Monthly Archives: November 2019

Klicktipp: GenderOpen – Ein Repositorium für die Geschlechterforschung (Portal): Forschungsliteratur in PDF-Form online frei zugänglich

GenderOpen – Ein Repositorium für die Geschlechterforschung (Web)

Auf GenderOpen werden wissenschaftliche Texte aus der Geschlechterforschung online gesammelt und können – kostenfrei – heruntergeladen werden.

Der Bestand wird laufend erweitert. Derzeit sind bereits mehr als 1.500 Texte eingestellt, die zwischen 1978 und 2019 publiziert wurden. Das Schlagwort „Geschichte“ ist dabei 1.210-mal vergeben worden (Link).

Autor_innen sind außerdem eingeladen, eigene Texte unter Open-Access-Bedingungen als Erst- oder Zweit-Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen (Link).

GenderOpen ist seit Dezember 2017 online. Finanziert wird es von der DFG. Die Ziele von GenderOpen sind die folgenden:

* Veröffentlichungen aus der Geschlechterforschung als Open Access-Publikationen an einem zentralen Ort zu sammeln, um sie möglichst umfassend abzubilden und dauerhaft und unkompliziert frei zugänglich zu machen.

* Die Geschlechterforschung ist im Gegensatz zu vielen anderen wissenschaftlichen Fächern relativ jung und durchläuft derzeit einen starken gesellschaftlichen Validierungsprozess. GenderOpen will dazu beitragen, die Geschlechterforschung zu stärken, indem die wissenschaftlichen Ergebnisse nach außen präsentiert sowie leichter verbreitet werden.

* Als zentrale Anlaufstelle will GenderOpen Autor_innen unterstützen, die Texte im Bereich der Geschlechterforschung produzieren. Dabei geht es einerseits darum, ihnen eine Plattform zu bieten, auf der ihre Texte auch Jahre nach der Erstveröffentlichung eine hohe Reichweite haben und die langfristige Verfügbarkeit gesichert ist.

Andererseits will GenderOpen Autor_innen über ihre Rechte und Möglichkeiten im Bereich der Zweitveröffentlichung informieren, die ihnen im Rahmen des deutschen Urheber_innenrechts gegeben sind. GenderOpen will die Geschlechterforschung dabei unterstützen, die Vorteile des elektronischen Publizierens unter echten Open-Access-Bedingungen auch zu nutzen.

Klicktipp: Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF) (Portal)

Deutsches Digitales Frauenarchiv (Web); i.d.a. Dachverband deutschsprachiger Frauen; Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen

Im September 2018 wurde das neue Portal „Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF)“ online geschalten (Link).

Das „DDF“ dokumentiert die Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland. Das umfangreiche Portal ist entstanden als mehrjähriges Kooperationsprojekt der verschiedenen Archive, Biliotheken und Dokumentationseinrichtungen (aus Deutschland), die im Dachverband „i.d.a.“ vernetzt sind (Web). Finanziert wurde das groß angelegte Digitalisierungs-Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Auf der Website werden verschiedene Themen in Essays vorgestellt. Das Portal wird laufend erweitert, derzeit sind 60 Essays online.

Diese enthalten neben inhaltichen Informationen auch Bibliografien sowie Links zu ausgewählten Quellen. Die Quellen sind dabei in digitaler Form verfügbar. Es sind Textdokumente, Plakate, O-Töne, Filme etc. Die Quellen und die Literatur sind mit dem gemeinsamen META-Katalog verknüpft (Web). In META können die Bestände der verschiedenen IDA-Einrichtungen gemeinsam recherchiert werden.

  • Die Themenschwerpunkte des „DDF“ sind die derzeit folgenden: Politik, Recht & Gesellschaft | Arbeit & Ökonomie | Körper & Sexualität | Gewalt | Kunst, Kultur & Medien | Bildung & Wissen (Web)

Politik, Recht & Gesellschaft

Politik und Recht gehören seit dem frühen 19. Jhd. zum zentralen Bestandteil der Kampfarenen der Frauenbewegungen. Im Zentrum stand der Kampf um das aktive und passive Wahlrecht für Frauen.  Ab Mitte des 20. Jhds. wurden die politische Repräsentation von Frauen, die feministische Kritik der politischen Kultur und die Auswirkungen der Gesetzgebung auf die konkrete Lebensrealität von Frauen zu bestimmenden Politikfeldern. Damit wird sichtbar, ob und mit welchen Formen sich die politische Partizipation von Frauen auf Continue reading

CfP: People’s History? Radical Historiography and the Left in the 20th Century (Event, 02/2020, Norwich/UK); by: 29.11.2019

Organised by UEA School of History in conjunction with the journal Socialist History (Web) and the Institute of Working Class History, Chicago (Web)

Time: 15.-16.02.2020
Venue: School of History, University of East Anglia, Norwich, UK
Proposals by: 29.11.2019

History has always played a crucial role in the making of the modern left, both in Britain and around the world, providing a vital tool for theoretical rationale, social critique and direct action. Whilst offering an important source of intellectual stimulus, it has equally been the cause of hot debate, controversy and division, never more so than during the 20th century.

Over the course of those ten tumultuous decades, history became the ground upon which the left struggled to define and redefine itself in response to dramatically changing times. Critique was, and continues to be, all-encompassing, from debates on historical interpretation, method, pedagogy and application, to questions addressing the very nature – or possibility – of historical knowledge itself.

This conference seeks to explore all aspects of the status and uses of history in modern left imagination:

  • History, Marxism and international socialism
  • History, class and class consciousness
  • History, philosophy and critical theory
  • History, gender, race, sexuality
  • History and (post)colonialism
  • History and/as activism
  • History, pedagogy and empowerment
  • National and international histories
  • Party histories
  • History and the role of the historian as public intellectual. Read more … (Web)

Conference: Care-Practices of Fathers in International Comparison: Do Policies Matter?, 16.-18.01.2020, Landshut

Barbara Thiessen and Kathrin Peltz (Hochschule Landshut); Marina Adler (Univ. of Maryland, Baltimore County); Karl Lenz and Tino Schlinzig (TU Dresden); , Claudia Zerle-Elsäßer (Deutsches Jugendinstitut e.V.) (Web)
Venue: Hochschule Landshut (near Munich)
Time: 16.-18.01.2020
Scholars from a variety of European countries including the U.K., Iceland, Lithuania, Sweden, Spain and Hungary, China and the U.S. will present recent research findings.
The thematic focus is on the tensions among paternal everyday practices and gender-based welfare state structures in the context of diverse family forms, critical life events and legal requirements.

  • Keynote speaker: Barbara Hobson (Stockholm University)

A special goal of the DFG sponsored conference is also the establishment of an international research network and the establishment of transnational cooperation. This will be facilitated by the exchange of ideas in reflection groups – small breakout sessions for researchers with similar research interests – after each session. The last day is dedicated to providing opportunities for networking and collaboration.
For registration and further information please visit the conference website.
Program (via website)

Workshop: Ehescheidung im Kontext, 07.12.2019, Wien / Klicktipp: „Ehen vor Gericht 2.0“ (Portal und Datenbank)

Projekt „Ehen vor Gericht. Eheprozesse zwischen dem 16. und 19. Jhd.“ (Web)
Zeit: 07.12.2019, 11.00-18.30 Uhr
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, Seminarraum 1, Universitätsring 1, 1010 Wien
Programm (als PDF)
Referentinnen

  • Claire Chatelain
  • Helene Klaar
  • Margareth Lanzinger
  • Andrea Griesebner und Susanne Hehenberger
  • Isabella Planer und Birgit Dober

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Webportal “Ehen vor Gericht 2.0”
Im Rahmen des Projekts „Ehen vor Gericht“ wurde in mehrjähriger Arbeit das Webportal “Ehen vor Gericht 2.0” entwickelt.
Kern ist eine Datenbank, die Informationen zu Ehepaaren enthält, welche in den untersuchten Zeitsegmenten zwischen der Mitte des 16. und der Mitte des 19. Jhds. ihren Ehekonflikt vor Gericht austrugen. Die speziell generierte Datenbank enthält die Basisdaten zu 3.542 verschiedenen Eheverfahren sowie zu den Ehepaaren. Weiterlesen … (Web)

CfP: Separated beds – Interwoven Property: Regulation of Separation Consequences / Getrennte Betten – verwobene Güter. Ehescheidungen im Kontext / 1600-1900 (Event, 05/2020, Vienna); by: 28.02.2020

Projekt „Ehen vor Gericht. Eheprozesse zwischen dem 16. und 19. Jhd.“ (Web)

Time: 15.–16.05.2020
Venue: Vienna
Proposals by: 28.02.2020

Until the introduction of civil marriage, marriages in all European territories could be entered into and separated only in accordance with the conditions of religions and denominations respectively. Today the divorce of civil marriage is common practice in European societies. The fact that religious marriages regulated by faith communities could be divorced is still not widely conveyed.

The historical studies that appeared in recent years make it clear that religions and denominations respectively differed as to the type of divorce they allowed, what divorce grounds they recognized, and whether they gave the divorced spouses the right to remarry. Divorced Catholics were forbidden to enter into a new marriage until the death of their husband or wife. On the other hand, the matrimonial property regime was … read more (Web)

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Bis zur Einführung der Zivilehe konnten Ehen in allen europäischen Territorien nur nach den Bedingungen der Religionen bzw. Konfessionen geschlossen und getrennt werden. Die Scheidung der Zivilehe ist in den europäischen Gesellschaften heute vielgelebte Praxis. Das Wissen, dass auch religiöse, d.h. von Glaubensgemeinschaften regulierte Ehen, geschieden werden konnten, ist nach wie vor wenig verbreitet.

Die in den letzten Jahren entstanden historischen Studien verdeutlichen, dass Konfessionen bzw. Religionen sich hinsichtlich der Frage unterschieden, welche Art von Scheidung sie erlaubten, welche Gründe sie anerkannten und ob sie den geschiedenen Eheteilen das Recht zur Wiederverheiratung gewährten. Geschiedenen Katholik*innen war es etwa bis zum Tod des Ehemannes bzw. der Ehefrau verboten, eine neue Ehe einzugehen. Von der Konfession tw. unabhängig war hingegen das Ehegüterrecht und damit auch die … weiterlesen (Web).

CfP: Queer Eye: Black German Visions (Event, 10/2020, Sewanee, TN); by: 01.01.2020

Women in German Conference (Web); Panel Co-Coordinators: Tiffany Florvil (Univ. of New Mexico); Vanessa Plumly (Lawrence Univ.); Kevina King (Univ. of Massachusetts, Amherst)

Time: 15.-18.10.2020
Venue: Sewanee-University of the South, TN
Proposals by: 01.01.2019

This panel explores the Black German tradition of queering and querying the gaze, knowledge, and ontologies, by examining past, present, and future visions of collective and individual identity. Thus, what we mean by queer eye could also be understood as a queer „I“. The queer eye attends to the multiple focal points of Black German Studies, especially its overlapping and intersecting lenses.

Black German ontologies and subjectivities return the critical gaze back onto the exclusionary, normative constructs that (re)produce and mark their non-being and non-belonging and undermine Black fungibility. But they equally envision Black Germans as capable of operating, producing, and being outside of such epistemological paradigms. As Fatima El-Tayeb’s European Others: Queering Ethnicity in Postnational Europe emphasizes the explicit need to queer national contexts, she points to Black German agents who complicate notions of belonging through queer time, space, performance, and self-making.

Moreover, in the context of the Black German women’s movement Peggy Piesche and Tiffany Florvil have highlighted the significance of queer positionalities within the community as well as its „queered“ publications from Farbe bekennen to afro look that incorporate various modes of story-telling and embody the spacetime (Wright) dimension of their archive, content, and meaning. Continue reading

Symposium: Abenteuer Orlando. Ritter | Heldin | Zeitreisende, 03.-04.12.2019, Wien

Fachbereich Musikwissenschaft der Universität Bayreuth: Kordula Knaus (Web)
Zeit: 03.-04.12.2019
Ort: Österreichische Gesellschaft für Musik, Hanuschg. 3, 1010 Wien
Im Dezember 2019 wird an der Wiener Staatsoper das Stück „Orlando“ von Olga Neuwirth uraufgeführt (Web). Dazu findet ein zweitätiges, international besetztes Symposium statt.
Programm (als PDF)
Referent/innen

  • Andrea Gutenberg, Univ. zu Köln
  • Eva Flicker, Univ. Wien
  • Melanie Unseld, Univ. für Musik und darstellende Kunst Wien
  • Thomas Macho, IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften | Kunstuniv. Linz in Wien
  • Kordula Knaus, Univ. Bayreuth
  • Anke Charton, Univ. Wien
  • Elisabeth van Treeck, Univ. Bochum | Univ. Bayreut
  • Stefan Drees, Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin

Im Rahmen des Symposiums wird auch der Film „Orlando“ von Sally Potter (Regie) mit Tilda Swinton und Billy Zane (1992) gezeigt. Ort ist dabei die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Seilerstätte 26, Raum A0101.

Vortrag: Susanne Blumesberger Rusia Lampels Blick auf die israelische Jugend. Jugendbücher als fast vergessene Zeitdokumente, 18.12.2019, Wien

Frauenarbeitsgemeinschaft der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung
Zeit: Mi., 18.12.2019, 18:30 Uhr
Ort: IWK | Berggasse 17 | 1090 Wien
Rusia Lampel wurde 1901 in Galizien geboren. Sie lebte zunächst in Lemberg/Lwiw, ab 1909 in Wien. Sie war im zionistischen Jugendbund aktiv. 1926 ging sie erstmals nach Palästina, kam aber immer wieder nach Wien zurück. 1934 übersiedelte sie nach Tel Aviv, 1935 nach Jerusalem.
Rusia Lampel schrieb zunächst Hörspiele. Als ein deutscher Verlag ein „positives Buch“ über die israelische Jugend anfragte, führte sie entsprechende Forschungen und Befragungen durch. Für das daraus entstandene „Der Sommer mit Ora“ erhielt sie später eine Prämie des deutschen Jugendbuchpreises. In diesem Werk, im Folgeband „Eleanor. Wiedersehen mit Ora“ (1965) und in weiteren Jugendbüchern zeichnete Rusia Lampel ein lebendiges, realistisches Bild der Jugend in Israel. Dabei werden auch die Schwierigkeiten, mit denen die zweite Generation der EinwanderInnen zu kämpfen hatte, nicht verschwiegen.
Rusia Lampel war mit dem Organisten und Musikwissenschaftler Max Lampel verheiratet. Sie veranstaltete Hauskonzerte und förderte junge MusikerInnen. Sie starb 1978 in Jerusalem.
Susanne Blumesberger, 1999-2014 Mitarbeiterin des Projekts „biografiA. Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen“ am IWK. Seit 2007 Mitarbeiterin der UB Wien, seit 2016 Leitung der Abteilung Repositorienmanagement PHAIDRA-Services. Lehrbeauftragte der Univ. Wien für Kinder- und Jugendliteratur. Vorsitzende der Ö. Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteratur-Forschung (ÖG-KJLF), Mitherausgeberin von dessen Fachzeitschrift „libri liberorum“ sowie der Reihe „Österreichische Kinder- und Jugendliteraturforschung“, stv. Vorsitzende des Vereins zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (frida).

Vortrag: Jessica Richter: Der Staat und die Landarbeit. Auseinandersetzungen um Arbeitsmarkt und Migration in der österreichischen Zwischenkriegszeit, 04.12.2019, St. Pölten

Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (IGLR) – Rural History Forum 65
Zeit: Mi., 04.12.2019, 14:00 bis 15:30 Uhr
Ort: NÖ Landesarchiv, Seminarraum im Erdgeschoß, St. Pölten
Seit dem Ende des 19. Jhds. wurde die Organisation von Arbeit immer mehr zu einer staatlichen Aufgabe. So wurden bestimmte Formen der Erwerbsarbeit kodifiziert und formalisiert und mit sozialstaatlichen Ansprüchen verknüpft. Die gelernte, entlohnte, kontinuierliche und männlich dominierte Facharbeit setzte sich damit als Referenz für andere Lebensunterhalte durch. Diese Arbeit war zunehmend Staatsbürger*innen vorbehalten, die in der Zwischenkriegszeit im Zuge einer neuartigen Verknüpfung von Migrations- und Arbeitsmarktpolitik gegenüber Nicht-Staatsbürger*innen privilegiert wurden.
Die abhängigen landwirtschaftlichen Tätigkeiten von Dienstbot*innen, Tagelöhner*innen oder Saisonarbeiter*innen aber passten kaum in diese zunehmend dominanten Vorstellungen und Praktiken von Arbeit. Landarbeit war abhängig von Wetter, saisonalen Rhythmen und natürlichen Gegebenheiten, eingebettet in lokale soziale Zusammenhänge und bislang wenig rationalisiert und technisiert. Ferner basierte die landwirtschaftliche Produktion auf grenzüberschreitenden wie auch kleinräumigen Wanderungen der Arbeitskräfte. Waren die Veränderungen von Arbeit von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen begleitet, galt dies für die landwirtschaftlichen Tätigkeiten in spezifischer Weise: Sogar zwischen unterschiedlichen Behörden war hoch umstritten, wie Landarbeit zu kategorisieren und zu steuern sei.
Jessica Richter hat im September 2019 das FWF-Projekt „Landarbeit organisieren“ am IGLR gestartet. Dabei beschäftigt sie sich mit diesen behördlichen Auseinandersetzungen. Der Vortrag stellt das Forschungsvorhaben und erste Fundstücke vor. Am Beispiel der landwirtschaftlichen Arbeitsvermittlung und der Anwerbung nicht-österreichischer Saisonarbeiter*innen werden einige der Konfliktlinien zwischen Behörden aufgezeigt und Probleme bzw. Widerstände gegen die Umsetzung staatlicher Maßnahmen diskutiert.