Category Archives: Topic_Sorge|Care

CfP: Autumn School: HOWTO GENDER STUDY. Methoden und Praktiken in den Gender Studies|Methods and Practices in Gender Studies (09-10/2025, Berlin); bis: 12.05.2025

Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG), Humboldt-Univ. zu Berlin (Web)

Zeit: 29.09.-02.10.2025
Ort: Berlin
Anmeldefrist: 12.05.2025

Programm (PDF)

Panels: Qualitative Forschungsmethoden in der sozial-ökologischen Transformation | Biographieforschung und Oral-History | Queer und Trans Studies/Readings | Re-writing in der Rechtswissenschaft | Filmische Forschung | Analysis of scientific arguments on sexdiversity

Die Autumn School „HOWTO GENDER STUDY“ bietet eine vertiefende Auseinandersetzung mit den methodischen Ansätzen und Herausforderungen, die in der inter- und transdisziplinären Forschungspraxis der Gender Studies von zentraler Bedeutung sind. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Wahl der Methode, der Forschungsgegenstand und die Forschungsfrage angemessen aufeinander beziehen.
In einführenden Vorträgen wird das Rahmenthema skizziert: Gender Studies sind nicht an ein spezifisches Set an Methoden gebunden, sondern schöpfen aus einer Vielzahl disziplinärer Ansätze, in denen die Methodenwahl oft stark vorgegeben ist. Gender Studies bringen eine kritische Perspektive mit, die bestehende disziplinäre Methodologien und Methoden herausfordert und deren Anwendung neu zu denken vermag. Stärken der Gender Studies sind die Transdisziplinarität und Methodenvielfalt. Sie haben damit das Potential, wissenschaftstheoretisch reflektiert in die jeweiligen Fächer zurückzuwirken. Diese Stärken sind mit der Herausforderung verbunden, die Disziplinen, ihre Gegenstände und Methoden zu kennen und zugleich die Geschlechterordnung ihres Wissens und ihrer Gegenstände kritisch zu reflektieren.
Im Mittelpunkt der Autumn School stehen an der Forschungspraxis orientierte Panel und Einzelworkshops, in denen erfahrene Forschende verschiedene methodische Ansätze vorstellen und die Teilnehmenden in deren kritische Reflexion und Umsetzung einführen. Unterschiedliche Panels und Workshops werden Continue reading

CfP: Kinder, Kindheit und Kind-Sein in der Frühen Neuzeit (10/2025, Stuttgart-Hohenheim); bis: 15.04.2025 [REMINDERIN]

30. Fachtagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (Web)

Zeit: 23.-25.10.2025
Ort: Stuttgart – Tagungszentrum Hohenheim
Einreichfrist: 15.04.2025

In den letzten Jahren ist die Bedeutung von Kindern in den frühneuzeitlichen Gesellschaften zunehmend in den Fokus historischer Untersuchungen gerückt. Obwohl Kinder ein wesentlicher Bestandteil jeder Gesellschaft und damit auch ihrer jeweiligen Geschlechterordnungen waren und sind, wurden sie von den Geschichtswissenschaften lange vernachlässigt – teils aufgrund historiographischer Tendenzen, teils wegen Herausforderungen in der Quellenüberlieferung. Kinder hinterlassen nicht die gleichen Spuren in historischen Quellen wie Erwachsene, und ihre Geschichten müssen in der Regel aus Texten, Bildern und anderen Quellen rekonstruiert werden, in denen sie – oft auch nur en passant – erwähnt werden. Je jünger ein Kind ist, desto sichtbarer wird es tendenziell nur durch die Handlungen anderer. Nichtsdestoweniger erkennen Historiker*innen zunehmend die immanente Relevanz dieser demografischen Gruppe – sei es für die Erforschung grundlegender frühneuzeitlicher Themen wie Geschlecht, Religion bzw. Konfession, Stand, Arbeit und Arbeitsteilung oder auch Bildung, generationelle Ressourcenverteilung und politische Macht. Kindheitsforschung ist zu einem integralen Bestandteil der historischen Forschung geworden.
Während die Forschung zu Kindern schon für sich bedeutsam ist, bietet der Zugang über Kinder, als Akteur*innen konzipiert, auch eine distinkte Perspektive auf andere Themenfelder. Die Aspekte der Abhängigkeit, die zur relativen Vernachlässigung von Kindern in den historischen Wissenschaften geführt haben, können breitere soziale und kulturelle Logiken deutlicher hervortreten lassen: Auch Kinder sind in Netzwerke eingebettet; ihre Abhängigkeiten von Erwachsenen und ihre eingeschränkten Möglichkeiten, eigenständige Entscheidungen zu treffen, erforderten eine stärkere und andere Einbindung in Netzwerke und Akteurskonstellationen. Bei entsprechender Aufmerksamkeit werden Kinder dennoch auch in der Frühen Neuzeit immer wieder als eigenständige Akteur:innen greifbar – und sind als solche also auch sichtbar zu machen. Historische Kinderforschung bedeutet daher, die Perspektiven von Kindern ebenfalls ernst zu nehmen und Bedürfnisse, Motive und Aktionen von Nicht-Erwachsenen, soweit die Quellenlage es zulässt, aufzuzeigen. Continue reading

Ringvorlesung: Female Ecologies: Körpertechnologien zwischen Wissen, Medien und Recht, 04-07.2025, Konstanz und virtueller Raum

Anne Kwaschik, Beate Ochsner und Liane Wörner, Univ. Konstanz (Web)

Zeit: 08.04.-15.07.2025, dienstags, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Univ. Konstanz – und virtueller Raum

Programm (PDF)

Die gescheiterte Reform um den § 218 hat erneut Fragen zu reproduktiver Politik, Körper und Geschlecht in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik gerückt. Trotz intensiver Diskussionen blieb eine grundlegende gesetzliche Änderung aus, sodass bestehende Konflikte um Selbstbestimmung und staatliche Regulierung weiterhin ungelöst bleiben. Gleichzeitig prägen technologische Entwicklungen zunehmend den Alltag und die Wahrnehmung körperlicher Prozesse: Digitale Systeme wie generative KI (z. B. DALL·E, MidJourney) verändern die visuelle Modellierung von Körpern und eröffnen neue Perspektiven auf die audiovisuelle Inszenierung weiblicher Identitäten. Technische Geräte wie Wearables zur Gesundheitsüberwachung, Fruchtbarkeitstracker und KI-gestützte Diagnosewerkzeuge greifen in medizinische und reproduktive Prozesse ein, während sie zugleich neue Fragen zu Datenschutz und Kontrolle aufwerfen.
Diese Dynamiken sind eingebettet in geschlechterpolitische Regulierungs- und Machtgefüge – und sie sind keineswegs neu. Bereits historische Konstruktionen wie die Figur der „Hysterikerin“ oder die frühe Kommerzialisierung medizinischer Geräte zeigen, wie der weiblichen Körper zum Objekt technologischer Regulierung und ökonomischer Verwertung wurde. Die Entstehung der Frauengesundheitsbewegungen in den 1970er Jahren und die aktuelle zunehmende Kritik an obstetrischer Gewalt verdeutlichen den Widerstand gegen solche Mechanismen.
Diese Entwicklungen lassen sich zudem in größere ökologische Zusammenhänge einordnen: Die Regulierung weiblicher Reproduktion und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen folgen oft parallelen Logiken. Frauen und Natur werden auf ihre (Re-)Produktionsfähigkeit reduziert, für Arbeit und Wachstum instrumentalisiert und durch staatliche sowie ökonomische Steuerungsmechanismen reguliert. Besonders deutlich zeigt sich dies in konservativen Bewegungen, die Abtreibungsverbote mit rechtsextremen Demografiediskursen verknüpfen oder in einer Argumentationsweise, die Umweltzerstörung durch Extraktivismus legitimiert. Continue reading

CfP: Queer Ecology and the Temporal Imagination (02/2026, Tübingen); by: 30.04.2025

Center for Gender and Diversity Research (ZGD), Univ. of Tübingen; Gero Bauer and Davina Höll (Web)

Time: 26.-27.02.2026
Venue: Tübingen
Proposals by: 30.04.2025

Confirmed Keynote Speaker: Sylvan Goldberg (Colorado College)

In recent political discourse, there has been a striking correlation between questions relating to the environment, the climate crisis, and environmental justice on the one hand and gender and sexuality on the other. At the same time, the climate crisis (and its denial) has been increasingly framed in terms of a new sense of temporal urgency: it is ‘high time’ that we reduce carbon emissions; it is already ‘too late’ to keep the rise in global temperatures within the boundaries of the Paris Agreement; and while some cling nostalgically to a past of carbon prosperity, some fight over how to best project, prepare for, or imagine a (better) future, while others turn away from future horizons to attend to the urgencies of the present.
This conference asks how insights from the field of ‘queer ecologies’ can be made productive for an analysis of social, cultural, and scientific conceptualisations of pasts, presents, and futures, and how ‘queer temporality’ can inspire ecological debates. Since the 1970s, ecofeminist thinking and theory have foregrounded and conceptually complicated the relationship between environmental politics and gender equality and social justice. More recently, ‘queer ecology’ has consolidated as an interdisciplinary research field that “probe[s] the intersections of sex and nature with an eye to developing a sexual politics that more clearly includes considerations of the natural world and its biosocial constitution, and an environmental politics that demonstrates an understanding of the ways in which sexual relations organize and influence both the material world of nature and our perceptions, experiences, and constitutions of that world” (Mortimer-Sandilands/Erickson 2010: 5). Interrogating the relationship between gender, sexuality, and the environment has gained new urgency in the context of the current worldwide dominance of a political and social rhetoric that actively entangles anti-feminist, anti-queer, patriarchal, and misogynistic narratives with an opposition to environmental and climate research and concerns. However, scholarship in the context of ‘queer ecology’ has not yet systematically attended to the dimension of temporality. Continue reading

Buchpräsentation: Dagmar Herzog: Eugenische Phantasmen. Eine deutsche Geschichte, 09.04.2025, Wien

*at the Library: FB Zeitgeschichte, UB Wien sowie Forschungsschwerpunkt Frauen* und Geschlechtergeschichte (FGG) der Univ. Wien; Natascha Bobrowsky, Marc Drews und Paula Lange (Web)

Zeit: Mi., 09.04.2025, 18:30 Uhr
Ort: Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Spitalg. 2-4, 1090 Wien

Programm (PDF)

  • Begrüßung: Marc Drews (FB Zeitgeschichte)
  • Einleitende Worte: Dietlind Hüchtker (Forschungsschwerpunkt FGG)
  • Zum Buch: Dagmar Herzog (City Univ. New York) im Gespräch mit Vanessa Tautter (Haus der Geschichte Österreich)
  • Brot und Wein

Dieses Buch ist ein Experiment. Es unternimmt den Versuch, eine Geistesgeschichte der geistigen Beeinträchtigung zu schreiben, indem es die Debatten über den Wert behinderten Lebens nachzeichnet, wie sie in den letzten 150 Jahren geführt wurden. Abgrund dieser Epoche war ein schier unvorstellbares Massenmordprojekt, das eine komplexe Vorgeschichte hat und eine erstaunlich lange Nachgeschichte. Die Eugenik zu verlernen, hat sich in Deutschland als ein außerordentlich zäher Prozess erwiesen, der bis heute nicht abgeschlossen ist.
Dagmar Herzog schildert die immer wiederkehrenden Konflikte über die Deutung von Fakten und die daraus zu ziehenden praktischen Konsequenzen. In diesen sowohl politisch als auch emotional hoch aufgeladenen Auseinandersetzungen vermischten sich Konzepte aus Medizin und Pädagogik mit religiös-theologischen Vorstellungen, aber auch mit solchen über Arbeit und Sexualität, menschliche Verwundbarkeit und wechselseitige Abhängigkeit. Wie soll man über die Mitbürger*innen mit den unterschiedlichsten kognitiven Beeinträchtigungen und psychiatrischen Diagnosen denken und fühlen? Wie mit ihnen umgehen? Indem die Deutschen über diese Fragen stritten, rangen sie stets auch um ihr Selbstverständnis als Nation.

Dagmar Herzog ist Distinguished Professor of History am Graduate Center der City Univ. New York.

Quelle: fernetzt mailing list

CfP: Zeitgeschichte des Haushalts (07/2025, Bern); bis: 15.04.2025

Anna Baumann, Sibylle Marti und Matthias Ruoss, Univ. Bern (Web)

Zeit: 04.07.2025
Ort: Univ. Bern
Einreichfrist: 15.04.2025

Blickt man in die historische Forschungsliteratur zu europäischen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, so scheint der Haushalt kaum mehr Bedeutung zu haben. Entweder mutierte er zu einer statistischen Grösse oder er wird nur noch im Globalen Süden lokalisiert. Der Workshop nimmt diesen angeblichen Bedeutungsverlust in Europa zum Anlass, um über den Haushalt als Ort der Vergesellschaftung nach 1945 in der Schweiz nachzudenken. Denn „household matters“, wie Eileen Boris und Kirsten Swinth jüngst mit Blick auf feministische Analysen der sozialen Reproduktion, die historische Familienforschung, die Geschichte der Sexualität und die Geschichte der Frauenarbeit klarstellten.[1]
Der Workshop geht von einer breiten Definition des Haushalts aus und versteht ihn als sozialen Raum, der sowohl Arbeitsverhältnisse als auch Beziehungsgeflechte prägt. Ausgehend hiervon interessieren sich die Organisator:innen insbesondere für die Frage, ob die Zeitgeschichte des Haushalts etablierte historische Narrative des Wandels und der Kontinuität bestätigt oder widerlegt (Nachkriegszeit, 68, „nach dem Boom“, Deindustrialisierung, Globalisierung, Rationalisierung, Massenkonsum, Wissensgesellschaft, etc.). Im Mittelpunkt stehen unter anderem folgenden Fragen: Wie entwickelten sich die Arbeit und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung im Haushalt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Wie wandelte sich die im Haushalt ausgeübte Lohnarbeit? Welchen Einfluss hatten Architektur und (neue) Technologien auf den Haushaltsalltag? Welche Rolle kam dem Haushalt als Konsumeinheit zu und welche Wohnformen etablierten sich? Wie veränderte sich die familiäre und generationelle Zusammensetzung und die im Haushalt geleistete Sorgearbeit? Welche Diskurse rund um den Haushalt und die Haushaltsführung entfalteten sich und auf welchen Wissensbeständen basierten diese? Welchen Einfluss hatten dabei feministische Politisierungsweisen? Und wie regulierten Politik und Gesetzgebung den Haushalt und die darin getätigte Arbeit?

Mit diesen Fragen adressiert der Workshop vor allem Historiker:innen, interdisziplinäre Beiträge mit historischen Bezügen sind willkommen. Continue reading

CfP: Contingency, Precarity, and Jeopardy: Labor in the Space Between (Publication); by: 01.04.2025

Journal „The Space Between: Literature & Culture 1914-1945“; Layne Craig and Alexandra Edwards (Web)

Proposals by: 01.04.2025

It has become a cliché in academic spaces to acknowledge the increasing precarity of work in our field. University and government austerity, state censorship of LGBTQ+ and DEI-related learning, and the increasing ubiquity of AI replacements for intellectual labor produce interlocking crises that motivate us to hand-wringing commentary, but also to active response. Working in an environment of economic and existential uncertainty about our jobs and our fields, academic laborers have exited their roles, made do within limitations, adapted creatively, rebelled, and found new modes of solidarity—and sometimes all of these within the span of an academic year.
This special issue calls for a response to our own precarity that draws out the lineages, theoretical structures, and persistent historical inequities that tie our experiences to those of laborers in „the space between.“ Not unlike our era, the years from 1918-1940 were marked by shifts in technology, changes in understandings of gender, racist rhetoric and violence, and the rise of fascist movements, all of which impacted workspaces in the home, the factory, the farm, and the office. The editors hope that this issue will illuminate the ways in which the uncertainties and dangers of labor under capitalism shift and persist, unite and divide workers, pressure identities differentially, and self-perpetuate over time.
The editors welcome papers across disciplines that expand our ideas of labor, question the value of labor, point to alternate economic systems, and commemorate laborers who resisted and who succumbed to labor’s precarities. Essays on artistic work and the artist as laborer in the modern period are appreciated, but they hope to publish these alongside essays that call attention to the domestic, industrial, academic, and agricultural labor that made art possible. While Marxist engagements with the conditions of labor are part of this conversation, the frameworks we envision may move far beyond Marx in their theoretical orientations.
Accordingly, the editors seek to make space in this issue for contingent and/or precarious academic laborers to theorize contingently. As la paperson writes in A Third University is Possible, „A recognition of impossibility means to theorize contingently—that is, my thinking is temporary; my right to think aloud is contingent on the apparatus of legitimated colonial knowledge production that ought to be abolished.“ Continue reading

CfP: Historical Perspectives on Infant Care and Child Education. Emmi Pikler, Infant Homes, and the Politics of Child Welfare in 20th Century Hungary (10/2025, Budapest); by: 01.05.2025

CEU Democracy Institut, Budapest (Web) und Österreichisches Kulturforum Budapest (Web)

Time: 06.-08.10.2025
Venue: Budapest
Proposals by: 01.05.2025

This conference aims to foster interdisciplinary dialogue on the historical and political dimensions of infant care, child welfare, and family policies in 20th-century Hungary. The conference will examine the political, social, cultural, and gender dynamics that shaped child-rearing practices and state interventions in family life. Understanding the professionalization of childcare requires examining developments from WWI to the present day. This allows for an examination of the diverse political and ideological regimes that have shaped the childcare field, as well as the memory politics that continue to influence its trajectory. In this way, particular emphasis is placed on the life and work of Emmi Pikler (1902–1984), a doctor and childcare specialist who influenced the evolution of infant care in post-WWII Hungary and established a highly successful international organization. Although Pikler was one of the most influential childcare experts in socialist Hungary, her life and work remain largely unexplored from an interdisciplinary perspective.
The organisers invite researchers, historians, sociologists, psychologists, child welfare and care professionals to examine the historical development of infant and child care in Hungary, with a particular focus on Emmi Pikler’s work and the role of infant homes (csecsemőotthonok) in shaping child protection policies and the care of young children by families. The objective is to illuminate how child protection systems were shaped by social necessities and political aspirations, offering invaluable insights into the contemporary challenges in child welfare policy. Presentations that explore the political implications of child welfare policies, the interplay between government and society in child welfare, care, and protection, and the impact of ideologies on childcare systems are highly encouraged. Read more and source … (Web)

Proposals can address, but are not limited to, the following topics: Emmi Pikler’s Contributions and Political Context | The Functioning of Infant Homes and State Intervention | Child-Rearing Ideologies | Health and Welfare Policies in a Political Lens | Nation-Building and Childcare | Women’s Roles and Gender Politics | The Politics of Poverty and Child Neglect | Comparative Political Perspectives

CfP: Wenn der Tag zu Ende geht. Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert (11/2025, Bielefeld); bis: 01.05.2025

Anna Horstmann und Martin Lutz, Univ. Bielefeld (Web); Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Web) in Koop. mit der German Labour History Association (Web)

Zeit: 24.-25.11.2025
Ort: Univ. Bielefeld
Einreichfrist: 01.05.2025

Ob Pflegerin im Krankenhaus, Portier im Hotel, Stahlarbeiter am Abstich oder Ingenieurin im Kraftwerk: Sie alle vereint die Notwendigkeit, nachts arbeiten zu müssen. Nachtarbeit gilt als eine Form atypischer Arbeitszeiten. Die Gründe für diese Form des Arbeitens sind vielfältig und basieren auf technischen, wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Anforderungen. Letztere betreffen meist Berufe, die mit dem großstädtischen „Nachtleben“ verbunden sind wie Barkeeper:innen, Türsteher:innen oder auch Sexarbeiter:innen. Technisch bedingt ist kontinuierliche Schichtarbeit dann, wenn Produktions- oder Arbeitsprozesse nicht unterbrochen werden können, wie etwa in der Chemieindustrie. Sozial notwendig ist Nachtarbeit etwa in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen der öffentlichen Versorgung. Wirtschaftliche Ursachen finden sich in der Gewinnmaximierung, etwa durch längere Maschinenlaufzeiten.
Nachtarbeit tritt also in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Menschen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzupassen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History. Ob und in welcher Weise die Arbeit „gegen die Uhr“ thematisiert wird, hängt stark von Faktoren wie Branche, gewerkschaftlicher Repräsentation, politischem System und sozioökonomischen Status der Betroffenen ab. So war es etwa in der Bundesrepublik gesellschaftlich akzeptiert, dass Kellnerinnen bis spät in die Nacht arbeiteten. Industriearbeiterinnen war genau dieses hingegen bis 1992 verboten. In der DDR war zeitgleich die Nacharbeit von Frauen politisch wie wirtschaftlich erwünscht.

Die Veranstalter:innen laden dazu ein, Beitragsvorschläge zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Nachtarbeit einzusenden. Es bieten sich eine ganze Reihe von Komplexen an, die auf der Tagung behandelt werden können:
– Fallbeispiele für unterschiedliche Formen von Nachtarbeit
– Organisation und Regulierung von Nachtarbeit in unterschiedlichen Staaten und/oder Branchen Continue reading

Frauen im Sozialismus. Interdisziplinäres Online-Kolloquium, 27.03.2025-26.06.2025, virtueller Raum

Gedenkstätte Hohenschönhausen und Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Web)

Zeit: bis 26.06.2025, jeweils 14.00 Uhr
Ort: virtueller Raum – via Berlin

Seit 1990 haben zahlreiche Studien die Kluft zwischen dem Anspruch der Frauenpolitik sozialistischer Regime und der Lebenswirklichkeit vieler Frauen benannt. Die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen war in der Regel gesetzlich verankert und viele Frauen waren aufgrund ihrer Erwerbstätigkeit ökonomisch unabhängig. Dennoch blieben tradierte Geschlechterrollen persistent: Für Haushalt und Kinder waren weiterhin mehrheitlich die Frauen zuständig. Jenseits der Frage nach Anspruch und Wirklichkeit mangelt es v.a. im deutschsprachigen Raum an genderhistorischen Fragestellungen mit Blick auf die Geschichte sozialistischer Staaten.

Nächste Vorträge
27.03.2025

  • Teresa Tammer: Karin Dauenheimer. Leben und Selbstbehauptung einer lesbischen Aktivistin
  • Kate Stanton: „Einig Mutterland nicht in Sicht.“ Erinnerung und Erfahrung der ostdeutschen Frauenbewegung

24.04.2025

  • Daniel Bonenkamp: „Die Genossen muss man auch erziehen, dass sie die Gleichberechtigung der Frau begreifen.“ Eine Geschlechtergeschichte des MfS
  • Miriam Bräuer-Viereck: Studentinnen an der Universität Jena in den 1950er und 1960er Jahren

26.06.2025