Category Archives: Topic_Pflege/Care

CfP: Nursing and Migration (Publication); by: 31.03.2024

European Journal for Nursing History and Ethics; Fruzsina Müller, David Freis, and Pierre Pfütsch (Web)

Proposals by: 31.03.2024

The special issue (2025) aims to explore the relation between nursing and migration from different perspectives. The editors are seeking abstracts that will address historical and ethical issues pertaining to the topic of nurse migration, including the political, social and institutional contexts in which migrant nurses travel and work, their experiences as migrant nurses and their impact on both the nursing and the health system of their host country.
Staff shortages in nursing seem to be one of the constants in European health systems. As early as the 1950s, European states have found it necessary to recruit from abroad the qualified nurses and apprentices for the caring professions that were needed to mitigate a crisis in their health care systems. Since then the nursing shortages have only been reinforced by demographic changes and advances in health care. Today, through state-driven recruitment programmes, most developed countries employ a substantial number of migrant nurses, transforming the profile of nursing in Europe, North America and Australasia. Regular and irregular migration into formal and informal labour markets have played as much a role as the increasing care dependency on migrants in ageing societies. While some aspects of a migration history of nursing appear to be specific to the era of post-war globalisation, the entangled history of nursing and migration is considerably older, predating the modern profes-sionalisation of nursing.
Despite the obvious potentials of nursing history of migration and a migration history of nursing, the field is still largely underexplored. To date, historians of medicine and nursing in Europe have paid little attention to the relation of nursing and migration, and nor have scholars of migration history or contemporary history. Current historical research focuses on the multilayered marginalisation that migrants in the nursing profession experience. Due to an intersectional overlap of migration, gender and the social construction of nursing as a profession long considered as ancillary to medicine, migrant nurses could easily be overlooked by their nursing contemporaries and by later historians. Nevertheless, the gaps and desiderata are conspicuous, both because migration history and nursing history have become established and productive fields of historical inquiry in recent decades, and because the topic is evidently rele-vant to current and future debates about the related topics of population healthcare needs, workforce planning and nursing policy on training and recruitment. Read more and source … (Web)

CfP: Materialistisch-(queer)feministischen Perspektiven auf Gewalt (Event, 12/2024, Innsbruck); bis: 30.4.2024

Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) (Web) in Koop. mit dem Arbeitsbereich Gender und Diversity des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft der FU Berlin

Zeit: 05.-07.12.2024
Ort: Innsbruck
Einreichfrist: 30.4.2024

Die Auseinandersetzung mit Gewalt aus einer materialistisch-(queer-)feministischen Perspektive macht deutlich, dass sie in ihren unterschiedlichen Formen mit gesellschaftlichen Strukturen verwoben ist. Aus dieser Perspektive gilt es, Institutionen, ökonomische Zwänge und Bedingungen, Praktiken sowie Wissensformen sichtbar zu machen, die cis-heteronormative, patriarchale, rassis-tische, postkoloniale, klassistische gesellschaftliche Strukturen normalisieren und auf diese Weise ein Bedingungsgefüge für vielfältige Formen vergeschlechtlichter, sexualisierter und normativer Gewalt hervorbringen.
Bereits in den 1970er-Jahren haben marxistische Feministinnen wie Silvia Federici, Mariarosa Dalla Costa oder Selma James auf die strukturelle Verwobenheit von Kapitalismus, Geschlechterungleichheit und Gewalt verwiesen. Indem sie auf die konstitutive Bedeutung von vergeschlechtlichter und rassifizierter Bevölkerungspolitik sowie der vergeschlechtlichten Arbeitsteilung für die Reproduktion des Kapitalismus verwiesen, legten sie wichtige Grundpfeiler, um Gewalt aus struktureller Perspektive zu analysieren und kritisieren: Gewalt als Ausbeutung, Gewalt als Zurichtung von Körpern, Gewalt als Verhinderung von Selbstbestimmung, Gewalt als physische Kontrolle, Gewalt als Disziplinierung, Gewalt als Verweigerung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Federicis Arbeit beleuchtet eindrücklich, wie geschlechterspezifische Gewalt und die systematische Unterdrückung von Frauen und feminisierten Körpern, insbesondere durch die Hexenverfolgung, die Kontrolle weiblicher Sexualität und Fortpflanzung, die Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit sowie die Nichtanerkennung feminisierter Arbeit für die Entstehung und Verbreitung des Kapitalismus unerlässlich waren und wie diese Formen von Gewalt bis in die Gegenwart wirkmächtig sind.
Gleichzeitig haben queertheoretische Arbeiten, wie jene von Judith Butler oder trans*theoretische von Dean Spade, die Relevanz von symbolischer und normativer Gewalt durch Subjektivierungs-prozesse aufgezeigt, welche die heteronormative Zweigeschlechterordnung prägen und aufrechterhalten und … weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: Gewalt erzählen (Publikation: DIEGESIS); bis: 31.03.2024

DIEGESIS. Interdisziplinäres E-Journal für Erzählforschung (Web)

Einreichfrist: 31.03.2024

Die aktuelle Ausstellung des Sigmund-Freud-Museums in Wien „Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung“ benennt eine naheliegende Herangehensweise an die erzählerische Vermittlung von Gewalt: „Körper werden in Comics grundsätzlich in ihrer Verletzbarkeit vorgeführt – an ihnen werden Empfindungen, Schmerz und Aggression verkörpert. Mit ihren vielfältigen Verfahren und ästhetischen Möglichkeiten, Erleben von Gewalterfahrungen darzustellen, eignen sich Comics auch dazu, Verdrängtes, Unaussprechliches und Tabuisiertes aufzuzeigen – sie können dazu dienen, Traumata zu adressieren und neue Perspektiven darauf zu eröffnen.“ (Freud-Museum 2023) Die körperliche Gewalt und ihre psychologische Fortsetzung, zu der sich die Grenze nicht immer scharf ziehen lässt, bildet den Kern epischer Erzählungen und tragisch dramatisierbarer Mythen. Zugleich bietet sie einen Anknüpfungspunkt an lebensweltlich höchst relevante Zeugnisse real erlebter Gewalt. Sie ist dementsprechend schon seit langem Gegenstand der Literaturwissenschaft und einer an den Konzepten von Transgression und Trauma orientierten Erzählforschung (vgl. Petö 2021, Jirku 2022, Lorenz et al. 2022).
Das thematische Heft von DIEGESIS versucht, diese Diskussion, die an psychophysischen Gewaltakten orientiert ist, zu erweitern auf Aspekte „struktureller“ Gewalt (Galtung), „symbolischer“ Gewalt (Bourdieu) und „langsamer“ Gewalt (Nixon). Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung prägte Ende der 1960er Jahre das Konzept einer „strukturellen Gewalt“, die nicht wie die klassische Gewalt die direkte Zerstörung des anderen Körpers bezweckt, aber diese indirekt zur Folge hat: Soziale Ungleichheit, insbesondere Armut, Unterdrückung und Entfremdung verringern Lebensqualität und Lebenserwartung. Wie diese in gesellschaftliche Strukturen institutionalisierte Gewalt mit direkten Gewalttaten zusammenhängt, wird in der Soziologie erforscht; ein prägnanter Zusammenhang ist etwa dort gegeben, wo die fehlende juristische Absicherung von Minderheiten deren Verletzung fördert. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu greift mit dem Begriff der „symbolischen Gewalt“ noch weiter aus als Galtung. Bourdieu zufolge beruhen die Strukturen sozialer Ungleichheit selbst auf kulturellen Selbstverständlichkeiten, die schichtspezifisch sind, und bei denen die Oberschicht ihre Wertvorstellungen als die einzig legitimen und erstrebenswerten vorgibt. Die benachteiligten Teile der Gesellschaft können die bestehenden Strukturen nicht in Frage stellen, weil das System der Kultur diese stützt. Symbolisch gewaltsam ist es, von allen zu verlangen, dass sie … weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: Representations of country house servants: visual, literary and prescriptive (Event, 06/2024, Manchester); by: 18.04.2024

Manchester Metropolitan Univ.; Jon Stobart and Kristine Dyrmann (Web)

Time: 04.06.2024
Venue: Manchester
Proposals by: 18.04.2024

Servants, both female and male, formed an integral part of country house living. They were an essential prop to leisured lifestyles, displays of status, and domestic comfort: roles that entailed them sometimes being highly visible and sometimes being hidden or effectively invisible. This workshop focuses on the ways in which servants were represented in paintings and prints, novels and poems, conduct books and servants’ guides. It will bring together researchers from a range of European countries to examine what these representations meant and the impact they had; what they can tells us about servants’ lives and how they varied over space and time. It also asks whether it is possible to glimpse servants’ representations of themselves and thus grasp something of their self-identity. Overall, the organizers seek to further our understanding of the significance of representations of servants in histories of the country house.
The organizers invite papers on any aspect of the representation of country house servants, but especially encourage contributions that focus on:

  • comparative analyses that examine representations in different countries or different media
  • representations of servants of different nationalities, races and colours, especially looking beyond the “fashionable” black footman/boy
  • the ways in which representations are structured by the gender and rank of servants
  • stereotypes and “realistic” representations
  • self-representation by servants, in any media
  • how representations change over time

The workshop is part of the AHRC-funded network „Hidden lives: domestic servants in the European country house, c.1700-1850“. The network brings together heritage professionals and researchers from a range of disciplines and countries to share Continue reading

CfP: Arbeitskreis Geistliche Frauen im europäischen Mittelalter: Aktuelle Forschungsdiskurse und -projekte (Event, 10/2024, Ellwangen); bis: 01.06.2024

Arbeitskreis geistliche Frauen im europäischen Mittelalter (AGFEM); Alison Beach, Letha Böhringer, Sigrid Hirbodian und Gisela Muschiol (Web)

Zeit: 24.-26.10.2024
Ort: Ellwangen in Baden-Württemberg
Einreichfrist: 01.06.2024

Der AGFEM veranstaltet im Oktober 2024 im Tagungshaus Schönenberg sein nächstes Arbeitstreffen. Wie bei den vergangenen Workshops sollen neben organisatorischen Fragen bestehende und neue Promotionsvorhaben und Forschungsprojekte vorgestellt werden. Gleichzeitig dient das Treffen dem Austausch und der Vernetzung von Forscherinnen und Forschern zu geistlichen Frauen im europäischen Mittelalter. Daher ist vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs herzlich eingeladen, in ca. 30-minütigen Vorträgen ein Projekt vorzustellen und es im Anschluss mit den AGFEM-Interessierten zu diskutieren.
Wer das Arbeitstreffen aktiv mitgestalten und ein Promotionsvorhaben oder sonstiges Forschungsprojekt vorstellen möchte, sollte bis 01.06.2024 einen CV und einen kurzen Abstract (maximal eine Seite) per E-Mail an sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de senden.
Die Reise- und Hotelkosten können nicht finanziert werden. Es entsteht eine Tagungspauschale von 114,00 Euro pro Person im Einzelzimmer bzw. 100,00 Euro pro Person im Doppelzimmer. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne an die Organisator:innen wenden.

Kontakt: Christina Sanna, Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften, Philosophische Fakultät, Eberhard Karls Univ. Tübingen, Tel.: +49(0)7071/29–72387, E-Mail: sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de

Quelle: HSozuKult

Vortrag: Elisabeth Malleier: „Endlich ist es mir gelungen, ein armes Mädchen als Krankenpflegerin zu werben“. Die Suche nach Krankenpflegerinnen in Wien um 1900, 26.03.2024, Wien

Vortragsreihe „biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung“ (Web)

Zeit: ​Di. 26.03.2023, 18.30 Uhr
Ort: IWK, Bergg. 17, 1090 Wien

Der Mangel an Pflegepersonal ist kein ganz neues Phänomen. Mit der Errichtung moderne Krankenhäuser Ende des 19. Jhds. wuchs auch der Bedarf an ausgebildetem Pflegepersonal. Im Gegensatz zu Ärzten und Ärztinnen werden Krankenpfleger:innen aber nur selten namentlich erforscht und erinnert. Dieser Vortrag soll sowohl Arbeits- und Lebensbedingungen von Pflegerinnen beleuchten, als auch einige dieser Frauen ans Licht holen. Beispiel ist das Rothschildspital in Wien, das 1873 gegründete Spital der israelitischen Kultusgemeinde.
Anlass für den Vortrag ist auch die Ausstellung „Who cares. Jüdische Antworten auf Leid und Not“, die derzeit im Jüdischen Museum Wien gezeigt wird (Web).

Elisabeth Malleier ist Historikerin in Wien. Schwerpunkte: Geschichte sozialer Bewegungen und Geschichte jüdischer Frauen in Wien.

Quelle: Newsletter des IWK

CfP: queer and trans∗ affections. Freund∗innenschaft, Liebe, Eifersucht – Historische Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen (Event, 10/2024, Wien); bis: 30.04.2024

Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwiss. Fakultät der Univ. Wien; Natascha Bobrowsky, Johanna Gehmacher, Daniel Gunz, Gabriella Hauch und Michaela Neuwirth (Web)

Zeit: 28.10.2024
Ort: Wien
Einreichfrist: 30.04.2024

Die Lebensbedingungen für queere und trans∗ Menschen haben sich in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt. So hält Benno Gammerl (2021, S 8) fest: „Emotionen sind nicht nur natürlich, nicht bloß genetisch festgeschriebene Reaktionsprogramme, die über Jahrhunderte immer dem gleichen Schema folgen. Emotionen sind auch von den sozialen und kulturellen Kontexten geprägt in denen sie empfunden und gezeigt werden“. Diese Veränderungen will der Workshop genauer in den Blick nehmen. Er fragt nach emotionsgeschichtlichen Aspekten queeren Zusammenlebens in verschiedenen Epochen und Räumen. Dabei werden Freude, Liebe und Eifersucht thematisiert, sowie Freund:innenschaft zwischen Menschen untersucht, die sich in unterschiedlicher Weise als queer und/oder trans∗ definieren oder auch nicht. Sexuelles Begehren wird dabei nicht ausgeschlossen, steht jedoch nicht im Zentrum des Interesses.
Emotionsgeschichtliche Aspekte queeren und trans∗ Lebens treten oftmals in den Hintergrund historischer Arbeiten. Die deutschsprachige Geschichtsschreibung hat sich überwiegend mit Sichtweisen der staatlichen Verfolgung, Unterdrückung und Gewalt gegenüber queerem Leben auseinandergesetzt. Außerdem wurde der pathologisierende medizinisch-sexualwissenschaftliche Diskurs des 19. und 20. Jhds. ausführlich behandelt. Als beinahe gänzliches Desiderat der Forschung stellen sich bisher alltägliche Lebenswelten und positive Erfahrungen und Gefühle in trans∗ und queer Zusammenhängen heraus. Im Workshop soll Raum für Zugänge abseits der etablierten Verfolgungsgeschichte von queeren und trans∗ Menschen gegeben werden.
Dabei eröffnen sich unter anderem Fragen rund um queere und trans∗ Beziehungsformen (kinship), in denen Emotionen produziert und erlebt werden können. Wie konnten Freund:innenschaft und Liebesbeziehungen unter der Gefahr staatlicher Verfolgung entstehen? Welche Subkulturen und Netzwerke bildeten sich heraus und welche Rolle spielten Emotionen in diesen? Weiterlesen und Quelle … (Web)

Klicktipp: Women at Work. Historische Formen der Erwerbsarbeit von Frauen (Portal)

Technisches Museum Wien

Das Technische Museum Wien widmete im Frühsommer 2023 den historischen Formen der Erwerbsarbeit von Frauen eine Sonderausstellung. Anlass war das 150-Jahres-Jubiläum der Wiener Weltausstellung von 1873, wo der sogenannte „Frauenpavillons“ erstmals die Arbeitswelt von Frauen thematisiert – und damit Geschichte geschrieben hat. Weiterlesen … (Web)

Website „Women at Work“ (Web)

Als Erweiterung der analogen Ausstellung wurde auch eine neue multimediale Online-Ausstellung gestaltet. Diese bietet rund 1.000 hochauflösende Abbildungen und Volltext-Digitalisate aus dem einzigartigen Bestand des Technischen Museums Wien zur Weltausstellung – sowie weiterführend vielfältige Verlinkungen zu Schriften, Archivalien und Sammlungsobjekten zur Geschichte und zu den Anfängen der österreichischen Frauenbewegungen:

Rubriken: Perspektiven | Heldinnen | Bildung | Arbeit | Depot

Die Website wird gleichermaßen als Online-Ausstellung und als Forschungsplattform verstanden. Hier wird möglich, was beim Museumsbesuch meist unmöglich ist: Die Recherche im Depot (Web)

CfP: Wohnen mit Klasse (Publikation); bis: 31.03.2024

kritische berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften, 2/2025; Amelie Ochs und Rosanna Umbach, Univ. Bremen (Web)

Einreichfrist: 31.03.2024

Wohnen und Klasse hängen zusammen und bedingen sich – spätestens seit der Diskursivierung des Wohnens in der Moderne – wechselseitig. Die Unterscheidung von ‚gutem‘ und ‚schlechtem‘, ‚richtigem‘ und ‚falschen‘ Wohnen ist Teil einer (modernen) Ästhetiktradition, die sowohl mit moralischen Prinzipien als auch mit einer erheblichen (Vor-)Bildproduktion in Kunst und Architektur verschränkt ist – und damit Klassengrenzen markiert. Milieutheorien und Wohnratgeber amalgamieren spätestens seit Mitte des 19. Jhds. Wohnung und Bewohner:innen: Architektonische Strukturen, die darin (an)geordneten Wohndinge, ‚Einrichtungsgeschmack‘ und ‚Lifestyle‘ würden demnach direkte Rückschlüsse auf deren ‚Charakter‘ erlauben. Aus einer klassenbewussten Perspektive lässt sich kritisch fragen, inwiefern hier ökonomische und gesellschaftliche Strukturen un/sichtbar gemacht und Klassenverhältnisse in Bildern des Wohnens, Grundrissen, (Innen-)Architektur und Stadtplanung determiniert werden. Der Imperativ eines vermeintlich ,richtigen‘ Wohnens und Wohnhandelns sowie idealisierte Bilder davon begegnen uns in Kunst und Architektur genauso wie in (Wohn-)Zeitschriften, TV-Serien und auf Instagram. Hier werden Vorstellungen von Klassenverhältnissen im Wohnen verstetigt, die integral daran beteiligt sind, klassistische Ressentiments hinsichtlich Einrichtung, Geschmack und Konsum zu visualisieren und damit zu re/produzieren. Nach wie vor prägt das (Vor-)Bild des bürgerlichen Wohnens als unmarkierte Norm gängige Vorstellungen ,richtigen‘ Wohnens, die zumeist als heteronormativ, kleinfamiliär und weiß ausgewiesen und von Wertvorstellungen der Geschlechter- und Funktionstrennung, von Privatheit und Platz, Kleinfamilie und Komfort, ,geschmackvoller‘ Einrichtung und Eigentum durchdrungen sind. Das prekäre oder gar unbehauste Wohnen bleibt zumeist unerwähnt und wird damals wie heute als individualisiertes Verschulden oder als Scheitern am ‚richtigen‘ Wohnen abgetan.
Anknüpfend an die im deutschsprachigen Raum recht junge Klassismusforschung möchte das Themenheft der kritischen berichte verschiedene Perspektiven versammeln, die Wohnen kritisch entlang von Klassenverhältnissen befragen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Klicktipp: fernetzt – der Blog für die Frauen- und Geschlechtergeschichte (Weblog) – gut 100 Beiträge online

fernetzt. Verein zur Förderung junger Forschung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Warum hatte die Hosenmode „Şalvar“ in den 1980er-Jahren politische Implikationen in der Türkei? Wie gestalteten Migrantinnen aus Jugoslawien in den 1960er-Jahren ihre Freundinnenschaften in Wien? Was waren die Umstände von Ida Pfeifers berühmten Weltreisen im 19. Jhd.? Und welche Themen haben Schwestern aus Adelsfamilien in der Frühen Neuzeit in ihren Briefen behandelt? Das sind einige der Fragen, die in den zuletzt veröffentlichte Beiträge in „fernetzt – der Blog“ gestellt werden.
Der Weblog ist 2015 online gegangen, um Impulse für Diskussionen zu setzen und um die Sichtbarkeit junger – bzw. nicht institutionalisierter – Forschung zu erhöhen. Er ist ehrenamtlich organisiert und hat inzwischen 98 inhaltliche Beiträge publiziert. Herausgeberin ist der Verein fernetzt, der 2011 gegründet wurde als Raum für Diskussionen, den Austausch über den Forschungsalltag und gegenseitige Unterstützung (Web).

Posts im Weblog (Web)

  • Reisen wie ein Mann? Das Spiel mit den Geschlechterrollen bei Ida Pfeiffer; von Valentina D’Uva (Link)
  • Freundinnenschaft: Aus der Lebensgeschichte einer jugoslawischen Arbeitsmigrantin; von Julia Anna Tyll-Schranz (Link)
  • A wishful flowy space for women: Şalvar; von Elif Süsler-Rohringer (Link)
  • Frühneuzeitliche Briefe aus den Federn adeliger Schwestern; von Claudia Rapberger (Link)
  • Kassandrarufe im Natur- und Umweltschutz. Frauenstimmen in der Umweltgeschichte; von Katharina Scharf (Link)
  • Der „Arbeiter im Waffenrock“ in der österreichischen Volkswehr; von Viktoria Wind (Link)
  • (Kultur-)Archive und Gender; von Verena Lorber (Link)
  • Häusliche Gewalt vor Schariagerichten im habsburgischen Bosnien-Herzegowina; von Ninja Bumann (Link)
  • Unterbringung von Singlefrauen in der Stadt. Soziales Denken hinter dem Wohndesign in der Zwischenkriegszeit; von Peirou Chu (Link)
  • Feministisch Kuratieren!; von Anna Jungmayr & Alina Strmljan Continue reading