Category Archives: Category_Calls for Papers

CfP: Health in American History (Event, 05/2024, Erfurt); by: 31.07.2023

Deutsche Gesellschaft für Amerikastudien; Nina Mackert (Univ. of Leipzig) and Jürgen Martschukat (Univ. of Erfurt) (Web)

Time: 03.-05.05.2024
Venue: Erfurt
Proposals by: 31.07.2023

Exploring the history of health means to historicize what people have understood as health, as being healthy, and as living a healthy life. Moreover, questions of health have affected politics and power relations at multiple scales, shaping and reflecting in/equality and difference, citizenship and belonging. The conference seeks to address a broad range of issues revolving around the health of individuals and groups in American history from colonial times to the present.
The recent Covid-19 pandemic has been a powerful reminder of the importance of health in the understanding of societies, and it has spurred a new wave of historical research on health in American history. Whether it is the history of health policy, health care, and insurance; the history of particular diseases and changes in the understanding and treatment of the sick; or the history of working and living conditions and environmental health: Questions of health affect politics and power relations at multiple scales, shaping and reflecting in/equality, citizenship, and belonging, while being themselves permeated by race, gender, sex, class, age, and dis/ability. Health inequalities are deeply woven into American history. What Saidiya Hartman (2007) has termed the “afterlife of slavery” functions as a means of exlusion through health in a double sense: “Skewed life chances, limited access to health and education, premature death, incarceration, and impoverishment“ take their toll on the bodies and lives of Black Americans and people of color, while their health status is used to exclude them from citizenship on the grounds of their alleged inability to be/become healthy. Read more … (Web)

  • Keynote: Kathryn Olivarius (Stanford)

Source: HSozuKult

CfP: Sport und Feminismus – gesellschaftspolitische Geschlechterdebatten vom Fin de Siècle bis zur Gegenwart. Historischer Überblick und aktuelle Kontroversen (Publikation); bis: 31.07.2023

Petra Sturm und Georg Spitaler (Web)

Einreichfrist: 31.07.2023

Seit gut 130 Jahren existieren spezifische Verbindungen zwischen Feminismen und Sport. In unterschiedlichen historischen gesellschaftspolitischen Schlüsselphasen nahm Sport eine symbolisch wichtige Rolle für feministische Kämpfe ein. Sportliche bzw. bewegungskulturelle Disziplinen, Praxen und Lebensstile wurden geschlechterpolitisch aufgeladen, mit jeweils spezifischen politisierten Debatten, Konflikten und Begriffen.
Der geplante Einführungsband, der im Campus-Verlag erscheinen soll, möchte einen Überblick über diese historischen Debatten und aktuelle Kontroversen liefern. Er erklärt, warum es solche Verbindungen zwischen Feminismen und Sport jeweils gab und was sich daraus sowohl über geschlechterpolitische Kämpfe als auch sportliche Praxen der jeweiligen Zeit lernen lässt: von den Radfahrerinnen der Jahrhundertwende über das _Sports Girl_ der 1920er Jahre bis zur Infragestellung des zweigeschlechtlich organisierten Spitzensports durch Transsportler:innendiskussionen der Gegenwart; von der Kritik der Neuen Frauenbewegung an weiblicher Unsichtbarkeit, Unterrepräsentation und männlicher Norm im Sport bis zu aktivistischen Kämpfen von Spitzensportler:innen gegen patriarchale Verbandsstrukturen nach MeToo; von der Geschlechterdekonstruktion des Third Wave Feminism zur queerfeministischen Besetzung und emanzipativ-symbolischen Aufladung ehemaliger sportlicher Männerdomänen wie jener des Fußballs.
Der Aufbau des Bandes orientiert sich an unterschiedlichen historischen Phasen, Debatten und Konflikten. Um die jeweiligen historischen Debatten nachvollziehbar zu machen, werden für jede Phase jeweils (1) historische Originaltexte abgedruckt, ebenso für aktuelle Debatten (dazu gehören auch aktivistische Petitionen, Forderungen von Sportler:innen an Verbände usw.). Darüber hinaus werden (2) für jede dieser Phasen wissenschaftliche Beiträge Aspekte der historischen und zeitgenössischen Kontroversen beleuchten.
Für diesen Teil laden die Herausgeber:innen Autor:innen aus den Gender Studies, Politikwissenschaft, Sportwissenschaft, Geschichte, Soziologie, Continue reading

CfP: Der Liberalismus und seine Widersprüche vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart aus linker Sicht (Event, 07/2023, Berlin); bis: 30.06.2023

Axel Fair-Schulz, Rosa Luxemburg Stiftung Berlin, Strasse der Pariser Kommune 8a (Web)

Zeit: 21.07.2023
Ort: Berlin
Einreichfrist: 30.06.2023

Der Liberalismus entwickelte sich aus oft widersprüchlichem Gedankengut, welches persönliche Freiheitsvorstellungen mit Formen repräsentativer Demokratie und wirtschaftlicher Freiheit zu verbinden versucht und damit feudale Herrschaftsformen und ererbte Macht herausfordert. In diesem Sinne forcierte der Liberalismus die Entwicklung des Kapitalismus und die Entstehung einer neuen kapitalistischen herrschenden Klasse. Auf der einen Seite proklamierte der Liberalismus universale Menschen- und Bürgerrechte, während auf der anderen Seite ein Groβteil der Vertreter des Liberalismus weite Teile der Menschheit von diesen Rechten bewuβt ausgeschlossen haben. Die vom Liberalismus ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen, soziale Klassen und Ethnien variieren je nach historischer Zeit, Ort und Situation. Rassistische, sexistische, sowie soziale und kulturelle Vorurteile spielten hierbei eine entscheidende Rolle.
Der Liberalismus fungiert historisch als wesentliche Legitimationsideologie des Kapitalismus. Er hat zwar immer wieder Raum geschaffen zu Kritik und Verbesserung der Verhältnisse innerhalb des Kapitalismus aber das System selbst nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Diese Apologetik-Funktion des Liberalismus für den Kapitalismus ist umso bemerkenswerter, wie im historisch real existierenden Kapitalismus nicht nur die Arbeiterklasse ausgebeutet, sondern auch Bauern enteignet und von ihrem bebauten Land vertrieben und damit oft der Lebensgrundlagen beraubt wurden. Hinzu kommt die mit der kapitalischen Entwicklung Europas und der USA eng verbundenen Kolonialisierung Afrikas und grosser Teile Asiens sowie von Nord- und Südamerika, einschlieβlich der Versklavung und des Völkermordes an der dortigen indigenen Bevölkerung. All dies bindet den Liberalismus ein in Rassismus, Kolonialismus und Genozid. Allerdings ist der Liberalismus keine monolithische Tradition sondern hat verschiedene Strömungen hervorgebracht, welche vom Wirtschaftsliberalismus bis hin zu Sozial- und Linksliberalismus reichen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Diverse Infrastructures? Gender, Queer & the Foundations of Society (Event, 09/2023, Vienna); by – extended: 30.06.2023

3rd Vienna Workshop on STEM Collections, Gender and Sexuality (Web)

Time: 06.-08.09.2023
Venue: Technisches Museum Wien
Proposals by – extended: 30.06.2023

Infrastructures are socio-technical systems and immaterial networks that link people, materialities, places, institutions and services. In the form of, e.g., transportation routes, water and energy supply systems as well as communication networks, they create long-lived structures but also path dependencies. They provide, enable and prevent social functions—e.g., mobility, interchange, communication—and ensure the operation and functioning of society, the economy, and politics. By being embedded in social structures, they reproduce social realities.
Societal notions of order and orientation materialize in infrastructures—at the same time they structure daily life, in which gender and sex are pervasive. Gender assignment thus means different access to infrastructures. Not everyone benefits equally from investments in transportation and utility networks, and not everyone has the same needs or uses these networks in the same way. As much as the conception of new infrastructures means exploring future possibilities, so much these processes are shaped by power relations and inequality—which shows, among other things, in the fact that gender and sexual diversity rarely play a role in infrastructure development (one notable exception being, for example, the Canadian QUIN—Queer Infrastructure Network).
Infrastructure research is done from numerous perspectives—including (technology) history, STS, cultural and social anthropology, media theory, postcolonial theory, architecture and urban planning. In the context of a gender-informed perspective on material culture, studies on the materiality of infrastructures (e.g., Jan Hansen & Frederik Schulze) as well as on an “infrastructure of intimacy” (Ara Wilson) have, among others, proven useful. As institutions, (technological) museums are part of cultural and educational networks, at the same time they provide (infra-)structures for the preservation of documentation of, as well as … read more (PDF).

CfP: Metamorphosen. Wandel und Verwandlung in und durch Musik im 19. und 20. Jahrhundert (Event, 11/2023, Salzburg); bis: 23.06.2023

Universität Mozarteum Salzburg (Dep. für Musikwissenschaft) (Web)

Zeit: 02.-04.11.2023
Ort: Salzburg
Einreichfrist: 23.06.2023

Musik- und kulturgeschichtlicher Wandel unterliegen Ursachen und Auslösern, die ebenso vielfältig wie modifizierbar erscheinen. Dazu zählen gesellschaftliche, individuelle, kulturelle wie politische Initialmomente, die es in ihrer Ausformung und ihrem Nachhall zu untersuchen gilt.
Als eine erste Periode in der neueren Geschichte, die sich besonders durch Beschleunigung und erosionsartige Umbrüche charakterisieren lässt, rücken das 19. und 20. Jhd. in den Mittelpunkt. Bedeutet zu Beginn des 19. Jhds. der Wiener Kongress zunächst ein ebenso reaktionäres wie katalysatorisch wirkendes Moment, so vollzieht sich gerade in diesem Jahrhundert die „Verwandlung der Welt“ (Jürgen Osterhammel), wovon Musik und Musikleben nicht ausgenommen sind. Mobilitäten, internationaler Austausch sowie Annahme und Abgrenzung von der Musikwelt und den Kulturen anderer Länder nehmen zu. Diese Prozesse beeinflussen selbst im Zeitalter der Nationalstaaten die musikalisch-künstlerische Ästhetik. In der ersten Hälfte des 20. Jhds. werden infolge von politischen Systemkämpfen, Krieg, Exilerfahrungen sowie Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg andere Parameter wirksam.
Für die beschriebenen Phänomene sind als Teil des Wandels Transfer und Transformation in den Blick zu nehmen. Die Distinktion der beiden Begriffe erwirkt eine Binnendifferenzierung zwischen dem Prozesshaften des Transfers und der (vorläufigen) Abgeschlossenheit der Transformation. In diesem Sinne bezeichnet Transfer (von „transferre“, (hin-)übertragen, übersetzen) die „Aufnahme“ von neuen Ideen, die durch Annahme, Assimilation, Negation oder Modifikation diskutiert werden, woraus etwas Eigenes entstehen kann. Transformation bedeutet die „Umstrukturierung eines bestehenden Systems” (DWDS) hin zu einem vorläufigen Endpunkt der Verwandlung. Geschehen diese Auseinandersetzungen mit dem „Anderen” weitgehend auf selbstgesuchter, freiwilliger Basis, so ist die erzwungene, unfreiwillige Konfrontation mit dem „Fremden” ein weiterer Faktor des Wandels. Read more and source … (Web)

CfP: Gender und Medizin (Curare. Zeitschrift für Medizinethnologie); bis: 10.07.2023

Curare. Zeitschrift für Medizinethnologie; Barbara Wittmann, Univ. of Bamberg (Web)

Einreichfrist: 10.07.2023

Ausgehend von kritisch-feministischen Initiativen und der Frauengesundheitsbewegung im letzten Drittel des 20. Jhds. haben sich zentrale Fragen danach, ob, wie und weshalb Geschlechter unterschiedlich krank werden, zunehmend in der medizinischen Forschung, Lehre und Praxis etabliert. Firmiert unter der Bezeichnung „Gendermedizin“ rücken entsprechende Perspektiven und mit ihnen die Abkehr von der Orientierung am männlichen Körper als medizinisch-pharmazeutischer Norm seit rund einem Jahrzehnt verstärkt nicht nur in den Fokus innerfachlicher Akteur:innen, sondern auch medialer Berichterstattungen und populärwissenschaftlicher Ratgeberliteratur. Für breite öffentliche Entrüstung sorgte beispielsweise in den 2010er Jahren das Bekanntwerden der systemimmanenten Unwissenheit gegenüber frauenspezifischen Herzinfarktsymptomen, was wiederum die Vorreiterrolle der Kardiologie im Bereich geschlechtersensibler Forschung mitbedingte.
Dass die Homogenisierung entsprechender Perspektiven unter Gendermedizin als „conceptual muddle“ zu begreifen ist, beschrieben Anne Hammarström und Ellen Annandale bereits 2012 angesichts ihrer Untersuchung der unklaren Verwendung von „sex“ und „gender“ in medizinischen Journals und verwiesen auf damit einhergehende essentialistische Fortschreibungen von deterministisch kategorisierten Männer- und Frauenkörpern. Gerade aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Sicht ist die entsprechend verankerte Fortschreibung biologistisch-binärer Perspektiven kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig bedingte die Entwicklung der geschlechtersensiblen Medizin ein – angesichts ihres immer noch im Werden befindlichen Ringens um institutionelle Verankerung und Anerkennung längst nicht abgeschlossenes – Aufbrechen von innerhalb der Disziplin stark verankerten patriarchalen Verhältnissen und männlich dominierten Perspektiven. Darunter fielen und fallen etwa die medizinhistorisch geprägte Abwertung sogenannter „Frauenleiden“, die Nicht-Berücksichtigung von Proband:innen in pharmazeutischen Studien oder auch eine kulturell wie systemisch bedingte geringere Anerkennung psychischer Probleme bei Männern. Weiterlesen, Quelle und englische Version … (Web)

CfP: Doing Health in Europe (Publication); by: 30.06.2023

Shanghai University, Center for the History of Global Development (Web)

Proposals by: 30.06.2023

The phrase „Doing Health in Europe“ has a strange ring to it. We are not used to thinking of health as something created, like a piece of craftmanship, but if we accept that a lot of what determines health is, indeed, human-made, the question makes eminent sense. There is no doubt that health care workers, i.e. doctors, nurses, pharmacists and all other people working in the health sector, have had some impact on people’s health. By providing diagnoses and administering medicine and treatment to people who feel ill, their actions have had a direct bearing on the bodies and minds of people seeking their services. But, clearly, they are far from the only ones.
Health is a complex phenomenon, notoriously difficult to define on either an individual or collective level. It consists both of tangible and clearly measurable items, such as fevers, injuries, births and deaths, and of social constructions, notably conventions about which manifestations of body and mind are considered “healthy” or “normal”. Factors determining different levels of health, however defined, are numerous and varied. They include biomedical aspects such as the presence or absence of pathogens, but also the social determinants of health: social, economic and environmental factors such as gender relations, income distributions and food regulations. The WHO estimates that the social determinants of health account for between 30-55% of health outcomes (Web). Other experts believe their impact may decide between 80% and 90% (Web). Inasmuch as the vast majority of these socio-economic and environmental conditions have been the result of human actions, the people who were behind those actions have created health. In the sense that the understanding of health depends on their social construction, the people who were formative in such constructions have also created health. They include parents, teachers, researchers, administrators, business people, artists, politicians and possibly many more, working on different scales and with different forms of influence. Together with the healthcare workers, they have collectively formed the good, bad and mixed health outcomes experienced by Europeans throughout the twentieth century until today. Read more and source … (Web)

CfP: Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus in Europa (Event, 09/2023, Bonn); bis: 26.06.2023

Haus der Frauengeschichte, Bonn (Web)

Zeit: 27.-29.09.2023
Ort: Bonn
Einreichfrist: 26.06.2023

„Ich bin Sophie Scholl“ – Kaum ein Social-Media-Projekt hat so viel Aufmerksamkeit und Kritik vonseiten der Geschichtswissenschaft erfahren, wie das von SWR und BR initiierte Instagram-Projekt zum 100. Geburtstag der Widerstandskämpferin Sophie Scholl in den Jahren 2021/2022. Die Diskussion drehte sich um Fragen wie: Was sind historische Tatsachen und was ist Fiktionalität? Was will das Projekt vermitteln? Was erfährt man über Sophie Scholl und wie passt das zu den historischen Fakten? Und schließlich, sind Instagram-Stories ein geeignetes Format für das historische Lernen über den Nationalsozialismus? Obwohl das Projekt mit seinen 770.000 Followern sicherlich als erfolgreich bezeichnet werden kann, konnten Jugendliche kaum erreicht werden. Daher stellen sich für die Vermittlungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen ebenso wie bei Erwachsenen die Fragen: Wie können Personen und Gruppen, die Widerstand gegen den NS geleistet haben, angemessen vermittelt werden? Warum ist es wichtig, diese Themen in der heutigen Zeit zu behandeln und welche Relevanz haben sie für die historische Bildungsarbeit?
Auch heute gibt es in unterschiedlichen Räumen und Kulturen Widerstand von Frauen gegen Gewaltherrschaft, Weißrussland oder der Iran sind nur die in den Medien prominentesten Bespiele. Und immer wieder wird die Frage diskutiert, warum und ob Frauen eine andere Art von Widerstand leisten, ob es also einen typisch weiblichen Widerstand gibt? Unterscheiden sich die Motive der Frauen möglicherweise von denjenigen der Männer?
Das Engagement von Frauen gegen die NS-Herrschaft in Deutschland sowie in den während des Zweiten Weltkrieges besetzten Gebieten gehört sicherlich zu den besterforschten Themen über Frauen im Widerstand, auch wenn Expert/innen nicht müde werden, auf die vielen Forschungslücken hinzuweisen. Die Geschichtswissenschaft hat in über sieben Jahrzehnten der Forschung herausgestellt, dass es jenseits der exponierten Persönlichkeiten wie Sophie Scholl einen wesentlich größeren und vor allem sehr heterogenen Beitrag von Frauen zu Bemühungen gab, zunächst den Aufstieg des NS zu verhindern und danach dessen Herrschaft zu überwinden oder doch zumindest zu schwächen. Und dennoch ist Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Sorgebeziehungen in der Krise? Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Sorge in BRD und DDR seit 1945 (02/2024, Heidelberg); bis: 31.07.2023

Katja Patzel-Mattern, Gina Fuhrich, Hannah Schultes: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Web)

Zeit: 22.-23.02.2024
Ort: Heidelberg
Einreichfrist: 31.07.2023

Die frühe Geschlechtergeschichte analysierte die folgenreiche Trennung von Arbeits- und Familienleben und kritisierte sie zugleich als Fiktion, da die Familie als Reproduktionseinheit die Produktion erst mit ermögliche. Die Tagung nimmt die aktuell wiederauflebende Konjunktur dieser Kritik zum Anlass, Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Sorgebeziehungen in historischer Perspektive zu diskutieren.
Dabei soll mehreren Fragen bezüglich der konkreten Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Ökonomie und Sorge nachgegangen werden: Welchen Einfluss hatten ökonomische Krisen auf Sorgebeziehungen und Sorgearrangements? Unter welchen Umständen wirkten ökonomische Rationalitäten auch in Sorgebeziehungen und wann setzten sich Verwertungslogiken nicht durch? Wann und wo erkämpften Sorgende erfolgreich Zeit und Raum für Sorge?
Um bei der Beantwortung dieser Fragen von der Makroebene gesellschaftlicher Entwicklung zur Mikroebene einzelner Konfliktlinien vorzudringen, unterscheidet die Tagung analytisch zwischen unterschiedlichen Ebenen der Ökonomie: Dabei werdn Sorgearrangements und Sorgehandeln in BRD und DDR seit 1945 in ihren Verflechtungen mit wirtschaftlichen Entwicklungen, Arbeitsmärkten, spezifischen Beschäftigungsbedingungen und Betriebspolitiken untersucht. Die Tagung nimmt darüber hinaus auf gesellschaftliche Leitbilder Bezug und diskutiert, wie Geschlecht, Klasse und Migration in Sorgearrangements und -handeln wirkten. Weiterlesen und Quelle … (Web)

  • Panels: Auswirkungen wirtschaftlicher Entwicklungen auf Sorgebeziehungen | Umbrüche von Arbeitsmärkten im Zusammenwirken mit Sorgebeziehungen | Einfluss von Beschäftigungsbedingungen auf Sorgebeziehungen | Wechselwirkungen zwischen betrieblichen Realitäten und Sorgebeziehungen

CfP: Zeitenwenden – Wendezeiten? Österreichischer Zeitgeschichtetag (04/2023, Graz); bis: 15.06.2023 [REMINDERIN]

15. Österreichischer Zeitgeschichtetag (Web)

Zeit: 11.-13.04.2024
Ort: Universität Graz
Einreichfrist: 15.06.2023

Die jüngste Zeitgeschichte hat sich turbulent entwickelt: Eine globale Pandemie, der Ukrainekrieg und die Klimakrise haben Politik, Wirtschaft und Alltagsleben erschüttert. In diesem Zuge erlebte der Begriff „Zeitenwende“ eine neue Konjunktur. Je nach Betrachtungsweise steht er als Chiffre für eine epochale Zäsur, für eine politische Neuorientierung oder einen gesellschaftlichen Umbruch. Die Zeitgeschichte ist als Disziplin gefordert, die Debatten der letzten Jahre historisch einzuordnen. Wir müssen die Diskussion über die Periodisierung des frühen 21. Jhds. weiterführen und dabei vorherige Wendezeiten im Blick behalten. Dabei sind sowohl globale Schlüsseljahre wie 1918, 1945, 1968, 1979 oder 1989 von Interesse als auch lokale, regionale oder nationale Einschnitte, wie das Jahr 1938 in Österreich. Über diese markanten Ereignisse hinaus wollen wir auch Veränderungsprozesse längerer Dauer identifizieren. Dafür ist der Begriff der Wendezeiten nützlich. So gelten etwa die 1970er-Jahre als Dekade, in der ein neues Umweltbewusstsein entstand, in der NGOs für die internationale Politik an Bedeutung gewannen oder in der sich die Weltwirtschaft krisenhaft entwickelte. Damit einher ging ein zeitgenössisches Krisenbewusstsein.
Gerade in Krisenzeiten ist zeitgeschichtliche Expertise mehr denn je gefragt, wie aktuell die zahlreichen Bücher zum Krisenjahr 1923 zeigen. Gleichzeitig gibt es Versuche eine zeithistorische Analyse der jüngsten Krisen vorzunehmen und somit „Geschichte in Echtzeit“ zu schreiben. Dies ist insbesondere mithilfe digitaler Quellen möglich und zeigt deren Relevanz für die zeithistorische Forschung. Gleichzeitig ist die Zeitgeschichte an prominenter Stelle in den Medien präsent, wie Interviews, Diskussionsrunden, historische Dokumentationen oder Spielfilme zeigen. Weiterlesen … (PDF)

Schwerpunkte: Zäsuren und Kontinuitäten | Un-Gewissheiten und Un-Sicherheiten | Digitale Zeitenwenden und Herausforderungen | Open Space – Zeitgeschichte und Medien