Monthly Archives: September 2018

Buchpräsentationen: Elena Messner, Eva Schörkhuber & Petra Sturm (Hg.): Warum feiern. Beiträge zu 100 Jahren Frauenwahlrecht, 11/2018, Wien und Graz

Elena Messner, Eva Schörkhuber & Petra Sturm (Hg.): Warum feiern. Beiträge zu 100 Jahren Frauenwahlrecht, Wien (Edition Atelier) 2018 (Web)
Was gilt es im Hinblick auf Kämpfe um politische Partizipation zu feiern und welchen Platz müssen dabei Fragen nach Geschlechtergerechtigkeit einnehmen?

  • Buchpräsentationen

Zeit: Mo, 12.11.2018, 19.00 Uhr
Ort: Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien
Zeit: Mi, 14.11.2018, 19.00 Uhr
Ort: Steiermärkische Landesbibliothek, Kalchberggasse 2 / Joanneumsviertel, 8010 Graz
Zeit: Do, 29.11.2018, 19.30 Uhr
Ort: Katscheli, Karmelitergasse 7, 1020 Wien

  • Diskussion & Gespräch: Politisch und feministisch Schreiben. Analyse und Diskussion mit Herausgeberinnen und Autorinnen von „Warum feiern“. Am Podium: Jelena Gucanin, Marion Löffler, Nadine Kegele, Elena Messner, Eva Schörkhuber.

Zeit: Mi, 21.11.2018, 19.00 Uhr
Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Keine Demokratie ohne Frauenrechte. 1918 durften Frauen in Österreich und Deutschland erstmals wählen. Aber: Gibt es im Hinblick auf Geschlechtergleichstellung überhaupt etwas zu feiern? Und wenn ja, was genau? Dem langen Weg bis zum Continue reading

Conference: Archiving Feminist Futures – Temporality and Gender in Cultural Analysis, 01.-03.11.2018, Berlin

Department of European Ethnology, HU Berlin; In cooperation with the Kommission Frauen- und Geschlechterforschung der dgv and the Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, HU Berlin; Beate Binder, Silvy Chakkalakal, Urmila Goel, Sabine Hess, Alik Mazukatow und Francis Seeck
Ort: HU, Berlin
Zeit: 01.-03.11.2018
Anmeldung bis 20.10.2018
Programm
Donnerstag, 01.11.2018

  • 16.30 Uhr: Begrüßung – Einführung in die Tagung – Welcome – Introduction to the conference
  • 17.15 Uhr: Keynote Lecture: Ilya Parkins (Canada): Beyond a Feminist History of the Present: Theorizing Femininity Juxtapositionally (1918:2018)
  • Moderation: Silvy Chakkalakal (Berlin)
  • 19.00 Uhr: Empfang – Reception
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Vortrag: Oksana Bulgakowa: Das Fremde als Eigenes. Körperbilder und Kröpergedächtnis in der Zeit der Bilderwanderung, 22.10.2018, Wien

IFK Internationales Forschungszentrum (Web)
22.10.2018, 18:15 Uhr
Ort: IFK, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
Früher wurde die Sprache der Gesten von Erwachsenen an Kinder, von Erzieher/innen an Schüler/innen weitergegeben, in Büchern über gutes Benehmen festgehalten, in Tanzstunden eingeübt. Was passiert mit dem Körpergedächtnis, wenn die nationale Tradition neu bewertet wird, weil die Menschen Filme, die sich über nationale und soziale Grenzen hinwegbewegen, in ihre Alltagserfahrung einschließen?
Der Film entwickelte sich rasch – nicht nur als erstes Medium, das Körpersprache, Gestik und Mimik in der Bewegung konservierte, sondern er modellierte erstmalig auch Körperbilder und be­einflusste die Veränderungen in der Körpersprache der Zuschauer/innen, da er als Apparat für die Fixierung der Bewegung – so hatten es Physiolog/innen, Psycholog/innen, Psychoanalytiker/innen, Anthropolog/innen, Soziolog/innen, Arbeitswissenschafter/innen und Kulturphilosophen beobachtet – die Nachahmungsfähigkeiten der Zuschauer in Bezug auf die Motorik schärfte und trainierte. Das amerikanische Programm zur „re-education of Germany“ wurde von Psycholog/innen, Anthropolog/innen und Politikern ausgearbeitet, und Filme spielten nach dem Dritten Reich eine nicht unwichtige Rolle bei der Erziehung der Deutschen zur Demokratie. Hollywood wollte sein Geschäft machen, Politiker verfolgten … weiterlesen (Web).

CfP: Geschlechterordnungen in Stadt und Region. Eigensinnige Aneignungen, politische Aushandlungen, kulturelle Vergewisserungen (ZS „GENDER“); DL: 12.11.2018

GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft (Web); Herausgeberinnen: Uta C. Schmidt und Anne Schlüter

Einreichfrist: 12.11.2018

Stadt und Region – beides sind gesellschaftlich und geschlechtlich organisierte Räume, in denen grundlegende Erfahrungen gemacht und ausgetauscht werden. Institutionelle wie individuelle Akteur*innen konstruieren Räumlichkeiten, Identitäten und Handlungsperspektiven über geschlechterbezogene Narrationen – zu denken wäre in der Vergangenheit an die „Stadt der Frauen“ der Christine de Pizan oder aktuell an das Ruhrgebiet und seine Metaerzählung von der schwer arbeitenden Männerregion. Um den Fokus zu erweitern und gegebenenfalls auch Unterschiede in den Blick zu bringen, sollen im geplanten Themenheft beide Raumordnungen – Stadt und Region – auf ihren geschlechterbezogenen Konstruktions-, Erfahrungs- und Handlungszusammenhang hin in den Blick genommen werden.

Vor rund 30 Jahren begannen Frauen, inspiriert von der sich formierenden Alltagsgeschichte, nach Frauen in Städten und Regionen zu forschen. Sie verstanden die Aneignung ihrer Geschichte als Frauen dezidiert als politische Raumnahme und hoben Stadt und Region als von Frauen und Männern gleichermaßen geschaffene und gestaltete Lebensräume ins Bewusstsein. Heute zeigen queer-/feministische Akteur*innen die Deutungsmacht von Heterosexualität und Heteronormativität in den Geschlechtergeografien von Stadt und Region und entwerfen neue emanzipatorische Räume. Weiterlesen … (PDF)

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch (GAM)“ im Wintersemester 2018/19, Wien

Institut für Geschichte der Universität Wien

Ort: Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30
Zeit: jeweils mittwochs, 18.30 s.t.-20.00 Uhr

Programm und Abstracts (Wintersemester 2018/19) (PDF)

Vorträge mit (u.a.) geschlechterhistorischen Fragestellungen

  • 17.10.2018: Anton Tantner: Die Nummern der Bilder: Identifizierungspraktiken in der kaiserlichen Gemäldegalerie 1650–1800
  • 24.10.2018: Julia Heinemann: Verwandtschaft verhandeln, um Herrschaft streiten: Der Gebrauch von Briefen in der französischen Königsfamilie um Katharina von Medici (1560–1589)
  • 31.11.2018, 18.00 Uhr; Ort: Kleiner Festsaal der Universität Wien: Festveranstaltung mit Gabriella Hauch – Elisabeth Holzleithner – Julya Rabinowich u.a.: „Sie meinen es politisch …“. 100 Jahre Frauenwahlrecht. Geschlechterdemokratie als gesellschaftspolitische Herausforderung
  • 21.11.2018: Andrea Griesebner – Susanne Hehenberger – Birgit Dober – Isabella Planer: Präsentation des Webportals „Ehen vor Gericht | Marriages at Court 2.0“ (Link)
  • 05.12.2018: Christina Lutter – Daniel Frey – Karoly Goda – Judit Majorossy: Social and Cultural Communities across Medieval Monastic, Urban, and Courtly Cultures in High and Late Medieval Central Europe
  • 12.12.2018: Theresa Adamski: Geschlechterdiskurse und wirtschaftliches Denken in der Internationalen Arbeiter-Assoziation der Zwischenkriegszeit
  • 30.01.2019: Christoph RellaMartina Fuchs: Buchpräsentation „Wir schießen schon auf die unmöglichsten Sachen. Der Briefwechsel des Payerbacher Artillerieoffiziers Tonio Rella mit seiner Gattin Camilla 1914–1917“

Wenn Sie per Mail eingeladen werden wollen, wenden Sie sich bitte an veranstaltungen.geschichte@univie.ac.at
Organisation und Planung der Veranstaltungsreihe: Martina Fuchs; Für die IEFN-Vorträge: Susanne Pils

Stadtspaziergang mit Petra Unger: FRAUEN.WAHL.RECHT!, 02.10.2018, Wien

Stadtspaziergänge mit der Kulturvermittlerin Petra Unger (Web)
Termin: 02.10.2018 um 16 Uhr
Treffpunkt: Altes Rathaus im Innenhof, Wipplingerstr. 8, 1010 Wien; Endpunkt: Grete Rehor Park, 1010 Wien
Vor 100 Jahren haben Aktivistinnen und Vertreterinnen der Ersten Frauen*Bewegung in Österreich das Frauen*Wahlrecht erstritten. 1919 ziehen die ersten acht Frauen ins Parlament ein. Wie hat der Kampf um politische Mitsprache begonnen? Wer waren die Protagonistinnen? Welche Widerstände waren zu überwinden?
Und heute? Welche Frauen* sind heute im Parlament? Wer vertritt noch Frauen*Interessen? Welche Frauen*Forderungen gibt es heute? Auf den Spuren der Pionierinnen der Demokratie! Zur Ermutigung aller Frauen*!
Teilnehmer*innen-Beitrag: Euro 15.-; Bitte um Anmeldung unter: Mail: office@frauen-stadt.at; Tel: +43 664 421 64 44

Tagung: Konzepte sexueller Gesundheit vom Mittelalter bis zum 21. Jhd. – Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit, 08.-10.11.2018, Schruns

Jahrestagung 2018 des Verein für Sozialgeschichte der Medizin (Web); Fachbereich Geschichte der Univ. Salzburg; Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie sowie Forschungszentrum Medical Humanities der Univ. Innsbruck; Institut für Geschichte der Univ. Klagenfurt
Ort: Montafoner Heimatmuseum Schruns, Vorarlberg
Zeit: 08.-10.11.2018
Sex ist gesund – so lautet zumindest der allgemeine wissenschaftliche Konsens zu Beginn des 21. Jhds. Ein erfülltes Sexualleben macht Menschen weniger anfällig für physische wie psychische Erkrankungen und kann somit zu einem längeren, zufriedenerem bzw. qualitätsvollerem Leben verhelfen.
Die Tagung fokussiert ausgehend von der 1975 formulierten Definition der WHO zu sexueller und reproduktiver Gesundheit somit die gesundheitsfördernden, präventiven Aspekte von „Sexualität“ in einer breiten zeitlichen Perspektive vom Mittelalter bis zum 21. Jhd. Dabei stehen Konzepte, Medien, Räume und Interaktionen sowie AkteurInnen und Körperwissen im Zentrum der Diskussion.
Zum Programm (PDF)

Tagung: Everybody tells a Story: Zur Geschichte von Sport-, Körper- und Bewegungskulturen, 11.-12.10.2018, Hannover

Sandra Günter, Leibniz Univ. Hannover, Institut für Sportwissenschaft; Bernd Wedemeyer-Kolwe, Niedersächisches Institut für Sportgeschichte Hannover (Web)
Ort: Leibniz Universität Hannover
11.-12.10.2018
Anmeldung bis 30.09.2018
Im Rahmen der zweitägigen Tagung wird das Spektrum der behandelten Themen von der kritischen Reflexion der individual- und milieugeschichtlichen Methode der Oral History, über die eher theoriegeleiteten Ansätze der Kultur- und Körpergeschichte hin zu allgemeinen Längsschnittperspektiven von vergangenen und gegenwärtigen Bewegungskulturen sowie deren medialen Inszenierungen auf lokaler und globaler Ebene führen.
Im Verständnis einer Kulturgeschichte von Körper, Bewegung und Sport wird nach Sinnkonstruktionen und Wirklichkeitsdeutungen der Menschen in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart gefragt. Die rezente Öffnung der Sportgeschichte hin zu einer Kulturgeschichte von Bewegung, Körper und Sport bringt eine verstärkte Diskussion um die Zukunftsperspektiven einer deutschsprachigen Sportgeschichtsschreibung im herkömmlichen Verständnis mit sich. Diesen Diskurs produktiv zu nutzen und … weiterlesen und Quelle (Web)

CfP: Queer Incarnations of Roman Charity: The Politics and Erotics of Breastfeeding (Anthologie); DL: 15.10.2018

Jutta Sperling, Maribel Peñalver Vicea, Sarah-Anaïs Crevier Goulet, and Mireille Calle-Gruber (eds.)

Proposals by 15.10.2018

„He knelt down in front of her. She leaned towards him and with a practised gesture pushed the dark tip of her breast towards his mouth. With the movement she made with both hands to proffer her breast to the man a drop of milk appeared at the crown. He licked it greedily then, as if on a fruit, closed his lips on the heavy breast. Regularly and deeply he began to suck. He put both arms around the woman’s waist so as to bring her closer to him and drank in long, slow draughts, making movements with his neck like a baby.“ Guy de Maupassant: Idyll (1884)

Surprisingly, very little academic attention has been paid to the iconographical theme of Roman Charity, which emerged in Renaissance art and became particularly popular in the Baroque. More than three hundred artistic representations of Pero and Cimon are currently extant in European museums and collections (in various forms: oil paintings, drawings, medals, book illuminations, prints, marble statues, frescoes, decorative dishes), but studies dealing with this motif, going back to ancient Rome, are extremely limited.

The anecdote, which served as textual reference … read more and source (Web)

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus den Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 136: Briefe von Clara Ducraux an ihre Schwägerin Lili Stephani, 23. September 1918 aus Gilamont in der Schweiz nach Chemnitz in Sachsen

Clara Ducraux (geb. 1860) war in Sachsen aufgewachsen. Mit ihrer Familie lebte sie in Gilamont (Vevey) am Genfersee in der Schweiz. Von hier aus schrieb sie ihrer Schwägerin Lili Stephani (geb. 1869). Deren Ehemann Hermann Stephani (geb. 1864) war als Oberst gleich in den ersten Wochen des Ersten Weltkrieges 1914 bei Kampfhandlungen gestorben, ihr 19jähriger Sohn Kurt Stephani im November 1914. Aus dem umfangreichen Nachlass von Lili Stephani liegen mehrere hundert Korrespondenzstücke vor, die eine Nachfahrin als Abschrift der Sammlung Frauennachlässe zur Verfügung gestellt hat.

Brief vom 23. September 1918, geschrieben auf schwarz umrandeten Briefpapier

Meine liebe Lili!
Damit meine Zeilen rechtzeitig in Deine Hände gelangen, muß ich sie in dieser schweren Zeit schon heute absenden. Meine herzlichsten Glückwünsche zum Eintritt in ein neues Lebensjahr, zu Deinem fünften Kriegsgeburtstag und möge es auch der letzte sein! Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden ja fürchterlich. Alles, was die Feinde Euch s. Z. [seinerzeit?] gewünscht haben, ist nun über sie selbst gekommen. Man sieht überall Elend, hungrige, halbnackte Kinder – die Aehren wurden einem bei der Ernte von einer Schar wartender Kinder fast aus den Händen gerissen; die Kartoffeln auf dem Acker gestohlen, sowie Messing von den Türen, […] u.s.w. […]; die Polizei gesteht sich machtlos ein inmitten all dieser hungrigen Menschen. Auf dem Lande kommt eine Kommission unsere Ernten in Beschlag zu nehmen; ehrlichen Menschen wird nur knapp zum Leben gelassen. Der Mensch ist ein auffallend geduldiges Tier geworden und von Freiheit ist keine Spur mehr vorhanden. Ich zittere für die Zukunft meines teuren Vaterlandes.
Nun wirst Du wohl Deiner Einsamkeit enthoben sein und Deine Elisabeth wieder bei Dir haben. [Elisabeth Stephani, die 1894 geborene ältere Tochter der Adressatin, war nach der vorgezogenen Matura 1914 als Rot-Kreuz-Schwester eingerückt. Ihre jüngere Schwester Christine Stephani war im Kriegshilfsdienst engagiert.] Ihr werdet Euch nach dieser ersten Trennung doppelt genießen. Ich fühle mich hier immer vereinsamter ohne meinen deutschen Jungen und doch bin ich Gott so dankbar ihn so friedlich heimgerufen zu haben; er ist ja nun aller Sorgen enthoben. [Der Sohn der Schreiberin ist 1918 aus nicht bekannten Gründen gestorben.] Viele junge Männer wurden hier unter großen Schmerzen von der spanischen Krankheit weggerafft und noch wütet sie unter dem Militär. Wo sind die sorglosen Zeiten, als Hermann [der Ehemann der Adressatin und Bruder der Schreiberin] Dich als junge Frau nach La Veyre führte, wo Du vor 24 Jahren Deinen Geburtstag feiertest? Sie sind für immer verschwunden. […] Bei uns ist fast alles beim Alten; wir arbeiten und leben so weiter in unserer Einsamkeit. Keines der Kinder zeigt eine Neigung zum Heiraten. Meine größte Freude sind die Briefe aus der Heimat.
Hier wird alles amerikanisch beurteilt, geliebt, geschwärmt und bin ich begierig zu sehen, ob dieses Volk [die USA] wirklich nur aus Menschenliebe auf den Kriegsschauplatz eingetreten ist. Continue reading