Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien
Zeit: Mittwoch, 12. Jänner 2011, 14-16 Uhr
Ort: Hauptgebäude der Universität Wien, Seminarraum WISO 1, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Einleitende Worte: Franz X. Eder (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte)
Am Beispiel der Sexratgeberkolumne »Liebe Marta» beleuchtet der Vortrag die Geschichte der Sexualität nach der sogenannten sexuellen Revolution. Zentrale Achsen dieser Geschichte sind die Prozesse der Entpolitisierung, der Therapeutisierung und der Normalisierung. Körper und Intimbeziehungen wurden spätestens seit den siebziger Jahren immer weniger als Gegenstand der politischen Intervention, denn als Orte der Arbeit an sich selbst betrachtet. Eine der Voraussetzungen dafür war die Herausbildung spezifischer therapeutischer Ansätze, bei denen die Lösung konkreter Probleme im Zentrum steht. Die Geschichte dieser Ansätze wiederum lässt sich nicht ohne den Umstand beschreiben, dass im 20. Jahrhundert Verhaltensweisen immer weniger mittels präskriptiver Normen beurteilt wurden, sondern aufgrund von statistischen Erhebungen über Normalverteilungen. Continue reading →