich gelebtem Leben auch im akademischen Diskurs nicht mehr übersehen werden kann. Theoretische und konzeptionelle Ansätze wie Intersektionalität, Postkoloniale Theorie, Queer Studies, New Materialism, Neo-Marxistische Feministische Kritik, Disability Studies, u.a. trachten danach, vielfältige Diskriminierungen zu erkennen, die bislang unberücksichtigt geblieben sind, weil sie gerade keiner binären Logik folgen. Dies betrifft sowohl historische Analysen als auch Bestandsaufnahmen gegenwärtiger Geschlechterverhältnisse sowie zukunftsgerichtete Interventionen und Transformationen. Weiterlesen … (PDF)

CfP: Migration and Mobilities at the Nexus of Race, Gender, and Sexuality (Event: Nordic geographers conference, 06/Stockholm); DL: 15.12.2016

Nordic geographers conference (Web)

Venue: Stockholm
Time: June 18th–21st 2017
Proposals by: December 15th 2016

Conveners

  • Debanuj DasGupta, Department of Geography and Women’s, Gender, Sexuality Studies. University of Connecticut
  • Thomas Wimark, Department of Human Geography, Stockholm University

Migration and mobilities are embodied processes (DasGupta, 2014; Gorman Murray, 2007; Mai & King, 2009; Lewis, 2014). Embodiment is not just psychic or a social process but also a spatial process (Thomas, 2012; Mckittrick, 2006; Cotten, 2011, Wimark 2016). Building on these two key geographic claims, this panel calls for an intersectional understanding of queer and transgender migratory experiences across different routes. The panel seeks to highlight how the movement of the body in space is framed through long histories of gendered, racialized and sexualized border regimes, and that such regimes inform national narratives and shifting welfare regimes. From this perspective, the recent terror attacks in Bangladesh, Belgium, France, Germany, Turkey and the US can be understood as racialized and sexualized events. We welcome paper presentations that consider questions and themes such as: Continue reading

Vortrag: Norman Domeier: Der Eulenburg-Skandal (1906–1909) und die wissenschaftliche LGBTTIQ*-Politik heute, 10.11.2016, Wien

Institut für Zeitgeschichte: Vortragsreihe INTERAKTIONEN im Wintersemester 2016/17
Zeit: Do., 10.11.2016, 12:00 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte, Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien
Zu Beginn des 20. Jhds. erschütterte der Sturz von Fürst Philipp Eulenburg, dem besten Freundes und zeitweise wichtigsten Beraters Kaiser Wilhelms II., die Hohenzollernmonarchie und ganz Europa: Der „Eulenburg-Skandal“ (auch: Harden-Eulenburg-Affäre) wurde zum ersten großen Homosexualitäts-Skandal der Moderne. Bereits die Zeitgenoss/innen deuteten ihn wegen seiner nationalen und internationalen Wirkungen als deutsches Gegenstück zur französischen Dreyfus-Affäre.
Der Eulenburg-Skandal führte nicht nur zu politischen und privaten Enthüllungen bis dahin unbekannten Ausmaßes aus dem Arkanbereich der aristokratischen Herrschaftselite, er wurde zum Forum für die deutsche Öffentlichkeit, um über vielfältige politische, gesellschaftliche und kulturelle Streitfragen vor aller Welt zu verhandeln: Ehre, Freundschaft, Ehe, Privatheit, Sexualmoral, Antisemitismus, Spiritismus, Klassenkampf, Obrigkeitsgläubigkeit und Militärbegeisterung wurden kontrovers diskutiert.
Der Vortragende stellt neue Funde seit der Veröffentlichung der Monographie zum Eulenburg-Skandal (Deutsch 2010/Englisch 2015) vor und schlägt zugleich der Bogen zu den geschichtspolitischen Aspekten heutiger LGBTTIQ*-Politik. Continue reading

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 87, Briefe von Marie Zohner an den Verlobten, 25. und 28. Oktober 1916, Hohenau an der March (Cáhnov) in Niederösterreich an einen unbestimmten Ort an der Ostfront

nl148_zohner_buendel_klein01Marie Zohners (geb. 1894) Eltern waren „Häusler“ in Lomnice (Lobnig) in Mähren, sie war zur Arbeit als Dienstmagd bei einer hochadeligen Forstverwaltung nach Hohenau an der March (Cáhnov) im nördlichen Weinviertel gekommen. Hier hat sie den Metallgießer Anton (Toni) Swatschina (geb. 1892) kennen gelernt. Aus ihrer gemeinsamen Korrespondenz sind 21 Briefe von 1916 bis 1918 erhalten. Anlässlich der Verlobung des Bruders ihres Freundes Anton Swatschina beschrieb die 22jährige im Oktober 1916 die Situation von unverheirateten Müttern in ihrer Umgebung. Das zweite bestimmende Thema in der Zeit ist der plötzliche Tod eines gemeinsamen Bekannten. Dazwischen schildert sie weiters ihre Arbeiten in der bäuerlichen Umgebung.

25./X. [1916]
Liebster Toni!
Besten Dank für erhaltenen Brief vom 20. Freut mich, daß du wieder soweit hergestellt bist. Wünschte es auch schon lange. Habe eben gestern erfahren, daß Fritz P. so krank sein soll. Haben ihm dieser Tage versehen lassen [vermutlich: mit christlichen Sakramenten]. Seit Sonntag liegt er. Was ihm eigentlich fehlt weiß ich noch nicht, habe nur gehört, daß er sich verkühlt hat vom Zug. Die Resie [die junge Ehefrau des Kranken] fahrt immer um den Doktor nach St. Johann. Es kommt halt oft schnell etwas über einen Menschen. Möchte schon wissen, ob es ihm schon besser geht.
Bin ganz erstaunt, da Du mir schreibst von Deinem Bruder Fritz, daß er heiraten will, da er in jetziger Zeit ganz dagegen war, sagte immer, bis nach dem Krieg. Wie ich letztesmal oben war, meinte er zwar, doch ich dachte, daß es nur Spaß wäre. Also hat er sich doch besonnen. Freilich, ist es ja doch besser so wie Du schreibst. Da war auch vorige Woche die Fanny bei uns Holz zahlen. Habe mir Ihr gesprochen, habe mich aber so gestellt, als ob ich von allen nichts wüßte. So erzählte sie mir, daß sie einen Buben hat, aber nicht – Mit Fritz geht sie schon lange nicht mehr. Über ein Jahr kennt sie schon wieder den J. Fritz hat nie gesagt so oder so. So hat sie dann Schluß gemacht. Jetzt geht sie wieder mit dem Kind nach Wien, dort hat sie ein Kabinett und Ihre Schwester bleibt bei dem Kind. Dann Continue reading

Screening und Diskussion: Survival and healing: former so-called „comfort women“, 24.11.2016, Wien

song-of-the-reed-2015-1Frauensolidarität (Web) in cooperation with Vienna Center for Taiwan Studies, Amnesty Netzwerk Frauenrechte and FrauenFilmTage
Time: Thu, 24.11.2016, 18:30 Uhr
Venue: C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
Program

  • Screening of the documentary film: „The Song of the Reed“ (2015, 76 min, English subtitles)
  • Introduction to the non-governmental organization Taipei Women’s Rescue Foundation and their „Ama Museum“ project
  • Discussion with Wu Hsiu-Ching, director of „The Song of the Reed,“ and sinologist Astrid Lipinsky

The acclaimed Taiwanese documentary „The Song of the Reed“ chronicles the later years of six of the estimated 2000 Taiwanese women who were forced into sexual slavery during World War II. The film, three years in the making, was released in 2015, coinciding with the 70th anniversary of the end of the Sino-Japanese war. Its topic is also unfortunately all too current, as it addresses systematic violence against women and the organized mass rapes still taking place in wars worldwide.
The film shows how six of the “comfort women” in Taiwan managed to Continue reading

CfP: Flucht, Asyl, Gender (Publikation: ZS Gender); DL: 30.11.2016

csm_cover_gender_3_16_cd2b53067fGender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft (Web)

Einreichfrist: 30.11.2016

In der deutschsprachigen Forschung zu Flucht, Asyl und Flüchtlingsschutz haben Gender-Dimensionen bislang nur wenig Beachtung gefunden. Es existieren vereinzelt Arbeiten zur Situation weiblicher und homosexueller Flüchtlinge. Zweifellos steigt aufgrund der aktuellen Situation das Bewusstsein in Wissenschaft und Politik darüber, dass Menschen weltweit auf der Flucht, in Flüchtlings-Situationen, in Transit- oder Aufnahmeländern von vielfältigen Gewalt- und Diskriminierungsformen aufgrund ihres Geschlechts betroffen sind. Jedoch konzentrieren sich die medialen und politischen Diskurse – wie auch Teile der aktuellen Forschung – auf sexuelle Gewalt von jungen, männlichen Geflüchteten an Frauen. Weiterlesen … (PDF)

Vortrag: Stefanie Mayer und Edma Ajanovic: Gender als rechter Kampfbegriff. Akteur_innen und Argumentationsmuster im Anti-Gender Diskurs in Österreich, 25.10.2016, Wien

IPW-Lectures: Stefanie Mayer (FH Campus Wien) und Edma Ajanovic (Universität Wien)
Zeit: Di., 25.10.2016, 16:45 Uhr
Ort: Hörsaal 3 IPW (D212), NIG, Universitätsstr. 7, 1010 Wien
In den letzten Jahren haben ‚anti-genderistische‘ Mobilisierungen – etwa Manif pour tous in Frankreich oder die europaweiten Kampagnen gegen Berichte zu sexuellen Rechten im EU-Parlament – für Aufsehen gesorgt. In der Interpretation der beteiligten Akteur_innen steht ‚Gender‘ für eine totalitäre Ideologie. Denn sie ziele auf die Schaffung eines neuen (geschlechtslosen) Menschen ab und stelle damit die Institution der (heterosexuellen) Familie und in weiterer Folge die europäischen Gesellschaften insgesamt in Frage.
Der Gender-Begriff bildet darin einen diskursiven Knotenpunkt, in dem sich Fragen der Gleichberechtigung von LGBTIQ, der Emanzipation von Frauen, Gender Mainstreaming, Gleichstellungspolitik und universitäre Gender Studies mit Sexualerziehung und/oder geschlechtssensibler Pädagogik an Schulen und Kindergärten verschränken. Der Begriff ‚Gender-Ideologie‘ fungiert als ‚leerer Signifikant‘ (Laclau/Mouffe), der die Continue reading