Monthly Archives: Mai 2021

Conference: Historicising the Concept of Europe in Global History, 30.08.-03.09.2021, Vienna and virtual space; Registration due: 18.07.2021

WORCK Conference 2; Contact Persons: Juliane Schiel, Lukas Neissl, Teresa Petrik (Web)
Time: 30.08.-03.09.2021
Venue: University of Vienna and virtual space
This conference brings together two major networks for labour and social history in Europe:

  • The “European Labour History Network” (ELHN) (Web): The ELHN Conference 4 (30.08. to 01.09.2021) offers a broad and diverse programme of labour-related sessions organised by the ELHN working groups.
  • COST Action “Worlds of Related Coercions in Work” (WORCK) (Web): The WORCK Conference 2 (30.08. to 03.09.2021) is dedicated to a readerbased plenary discussion on the concept of Europe in global history and social inequalities in Europe in past and present.

The registration (due 18.07.2021) is open now (Web)
Program

Working Groups

  • Labour Migration
  • Feminist Labour History
  • Labour and Family Economy
  • Maritime Labour
  • Military Labour
  • European Trade Unionism
  • Factory History
  • Labour and Empire
  • Memory and Deindustrialisation
  • Workers’ Education
  • Speak, Look, Listen! The Cultural Production of Work

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CfP: Was ist radikal? — Revolutionäre Konzepte und militante Strategien im Kontext von Feminismus und Arbeiter_innenbewegung (Event, 10/2021, virtueller Raum); bis – neuer Termin: 20.08.2021

15. Workshop des Forschungsschwerpunktes Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwiss. Fakultät der Univ. Wien; Organisation: Theresa Adamski, Johanna Gehmacher, Gabriella Hauch und Michaela Neuwirth

Zeit: – neuer Termin (seit 19.07.2021): Fr., 29.10.2021
Ort: virtueller Raum, via Wien
Einreichfrist: – neuer Termin (seit 19.07.2021): 20.08.2021; CfP als PDF

In den 1880er-Jahren agierte die „Radikale Arbeiter-Partei“ als antiparlamentarischer Flügel der österreichischen Sozialdemokratie. Das „radikal“ im Namen der Organisation hieß — in Abgrenzung zu reformorientierten Strömungen innerhalb der Arbeiter_innenbewegung – vor allem „revolutionär“.*1) Auch die militanten Suffragetten in Großbritannien und den USA zielten auf grundlegende gesellschaftliche Veränderungen. Ihre Forderungen polarisierten: Laut der österreichischen Arbeiterinnenzeitung 1913 etwa hätten die Proletarierinnen nichts von den Suffragetten zu erwarten, auch wenn letztere sich „noch so radikal gebärden“.*2) Dennoch erhielten sie durchaus auch aus marxistischen und anarchistischen Kreisen Anerkennung für ihre „direkte Aktion“.

„Radikalsein“ war und ist einerseits Selbstidentifikation und Ausdruck politischer Haltung. Andererseits dient der Radikalitätsbegriff als Projektionsfläche für Normierungsprozesse und Ausschlussmechanismen sowie politische, soziale und religiöse Kämpfe. Diesem ambivalenten Feld von Selbstzuschreibungen und Fremdzuschreibungen der Radikalität widmet sich der 15. Workshop des Forschungsschwerpunkts Frauen- und Geschlechtergeschichte. Über empirische Beispiele und Schärfung von Begrifflichkeiten nähern wir uns der Frage: „Was ist radikal?“ Die zeitliche, räumliche und soziale Verortung von Radikalitätskonzepten wird im Zentrum der Diskussion stehen.

Der Workshop richtet sich an Forscher_innen,die sich – unabhängig von Zeit und Ort – mit Geschlecht und Radikalität in Arbeiter_innen- und Frauen*bewegungen beschäftigen. Der Workshop soll den interdisziplinären Austausch anregen, deshalb sind Beiträge nicht nur aus den Geschichtswissenschaften, sondern explizit auch aus den Gender-, Queer- und Postcolonial-Studies, den Politik-, Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Soziologie und der Sozial-Anthropologie erwünscht.

Abstracts (1 Seite inkl. Kurz-CV) bis 15.07.2021 an: Theresa Adamski, Institut für Geschichte: theresa.adamski@univie.ac.at Continue reading

Buchpräsentation: Beate Hausbichler: Der verkaufte Feminismus, 09.06.2021, Wien

Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik und STICHWORT – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien
Zeit: Mi., 09.06.2021, 19.00 Uhr
Anmeldung: bis 08.06.2021
Feminismus ist im Trend. Noch nie zuvor war er in der Populärkultur und in Mainstreammedien derart präsent und beliebt wie heute. Es ist eine Entwicklung, die sich seit Anfang der 00er-Jahre angebahnt hat und sich heute in einem nie dagewesenen Hype zeigt. Dieser drückt sich in Filmen, Serien, neu gegründeten Frauennetzwerken mit einem Zustrom von jungen Frauen oder durch schmissige Sprüche über die Zerschlagung des Patriarchats auf Tassen, Shirts oder sonstigen Produkten aus. All das wird mit „Feminismus“ gelabelt. Andererseits hat sich an den geschlechter­spezifischen Problemen kaum etwas geändert. Wir stehen im Großen und Ganzen vor denselben Problemen. Wie kann das sein?
Beate Hausbichler stellt in ihrem Buch „Der verkaufte Feminismus. Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde“ (Residenz Verlag, 2021) (Web) die Frage, warum diese bis vor kurzem noch so unpopuläre politische Bewegung plötzlich so gut ankommt und welchen Preis das hat. Welche feministischen Versatzstücke wurden von Neoliberalismus und Konsum­kapitalismus ausgepresst? Wie wurde der Feminismus zu einem gefälligen Label, das die Kollektivität in den Hintergrund und den Individualismus in den Vordergrund drängt?
Moderation: Gitti Geiger
Einlass nach 3G-Regel, Eintritt frei, Spende erbeten
Anmeldung bis 08.06.2021, 12.00 Uhr an pr@frauenhetz.at
Beate Hausbichler, geboren 1978 in Reith im Alpbachtal in Tirol, lebt in Wien. Sie hat Philosophie an der Universität Wien studiert und ist seit 2008 Redakteurin bei der österreichischen Tageszeitung DER STANDARD, seit 2014 leitet sie deren frauenpolitisches Ressort dieStandard.

Klicktipp: weibs:bilder – von bitches & queens (Neuer Podcast)

Podcast von Stefanie Elias und Vero Eli Schwarz (Web)

Dieser neue Podcast wird seit Frühling 2021 von den Schauspielerinnen Stefanie Elias und Vero Eli Schwarz betrieben. Sie stellen in der populär ausgerichteten Reihe jeden Montag die Biografie einer Frau* vor. Daran knüpfen sie jeweils ein Thema aus dem aktuellen feministischen Kosmos an. Die Artwork gestaltet Anna Zehetgruber.

Beschreibung: „History meets Feminismus meets Laberpodcast meets Crime: Quer durch alle Epochen und Kontinente lernen wir ‚gute‘ und ‚böse‘ Frauen kennen – eben bitches und queens. Nacherzählt mit Wiener Schmäh!“

Bisherige Folgen:

  • #7: Cevalière Charlotte d’Éon: Ritter:in im Korsett – Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont – kurz le Chevalier d’Éon – war Dragoner:in, Spion:in, russische Hofdame:herr, Freimaurer:in, Soldat:in, Diplomat:in und Schaukämpfer:in (Web)
  • #6: Billie Holiday: hooked bitch heroin:e – kein Blatt vorm Mund – Sie hat Jazz Gesang revolutioniert, litt unter einer Heroinsucht und setzte sich für die amerikanische Bürger:innenrechtsbewegung ein (Web)
  • #5: Arsinoe II: Eine antike Telenovela – Ihr Weg zur Queen war aber steinig, abenteuerlich und voller Tabubrüche. Es geht zurück in den altorientalischen und hellenistischen Kulturraum (Web)
  • #4: La Malinche: Die Macht der Sprache – Sie war die vielleicht wichtigste Frau der Geschichte Mexikos und wurde zum Inbegriff des Verrats am eigenen indigenen Volk (Web)
  • #3: Trude Herr: Der Duft von Reibekuchen – Sie war Sängerin, Theaterintendantin, Wüstenreisende – und bekannt durch ihre Körperfülle (Web)
  • #2: Ching Shin: Never f*** the business – Sie war bekannt als „Terror Südchinas“. Die schlaue und brutale Strategin schaffte es von der Blumenboot Prostituierten zur Piratenkönigin (Web)
  • #1: Eleonore von Aquitanien: Skandalnudel des Mittelalters – Sie gilt als als Regentin von Frankreich und England eine der mächtigsten Frauen des Mittelalters, nahm an einem Kreuzzug teil und war 16 Jahre lang in Gefangenschaft (Web)
  • #0: Stefanie Elias und Vero Eli Schwarz: Die weibs:bilder stellen sich vor (Web)

CfP: Feminist and Queer Perspectives on Food. 2nd Vienna Workshop on STEM Museums, Gender and Sexuality (12/2021, Vienna); by: 15.07.2021

Sophie Gerber (Technisches Museum Wien) and Sophie Kühnlenz (scholar in residence, Cologne/Vienna)

Time: 02.-03.12.2021
Venue: Vienna
Proposals by: 15.07.2021

The study of human nutrition, its foundations and practices has established itself as an interdisciplinary field and is related to sociology, history, cultural and social anthropology, and philosophy, among others. Food is explored as a cultural and social phenomenon that carries symbolic and material dimensions (e.g., from a gender perspective: Tanja Paulitz) and raises questions of identity (e.g., from an intersectional perspective: Psyche Williams-Forson). Food and its production – from the field to the plate – are topics of consumer, economic, social and technological history (e.g., Uwe Spiekermann). When the history of the body is addressed, nutrition and gender finally come into view from a mostly critical, (queer) feminist perspective, e.g., in the field of fat studies. Food shapes and produces corporeal bodies and social subjects.

In recent years, museum exhibitions have increasingly dealt with the history and future of food, including a focus on the industrialisation of food production (e.g. Geschmackssache [Matter of Taste], Technisches Museum Wien 2008/09; Unser täglich Brot [Our Daily Bread], Technoseum Mannheim 2011/12) and the sustainability of contemporary and future consumption (e.g. Food Revolution 5.0, Museum Kunst und Gewerbe Hamburg 2017 etc.; Bigger than the Plate, Victoria & Albert Museum London 2019; Future Food, Deutsches Hygiene Museum Dresden 2020/21; Ablaufdatum [Expiry Date], Naturhistorisches Museum Wien 2020/21).

Food and Gender are the focus of the 2nd Vienna Workshop on STEM Museums, Gender and Sexuality. As a part of the museum’s “Focus Gender” and on the occasion of a special exhibition on food at the TMW (opening 11/2021), this workshop will critically address constructions of gendered and/or heteronormative technology and science and emphasise the role of the object and material culture in queer and feminist approaches to science and technology studies with a focus on food. Read more and source … (Web).

Symposium Queere KI. Zum Coming-out smarter Maschinen, 24.-25.06.2021, Dresden

Schaufler Kolleg@TU Dresden & GenderConcept­Group (Web)

Zeit: 24.-25.06.2021
Ort: Dresden
Anmeldung bis: 20.06.2021

Insbesondere die geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung hat in den vergangenen Jahren in Anbetracht der rasanten Weiterentwicklung von Verfahren Künstlicher Intelligenz (KI) einige Anstrengungen geleistet, um auf die mit digitalen Technologien verbundenen Exklusions- und Marginalisierungsproblematiken aufmerksam zu machen. Dazu zählen die nicht vorhandenen Möglichkeiten für Trans- oder Interpersonen sich außerhalb heteronormativ-binärer Muster zu identifizieren, die nicht gelingende Wahrnehmung von People of Color durch Gesichtserkennungssoftware oder die Benachteiligung von Frauen bei automatisierten Bewerbungsverfahren im Berufsalltag. In dem auf dieser Problematik aufbauenden Forschungsfeld verweisen viele Stimmen auf einen lückenhaften Datensatz und stellen ein Aufbrechen der Exklusion durch die Einspeisung von zusätzlichen Daten aus pluralen Perspektiven in Aussicht.

Wissen wird jedoch queerfeministisch stets als partikular, situativ und unvollständig verstanden. Damit öffnen sich Möglichkeiten des Umgangs mit KI, die reduktive Kategorisierungen zu überschreiten versuchen. Was indessen aus einer queeren Perspektive deutlich wird, ist, dass der binären Codierung digitaler Technologien ein simplifiziertes Repräsentationsverständnis zugrunde liegt, welches sich über die Datensätze hinaus in das Digitale einschreibt. Queerness weist im Gegensatz dazu stets auf einen Überschuss an Bedeutung hin, auf die stete Gegebenheit von Pluralität wie auch auf Un- und Vieldeutigkeiten, welche nur partikular erfassbar sind.

Ausgehend von einer solchen Bestandsaufnahme sollte deutlich geworden sein, dass KI vor allem bestimmte normative Geschlechterbilder sowie klassistische und rassifizierte Vorstellungen widergespiegelt und systematisch diesem Bild entsprechende Körper, Handlungen und Verhaltensweisen durch autonome Entscheidungssysteme, Überwachungssysteme oder Wearables vermittelt. Es stellt sich somit die Frage nach der Politik und Ethik maschineller Verkörperungen auf der einen Seite und nach technischen Möglichkeiten einer von Diversität und Pluralität geprägten Produktion sozialer Identitäten auf der anderen Seite, die … weiterlesen (Web).

Programm als PDF

CfP: Women in Intellectual History (Event, Autumn/Winter 2021, virtual space); by: 23.06.2021

An Online Seminar of the International Society for Intellectual History (Web)

Time: Autumn/Winter 2021
Venue: virtual space, via Oxford
Proposals by: 23.06.2021

The International Society for Intellectual History is pleased to announce a Call for Papers for our new seminar series, Women in Intellectual History, which will take place Autumn/Winter 2021.

Women thinkers and their writings are still underrepresented in the discipline of intellectual history. Despite decades-long efforts at canon-busting, research agendas and teaching curricula alike attest that much work remains to be done to counteract the bias of gendered historiographies. As a prominent meeting place for practitioners of the discipline in all stages of their careers and from various parts of the world, ISIH provides an ideal forum for the discussion of recent work in this crucial area of research.

Through a series of online meetings in autumn and winter 2021, featuring selected presentations and commentary followed by discussion, early career researchers active in the field of women’s intellectual history will be able to connect with each other and with senior scholars with matching expertise. Submissions from a broad range of specialisations—including the history of social, political, legal and economic thought, literary history, the history of philosophy, and the history of science—and across historical periods and geographical boundaries are encouraged.

If you are an early career researcher and would like to participate in this seminar by giving a paper, please send an abstract (max. 300 words) and a short bio to elias.buchetmann@eui.eu by 23 June 2021.

Source: https://www.hsozkult.de/event/

Symposium: What Happened to Lesbian and Gay Studies?, 17.-18.06.2021, virtual space

Institute for Cultural Inquiry (ICI) Berlin (Web)
Time: 17.-18.06.2021
Venue: virtual space, via Berlin
Registration’s Start: 01.06.2021
Does anyone do ‘lesbian and gay studies’? The formulation likely sounds quaint when gender and sexuality studies now aims its sights at so much more than what these identities designate. Just as feminist, queer and trans theory hotly debated the political and philosophical shortcomings of ‘identity’ in the 1980s and 90s, the 2000s and 2010s have given us the frameworks of homonormativity, homonationalism and queer liberalism to articulate how lesbian and gay identities in particular can become acute vectors of a racist modern governmentality. Across a range of politically-engaged scholarship, non-identitarian positions continue to seem like the most sophisticated ones.
Yet, in other ways, identity still looms large across our lives, outside and inside the academy. Social and political emergencies continue to make the work of identity-based movements urgent and necessary. Scholarly controversies often circle back to identity: in ‚Trans* Studies Now‘, a recent issue of TSQ (Transgender Studies Quarterly), a special forum responds to the argument that, of all things that could have been decentred in trans studies, it has, curiously, been transsexual identity. The Black Scholar has oriented a recent issue around the question ‘What was Black Studies’?, not to signal its end, but its vitality. Outside of the interpretive humanities, ‘lesbian’ and ‘gay’ read differently and ground work in disciplines such as history and sociology. Recent events beyond the Anglophone world—for example, in Poland and Hungary—show that these identities have not lost the political urgency that they may seem to have done in other contexts.
So what happened to ‘lesbian and gay studies’? In what ways does such a formulation seem retrograde, if it does? What would the field have looked like without the strong impulse to self-deconstruction on which it was founded? How does this impulse relate (or not) to the structure of other identity knowledge domains? If ‘lesbian’ and ‘gay’ do not seem like the most urgent or necessary political identifications now, then what else could they be for? This symposium will gather scholars from across the academic and activist trajectory of lesbian and gay studies to ask these questions and more.
Organized by Ben Nichols
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CfP: Politikerinnen in Weimar. Mehr als eine Spurensuche (?) (Event, 11/2021, virtueller Raum); bis: 18.06.2021

Anja Kruke, Friedrich-Ebert-Stiftung; Barbara v. Hindenburg, Kommission f. Geschichte des Parlamentarismus u. d. polit. Parteien, Berlin und Kerstin Wolff, Archiv d. dt. Frauenbewegung, Kassel

Zeit: 11.-12.11.2021
Ort: virtueller Raum, via Kassel
Einreichfrist: 18.06.2021

2018/19 wurde an die Einführung des Frauenwahlrechts (unter anderem) in Deutschland erinnert. Damit gerieten (wieder einmal) die ersten Politikerinnen in den Fokus, die sich auf allen politischen Ebenen aufmachten, diesmal als Gewählte, die Geschicke der Gesellschaft mitzugestalten. Im Jubiläumsjahr wurde allerdings deutlich, dass außer den Galionsfiguren im Reichstag die diversen Landespolitikerinnen, vor allem aber die Kommunalpolitikerinnen oder die weiblichen Abgeordneten der Provinziallandtage fast vollständig unbekannt sind. Dabei ist gerade die alle politischen Ebenen umfassende „Vergeschlechtlichung der Politik“ eines der spannenden Experimente der Weimarer Republik. Auf diesen Umstand haben auch Gabriele Metzler und Dirk Schumann hingewiesen, für die die „Verschiebungen der Geschlechterverhältnisse […] und die Versuche der Neudefinition von Männlichkeit und Weiblichkeit“ in der Weimarer Republik Anlass sein sollte, nach diesen Veränderungen zu fragen.[1]

Um diesen Verschiebungen nachzuspüren, bieten sich u.a. kulturgeschichtliche Fragestellungen an. Denn wie sich die Etablierung und Praxis der Demokratie nach 1918 im Übergang vom Kaiserreich zur Republik genau ausgestaltete, wie sich Frauen in diesem Prozess der praktischen Demokratiegeschichte verorten lassen und welche Verfahren der Demokratie – auch auf Männerseite – wie angepasst werden mussten, dies alles ist nach wie vor sehr gering erforscht.

Deshalb halten die Veranstalterinnen es für notwendig, diesem Umbruch in der deutschen Demokratiegeschichte noch einmal neu nachzuspüren. Dabei geht es ihnen sowohl um das Entdecken von neuen, bisher unbekannten Politikerinnen als auch darum, wie diese Frauen ihre Politik verstanden und durchsetzten. Wie waren sie innerhalb der Parteien organisiert? Auf welche Netzwerke vertrauten sie und gab es Verbindungen zu der nach wie vor aktiven Frauenbewegung oder zu anderen Netzwerken innerhalb und außerhalb von Parteien und Regierung. Daneben stehen Fragen wie … weiterlesen und Quelle.

Roundtable: Caroline Arni, Claudia Honegger, Anja Peter und Nora Refaeil: Wie unfertig ist die Geschichte der Gleichheit?, 27.05.2021, virtueller Raum

Diskussion im Rahmen der Ringvorlesung „50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz“ (Web)
Zeit: 27.05.2021, 18:15 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Basel
Am 7. Februar 1971 nahmen die Schweizer Stimmbürger das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht für Frauen mit 65,7% Ja- zu 34,3% Neinstimmen an. Viele Länder dieser Welt waren der Schweiz vorausgegangen, während hier einzelne Kantone und Gemeinden die Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechts noch weiter hinauszögerten.
Der Erweiterung der politischen Teilhabe auf die Staatsbürgerinnen waren auch in der Schweiz lange und engagierte Kämpfe der Frauenbewegung vorausgegangen, die allerdings bei weitem nicht nur um Fragen der politischen Rechte kreisten. Zugleich stellte sich mit dem Frauenstimmrecht nicht automatisch Geschlechtergerechtigkeit ein – was die auch seither immer wieder neu aufflammenden feministischen Bewegungen zum Ausdruck bringen. Und schliesslich ist eine Geschichte des Frauenstimmrechts Teil einer ‚unfertigen‘ Geschichte der Gleichheit, die auch in der Gegenwart die Frage stellt, wem politische Partizipation gewährt und wem sie verweigert wird.
Diskutantinnen

  • Claudia Honegger: Gründungsmitglied der Frauenbefreiungsbewegung in Zürich, Soziologin in Frankfurt a.M. und Paris, em. Professorin an der Univ. Bern
  • Anja Peter: Historikerin, Co-Geschäftsleiterin von Economiefeministe und engagiert bei der Eidgenössischen Komission dini Mueter
  • Nora Refaeil: Vizepräsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, Leitungsmitglied des Instituts Neue Schweiz, Lehrbeauftragte an der Univ. Basel
  • Gesprächsleitung: Caroline Arni, Professorin für Geschichte an der Univ. Basel

Die Ringvorlesung bettet das Frauenstimmrechts-Jubiläum ein in eine thematisch breite und globale Geschichte der Frauenrechte und bezieht es auf Debatten der Gegenwart – wie etwa zur Frage des Ausländer*innenstimmrechts oder zur Frage des Umgangs mit historischem Unrecht.
Link zur Online-Übertragung nach Anmeldung bei judit.pechr@unibas.ch