Monthly Archives: Mai 2018

Ausstellung: The Place to Be. Salons als Orte der Emanzipation, bis 14.10.2018, Wien

Jüdisches Museum Wien (Web)

Laufzeit: 30. Mai bis 14. Oktober 2018
Ort: Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse, 1010 Wien

Heute würde das, was die Wiener Salons zwischen 1780 und 1938 ausmachte, als Networking im besten Sinne bezeichnet werden. Diese Kommunikationsräume waren meist von ihren jüdischen Gastgeberinnen geprägten und in zweifacher Hinsicht Orte der Emanzipation und der Ermächtigung: Erstens für Frauen, die von der Öffentlichkeit noch ausgeschlossen waren. Zweitens für die Entwicklung einer bürgerlich-kritischen Zivilgesellschaft.

Die Ausstellung stellt die Salons von Fanny Arnstein, Josephine Wertheimstein bis hin zu den Reformsalons von Berta Zuckerkandl und Eugenie Schwarzwald als kultivierte Orte der Politik und als politische Orte der Kultur vor. Sie macht die Leistungen der Salonièren für die Wiener Kultur-, Wirtschafts- und Politikszene begreiflich. Und sie zeigt schließlich, welche Bedeutung die Wiener Salonkultur für die vertriebenen Wiener Jüdinnen und Juden im Exil erlangte. Nicht zufällig war es die aus dem englischen Exil zurückgekehrte Hilde Spiel, die diese Kultur in den Nachkriegsjahren noch einmal in Wien „salonfähig“ machte.

Kuratiert vom Team des Jüdischen Museums Wien. Mit freundlicher Unterstützung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien.

Bericht über die Ausstellung auf orf.at (Web).

Ausstellung: PFLEGE DAS LEBEN. Betreuung | Pflege | Sorgekultur, Laufzeit: bis 07.10.2018, Hittisau

Krankenpflegehaus in Alberschwende / Helmut Klapper, 1974Frauenmuseum Hittisau (Web)

Ort: Frauenmuseum Hittisau, Bregenzerwald
Laufzeit: bis 07.10.2018

Die Zukunft der Pflegeberufe ist ein intensiv diskutiertes gesundheitspolitisches Thema, das für alle Altersstufen und Gesellschaftsschichten von Bedeutung ist. Ältere und kranke Menschen sind direkt betroffen, junge Menschen erleben Pflege als Teil ihres Alltags dort, wo Angehörige und Bekannte gepflegt werden oder pflegen. Und besonders Frauen sind betroffen: Care-Arbeit ist gesellschaftlich nicht gleichmäßig verteilt. Sie wird vielmehr zum überwiegenden Teil von Frauen geleistet. Dies gilt sowohl für den Bereich der unbezahlten Care-Arbeit als auch für den bezahlten Bereich. Aber auch als Gepflegte stellen Frauen statistisch die Mehrheit.

Das Frauenmuseum Hittisau zeigt bis Herbst 2018 eine Ausstellung zu diesem aktuellen und brisanten Thema. Es handelt sich dabei um ein Projekt, in dessen Entwicklung zahlreiche Pflege- und Betreuungsorganisationen im Bregenzerwald beteiligt waren.

Einerseits widmet sich die Ausstellung der Continue reading

Workshop: Bureaucratic Encounters, 15.-16.06.2018, Vienna

Projekt „Österreichische Staatsbedienstete und deren standesgemäße Lebensführung (1918–1940)“: Therese Garstenauer (Web)
Time: 15.-16.06.2018
Venue: University of Vienna
Program (Folder, PDF)

Panel 1: Bureaucratic Encounters: Access to Healthcare
Panel 2: Agency of Bureaucratic Subjects
Panel 3: Administrative Reform: Early 19th Century
Panel 4: Effects of War and Totalitarian Regimes
Panel 5: Modernisation and Organisational Change
Bureaucracy is all around us and has a tendency to expand. Contrary to David Graeber’s opening remark in his “Utopia of rules” that allegedly nobody talks much about bureaucracy these days, there is in fact a vivid interest in the subject. In the late 19th century the state began to exercise increasingly more control and influence over its citizens, for example by imposing rules of registration and identification. Citizens, for their part, responded to the rise of bureaucracy by making use of what the state offered and prescribed for their own purposes. Interaction with the authorities was, and still remains, the most common point of contact between Continue reading

Vorankündigung: Tagung: Paare in Kunst und Wissenschaft, 04.-06.10.2018, Wien

DFG-Forschungsprojekt „Paare und Partnerschaftskonzepte in der Musikkultur des 19. Jhds.“, Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung, Univ. für Musik und darstellende Kunst Wien, Melanie Unseld und Christine Fornoff-Petrowski (Web)
Zeit: 04.-06.10.2018
Ort: Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

  • Mit Beiträgen (voraussichtlich) von Annkatrin Babbe, Bettina Dausien, Thomas Etzemüller, Li Gerhalter, Thilo Neidhöfer, Katharina Prager u.a.

Ausschreibung des CfP: „In produktiver Arbeitspartnerschaft oder karrierebezogener Konkurrenz, emotional verbunden oder pragmatisch liiert, zum Ideal verklärt oder im Scheitern faszinierend: Wie Paare in Kunst und Wissenschaft in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und sich selbst dort zeigen, folgt zumeist klischierten Narrativen. Zugleich scheint das öffentliche Interesse an solcherart kreativen Partnerschaften nie abzuebben: Öffentlich wurde und wird verhandelt, was eine ideale Künstler/innenehe ausmache, wie das künstlerische Verhältnis zwischen Ehepartner/innen beschaffen sein solle, inwiefern sich das Modell vom Genie und seiner Muse applizieren lasse u.a.m.
Bis heute ist künstlerisch und/oder wissenschaftlich tätigen Paaren die öffentliche Faszination gewiss […] Weithin beherrschend dabei aber ist, sowohl in wissenschaftlichen Darstellungen als auch in populären Medien, weniger … weiterlesen und Quelle (Web).

Klicktipp: „FLY – Forgotten Letters Years 1900-1974“ aus Portugal (Portal)

Faculdade de Letras da Universidade de Lisboa, Centro de Linguística (CLUL),  Alameda da Universidade (Web)

Das Projekt „FLY Forgotten Letters Years“ sammelt Selbstzeugnissen aus Portugal – und stellt diese online zur Verfügung. Auf dem Portal sind 2.000 Briefen verfügbar, die zwischen 1900 und 1974 verfasst wurden.

Die Selbstzeugnisse werden als Abschriften (in portugisischer Sprache) zur Verfügung gestellt, dabei finden sich auch immer kurze Kommentare zum historischen, sprachlichen und soziologischen Kontext.

Constituição da amostra

Insgesamt konnten bisher 3.700 Briefe in 16 öffentlichen Archiven und 130 Privatsammlungen gesammelt werden. Die auf dem Portal veröffentlichten 2.000 Schreiben sind eine Auswahl davon, bei umfangreichen Korrespondenzen wurden 20 Briefe ausgewählt. Der Korpus beträgt insgesamt ca. 700.000 Wörter, geschrieben von 572 Autor/innen; Diese kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Ihre Selbstzeugnisse handeln u.a. von den Themen Krieg, Auswanderung, Gefangenschaft oder Exil.

1.860 Schriftstücke wurden in persönlichen Zusammenhängen verfasst, an Verwandte, Freund/innen, Verliebte oder Bekannte. 140 weitere sind – meist von Emigrant/innenen – an das Nationale Informationssekretariat (SNI) gerichtet worden.

Von den 870 erfassten Personen (Schreiber/innen und Empfänger/innen) sind 78 % Männer, 22 % Frauen, was die hohe Analphabet/innenrate in Portugal widerspiegelt, die auch geschlechterspezifisch geprägt war. In den Korrespondenzen geht es dementsprechend auch vorwiegend um die Männer, die als Soldaten eingezogen oder inhaftiert waren, dem Staat verwiesen oder ausgewandert, und dabei gelernt haben, zu schreiben. Knapp die Hälfte der Briefe ist an Frauen adressiert. (Web)

Vortrag: Katharina Strasser: Lizzie Lobstein – Biografie und Werk, 12.06.2018, Wien

frauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) und biografiA – Dokumentationsstelle Frauenforschung (IWK)
Zeit: Di., 12. Juni 2018, 18.30 Uhr
Ort: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien
Lizzie Lobstein, geb. Alice Krampflicek, wurde am 29. Mai 1912 in Wien geboren. Nach ihrem Handelsschulabschluss arbeitete sie als Sekretärin und ab 1932 nahm sie ihre journalistische Tätigkeit auf. Zunächst für Zeitungen des Vorwärts Verlags wie für Das Kleine Blatt. In Vorahnung der zukünftigen Ereignisse emigrierte sie 1936 nach Argentinien, wo sie später für das Argentinische Tageblatt tätig war. Lizzie Lobstein kehrte nicht mehr nach Österreich zurück, in Argentinien fand sie eine neue Heimat. Sie verstarb 2012, kurz vor ihren 100. Geburtstag.
Lizzie Lobstein zählt zu jenen vertriebenen ÖsterreicherInnen, die nicht zu Berühmtheit gelangt sind und die lange Zeit von der Forschung vernachlässigt wurden. Der Historiker Philipp Mettauer, tätig am Injoest in St.Pölten, führte im Rahmen seines Gedenkdienstes mehrmals Gespräche mit ihr, die eine genauere Aufarbeitung ihrer Biografie ermöglichen, wie etwa ihre persönlichen Emigrationserfahrung, die Arbeit für das Tageblatt, das als Kommunikationsmedium der exilierten Gegner und Gegnerinnen des NS-Regimes galt, und wie sich Lizzie Lobstein selbst mit den herrschenden Verhältnissen arrangierte.
Katharina Strasser, Continue reading

CfP: „Making it like a man“: men, masculinities and the modern ‚career‘ (Event: 10/2018, Helsinki); DL: 30.06.2018

University of Helsinki (Web)

Venue: Helsinki
Time: 25.10.2018
Proposals by 30.06.2018

Recent critical representations of the workplace seem to leave little doubt about its gendered norms and conventions. Glass ceilings, the gender pay gap, leaky pipelines, old boys’ networks, calls for women to lean in (not to mention recurring reports of gendered harassment) all point to an assumption of male homosociability as an enduring norm in 21st century ‘work’.

Based on an ‘industrial’ separation of spheres relegating women to the hearth while leaving men the freedom to move between the domestic and public (Tosh, 1999) and gendered narratives of entrepreneurship and social climbing mired in aggression (Kelly, 2003; Tjeder, 2002), understandings of the workplace as culturally, discursively and indeed legally coded masculine as well as an implicit masculine embodiment of ‘work’ (McGinley, 2016; Acker 1990) are now questioned and criticized by media-discourse, critical research, and by daily practice.

Noting that the workplace remains largely implicitly masculine, though politically pertinent, does little to elucidate how masculinity and careers are connected, how workers do masculinity and how masculinity does cultural work for the reproduction and/or contestation of (post)industrialism, capitalism and neo-liberalism. It also fails to take into … read more and source (Web).

Vortrag: Maiken Umbach: Private Fotografie im historischen Museum. Perspektiven und Herausforderungen im kuratorischen Umgang mit Bildmaterial aus dem NS, 14.06.2018, Wien

Vortrag im Rahmen der Reihe INTERAKTIONEN am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Zeit: Do., 14. Juni 2018, 12:00 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte, Universitätscampus, Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien
Maiken Umbach ist Professorin für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Notting­ham, England. In zahlreichen Publikationen hat sie sich mit historischen Bildersprachen von der Aufklärung bis ins 20. Jhd. befasst. Sie leitet zur Zeit ein großes, vom britischen Arts and Humanities Research Council finanziertes Forschungsprojekt zum Thema „Photography as Political Practice in National Socialism“, an dem mehrere historische Museen beteiligt sind.
In diesem Vortrag berichtet Maiken Umbach über dieses Projekt zur (vor allem) privaten Fotografie in histori­scher und museumspädagogischer Sicht und lädt ein zu gemeinsamer Reflektion über Chancen und Probleme einer Erinnerungspraxis, die Fotografie als Fenster in die Vergangenheit begreift.
Aktuellste Buch-Publikationen: „The History of Private Life and Privacy in National Socialism“ (hrsg. mit E. Harvey, A. Wirsching, J Huerter, Cambridge University Press, 2018), „Authenticity: The Cultural History of a Political Concept“ (Palgrave, 2017) und „Photography, Migration, and Identity: A German-Jewish-American Story“ (Palgrave, 2018).
Mit freundlicher Unterstützung durch das Dekanat der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.

CfP: XX. Century: If This is a Women (Event: 01/2018, Bratislava); DL: 30.06.2018

Department of General History, Faculty of Arts, Comenius University in Bratislava, Slovakia; Center for Holocaust Studies at the Institute for Contemporary History in Munich, Germany

Time: January 21st–23rd, 2019
Venue: Comenius University, Department of General History, Bratislava
Proposals due 30.06.2018

Gender analysis applied to the field of War Studies and Holocaust Studies has led to important discoveries, opened up new areas of research and raised critical questions about established narratives. Thanks to gender analysis, research has started focusing on different topics; in particular the female experience during the Holocaust and World War II, and has also brought up the latest findings on family and survival strategies, children’s experience, or investigation on life of homosexuals under the rule of NS Germany and their allies.

Despite the development of Women’s and Gender Studies in the last decades, the importance of women in history has remained—until recently— a „problematic“ subject, and more importantly an under-researched topic. While most war memories belong to men, women’s experiences have played just a trivial role. Moreover, all generalizations and gender-neutral statements about experiences during the Holocaust have neglected a personalized and gender-oriented approach to Holocaust Studies. This conference attempts to pay particular attention to the speci?c features of women’s experience in WWII and the Holocaust. Read more and source … (Web)

Konferenz und Stadtführung: Entdecken – erinnern – sichtbar machen!, 06.-07.07.2018, Berlin

Veranstaltung im Rahmen der Hirschfeld-Jubiläumsjahre 2018/ 2019; Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) (Web)
Freitag 6. Juli 2018: Konferenz
Zeit: 10:00–17:00 Uhr
Ort: Roten Rathaus, Jüdenstraße 1, 10178 Berlin, Louise-Schröder-Saal
Samstag, 7. Juli 2018: LSBTI-Geschichts-City-Tour
Ort: 11:00–13:30 Uhr
Treffpunkt: Moritzplatz
Die Geschichte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) ist geprägt von (straf-)rechtlicher und gesellschaftlicher Verfolgung, Diskriminierung und Tabuisierung. Viele individuelle Lebens- und Liebesgeschichten wurden vergessen, Aspekte der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität verschwiegen. Doch es ist auch eine Geschichte von Emanzipation, Widerstand und Lebensfreude. Berlin und andere Städte und Kommunen haben damit begonnen, diese Geschichte in den Blick zu nehmen. LSBTI-Persönlichkeiten, ihre Lebens- und Organisationsformen sollen entdeckt und als Teil der Stadtgeschichte gewürdigt werden. Gedenktafeln, Straßen(um-)benennungen, Ausstellungen und Gedenktage sind Möglichkeiten, diese Geschichte sichtbar zu machen. Weiterlesen … (PFD)