IFK – Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften | Kunstuniversität Linz in Wien (Web)
Ort: IFK, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
Zeit: 14.10.2019, 18.00 Uhr
Die beiden aus Wien gebürtigen Psychoanalytikerinnen Marie Langer (1910–1987) und Else Pappenheim (1911–2009) waren seit Kindheitstagen befreundet. Sie verband mehr als der gemeinsame Besuch der Schwarzwald-Schule, Medizinstudium und psychoanalytische Ausbildung in Wien – beide mussten von hier aus auch vor dem NS fliehen.
An ihrem Lebensabend tauschten sie in Briefen ihre Erinnerungen aus – zwischen New York und Mexico City. Karl Fallends biografische Recherchen beleuchten neue Facetten der Lebensentwürfe dieser zwei Frauen.
Mehrjährige Recherchen vertiefen – auch durch Gespräche mit den Kindern der Protagonistinnen und bislang unveröffentlichtes Foto- und historisches Quellenmaterial – einige Stationen in ihrem Leben und betonen die biografische Klammer der traumatischen Emigration: „durch Trauer und Elend verbunden“. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Analyse einzelner Problemfelder bei der biografischen Erfassung dieser beiden Lebensgeschichten.
Karl Fallend ist Sozialpsychologe. Er lehrte und forschte zuletzt am August-Aichhorn-Institut in Graz. 35 Jahre lang war er Mitherausgeber der Publikation WERKBLATT. Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Er veröffentlichte zahlreiche Texte zur Geschichte der Psychoanalyse, Psychologie und Menschenrechte und Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Karl Fallend ist derzeit IFK_Gast des Direktors.
Monthly Archives: September 2019
Klicktipp: Berlin in Bewegung: Aktivist*innen erzählen von der Frauen/Lesbenbewegung seit 1968 – und: „Friedliche Revolution“? Lesbisch-feministische Perspektiven auf 1989 (Interview-Portale)
FFBIZ Berlin (Web)
Das FFBIZ hat soeben zwei Interview-Projekte abgeschlossen und daraus über 40 Videoclips mit erzählter Frauen/Lesbengeschichte ins Internet gebracht.
Berlin in Bewegung: Aktivist*innen erzählen von der Frauen/Lesbenbewegung seit 1968
Auf dem Portal „Berlin in Bewegung“ stehen Filmausschnitte aus fünf Zeitzeug*innen-Gesprächen online zur Verfügung, die seit 2014 im FFBIZ geführt werden: Link
Die Gesprächspartner*innen waren in der Frauenfriedensbewegung engagiert, in der nichtkirchlichen und der kirchlichen Frauenbewegung, in feministischen Arbeitskreisen und/oder in Lesbengruppen oder als Teil der sogenannten „Homosexuellenbewegung“ in Ost-Berlin.
Neben den Filmclips bietet „Berlin in Bewegung“ auch biographische Texte und historische Dokumente. Die Site wird in den kommenden Monaten weiter befüllt.
„Friedliche Revolution“? Lesbisch-feministische Perspektiven auf 1989
Mitarbeiter*innen vom FFBIZ und vom Spinnboden – Lesbenarchiv & Bibliothek (Web) haben den 30. Jahrestag der Maueröffnung zum Anlass genommen, um das Umbruchsjahr 1989 gemeinsam näher anzusehen.
Für das Projekt „Friedliche Revolution“ wurden sechs Aktivist*innen interviewt. Sie berichten ihre Erinnerungen an die Zeit vor, während und nach 1989, sprechen von politischen Bündnissen, Diskriminierung und ihrer Sicht auf die Erinnerungskultur heute. Eine Auswahl von Filmclips dieser Gespräche wurde im META-Katalog des Deutschen Digitalen Frauenarchivs (DDF) online gestellt: Link
Auf dem Weblog des DDF wurde zudem einen Beitrag zum Projekt „Friedliche Revolution“ veröffentlicht: Link
CfP: Kitchen Table Talk to Global Forum (Rural Women’s Studies Triennial Conference, 05/2021, Guelph/CAN); by: 31.05.2020
Rural Women’s Studies Association (RWSA) (Web)
Time: 13.–15.05.2021
Venue: University of Guelph, Ontario, Canada
Proposal by: 31.05.2020
The theme “Kitchen Table Talk to Global Forum” emphasizes how conversations, relationships, and food shape rural communities. This theme allows for the consideration of the ways that gendered, sexual, ethnic, and racial identities affect personal power, class consciousness, individual choice, and community development. These subjects lend themselves to the exploration of rural activism, social justice, innovation, politics, business development, cultural expression, self-governance, and collective experiences — both historical and contemporary — in local, regional, national, and global settings.
RWSA is an international association founded in 1997 to promote and advance farm and rural women’s/gender studies in a historical perspective by encouraging research, promoting scholarship, and establishing and maintaining links with organizations that share these goals.
RWSA welcomes public historians and archivists, graduate students, and representatives of rural organizations and communities as conference participants and members, in addition to academic scholars from diverse fields, including sociology, anthropology, literature and languages, Indigenous Studies, and history.
Presentations take many forms at RWSA conferences, including … read more and Source (Web).
Buchpräsentation: Geschlechtergeschichten vom Genuss – Zum 60. Geburtstag von Gabriella Hauch, 10.10.2019, Wien
Theresa Adamski, Doreen Blake, Veronika Duma, Veronika Helfert, Michaela Neuwirth, Tim Rütten und Waltraud Schütz (Hg.): Geschlechtergeschichten vom Genuss. Zum 60. Geburtstag von Gabriella Hauch, Wien (Mandelbaum-Verlag) 2019.
Ort: Do., 10.10.2019, 18:30 Uhr
Ort: Aula am Campus der Universität Wien, 1090 Wien
Programm (als PDF)
- Begrüßung: Vizerektorin Regina Hitzenberger, Dekan Sebastian Schütze und Institutsvorständin Andrea Griesebner sowie durch die Herausgeber*innen
- Laudationes der Historikerinnen Regina Thumser-Wöhs (Linz) und Johanna Gehmacher (Wien)
- Auf die Barrikaden! Geburtstagslied für Gabriella Hauch von Elisabeth Holzleithner
- Genuss in der Forschung – ein Gespräch der Herausgeber*innen mit Gabriella Hauch
- Buchpräsentation: Brigitte Studer (Bern) und Hanna Hacker (Wien)
- Konzert: Ana Threat (Linz)
- Genuss zum Schluss: Wein und Snacks
Momente des Genusses lassen sich in einer Vielfalt von – mitunter überraschenden – Kontexten antreffen. Der Blick auf gesellschaftliche Normvorstellungen, Praxen und Akteur*innen zeigt lohnende – und genussvolle! – Perspektiven für die Forschung auf. Genuss ist in seiner warenförmigen Gestalt in der Alltagskultur ebenso zu finden, wie er als Statussymbol fungieren oder mit Widerständigkeit verbunden sein kann. Continue reading
Tagung: Körper-Kränkungen. Der menschliche Leib als Medium der Herabsetzung, 13.-15.11.2019, Dresden
TU Dresden, SFB 1285 (Web)
Ort: Deutsches Hygiene-Museum, Dresden
Zeit: 13.-15.11.2019
Die Tagung will das invektive Potential des menschlichen Körpers aus historischer, gegenwartsbezogener und systematisch-konzeptueller Perspektive untersuchen. Dabei bilden Suggestion und Manipulationskraft von Körperbildern und -idealen einen zentralen Gegenstand der Diskussion. Zwar erweist sich die Vorstellung von einer natürlichen Identität des menschlichen Körpers zunehmend als Illusion. Natürlichkeit oder Geschlecht haben als identitätsstiftende Konzepte ihre Bedeutung angesichts der Einsicht in die Möglichkeiten technischer oder diskursiver Überformung verloren. Selbst die Leitdifferenz von Mensch vs. Maschine erscheint heute ungeeignet, das Spezifische des Humanen zu bestimmen.
Trotzdem bleibt der Körper Bezugspunkt und Ausdruck individueller wie kollektiver Identitäsvorstellungen. Er findet sich immer schon eingebunden in Formen des Sozialen und markiert von politischen Zuschreibungen. Der Körper ist sowohl Produzent als auch Empfänger von Zeichen und unterliegt physischen wie symbolischen Handlungen. In dieser Funktion aber ist er angreifbar oder kann zum Aggressor werden. Zugleich erscheint er als Schnittstelle normativer Setzungen der Gesellschaft – und dies als Subjekt wie als Objekt.
Jeder menschliche Körper birgt invektives Potential, kann er doch selbst schmähend aktiv werden oder Erniedrigungen erleiden, was von affektiven Reaktionen begleitet werden kann. Dabei zeigen sich invektive Körpermechanismen in zweierlei Hinsicht: erstens als Spielart der Ermächtigung, die in die Körperautonomie des anderen physisch eingreift oder den eigenen Körper zur Schmähung einsetzt; zweitens als … weiterlesen (Web).
Tagung: Fürstliche Feste. Höfische Festkultur zwischen Zeremoniell und Amüsement, 25.-26.10.2019, Sondershausen
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten; Michael Maurer, Seminar für Volkskunde / Kulturgeschichte, Friedrich-Schiller-Univ. Jena (Web)
Ort: Schloss Sondershausen
Zeit: 25.-26.10.2019
Anmeldung bis: 14.10.2019
Höfisches Feiern diente der Manifestation von Herrschaftsbeziehungen. Offizielle Feste waren – und sind – ein wichtiges Medium der Repräsentation gesellschaftlicher und politischer Ordnung, aber auch ihrer spielerischen Reflexion. Die Inszenierung von Festen forderte insbesondere im Zeitalter des Barock das ganze Aufgebot der Künste von der Architektur über die bildende Kunst und das Kunsthandwerk bis zu Musik und Theater. Nicht umsonst betrauten Herrscher/innen oft ihre Hofkünstler mit der Regie dieser Gesamtkunstwerke, die häufig in Wort und Bild dokumentiert und mit großem Interesse weit über den Teilnehmerkreis hinaus rezipiert wurden.
Die Tagung widmet sich dem Phänomen aus einer vorrangig kulturhistorischen Perspektive. Ausgehend von der Frage, welche Funktion Feste im höfischen Zeitalter erfüllten, wendet sie sich schlaglichtartig den Höfen in Paris, Wien und Preußen zu, die auf unterschiedliche Weise maßstabgebend wirkten, um dann den Umgang mit den dort geprägten Normen an kleineren Höfen in den Blick zu nehmen. Die Künste im Dienst der Festkultur kommen zudem anhand der Gartenkunst, der ephemeren Festarchitekturen, musikalischer Festkompositionen und der in Schlössern häufig zentral gelegenen und mit besonderer Aufmerksamkeit bedachten Festsäle zur Sprache.
Neben dem kulturhistorischen Schwerpunkt spielt der Bogenschlag zur Gegenwart eine Rolle. Dabei steht die Frage nach Kontinuitäten und Konstanten im Hinblick auf die in Festen manifestierte politische Repräsentation in Theorie und Praxis im Mittelpunkt. Weiterlesen und Quelle … (Web)
Konferenz: Die Stadt amüsiert sich – seit dem Mittelalter bis 1848. Prag als Zentrum des kulturellen Lebens, 22.-23.10.2019, Prag
Archiv der Hauptstadt Prag (Web)
Zeit: 22.-23.10.2019
Ort: Prag
Anmeldung bis: 18.10.2019
Die 38. internationale Tagung des Archivs der Hauptstadt Prag findet statt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, der Fakultät für Humanistische Studien der Karls-Universität, dem Lehrstuhl für Geschichte der Philosophischen Fakultät der J. E. Purkyne-Universität in Usti nad Labem und dem Institut für Geschichte und Archivwissenschaft der Pädagogischen Universität in Krakau.
Programm
Di., 22.10.2019
- 8.30 Uhr: Registrierung
- 9.00 Uhr: Olga Fejtova: Eröffnung der Tagung
- Gerhard Jaritz: Vergnügungsregulierung als Vergnügensreduktion in der Stadt des Spätmittelalters?
- Karoly Goda: Time for feast and fun? Rethinking eucharistic marches in medieval Vienna and Cracow
- 10.40 Uhr: Vaclav Ledvinka: Private und öffentliche Adelsvergnügungen in der Siedlungsstadt an der Schwelle der Frühen Neuzeit
- Agnieszka Slaby: Entertainments of nobility in the cities of the Polish-Lithuanian Commonwealth in the 17th–18th century
- Diana Duchonova: Das Gesellschaftsleben im „Paradies Ungarns“. Pressburg als Unterhaltungszentrum der ungarischen Aristokratie in der Frühen Neuzeit
- Weiterlesen und Quelle … (Web)
Veranstaltungsreihe: Das Exil von Frauen – historische Perspektive und Gegenwart, Oktober 2019 bis Jänner 2020, Wien
FrauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) und biografiA – Dokumentationsstelle Frauenforschung (IWK) (Web)
Ort: IWK, Bergg. 17, 1090 Wien
Termine: 01.10.2019-21.01.2020
Neuere Tendenzen in der Exilforschung zeigen einen Paradigmenwechsel: Die vorrangige Befassung mit dem historischen Exil während der Ära des NS bzw. des Austrofaschismus wurde erweitert um den Fokus auf gegenwärtige Flucht- und Migrationsbewegungen.
Gibt es vergleichbare Aspekte zwischen dem Exil von Frauen in der Zeit von 1933 bis 1945 und dem Asyl von Frauen heute? Was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede? Ist der Beitrag zur Erinnerung an die Verfolgung konstitutiv für die Haltung gegenüber heutigen Fluchtbewegungen? Und führt die eigene Flüchtlingserfahrung – sei es zur Zeit der Shoa oder in den Jahren nach 1945 – zu praktizierter Solidarität mit den heute Verfolgten?
Die FrauenAG der öge beschäftigt sich mit diesen Fragen nach geschichtlichen Kontinuitäten.
Dazu finden zwischen Oktober 2019 und Jänner 2020 insgesamt 7 Vorträge statt. Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden sich im Programm des IWK (PDF) ab Seite 4.
Lecture: Jana Dolecki: Symbols of Nation: Staging Gender in the Context of War and Nationalism, Croatia, 1991-1995, 14.10.2019, Vienna
Frauenbildungsstätte Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)
Venue: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien
Time: Mo., 14.10.2019, 18:30 Uhr
Jana Dolecki presents her current research on the representation of nation and national identity in Croatian institutional theatre during the wartime and in the context of the acute nation-building processes from 1991 to 1995. The focus lays on the theatrical presentations of women figures as symbols or allegories of nation.
The lecturer introduces the most relevant examples of theatre productions featuring female characters created in different historical periods. This characters were marked by certain outbreaks of national narratives, structural and process-related elements of (re)constructing the notion of Croatianhood in the early 1990s. This development is outlined in the presentation.
- Chair: Gerlinde Mauerer
Jana Dolecki is PhD-candidate at the Institute for Theatre, Film and Media Studies at the University of Vienna.
Snacks and drinks will be provided. Admission free, donation welcome.
Vortrag: Waltraud Schütz: Ora et Labora. Das Spannungsfeld von Kinderarbeit, Schulbildung und lokalen Machtverhältnissen im Industrieviertel der 1830er-Jahre, 06.11.2019, Wien
Vortrag im Rahmen der Reihe Geschichte am Mittwoch (PDF) in Kooperation mit „fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen-und Geschlechtergeschichte“ (Web)
Zeit: 06.11.2019, 18.30–20.00 Uhr
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, Hörsaal 30
In den Fabriken des niederösterreichischen Industrieviertels, das auch „Manchester des Habsburgerreiches“ genannt wurde, waren ab dem späten 18. Jhd. nicht nur Männer und Frauen, sondern auch viele Kinder beschäftigt. Das Lohnverhältnis entsprach etwa 4:2:1. Die Arbeit dieser Mädchen und Buben sicherte ihnen und ihren Familien einen kargen Lebensunterhalt. Gleichzeitig galt diese Arbeit als ein Mittel, um Kinder zur ‚Nützlichkeit‘ zu erziehen. Es entstand der Diskurs von Fabriken als gemeinnützige, wohltätige Einrichtungen für Kinder.
Der Klerus, der die Schulaufsicht innehatte, sollte die Einhaltung der seit 1774 geltenden Unterrichtspflicht in den Fabriken gewährleisten. Die Priester legten in diesem Zusammenhang besonderes Augenmerk auf die religiös-sittliche Erziehung. Neben der regelmäßigen Teilnahme an der Sonntagsmesse sollten Kinder in ‚Fabriksschulen‘ an ihrer Arbeitsstätte unterrichtet werden.
Die schulbezogenen Berichte des Klerus aus den 1830er-Jahren bilden die Grundlage für diesen Vortrag, in dem anhand von Fallbeispielen neue Einblicke in die bisher wenig erforschten Lebens- und Arbeitsbedingungen von sogenannten Fabrikskindern gegeben wird. Neben geschlechterspezifischen Aspekten wird das Augenmerk dabei auf lokale Machtverhältnisse und Dynamiken sozialer Ungleichheit gelegt.
- Moderation: Li Gerhalter
Zur Vortragenden: Waltraud Schütz, Historikerin, forscht als Continue reading