Category Archives: Category_Online Publikationen

Klicktipp: „fernetzt – der Blog“ wird zehn! Der Wissenschaftsblog für Frauen- und Geschlechtergeschichte feiert Jubiläum

fernetzt – Wissenschaftsblog für Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Im November 2015 startete der fernetzt-Blog mit einem Wunsch: einen digitalen Raum zu schaffen, in dem junge Forscher*innen der Frauen- und Geschlechtergeschichte ihre Arbeiten teilen können. Zehn Jahre später ist aus dieser Idee eine lebendige Plattform geworden, die Forschungsergebnisse, Debatten und Perspektiven über Fach- und Ländergrenzen hinweg sichtbar macht.

120 Beiträge, 100 Stimmen – ein Jahrzehnt Bloggeschichte
Bisher sind auf dem wissenschaftlichen Gemeinschaftsblog über 120 Beiträge von mehr als 100 Autor*innen aus dem In- und Ausland erschienen. Sie stellen aktuelle Forschungsprojekte vor, diskutieren interdisziplinäre Methoden, erschließen seltenes Quellenmaterial und präsentieren feministische Projekte und Debatten. Die Beiträge erscheinen auf Deutsch oder Englisch und richten sich sowohl an die wissenschaftliche Fachcommunity als auch an die interessierte Öffentlichkeit. „Wissenschaftliches Bloggen ergänzt klassische Publikationen und macht die Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte einem breiteren Publikum zugänglich. Unser Blog zeigt, wie facettenreich feministische Forschung ist“, so das Redaktionsteam, das aktuell aus acht ehrenamtlichen Mitgliedern besteht.

Ein wachsendes Netzwerk
Trägerin des Blogs ist der Verein „fernetzt – Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte“, gegründet 2011 von einer Gruppe junger Historikerinnen in Wien. Ziel des Vereins ist es, der Vereinzelung in der Wissenschaftspraxis entgegenzuwirken und einen offenen, nicht hierarchischen Raum zu schaffen, in dem Forschung, Forschungsalltag und feministische Perspektiven geteilt, diskutiert und weitergedacht werden können. Aus der anfänglich 5-köpfigen Gruppe ist inzwischen ein stetig wachsendes Netzwerk geworden, das feministische Wissenschaft stärkt – innerhalb und außerhalb akademischer Räume, digital und analog. Neben der Blogarbeit organisiert fernetzt regelmäßig Veranstaltungen wie die Forschungswerkstatt „fernetzt eure Projekte“, feministische Pubquizze und Stammtische und ist an der Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ an der Univ. Wien (Web) beteiligt. Ergänzt werden die Aktivitäten durch einen offenen Mailverteiler sowie Social-Media-Kanäle auf Instagram, Bluesky und Facebook.

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Klicktipp: Women’s Labour Activism (new Website)

ZARAH: Women’s labour activism in Eastern Europe and transnationally (Web)

On 26.09.2025 ZARAH launched Women’s Labour Activism – a public history website showcasing the stories of women activists from Central, Eastern and Southeastern Europe who fought to improve women’s position in the world of work.

The project amplifies their contributions to the struggle for a fairer society. Built on more than five years of academic research, the website uses the possibilities of digital storytelling to present women’s life stories, activism and networks in an accessible, interconnected and richly illustrated way. It is designed for students discovering new topics, activists drawing inspiration from past struggles, teachers and scholars seeking classroom resources and digital historians looking for innovative examples. The goal is for the website to become a reliable and enriching English-language resource for anyone interested in women’s history, labour activism and the region. (Web)

Categories
Activism (Web)
People (Web)
Networks (Web)
Sources (Web)
Essays (Web)

Team: The website was conceptualized, written and curated by team member Zhanna Popova, with the full support of the ZARAH team. The design and development were carried out by Luca Gőczey (UI, Studio STOKI), Áron Fridvalszky (UX), and József Bóné (development).

Further virtual appearances of the project
ZARAH projekt’s webiste (Web)
ZARAH projekt’s weblog „Through the Lens of Women’s Work and Activism“ (Web)

Klicktipp: Lilli Koenig: Detektivarbeit im Archiv – (K)eine Königsdisziplin (Podcast)

Österreichischen Mediathek (Web): Podcast Resonanzraum

In der aktuellen Folge #29 des Podcasts Resonanzraum (Web) begeben sich Liisa Hättasch und Jasmin Hilbert auf Spurensuche ins Archiv – und halten Ausschau nach Personen, die zwar zu hören, aber nicht offiziell zu finden sind. Anhand des Beispiels der Autorin, Illustratorin und Verhaltensforscherin Lilli Koenig (1918-1994) wird beleuchtet, warum gerade Frauen in Archiven häufig unsichtbar bleiben.
Welche Person verbirgt sich hinter der Stimme, die bis vor kurzem namenlos war? Warum sind Frauen in Archiven oft unterrepräsentiert? Und wie kann dem entgegengewirkt werden?

  • Lilli Koenig: Detektivarbeit im Archiv – (K)eine Königsdisziplin (31:48 Minuten) (Web)

Lilli Koenig – Eine Stimme zwischen den Zeilen
Wenn eine Frauenstimme in einem historischen Film erklingt, ohne im Abspann aufzutauchen, wie findet man sie dann wieder? Oder anders gefragt: Wenn eine Frauenstimme durchs Archiv rauscht, aber niemand sie verschlagwortet, war sie dann wirklich da? Willkommen im Metadaten-Paradox, das zur Autorin, Illustratorin und Verhaltensforscherin Lilli Koenig geführt hat. Ihre Stimme tauchte zuerst bei der Recherche für einen Social-Media-Beitrag auf. Was als simpler Post begann, entwickelte sich bald zur detektivischen Spurensuche: Wer spricht da eigentlich über das Liebesleben der Anemonenfische?
Lilli Koenig, ausgebildet an der „Graphischen“ in Wien, war nicht nur die stille Stimme hinter der Kamera, sondern auch Jugendbuchautorin und Ko-Gründerin der Biologischen Station Wilhelminenberg, die sie 1946 mit Otto König in Wien aufbaute. Dort war sie an Verhaltensbeobachtungen sowie an der Realisierung der ÖWF-Filme beteiligt, meist ohne Anerkennung. Dass ihre Arbeit im Archiv lange unsichtbar blieb, lag weniger an ihrer Bedeutung als an Strukturen. Solche Lücken zeigen, wie sehr Archive auf Kontextarbeit angewiesen sind – ein Prozess, der nie abgeschlossen ist.
1956 ist Lilli Koenig im Archiv zum ersten Mal im Film „Verhaltensweisen junger Warzenschweine“ sowohl zu hören als auch zu sehen. Erwähnt wird nur ihr Mann Otto Koenig als Urheber, sie bleibt anonym. Continue reading

Klicktipp: Die Blattmacherinnen. Als Frauen in Redaktionen das Wort ergriffen (Online-Ausstellung)

Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB); „Ariadne“ (Web)

Soeben ist die Web-Ausstellung „Die Blattmacherinnen“ online gegangen, kuratiert von Ariadne, der frauen- und genderspezifischen Informations- und Dokumentationsstelle der Österreichischen Nationalbibliothek. Zu sehen ist die Schau von 22.09.2025 bis 23.03.2026 auf der Website der ÖNB. Gestaltet wurde sie von Andrea Reisner von Andrea Gruber. Weiterlesen … (Pressemeldung)

Rubriken (Web)

  • Frauen zwischen den Zeilen. Geschlecht und Journalismus um 1900
  • Bürgerliche Revolutionärin. Marie Lang und die „Dokumente der Frauen“
  • Sprachrohr der Unzufriedenen. Adelheid Popp und die „Arbeiterinnen-Zeitung“
  • Journalistin im Dienste Gottes. Hanny Brentano und die „Österreichische Frauenwelt“
  • Schreiben ohne Korsett. Fanny Burckhard und die „Wiener Mode“
  • Blattmacherinnen im Interview. 2025: Fünf Journalistinnen geben Einblick in ihre Arbeit

Sie prägten Debatten, setzten Themen und führten Redaktionen – dennoch sind ihre Namen heute kaum bekannt. Die neue Online-Ausstellung der ÖNB rückt jene Frauen ins Zentrum, die bereits um 1900 in einer männlich dominierten Medienlandschaft Redaktionen leiteten und dabei eigene journalistische Wege gingen. Anhand von Zeitungsausschnitten, Titelblättern, Dokumenten und Fotografien porträtiert diese Online-Ausstellung vier „Blattmacherinnen“, die um die Jahrhundertwende Geschichte(n) schrieben: Die bürgerliche Frauenrechtsaktivistin Marie Lang, die Sozialdemokratin Adelheid Popp, die katholische Publizistin Hanny Brentano und die Modeschriftstellerin Fanny Burckhard. Auch in die Gegenwart wird eine Brücke geschlagen: In Video-Interviews berichten fünf österreichische Journalistinnen über ihre Erfahrungen und Herausforderungen an der Spitze von Redaktionen.

Trainings, die thematisch an die Ausstellung anknüpfen Continue reading

Klicktipp: Nina Schedlmayer: Artemisia. Kunst und Feminismus (Weblog)

Artemisia. Kunst und Feminismus von Nina Schedlmayer (Web)

Beschreibung: „Einerseits erleben wir gerade eine große Neubewertung der Kunstgeschichte. Künstlerinnen, vor allem ältere, gewinnen an Terrain. Museumsdirektorinnen und Kuratorinnen setzen Namen jener auf ihr Programm, die zuvor gefehlt haben. Eine jüngere Generation erkennt, dass die Sache mit dem Feminismus noch lang nicht erledigt ist, findet neue künstlerische Wege, damit umzugehen und kann dabei ganz schön witzig sein.
Andererseits sind wir von einer echten Gleichstellung noch weit entfernt: Der Gender Pay Gap ist in der Kunst wohl noch um einiges höher als in anderen Berufen, und dort, wo es um die ganz großen Preise am Kunstmarkt geht, sind Frauen unterrepräsentiert. Und das in einer Branche, die sich so aufgeklärt gibt. Der Blog von Nina Schedlmayer wirft ein Licht auf Künstlerinnen, die gerade wieder entdeckt werden und solche, die in ihrer Arbeit feministische Standpunkte beziehen. Hier wird die Präsenz von Künstlerinnen im Museum beleuchtet und manchmal – lästig, lästig! – nachgezählt, wie hoch die Frauenquote in dieser Ausstellung und jenem Jahresprogramm ist.“

Jüngste Beiträge (Web)

  • Den Kanon zerschmettern: „Radikal. Künstlerinnen* und Moderne“ im Belvedere (24.07.2025) (Web)
  • Die vergessenen Künstlerinnen der geometrischen Abstraktion (28.05.2025) (Web)
  • Erstaunlich: die Schau „Radical Software“ über die Digitalkunst-Pionierinnen (06.05.2025) (Web)
  • Kulturkuratorium Steiermark: Experten für Steuerberatung und Revisionismus (07.03.2025) (Web)
  • „Verwegen. Mutig. Radikal“: der neue Film von Susanne Riegler (25.02.2025) (Web)
  • War Lucretia wirklich eine Heldin? (01.02.2025) (Web)
  • Die „Neue Frau“ und ihre hasserfüllten Feinde (14.06.2025) (Web)

Book presentation and Klicktipp: Priscyll Anctil Avoine: Post-Armed Struggle Feminist Militancy of the Farianas, 09.09.2025, Vienna

Frauen*solidarität (Web)

Zeit: Di., 09.09.2025, 18:00-20:00 Uhr
Ort: C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Senseng. 3, 1090 Wien

This book project is an art-based dissemination strategies concerning the on-going research on war and post-war militancy of insurgent women. It is a fiction based on over 10 years of fieldwork with women (ex)combatants and urban militants in Colombia, recollecting their testimonies about their experiences in war and transitions from war-to-peace. It is a collective project with the Colombian illustrator Zulay Carolina Rueda.
The graphic novel takes place in the Northeast of Colombia, bordering Venezuela. Particularly, the story evolves in the region of Catatumbo, where there is a reincorporation zone in which women ex-combatants have been transiting from the armed group to civilian society. It tells the story of women fighters who, in one way or another, became involved in left-wing militancy, clandestine or armed, with the conviction of building a more just future for Colombia. It is particularly based on the testimonies of the farianas – or the women ex-guerrilleras from the Revolutionary Armed Forces of Colombia – People’s Army (Farc-ep). The book follows the story of two guerrilleras, from their life before the armed struggle, to their participation in arms and then, in their return to civilian life. It explains the disciplining of their body to fit the military order, and it talks about love, combat, fear and the courage to change. It insists on the meaning of ‘dis-embodying’ combat and war, and the transformation of this combat into a feminist one.
The book is divided into three moments: the war, the civilian life, and the post-war feminist militancy. It focuses on the embodied sensations and emotions that are experienced in this process of transformation, and it ends with examples of projects led by the women in the northeastern region. Most of the novel is fiction, except the productive projects that are presented at the end of the novel – which are currently implemented by the farianas.

The grafic novel is available open access in Spanish via Research Gate (Web) and in English via Academia (Web)

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Klicktipp: Women’s Labour Activism in Eastern Europe and Beyond. A new transnational history (A Collaborative monograph, London 2025)

ZARAH: Women’s labour activism in Eastern Europe and transnationally (Web)

The members of the ZARAH project have just published their collaborative monograph. The authors are: Selin Çağatay, Mátyás Erdélyi, Alexandra Ghiț, Olga Gnydiuk, Veronika Helfert, Ivelina Masheva, Zhanna Popova, Jelena Tešij, Eszter Varsa, and Susan Zimmermann.

The book was published in the series ‘Work Around the World’ by UCL Press London and is freely available in open access. (Web)

From the introduction: „This collaborative monograph presents a deeply researched, inclusive history of women’s labour activism in Eastern Europe, Austria, Turkey and transnationally, from the age of empires to the late twentieth century. It explores women’s activism and organizing to improve the working conditions and living circumstances of lower-income and working-class women and their communities in the region and internationally.
Moving beyond the celebratory or partisan perspectives of many classical and some feminist labour histories, Women’s Labour Activism in Eastern Europe and Beyond provides a careful historicization of women’s actions in a multiscalar perspective. Through a study of diverse contexts, the authors follow women aligned with a wide range of political persuasions, highlighting unexpected elements and continuities of women’s labour activism. Women’s activities are seen in the workplace, in the everyday, within and across social movements and organizations, and inside the state, all presented through a framing that spotlights long-term developments and bridges the divide between the literatures on state socialist and capitalist societies concerning gendered labour politics and activism. Combining a regional focus and transnational perspectives, the authors examine the sources of women’s labour activism in the region and the role of activists from the region within international women’s, labour and inter-state organizations. Moving women’s labour activism from the margins of labour, gender and European history to the centre of historical study, the volume makes an innovative contribution to the new global histories of labour and gender.“

Another publication medium of the ZARAH project is its weblog. (Web)

Vortrag: Annemarie Steidl: Handwerksgeschichtliche Archivalien als Quellen der Wiener Wirtschafts- und Migrationsgeschichte, 02.10.2025, Wien – und virtueller Raum

Wiener Stadt- und Landesarchiv, Themenschwerpunkt im Wien Geschichte Wiki „Urbane Ökonomie. Wiener Wirtschaftsleben, ca. 1750-2000“ (Web), Verein für Geschichte der Stadt Wien (Web)

Zeit: 02.10.2025, 18:00 Uhr
Ort: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer D, Guglg. 14 – und virtueller Raum
Anmeldung bis 02.10.2025 (Web)

Das Zunftwesen in der Habsburgermonarchie muss als eine korporative Organisationsform einer neuzeitlichen Gesellschaft verstanden werden. Die große Masse der Gründungen von bürgerlichen Zünften in Wien fällt in das 17. und 18. Jhd. Wien war im 18. Jhd. die mit Abstand größte Stadt des deutschsprachigen Raums und ein dominierendes Zentrum kleingewerblicher Produktion. Aufgrund dieser herausragenden wirtschaftlichen Stellung stand das Wiener Gewerbe im Zentrum der Aufmerksamkeit einer staatlichen Wirtschaftspolitik unter Maria Theresia und hinterließ einen überaus reichhaltigen Quellenbestand. Der Großteil dieser Quellen ist im Wiener Stadt- und Landesarchiv konzentriert. Der dort bewahrte Quellenbestand „Innungen“ reicht teilweise von den Anfängen der Zünfte bis 1859, in vielen Fällen – über die Bestände der in der Gewerberechtsreform von 1859 vorgeschriebenen Genossenschaften – bis in das frühe 20. Jhd. Im Beitrag wird anhand ausgewählter Beispiele aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv der Versuch unternommen, die Überlieferungssituation und den Aussagewert dieses Quellenbestandes für Fragen der Wiener Wirtschafts- und Migrationsgeschichte nachzuzeichnen.

Moderation: Andreas Weigl

  • Annemarie Steidl, On Many Routes. Internal, European, and Transatlantic Migration in the Late Habsburg Empire, West Laffeyet 2021. (Open Access) (Web)

Annemarie Steidl, Studium der Geschichte an der Univ. Wien Continue reading

Klicktipp: Hitler-Ludendorff-Putsch 1923: „Petras Aufzeichnungen“ von Paula Schlier (Buch, Podcast und Materialien)

Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Univ. Innsbruck: Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider sowie Bayerischer Rundfunk (Web)

Kennen Sie Paula Schlier? Sie war 1899 geboren worden, lebte in Bayern und hatte im Ersten Weltkrieg als Pflegerin gearbeitet. Anfang der 1920er-Jahre hatte sie bereits Zeitungsartikel gegen die NSDAPA publiziert, als sie sich in das NS-Kampfblatt „Völkischer Beobachter“ einschlich. Getarnt als Sekretärin schrieb die damals 24-Jährige auf, was sie erlebte. Dazu gehörte das Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz genau so wie der Putschversuch im November 1923 in München. Ihren tagebuchartigen Bericht über die Ereignisse veröffentlichte sie in ihrem literarischen Erstlingswerk „Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit“, das 1926 im Brenner-Verlag in Innsbruck erschien.
Das Buch wurde zeitgenössisch gefeiert, u.a. von Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann, als „Ausdruck einer neuen Sachlichkeit“ und Statement gegen die sich nach rechts radikalisierende Welt, 2018 wurde es neu aufgelegt. Paula Schliers Nachlass wird im Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Univ. Innsbruck aufbewahrt. Zum 100. Jahrestag des sog. „Hitler-Putsches“ (auch „Hitler-Ludendorff-Putsches“) am 8./9.11.2023 hat der Bayerische Rundfunk einen Film und einen Podcast zu  Paula Schlier produziert. Der Podcast ist weiterhin online frei verfügbar:

Podcastreihe: „Petras Aufzeichnungen“ von Paula Lochte (auf BR2)
#Trailer „Paula sucht Paula“ (Web)
#1 Hitler-Putsch (28 Minuten) (Web)
#2 Metoo vor 100 Jahren (33 Minuten) (Web)
#3 Die Gestapo (35 Minuten) (Web)

Buch: „Petras Aufzeichnungen“ von Paula Schlier
Das Buch von 1926 wurde 2018 im Otto Müller Verlag neu aufgelegt, 2023 ist es bei BoD 2023 (Edition Quellen und Kultur 1) auch als Taschenbuch erschienen: Paula Schlier: Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit (Web)
Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider Continue reading

Klicktipp, Vortrag und Ausstellung: Wish you were queer. Un-Sichtbarkeit von LSBTI* in Kunst und Geschichte, Schwäbisch Gmünd, bis: 26.10.2025

Museum und Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd (Web)

Laufzeit: bis 26.10.2025
Ort: Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg

Die Ausstellung nimmt Selbstbild und Wahrnehmung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen durch die Jahrhunderte in den Blick. Sie zeigt insbesondere, wie sehr die Aufstände 1969 in der Christopher Street in New York einen Wendepunkt in ihrer Sichtbarkeit darstellten. Diese Aufstände markierten den Beginn eines umfassenden Emanzipationskampfes und führten weltweit zu steigendem Selbstvertrauen. Die Schau präsentiert Kunstwerke vom Mittelalter bis heute und zeigt den stark schwankenden Grad der Sichtbarkeit im Bild an. Sie deckt die Codes gleichgeschlechtlichen Begehrens auf und sucht in den Bildern nach der sexuellen, romantischen und geschlechtlichen Vielfalt. Weiterlesen … (Web)

Vortrag: Martin Weinzettl-Pozsgai: Lebenselixier Wasser. Das Bad als Thema homoerotischer Bildwelten von Albrecht Dürer bis heute
Zeit: 21.08.2025, 18:30 Uhr
Die nahezu einzigen Orte, an denen sich Menschen im Lauf der Jahrhunderte öffentlich auszogen, waren die Orte, an denen man ins Wasser ging. Das waren natürlich Badeanlagen aller Art. Gerade für Homosexuelle, deren Orientierung entweder zur gesellschaftlichen Vereinsamung führte oder bis weit ins 20. Jhd. sogar mit Gefängnis bestraft wurde, musste die ungezwungene Welt des Bades, in der das heimliche, aber auch offensichtliche Betrachten von Körpern des gleichen Geschlechts unbehelligt möglich war, außerordentlich befreiend wirken. So diente das Bad als Sehnsuchtsort – es war Treffpunkt für die sich nicht offen bekennenden schwulen Männer, die nur schauten, und die anderen, die direkte Kontakte suchten. Weiterlesen … (Web)

Artikelserie: Martin Weinzettl-Pozsgai: „Un-Sichtbarkeit von LSBTI* in der Kunst“ auf queer.de
– Mittelalter und Renaissance (1/5) (Web)
– Barock bis Romantik (2/5) (Web)
– 20. Jahrhundert – bis Stonewall (3/5) (Web)