CfP: Mobilität und Region (Event, 09/2025, Bozen); bis: 15.11.2024 [REMINDERIN]

Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte: Arbeitsgruppe „Geschichte und Region/Storia e regione“ (Web) und Zentrum für Regionalgeschichte Brixen (Web)

Zeit: 11.-13.09.2025
Ort: Bozen
Einreichfrist: 15.11.2024

Die Veranstaltung bietet jungen Historiker:innen, die sich mit Regionalgeschichte beschäftigen (Diplomand:innen, Doktorand:innen oder Post-docs, deren Doktorat vorzugsweise nicht länger als fünf Jahre zurückliegt), eine Diskussionsplattform mit Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten: Laufende oder kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte (Diplomarbeiten, Dissertationen, Post-doc-Projekte oder andere Forschungsarbeiten) können präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Die Tagung steht ausdrücklich allen Epochen und geografischen Räumen der Regionalgeschichte offen. Dabei wird „Region“ nicht als politisch oder administrativ vorgegebenes Territorium aufgefasst, sondern als offene räumliche Analysekategorie gedacht, die sich jeweils aus der Ausrichtung des Themas und/oder des Forschungszugangs ergibt.
2025 widmen sich die „Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte“ der Geschichte der Mobilität und fokussieren auf Formen der Mobilität im Raum in einem weitreichenden Sinn: Die historischen Verbindungslinien zwischen Mobilität und Region berühren unterschiedliche Forschungsfelder und können in verschiedene Richtungen ausgelotet werden. Die methodische Kombination mit regionalhistorischen Ansätzen eröffnet vielversprechende Herangehensweisen an historische Fragestellungen zur Mobilität, wie auch umgekehrt die Geschichte der Mobilität wertvolle Anstöße liefert, um Vorstellungen und Konzepte von Region kritisch zu überdenken und neu zu definieren. Weiterlesen … (PDF)

Themenbereiche: Migrationsbewegungen | Mobilität & Arbeit | Mobilität der Tiere | Mobilität in religiösem, diplomatischem, kulturellem, touristischem Kontext | Materielle Infrastrukturen | Immaterielle Infrastrukturen & Berufe im Transportwesen | Grenzen & Mobilität | Mobilität & materielle Kultur | Mobilität & Gesundheit

CfP: Eine „Union der Gleichheit“? Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitiken der Europäischen Union (Publikation); bis: 30.11.2024

Femina Politica. Zeitschrift für Feministische Politikwissenschaft (Web)

Einreichfrist: 30.11.2024

Im Juni 2024 fanden die letzten Europawahlen statt, die wie erwartet mit einem Rechtsruck endeten. Sowohl die Fraktionen im Europäischen Parlament (EP) als auch die Positionen in der Europäischen Kommission sind insgesamt mehr von konservativen, rechtsgerichteten und rechtsextremen Parteien dominiert. Diese Ausgangslage ist – verglichen mit dem Ergebnis nach den Europawahlen 2019 – deutlich ungünstiger für Gleichstellungs- und Anti-Diskriminierungs-Politiken. Die damals von der ersten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgerufene „Union der Gleichheit“ umfasste die Verabschiedung von fünf miteinander verbundenen Strategien („Schwesterstrategien“) zu den Themen Geschlechtergleichstellung, Anti-Rassismus, Sinti/Roma, LGBTQI sowie Behinderung, die neben Gender Mainstreaming auch eine Intersektionalitätsperspektive verfolgen sollen.
Insbesondere die Geschlechtergleichstellungs- und LGBTQI-Strategien wurden durch ein ganzes Paket an Maßnahmen und Richtlinien untermauert. Diese Erfolge stehen mit dem Rechtsruck nicht nur unter Druck, sondern sind ernsthaft gefährdet, gerade in Bezug auf die weitere Implementierung europäischer Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsvorgaben in den Mitgliedsstaaten. Denn das EP-Wahlergebnis spiegelt auch den kontinuierlichen Rechtsruck in vielen Mitgliedsstaaten wider, die im Rat – der dritten Kerninstitution im Bunde – vertreten sind.
Mit dem Schwerpunktheft soll zum einen die letzte Legislaturperiode (2019-2024) aus einer feministischen Perspektive bilanziert werden. Zum anderen sollen auch (vergleichende) Analysen der Inhalte der verschiedenen Strategien und ihrer Implementierung in den Mitgliedsstaaten erfolgen. Wie diese aus intersektionaler Perspektive zu bewerten sind und was bei der nationalen Umsetzung geschieht, wird bisher in der Forschung nur wenig beleuchtet. Ob zudem die Ziele von Gender Mainstreaming und Intersektionalität übergreifend in diesen und anderen Politiken umgesetzt wurden, ist eine Black Box, nicht zuletzt auch die Frage danach, welches Verständnis diese Ansätze überhaupt leitet.
Bilanz und Ausblick können aus verschiedenen theoretischen sowie methodologischen Perspektiven erfolgen. Neben politikfeldanalytischen, repräsentationsfokussierten (deskriptiv, substanziell, symbolisch) können auch diskursanalytische und institutionalistische Ansätze genutzt werden. Dabei können – je nach Ansatzpunkt – sowohl das EP als auch die Kommission sowie deren Zusammenspiel (im Sinne der These einer Parlamentarisierung der EU), die Beziehungen zum Rat der Europäischen Union, zu Parteien, Sozialpartner*innen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen und sozialen Bewegungen, einschließlich oppositioneller Kräfte, im Mittelpunkt stehen. Weiterlesen … (PDF)

Diskussion: Katharina Mader, Eva Six, Julia Bernegger und Jana Schultheiß: Pionierinnen der Feministischen Ökonomie. Alte und neue Forderungen, 24.10.2024, Wien

Institut für Historische Sozialforschung (Web)

Zeit: 24.10.2024, 18:30-20:30 Uhr
Ort: FAKTory. Literatur, Wissen und Beratung für Studierende, Universitätsstr. 9, 1010 Wien

Feministische Ökonom:innen kämpfen seit vielen Jahrzehnten für soziale und ökonomische Gleichstellung. Zahlreiche Texte dokumentieren ihre scharfsinnigen Analysen und Forderungen – etwa nach gleichem Lohn und einer gerechten Aufteilung der unbezahlten Arbeit. Wir prä­ sentieren eine aktuelle Sammlung historischer Texte verschiedener Pionierinnen aus Österreich und diskutieren sie mit gegenwärtigen feministischen Ökonom:innen. Dabei spannen wir einen zeitlichen Bogen von der frühen Arbeiter:innenbewegung bis heute und fragen uns: Welche Forderungen konnten umgesetzt werden? Wo haben sich Schwerpunkte geändert? In welchen Bereichen müssen Frauen auch heute noch für ihre ökonomische Gleichstellung kämpfen?

Diskussionsteilnehmerinnen

Katharina Mader ist Chefökonomin am Momentum Institut und Lektorin an der WU Wien. Davor war sie Assistenzprofessorin am Institut für Heterodoxe Ökonomie der WU Wien und Senior Fellow an der Uni Graz.

Eva Six ist Ökonomin und arbeitet als Referentin für Konjunktur­ und Verteilungsfragen in der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der AK Wien.

Julia Bernegger hat Volkswirtschaft an der WU studiert und schließt bald ihren Master in Kultur­ und Sozialanthropologie ab. Zu ihren Schwerpunkten zählen Feminismus und Wissenschaftsgeschichte.

Jana Schultheiß ist Referentin für wohlstandsorientierte Budget- und Wirtschaftspolitik sowie Feministische Ökonomie in der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der AK Wien.

Workshop: Status Quo Vadis Körpergeschichte, 28.-29.11.2024, Leipzig

Maren Möhring, Olaf Stieglitz, Christa Klein und Susann Winsel (Univ. Leipzig)

Zeit: 28.-29.11.2024
Ort: Univ. Leipzig

Körpergeschichte boomt. Über die Fachzeitschrift „Body Politics – Zeitschrift für Körpergeschichte“ hinaus erscheinen zunehmend einführende Handbücher, etliche Publikationen und Tagungen stellen den Körper und dessen Geschichten in den Fokus. Die Phase, in der körpergeschichtliche Beiträge sich in Arbeiten mit anderen Schwerpunkten verbargen, scheint vorbei. Disparität zeichnet sich vielmehr im Hinblick auf ein breites Spektrum von theoretischen Ansätzen, methodischen Zugängen und empirischen Analysen ab. Körpergeschichte durchquert alle Subdisziplinen der Geschichtswissenschaft und verknüpft sie mit vielen weiteren Fachwissenschaften. Das Innovationspotenzial einer intensivierten Vernetzung liegt auf der Hand:
Das historische in-Beziehung-setzen von Körpern zu Wissenschaften, Diskursen, Praxen, Medien, Materialitäten, Räumen und Schauplätzen, ermöglicht die Erforschung und Neuperspektivierung marginalisierter Vergangenheiten, transversaler Verflechtungsprozesse und biopolitischer Dynamiken. Auf diese Weise offenbart das Nachdenken über Machtbeziehungen und soziale Ungleichheit die daraus erwachsenen Hierarchien und Differenzen. Die in den Blick genommenen Körper galt es dabei stets in ihrer Relationalität, Verwobenheit und Verhältnismäßigkeit zu verschiedenen historischen Kontexten ernst zu nehmen. Doch wie verhält es sich im Konkreten um Stand und Perspektiven, neue Herausforderungen und Knotenpunkte der Körpergeschichte? Weiterlesen und Quellen … (Web)

Programm

28.11.2024, 17.00 Uhr: Roundtable „Status Quo Vadis Körpergeschichte“

  • mit Willemijn Ruberg (Utrecht), Heiko Stoff (Hannover) und Nina Mackert (Leipzig)

29.11.2024, 9:30 Uhr: Workshop: Zustände. Körpergeschichte und Bildgewalten

  • Henriette Gunkel (Bochum): Koloniale und genozidale Gewalt in (Körper-)Bildern – Herausforderungen und methodische (Neu-)Zugänge
  • Marie Muschalek (Basel): Instruktionen des Tötens. Affekt, Fingerfertigkeit und Gewalt in naturhistorischen Quellen des 19. Jhds.
  • Silvan Niedermeier (Erfurt): „I object to those bones being on display. They are not in a proper place.“ Der Kampf um die Repatriierung und Resakralisierung Indigener Ancestral Remains in den USA der 1970er und 1980er Jahre

Vortrag: Vanessa Blaha: Heilpädagogik: diagnostiziert – bewertet – abgestempelt. Fürsorgepraxis im Kontext der Heilpädagogik in Salzburg von 1945 bis 1970, 15.10.2024 – virtueller Raum

FH St. Pölten, Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung: Ilse Arlt Lecture (Web)

Zeit: 15.10.2024, 18.00 Uhr
Ort: virtueller Raum – via St. Pölten

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war von Verantwortungsketten einer totalitären und demütigenden Fürsorgepraxis geprägt. (Bezirks-)Jugendämtern oblag es, auf der gesetzlichen Grundlage Fürsorgeerziehung zu verhängen, wenn es scheinbar zu ‚körperlichen, seelischen, geistigen oder sittlichen Verwahrlosungserscheinungen‘ von Kindern und Jugendlichen kam. Anhand der Mündelakten des Salzburger Fürsorgeerziehungssystems nach 1945 können soziale Strukturierungen innerhalb des Fürsorgeerziehungsregimes rekonstruiert werden. Insbesondere in den heilpädagogischen Gutachten der Kinderärztin Ingeborg Judtmann werden geschlechtsspezifische (Fall-) Konstruktionen auf der Grundlage gesellschaftlich-normativer Zuschreibungen sowie erbbiologisch-eugenischer Denkweisen sichtbar.
Vor allem bei Mädchen handelte es sich um eine diffuse Adressierung von ’sexueller und moralisch-sittlicher Verwahrlosung‘. Diese Form der Normierung und Normalisierung von Weiblichkeit formierte und strukturierte sich in Abhängigkeit hegemonialer sowie bürgerlicher Idealvorstellungen von ’sittsamer‘ Weiblichkeit und entsprechenden Familienkonstellationen. Wie sich die Heilpädagogik in Österreich entwickelt hat und welche Legitimationsstrukturen des Eingriffs in die Familie sich in der Aktenführung rekonstruieren lassen, soll im Beitrag aufgezeigt werden.

Anmeldung (Web)

Vanessa Blaha ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Univ. Salzburg in der Arbeitsgruppe Sozialpädagogik. Sie beschäftigt sich vor allem mit aktuellen sowie historischen Themen rund um Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere deren Schnittstellen zur Psychiatrie, Leaving Care, Sexualität und Gender. In ihrem derzeitigen Forschungsprojekt widmet sie sich der „Wissenschaftlichen Aufarbeitung von Gewaltvorkommnissen an der Josef-Rehrl-Schule Salzburg“ (Web).

Quelle: fernetzt mailing list

Konferenz: Drecksarbeit. Materialitäten, Semantiken und Praktiken seit dem 19. Jhd., 13.-15.11.2024, Dortmund [REMINDERIN]

Dritte Tagung der German Labour History Association (Web)

Zeit: 13.-15.11.2024
Ort: Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund
Anmeldungen bis zum 15.10.2024

German Labour History Association, Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, FernUniv. in Hagen, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung und Fritz Hüser-Gesellschaft

Programm (Web)

Mi., 13.11.2024

Panel I, Moderation: Vanessa Höving (Hagen)

  • 16:00 Uhr: Yasemin Ece Örmeci (Dresden): Senses in Cleaning Practices and the Search for Visibility – A Case Study of Turkish Cleaners in Germany
  • 16:45 Uhr: Aatika Singh (Delhi): Framing Filth. Sudharak Olwe’s Photography of Dalit Manual Scavengers

18:00 Uhr: Podiumsdiskussion: Dirty work. Interdisziplinäre Perspektiven auf ‚Drecksarbeit‘. Mit Andreas Gehrlach (Wien), Heike Geißler (Leipzig), Nicole Mayer-Ahuja (Göttingen) und Sebastian Moser (Tübingen); Moderation: Iuditha Balint (Dortmund), ab 19:30 Uhr: Umtrunk

Do., 14.11.2024

Panel II, Moderation: Anna Strommenger (Bielefeld)

  • 9:00 Uhr: Tim Preuß (Münster): Das deutsche Volk bei seiner Drecksarbeit zeigen. Zur literarischen Darstellung unterbürgerlicher Arbeitsverhältnisse bei Wilhelm Raabe
  • 9:45 Uhr: Ulrich Prehn (Berlin): Schmutzige Arbeit – „Schönheit der Arbeit“: Fotografien von Arbeitswelten im NS Continue reading

Konferenz: Erste, zweite, dritte Welle? Neuere Forschungen zur Frauenbewegungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, 07.-08.11.2024, Kassel

Archiv der deutschen Frauenbewegung (AddF) (Web) in Koop. mit Mechthild Bereswill (Institut für Sozialwesen, Univ. Kassel) (Web) und dem Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung (AKHFG) (Web)

Zeit: 07.-08.11.2024
Ort: Univ. Kassel
Anmeldung: bis 25.10.2024

Aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Feld der Frauen(bewegungs)geschichte werden vorgestellt, um einen Einblick über aktuelle Forschungsprojekte zur Frauen- und Geschlechtergeschichte zu erhalten. Die Tagung ist auch ausdrücklich als interdisziplinärer Vernetzungs-Workshop gedacht. Inhaltlich nimmt sie drei größere Zeitblöcke in den Blick, welche die Zeiträume von ca. 1830 bis 1933, 1933 bis 1970 und 1970 bis heute umfassen.

Programm (Web)

Panels

  • Erste Welle mit Karen Wagels (Ludwigshafen), Heinke Kalinke (Oldenburg), Susanne Heiter (Nürnberg), Dominique Lysser (Fribourg), Christin Hansen (Paderborn) und Peter Moser (Bern)
  • DDR mit Constanze Stutz (Frankfurt a.M.) und Angela La Cognata (Berlin)
  • Zweite Welle mit Lilian Schwerdtner (Berlin), Dora Busch (Dresden), Sonja Lindhauer (Berlin), Lara Track (Heidelberg) und Derya Özdemir (Darmstadt)
  • Dritte Welle mit Merle Bode (Köln), Imke Schmincke (München)
  • Moderatorinnen: Mette Bartels und Kerstin Wolff (Kassel)

Quelle: H-Soz-Kult

CfP: Sexualisierte Gewalt und ihr Beschweigen in der ethnographischen und historisch/anthropologischen Forschung (Schreibworkshop, 12/2024, Graz); bis: 04.11.2024

Südosteuropäische Geschichte und Anthropologie (SEEHA), Univ. Graz (Web)

Zeit: 02.-03.12.2024
Ort: Univ. Graz
Einreichfrist: 04.11.2024

Sexualisierte Gewalt ist allgegenwärtig und damit auch Teil des Forschungsalltags von ethnografisch oder historisch arbeitenden Anthropolog:innen aller Geschlechter. Sie ist in Forschungsthemen präsent, mehr noch in Erfahrungen, die Forschungspartner:innen teilen oder die wir Forscher:innen im Feld oder aus historischen Quellen erfahren. Dennoch finden die Thematisierung und das Verschriftlichen von Gewalterfahrungen im Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens selten ihren expliziten Platz. Es gibt kaum Räume, um sich im Forschungsprozess über sexualisierte Gewalt und den Umgang damit auszutauschen. Erst recht wurde über das Schreiben über Begegnungen mit sexualisierter Gewalt im Feld oder im Archiv bisher kaum geforscht und publiziert. Der Workshop zielt daher darauf ab, Umgangsstrategien im Schreiben über und gegen sexualisierte Gewalt zu erarbeiten.
Sexualisierte Gewalt ist häufig nicht erzählbar. In Interviewsituationen oder Erzählungen unserer Forschungspartner:innen, aber auch in Beobachtungen und in unserem Erleben als Forschende und in archivalischen Quellen wird sie ver- und beschwiegen – und ist doch präsent. Als wissenschaftliche Akteur:innen sind wir in historio- wie in ethnographischen Forschungen selbst in Gefüge von Ohnmacht und Handlungsmacht verstrickt, die es auch im Schreibprozess stetig auszuloten gilt. Macht-Wissen-Verstrickungen wirken sich darauf aus, wie wir sexualisierte Gewalt thematisieren, und sollten in ihrem historischen Gewachsensein ebenso wie im Blick auf aktuelle normative Wissenspraxen hinterfragt werden. Im Rahmen des Workshops möchten wir daher auch gegen eine Kontinuität patriarchaler Skripte anschreiben und die Vielstimmigkeit von Erfahrungen und Umgangsstrategien mit sexualisierter Gewalt entfalten.
In dem zweitägigen Workshop tauschen die Teilnehmer:innen sich über individuelle Bezüge zum Thema ‚Schreiben über das Schweigen über sexualisierte Gewalt‘ aus. Sie setzen sich mit dem Umgang mit sexualisierter Gewalt in historischen Quellen auseinander und reflektieren Feldmaterial unter supervisorischer Begleitung. Ein Schreibworkshop soll uns schließlich im Kollektiv in eigene Schreibprozesse hineinbegleiten. Der Fokus liegt damit auf den wissenschaftlichen Akteur:innen, die … weiterlesen (PDF)

Organisatorinnen: Christina Sterniša und Heike Karge (SEEHA); Katharina Eisch-Angus und Lydia Arantes (Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Univ. Graz); Almut Sülzle (Supervisorin/Ethnografin, Berlin)

Tagung: Queere Menschen und die Kirchen. Fluchtlinien, Möglichkeitsräume, Perspektiven, 21.-23.11.2024, Stuttgart [REMINDERIN]

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Web)

Zeit: 21.-23.11.2024
Ort: Stuttgart
Anmeldung bis: 06.11.2024

Lange haben die katholische und die evangelische Kirche alle Lebensformen jenseits der Heteronormativität verurteilt und LGBTQI* in christlicher Lehre wie kirchlicher Praxis marginalisiert und diskriminiert. Momentan vollzieht sich jedoch ein vorsichtiger Umbruch. In dieser Situation wollen wir durch historische und theologische Rückschau und Bestandsaufnahme einen Beitrag zu den Diskussionen um eine weitere Öffnung leisten.
Im Zentrum der Tagung steht die Frage nach dem Verhältnis zwischen queeren Menschen und den beiden großen christlichen Kirchen, zwischen „Homosexualität“, „Geschlechterdiversität“ und Theologie. Durch ihre politische und gesellschaftliche Wirkmächtigkeit hatten die Kirchen restriktiven Einfluss auf die Lebenswelten homo- und bisexueller Männer wie Frauen, trans*, inter* und nonbinärer Menschen und selbst die Lebenswelten Heterosexueller, die kein der kirchlichen Norm entsprechendes Beziehungs- und Liebesleben führten. Kirchliche Institutionen und Akteur:innen stießen jedoch auch Liberalisierungsdebatten mit an und schufen Möglichkeitsräume, etwa in der Seelsorge oder innerhalb von Netzwerken engagierter Christ:innen.
Die Tagung bietet Historiker:innen und Theolog:innen, Vertreter:innen queerer Kirchengruppen und Initiativen, Haupt- und Ehrenamtlichen im kirchlichen Raum, Religionslehrer:innen, Kirchenarchi-var:innen, Studierenden sowie allen anderen Interessierten die Möglichkeit zum Austausch. Weiterlesen … (Web)

Veranstalter:innen: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Evangelische Akademie Bad Boll; Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg; Studienzentrum der EKD für Genderfragen; Universität Stuttgart, Forschungsprojekt „100 Jahre geschlechterdivers in Baden-Württemberg?!“ und Diözese Rottenburg-Stuttgart, Hauptabteilung XI: Kirche und Gesellschaft – Fachbereich Männer

Konferenz: Bildung und Emanzipation – Gesellschaftskritische Perspektiven auf Antisemitismus, Geschlechterverhältnisse und Rassismus, 13.-16.11.2024, Innsbruck

Lehr- und Forschungsbereich „Soziale Ungleichheit und politische Bildung“, Inst. für Erziehungswissenschaft, Univ. Innsbruck (Web)

Zeit: 13.-16.11.2024
Ort: Univ. Innsbruck

Die Konferenz soll Wissenschafter:innen aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen und Akteur:innen der politischen Bildung miteinander vernetzen und das Verhältnis von Antisemitismus, Geschlechterverhältnissen und Rassismus anhand unterschiedlicher Zugänge erschließen. Eröffnet wird die Tagung mit einer Preconference, die insbesondere Wissenschafter:innen in den Qualifizierungsphasen BA- bis Prae-Doc zur Einreichung ermutigen soll. Ziel ist es, den Stand der Forschung zu Antisemitismus, Geschlechterverhältnissen und Rassismus vor dem Hintergrund des Begriffspaares Bildung und Emanzipation zu reflektieren. Zudem möchte die Konferenz eine Plattform für die Darstellung der vielfältigen Aktivitäten in der politischen Bildungsarbeit und Pädagogik bieten.

Programm (PDF)

Keynote: Rolf Pohl (Hannover): Wahn und Wirklichkeit im „postfaktischen Zeitalter“. Die Manipulation sozialer Wahrnehmungsmuster im Antisemitismus und Antifeminismus

Keynote-Panel: Christine Kirchhoff (Berlin), Barbara Umrath (Köln) und Roger Behrens (Hamburg): Bildung und Emanzipation

Panels: Kritische politische Bildung | Emanzipation und Transformation | Ideologiekritische Perspektiven | Geschlecht und Diskriminierung | Rassismuskritische Perspektiven | Sozialpsychologische, autoritarismus- und demokratie-theoretische Perspektiven | Bildung und Emanzipation | Antisemitismuskritische Perspektiven | Geschlechterreflektierte Perspektiven | Ästhetik und Transformation

Workshops: Initiative Kritisches Gedenken | Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit

Kontakt: judith.goetz@uibk.ac.at (Web)

Quelle: H-Soz-Kult