Klicktipp: „Wir haben sie noch alle!“ 50 Jahre Frauen­bewegung – 40 Jahre FFBIZ (Portal)

FFBIZ e.V. – das feministische Archiv, Berlin (Web)

Wer erinnert sich noch an das erste Ladyfest vor 21 Jahren in Wien? Welche sind die rezenten feministischen Medien? Und wie genau lief der Frauenstreik vor 31 Jahren ab? Berichte davon finden sich auf dem Portal „Wir haben sie noch alle!“, das 2018 vom FFBIZ aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens veröffentlich worden ist. Das FFBIZ in Berlin ist eine der größten Sammlungseinrichtungen für die feministische Bewegungen im deutschsprachigen Raum.

Wir haben sie noch alle!
Die Website zeigt Schätze aus dem Archiv gezeigt, die dabei jeweils von einer Aktivist*in oder Autor*in in einen ihr* jeweils persönlichen Kontext gesetzt werden. Diese sind dabei immer einem Jahr zugeordnet – und erzählen so die Geschichten aus 50 Jahren Frauenbewegung. Entstanden ist damit eine umfangreiche Zusammenschau feministischer Medien, Gruppen oder Ereignisse. So finden sich hier etwa die Erinnerunen von Sushila Mesquita zum Ladyfest in Wien 2004, Vina Yun gibt für das Jahr 2008 einen Überblick über aktuelle feministische Medien, Gisela Notz hat ihrerseits über die Organisation des Frauenstreiks 1994 geschrieben etc. Zu den Objekten und Essays … (Link) [auf der Site weiter nach unten scrollen]

Das Redaktionskollektiv der Website waren Annika Viebig, Camilla Gläske, Dagmar Nöldge, Friederike Mehl, Judith Fehlau, Karoline Punke, Lena Kühn, Lisa Schug, Roman Klarfeld und Zoé Sona. 
Eine Auswahl der Objekte und Texte wurden auch in einer Wanderausstellung präsentiert, die u.a. bei der feministischen Sommeruni 2018 in Berlin zu sehen war (Link).

Webinar: Aleksandra Jakubczak: Between Entrepreneurship and Reliance on Welfare: Jewish Women Facing the Great War on the Eastern Home Front, 10.02.2025, virtual space

JDC – The Global Archives of the American Jewish Joint Distribution Committee: Insights from the JDC Archives-Series (Web)

Time: Mo, 10.02.2025, 12:00 pm (Eastern) | 06:00 pm (CET)
Venue: virtual space – via New York
Registration (Web)

While the Second World War and the Holocaust overshadow the previous traumatic experiences of Eastern European Jewry, World War I also constituted a life-changing experience for millions of Eastern European Jews. The conflict created a vast number of Jewish refugees, ruined Jewish businesses, and brought mass Jewish emigration to a halt. The unprecedented precarious situation of Eastern European Jewish communities drew the attention of American Jewry which, for the first time, got involved directly in the region to support their fellow Jews in dire need. Drawing on material from the JDC Archives, memoirs, autobiographies, local press, and Jewish communal reports, this talk will explore how Jewish women experienced these challenging years of displacement, violence, and economic ruin. It will discuss the limited options, from peddling and sex work to applying for charity, that were available to Jewish women on the Eastern home front.

Aleksandra Jakubczak is a historian specializing in the social and economic history of Eastern European Jewry in the modern period. Since 2022, she has been working as a chief historian at the POLIN Museum of the History of Polish Jews in Warszawa. She received her Ph.D. in Jewish History at Columbia Univ. in New York in 2023. Her doctoral dissertation, titled „(Sex)Worker, Migrant, Daughter: The Jewish Economics of Sex Work and Mobility, 1870-1939,“ explored how Eastern European Jewish women experienced urbanization, industrialization, and mass migration by examining their involvement in selling and organizing sex. She is currently the Rothschild HaNadiv fellow at the Center for Research on Antisemitism at the Technical Univ. of Berlin, where she is pursuing a new research project about the transformation of Jewish family life in Poland between 1914 and 1945. She is the recipient of the 2024 Sorrell and Lorraine Chesin/JDC Archives Fellowship. Continue reading

CfP: Scheitern (Publikation); bis: 15.04.2025

Zeitschrift traverse; Damian Clavel, Thibaud Giddey und Maria Tranter (Web)

Einreichfrist: 15.04.2025

«Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben». Das alte Sprichwort, mittlerweile wiederholt in Frage gestellt, bezieht sich auf die Vorstellung, dass diejenigen, die in der Machtposition sind, die Möglichkeit haben, bestimmte Narrative durchzusetzen. Doch wenn die Produktion und Legitimität historischer Narrative selbst das Produkt von Machtdynamiken ist, was macht dann einige Narrative mächtig genug, um als akzeptierte Geschichte oder gar als Historizität selbst zu gelten?
Dieses Themenheft möchte auf die Wahrnehmung und Darstellung von Scheitern eingehen und das Konzept als Analysekategorie wie auch als historischen Prozess vorschlagen. Das Nachdenken über Scheitern und Erfolg bringt immer auch die Frage nach der Messbarkeit mit sich. Wer entscheidet darüber, was Erfolg und Misserfolg ist? Auf welcher Grundlage? Die Bewertung und Evaluation des Erfolgs historischer Episoden hängt von Kriterien ab, die sich je nach Epoche und historischem Blickwinkel ändern können. Vermeintliches Scheitern kann in anderer Zeit und aus anderer Perspektive als Erfolg gedeutet oder umgeschrieben werden. Wie wurde das Konzept des Scheiterns in der Vergangenheit unterschiedlich eingesetzt und wie hat sich seine Verwendung verändert?
Aus diesen Beobachtungen ergibt sich auch die Notwendigkeit, die politischen, sozialen und kulturellen Dynamiken zu untersuchen, die es bestimmten Narrativen ermöglichen, fortzubestehen und über die Zeit hinweg Legitimität zu gewinnen. Die Macht und Fähigkeit, „siegreiche“ Narrative zu schaffen, sind dabei selbst ungleich verteilt, was wiederum beeinflusst, welche Spuren in der historischen Überlieferung erhalten bleiben. Dies ist besonders bedeutsam für Historiker:innen, die auf archivalische Quellen angewiesen sind, denn diejenigen, die als gescheitert betrachtet worden sind, verloren oft auch die Möglichkeit, überhaupt Spuren zu hinterlassen – geschweige denn einen Interpretationsschlüssel für ihre eigene historische Erzählung anzubieten.
Um über Narrative des Scheiterns nachzudenken, und um einen bereits erforschten Ansatz zu erneuern, fragen die Herausgeber:innen nach Beiträgen aus allen Feldern und Epochen der Geschichte (ein Bezug zur Schweizergeschichte wird begrüsst aber nicht verlangt), die das Scheitern als Analysekategorie oder als historischen Prozess aufnehmen. Beiträge könnten zum Beispiel einer oder mehreren der folgenden Fragen nachgehen: Continue reading

CfP: Queer Exile (Publikation); bis: 15.03.2025

Jahrbuch Exilforschung; Janin Afken, Bettina Bannasch, Burcu Dogramaci, and Liesa Hellmann (Web)

Einreichfrist: 15.03.2025

Das Jahrbuch Exilforschung 2026 unter dem Titel ‚Queer Exile‘ verbindet Ansätze und Methoden der Exilforschung mit denen der Queer Studies und geht auf queere Exilerfahrungen ein. Während queere Perspektiven seit den 2000er Jahren zunehmend in den Diaspora-Studien Beachtung finden, gibt es bisher nur wenige Arbeiten, die sich mit den historischen und aktuellen Erfahrungen queerer Exilierter oder mit theoretischen Fragen intersektionaler Beziehungen von Queerness und Exil befassen.
Der Begriff „Queer Exile“ lässt sich aus mindestens drei Perspektiven deuten. Erstens als analytische Kategorie, die einen Dialog zwischen Theorieansätzen und Methoden der Exilforschung und der Queer Studies anstrebt. Diese Perspektive eröffnet neue Einsichten in das Zusammenspiel von Queerness und Exilerfahrungen und schafft erweiterte analytische Zugänge. Im Fokus der interdisziplinär agierenden Queer Studies steht die Untersuchung von Geschlecht und Sexualität im intersektionalen Zusammenspiel mit weiteren gesellschaftlichen Normierungsprozessen sowie Macht- und Herrschaftsverhältnissen wie Antisemitismus, Rassismus und Ableismus. Als kritische Heteronormativitätsforschung befassen sich die Queer Studies einerseits mit der Analyse und Dekonstruktion binärer Identitätskonzeptionen und -kategorisierungen und andererseits mit literarischen, künstlerischen und aktivistischen Artikulationen, die binäre Vorstellungen von Geschlecht, Begehren und Sexualität unterlaufen, erweitern, oder ihnen im Sinne eines Queer Worldmaking Alternativen entgegensetzen. Exilforschung ist ebenso interdisziplinär ausgerichtet. Sie untersucht die vielfältigen Ausprägungen und Erfahrungen von Vertreibung, Flucht, Entortung und Migration in Geschichte und Gegenwart, das Verhältnis von Exilerfahrung und künstlerischer Produktion, fragt aber auch nach geschlechtsspezifischen, generationalen oder religiösen Perspektiven, die Erfahrungen und Darstellungen des Exils in spezifischer Weise konturieren. Indem queeren Subjekten und Körpern häufig ex-zentrische (Gopinath 2024) Positionalisierungen in Bezug auf Vorstellungen von Familie, Heimat und Nation zugeschrieben werden, lässt sich mit Ortíz (2006) und Lamm (2008) beispielsweise fragen, ob und inwiefern das Dasein im Exil als queerer Zustand begriffen werden kann. Weiterlesen und Quelle … | English version … (PDF)

Quelle: HSozKult

Workshop: Religiosität, Selbstzeugnisse von Frauen und höfische Netzwerke im frühneuzeitlichen Europa (ca. 1600-1800), 20.-21.02.2025, Wien und virtueller Raum

Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Habsburg- and Balkanstudien; Selina Galka, Sebastian Kühn, Ines Peper, Michael Pölzl, Chiara Petrolini und Joëlle Weis (Web)

Zeit: 20.-21.02.2025
Ort: PSK-Gebäude, Georg Coch-Pl. 2, Wien – und virtueller Raum
Anmeldung (Web)

Programm (Web) | (PDF)

Keynote: Claudia Ulbrich (Berlin): Textgeschichte(n). Die Memoiren der Gräfin von Schwerin | Veranstaltet in Koop. mit dem Institut für Geschichte der Univ. Wien (PDF)

Teilnehmer:innen: Martin Scheutz (Wien), Sebastian Kühn (Berlin), Edwina Hagen (Amsterdam), Nadine Rüdiger (Freiburg), Sabina Pavone (Naples), Selina Galka (Graz) and Joëlle Weis (Trier), Andrea Griesebner (Wien), Astrid Schweighofer (Wien), Christine Schneider (Wien), Laura Rehmann (Vechta), Ines Peper (Wien), Chiara Petrolini (Bologna), Michael Pölzl (Wien), Luisa Richter (Wien), and Laura Seithümmer (Düsseldorf)

Jedes der im Titel angesprochenen Themen stellt ein breites und gut erforschtes Forschungsgebiet dar. Soziale Netzwerke (sowohl metaphorisch verstanden als auch im engeren Sinn von Netzwerkanalyse) und die soziale Einbett ung des höfischen Alltags ebenso wie religiöser Identitäten bieten in allen drei Forschungsfeldern fruchtbare Perspektiven. In diesem Workshop geht es um die Überschneidung der Themen Religiosität und höfische Netzwerke in frühneuzeitlichen Selbstzeugnissen von Frauen. Dabei geht es etwa um die Frage, wie höfische Frömmigkeit in autobiographsichen Texten von Frauen beschrieben wurde; wie religiöse Praktiken und Identitäten deren höfische Netz werke prägten und wie sie das Schreiben darüber als kommunikative Strategie nutzten; welche religiösen Publikationen das autobiographische Schreiben adeliger Frauen beeinflussten; oder wie sich religiöse Grenzen und deren Durchlässigkeit im Umkreis frühneuzeitlicher Höfe in diesen Texten spiegelten. Continue reading

CfP: Women’s Scientific Literatures: The Poetry and Poetics of Early Modern Natural Philosophy (Event, 06.2025, Cambridge); by: 03.03.2025

International AHRC/DFG research consortium „Scientific Poetry and Poetics in Britain and Germany, from the Renaissance to the Enlightenment“, Anglia Ruskin Univ., Univ. of Bayreuth, Univ. of Marburg, and Univ. of York

Time: 26.-27.06.2025
Venue: Cambridge, United Kingdom
Proposals by: 03.03.2025

How did early modern women poets engage with and contribute to natural philosophical thought? ‘Women’s Scientific Literatures: The Poetry and Poetics of Early Modern Natural Philosophy’ will explore a substantial body of poetic work by early modern women that engages knowingly and creatively with natural philosophical ideas. While recent scholarship has drawn attention to the scientific knowledge embedded in women’s recipe books and natural philosophic prose, we have yet to fully uncover the specific and sustained engagement with the natural sciences in female- authored verse and poetics, particularly in manuscript or in under-explored printed texts. This is the case especially in poetic texts that have not been read through a scientific lens but nevertheless demonstrate sophisticated scientific knowledge. Taking up forms from the epigram to the lyric, papers will show how early modern women used literary and material poetic forms as productive, experimental spaces to explore scientific ways of thinking.
One of the major ‘discoveries’ in early modern scholarship over the past few decades is the extent to which women writers, including Margaret Cavendish, Sor Juana Inés de la Cruz, and Émilie du Châtelet produced incisive scientific writing and engaged with contemporary natural philosophy. There remains, however, an extensive body of lesser-known manuscript literature by women on scientific subjects, and, of equal importance, a pressing need for a methodological realignment in how we understand this material. Jaime Goodrich and Paula McQuade recently argued for “a feminist philosophical approach to early modern women’s writing, in which scholars do not write about female authors but rather think with them about the great existential questions that have vexed generations of human beings” (2021). This is a timely and urgent call to action, which demands a rediscovery of the philosophical themes and vocabularies that pervade texts written by women. Read more and source … (Web)

Lecture: Alexandra Reza: Gender, Work and Decolonization. Looking for Women in Literary Journals at the End of Empire (1946-1964), 17.02.2025, Essen and virtual space

Institute for Advanced Study in the Humanities (KWI) / Kulturwissenschaftliches Institut Essen (Web)

Time: 17.02.2025
Venue: Essen – and virtual space

Literary journals proliferated across colonial Europe, the Caribbean, and Africa in the decades around decolonization. In this lecture, the focus is on two of the most influential publications with the widest international reach: Présence Africaine (published in Paris from 1947) and Mensagem (published in Lisbon from 1946-64) to discuss questions of method, gender, and form.
Neither journal published much work ascribed to women in the 1940s, 1950s and 1960s. Like many nationalist organizations, these literary institutions were patriarchal spaces, underpinned by norms of sociality that marginalized women, and particularly black women. Two questions emerge here. First, what divisions of labour underpinned the journals and shaped their form? Alexandra Reza argues that even when not acknowledged as authors, women were involved in the connective and comparative work both journals undertook, notably as translators. Though invisibilized, translation enabled the internationalist projects of both journals: as Brent Hayes Edwards has suggested elsewhere, ‘translation is one of the ways the “turbine” of the cultures of black internationalism is lubricated.’ Second, what did the few women who were published say? Across those pieces, a multiscalar anticolonial sensibility emerged that wrote gendered experience and domestic space into anticolonial politics, and figured hermetic gender categories as themselves a form of colonial enclosure. The multiscarity of these minor voices moved beyond the journals’ dominant discussions about political independence and black and human emancipation, which were typically undertaken in gender-neutral terms. Parsing these journals requires modes of reading alive to these cracks and fragments, to understand the literary journal as a form of thought comprised of—rather than compromised by—its dissonances, polyphony and contestations.

Speaker: Alexandra Reza, Unvi. of Bristol (Web)
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CfP: Kinder, Kindheit und Kind-Sein in der Frühen Neuzeit (10/2025, Stuttgart-Hohenheim); bis: 15.04.2025

30. Fachtagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (Web)

Zeit: 23.-25.10.2025
Ort: Stuttgart – Tagungszentrum Hohenheim
Einreichfrist: 15.04.2025

In den letzten Jahren ist die Bedeutung von Kindern in den frühneuzeitlichen Gesellschaften zunehmend in den Fokus historischer Untersuchungen gerückt. Obwohl Kinder ein wesentlicher Bestandteil jeder Gesellschaft und damit auch ihrer jeweiligen Geschlechterordnungen waren und sind, wurden sie von den Geschichtswissenschaften lange vernachlässigt – teils aufgrund historiographischer Tendenzen, teils wegen Herausforderungen in der Quellenüberlieferung. Kinder hinterlassen nicht die gleichen Spuren in historischen Quellen wie Erwachsene, und ihre Geschichten müssen in der Regel aus Texten, Bildern und anderen Quellen rekonstruiert werden, in denen sie – oft auch nur en passant – erwähnt werden. Je jünger ein Kind ist, desto sichtbarer wird es tendenziell nur durch die Handlungen anderer. Nichtsdestoweniger erkennen Historiker*innen zunehmend die immanente Relevanz dieser demografischen Gruppe – sei es für die Erforschung grundlegender frühneuzeitlicher Themen wie Geschlecht, Religion bzw. Konfession, Stand, Arbeit und Arbeitsteilung oder auch Bildung, generationelle Ressourcenverteilung und politische Macht. Kindheitsforschung ist zu einem integralen Bestandteil der historischen Forschung geworden.
Während die Forschung zu Kindern schon für sich bedeutsam ist, bietet der Zugang über Kinder, als Akteur*innen konzipiert, auch eine distinkte Perspektive auf andere Themenfelder. Die Aspekte der Abhängigkeit, die zur relativen Vernachlässigung von Kindern in den historischen Wissenschaften geführt haben, können breitere soziale und kulturelle Logiken deutlicher hervortreten lassen: Auch Kinder sind in Netzwerke eingebettet; ihre Abhängigkeiten von Erwachsenen und ihre eingeschränkten Möglichkeiten, eigenständige Entscheidungen zu treffen, erforderten eine stärkere und andere Einbindung in Netzwerke und Akteurskonstellationen. Bei entsprechender Aufmerksamkeit werden Kinder dennoch auch in der Frühen Neuzeit immer wieder als eigenständige Akteur:innen greifbar – und sind als solche also auch sichtbar zu machen. Historische Kinderforschung bedeutet daher, die Perspektiven von Kindern ebenfalls ernst zu nehmen und Bedürfnisse, Motive und Aktionen von Nicht-Erwachsenen, soweit die Quellenlage es zulässt, aufzuzeigen.
Kinder, Kindheit und Kind-Sein ist in der Frühen Neuzeit daher in einem dichten Gefüge aus rechtlichen und sozialen Abhängigkeiten und Ungleichheiten zu untersuchen, welche nicht nur unterschiedliche Lebensphasen, sondern auch Geschlecht, Zugehörigkeiten, Emotionalitäten und Teilhabe an materiellen und immateriellen Ressourcen betreffen. Continue reading

Klicktipp und CfP: Lilith: A Feminist History Journal; by: 28.02.2025

Lilith: A Feminist History Journal (Web)

Proposals by: 28.02.2025

Lilith remains the only Australian journal solely dedicated to the publication of feminist history. The editors are excited to announce that Lilith has completed 40 years since its first publication in 1984 and invite submissions for the 2025 issue. They are looking for thought-provoking and insightful contributions from new and established scholars in the field. Lilith publishes articles (peer-reviewed) and reviews in all areas of women’s, feminist and gender history dealing with topics both in Australia and internationally. The journal is based in Australia, but welcomes reviewers from outside of Australia, as well as reviews of books engaging with local and global histories of gender. As a platform that values diverse voices and visibilities, Lilith particularly encourages submissions from Australian and international postgraduate students and early career researchers.

Lilith is available open access here (Web)

The edotirs welcome research articles (6000-8000 words including footnotes) that align with the journal’s interest in historical research on gender. Please note that Lilith only publishes articles that constitute an original piece of research. Thus, the editors will only accept articles that are not under review or scheduled for publication by other journals, and that are substantially different from other published work. All articles are peer reviewed, and only those that pass the review process are published. Referencing should be done using the Chicago Manual of Style and footnotes. All submissions should be double-spaced, use Australian-British spelling (see Macquarie Dictionary) and include an abstract of no more than 200 words.

Original article submissions should be emailed to lilithjournal@gmail.com and conform to the Submission Guidelines (PDF).

Source: H-Net Notifications

Ausstellung: Missing Female Stories | Vorträge: „Bordell-Baracken“. Sexuelle Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, 13.02.2025, Berlin

Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit (Web)

Vorträge: „Bordell-Baracken“. Sexuelle Zwangsarbeit im NS (Web)
Zeit: 13.02.2025, 19.00 Uhr
Ort: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Berlin

Dass es im System der NS-Zwangsarbeit Bordelle gab, ist nur in Fachkreisen bekannt. Warum wurde Sex-Zwangsarbeit bis heute kaum aufgearbeitet? 1942 befahl Heinrich Himmler den Bau von Bordellen in einigen Konzentrationslagern. Nach dem Krieg wurde das Thema lange tabuisiert, ist aber inzwischen dank einiger Filme, Studien und Ausstellungen bekannt. Bereits 1941 hatte Himmler angeordnet, Bordelle für zivile Zwangsarbeiter zu errichten. Sogenannte Fremdarbeiterbordelle entstanden im ganzen Reichsgebiet, Ende 1943 waren es bereits 60. Bis heute ist deren Geschichte kaum erforscht. Diese erinnerungskulturelle Lücke ist Thema der künstlerischen Ausstellung „Missing Female Stories“, die bis zum 6. April 2025 im Dokumentationszentrum zu sehen ist.

Teilnehmer:innen
– Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
– Robert Sommer, Historiker, Autor von „Das KZ-Bordell“
– Joanna Ostrowska, Historikerin, Autorin div. Studien zu Sex-Zwangsarbeit
– Birgit Szepanski, Künstlerin, Ausstellung „Missing Female Stories“
– Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Ausstellung: MISSING FEMALE STORIES. Künstlerische Spurensuche zur „Bordell-Baracke“ (1943-1945) (Web)
Laufzeit: bis 06.04.2025
Ort: Dokumentationszentrum Königsheide, Berlin Treptow

Im Waldstück Königsheide im Berliner Bezirk Treptow errichtete die Deutsche Arbeitsfront (DAF) 1943 eine sogenannte ›Bordell-Baracke‹. Ausländische Frauen wurden hier zur Prostitution gezwungen. Damit wollten die Nationalsozialisten sexuelle Kontakte zwischen ausländischen Zwangsarbeitern bzw. Kriegsgefangenen und deutschen Frauen vermeiden. Die Frauen, die zwangsweise Sexarbeit leisten mussten, schwiegen nach dem Krieg über ihre Erlebnisse. Wenn andere Zeitzeug:innen über die ›B-Baracke‹ sprachen, Continue reading