Monthly Archives: Feber 2016

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 68: Feldpostschreiben von Richard Pöhn an die Mutter und den Bruder in Wien, 29. Februar bis 7. Mai 1916 von unbestimmten Orten in Südtirol

1916 02 29Richard Pöhn war seit Spätsommer 1915 als Mannschaftssoldat an der Frontlinie in Südtirol eingesetzt. Im Jänner 1916 hat er dabei auf einer Feldpostkarte Innichen/San Candido und Bruneck/Brunico als Aufenthaltsorte genannt. Wahrscheinlich ähnliche Angaben wurden auf seiner Postkarte vom 29. Februar 1916 zensuriert. Während von seiner Korrespondenz mit der Mutter und den Geschwistern aus 1915 fast 100 Schreiben vorliegen, sind aus 1916 nur vereinzelte Poststücke erhalten. In einer dieser insgesamt sechs Karten tauscht der 24jährige sich mit seinem Bruder über ihre gemeinsamen Sportinteressen aus.

29./2. 1916
Liebe Mama!
Bin gestern abens zu meinem Zug eingerückt, er ist xxxx jetzt auch in Reserve xxxx xxxx war früher in Stellung, da aber an xxxx gekommen ist und xxxx wurde so ist unser xxxx. Hier geht es mir nicht so gut als die 10 Tage bei meinem Eintreffen von Urlaube in der Reserfe von meiner Comp. Haben die Nacht Ruhe aber bei Tag müßen wir arbeiten, vor und Nachmittag Holztragen und in Laufgraben arbeiten. Addy hat mich schlecht verstanden: L. und Zugsführer und ich spielten Karten. Vielen dank für euere Glückwünsche zu meinem Geburtstag. Viele herzliche Grüße und Küsse von deinem Sohn Richard
Grüße an alle.

4.3.1916
Liebe Mama!
Wie ich dir schon mitteilte sind wir in Mezeurona [?] Südtirol in einem Hotel einquartiert. Hier gibt es einen Wein wie ich noch keinen getrunken. Auch ist es schon sehr warm. Continue reading

Vortragsreihe Geschichte am Mittwoch im SoSe 2016, Wien

Cover-von-Karen-Hagemann-Revisiting-Prussias-Wars-against-NapoleonInstitut für Geschichte der Univeristät Wien: Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“, Organisation und Planung: Petra Svatek; Für die IEFN-Vorträge: Susanne Pils (Web)

Ort: Institut für Geschichte, HS 45, Universität Wien
Zeit: jeweils mittwochs, 18.30 s.t.-20.00 Uhr

Semester-Programm als PDF

Vorträge der Reihe mit u.a. frauen- und geschlechterhistorischem Fokus:

  • 20. April 2016: Karen Hagemann: Umstrittenes Gedächtnis. Die Antinapoleonischen Kriege und ihre deutsche Erinnerung, 1806-2013
  • 8. Juni 2016: Christoph Treiblmayr: Die „Menschenrechtsstadt Wien“ am Beispiel der Frühphase der österreichischen Homosexuellenbewegungen (1894–1971)
  • 15. Juni 2016: Ellinor Forster: Im Land der Grenzsäulen I bis CXXXVIII. Konfliktverdichtung im neu geschaffenen schlesischen Grenzraum 1742–1840
  • 22. Juni 2016: Veronika Helfert: „Mütter, ihr wisst, wo ihr stehen werdet!“ Frauen in der Österreichischen Revolution

Vortragsreihe: Menschen in Bewegung. Flucht und Migration als kulturwissenschaftliche Herausforderung, SoSe 2016, Wien

Untitled-1Institut für Europäische Ethnologie an der Universität Wien: Institutskolloquium im Sommersemester 2016

Zeit: donnerstags, 15-16.30 Uhr s.t.; Beginn: 3. März 2016
Ort: 1010 Wien, Hanuschgasse 3, Seminarraum 1
Semester-Programm als PDF
Abbildung: Audiokassette als Werbegeschenk einer jugoslawischen Bank in Wien Ende der 1970er-Jahre. Via: Site des Projekts „Migration Sammeln“ (Web).

Veranstaltungsreihe: Geh Denken! Stigmatisiert – Marginalisiert, SoSe 2016

Geh Denken! Veranstaltungsreihe des Vereins GEDENKDIENST (Web); Mit Unterstützung von: ZukunftsFonds der Rep. Österreich, StRV/InstitutsGruppe Geschichte an der Univ. Wien; Konzept und Organisation: Linda Erker, Nikolina Franjkic, Jutta Fuchshuber, Ina Markova, Agnes Meisinger und Lukas Meissel
Zeit: jeweils ab 19.00 Uhr
Ort: Veranstaltungslokal Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Semester-Programm als PDF
Das aktuelle Semesterprogramm widmet sich dem Thema Stigmatisiert– Marginalisiert. Die ReferentInnen setzen sich mit Gruppen von im Nationalsozialismus verfolgten Menschen auseinander, deren Erfahrungswelten lange Zeit und teilweise bis heute marginalisiert und diese Menschen dadurch gleichsam doppelt stigmatisiert wurden. Dabei fokussieren die Vorträge sowohl auf die Verfolgungs- und Vernichtungspraktiken während der NS -Zeit als auch auf den persönlichen, gruppenkollektiven und gesellschaftlichen Umgang mit diesen Erfahrungen nach 1945. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit setzen sich die Vortragenden daher mit ZeugInnen Jehovas, homosexuellen Opfern des NS -Regimes sowie mit dem Schicksal ,Krimineller‘ in der NS -Zeit und nach 1945 auseinander. Ein Bericht aus der Tätigkeit des Vereins ESRA macht den Auftakt in unser Programm. Weiterlesen (Website)
 

Klicktipp: Pogrom. November 1938. Testimonies from ‚Kristallnacht‘. Bestände der Wiener Library, London (Portal)

wl33_web.880217e7The Wiener Library, London (Web)

Die in der der Wiener Library in London archivierte Sammlung von 356 frühen Augenzeug/innen-Berichten des Novemberpogroms 1938 ist jetzt im Volltext online verfügbar. Die Texte können im Original (deutsch) und in englischer Übersetzung gelesen und auch im PDF-Format heruntergeladen werden.

Die Berichte wurden direkt nach den Ereignissen des 9. und 10. Novembers 1938 von Alfred Wiener und seinen Mitarbeiter/innen des Jewish Central Information Office (JCIO) – später umbenannt in The Wiener Library – gesammelt. Die Unmittelbarkeit, in der sie formuliert sind, unterscheidet sie sehr von später verfassten Erinnerungen.

Neben der Volltextsuche können die Augenzeug/innen-Berichte mithilfe von Personen-, Orts- und Themenschlagworten durchsucht werden. Die Webseite bietet zudem Informationen zu den Hintergründen der Entstehung der Berichte, Fotografien, eine Chronologie, ein Glossar für englischsprachige Nutzer/innen sowie Links zu weiteren relevanten Sammlungen der Wiener Library, zu weiterführender Literatur und Webseiten. Weiterlesen … Website.

Klicktipp: „Ephemere Filme“: Nationalsozialismus in Österreich (Portal)

„Ephemere Filme“: Nationalsozialismus in Österreich (Web)

Das Alltagsleben in Österreich aus dem Blickwinkel von Film-Amateur/innen betrachten, die die NS-Machtergreifung 1938 aufgezeichnet haben – und damit einen vielschichtigen Blick auf diesen Moment der Geschichte erhalten:

Aus den Beständen des Österreichischen Filmmuseums, des United States Holocaust Memorial Museum und des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft wurden 50 spontan von Amateur/innen gedrehte Filme mit Bezug zur NS-Zeit und zum Holocaust in Österreich digitalisiert und veröffentlicht. Link zu den Filmen.

Das audiovisuelle Gedächtnis der NS-Zeit ist von den offiziellen Bildern geprägt, die von der NS-Propaganda-Maschinerie geschaffen wurden. Die hier präsentierten Filme – zwei davon wurden von amerikanischen Besuchern gedreht – bestehen hingegen großteils aus nicht-offiziellen Bildern. Zu sehen ist das jüdische Leben in Österreich vor der NS-Zeit, der Umbruch der NS-Machtergreifung, das Alltagsleben und die Judenverfolgung nach dem „Anschluss“. Neben jedem Bild werden dabei detaillierte Informationen gegeben. Diese Filme ergänzen und widersprechen in manchen Fällen der offiziellen Darstellung der Ereignisse und sind somit 75 Jahre später ein wichtiges Korrektiv der visuellen Überlieferung. Weiterlesen auf der Projektwebsite.

NEWSLETTER 59/2015 der International Federation for Research in Women’s History (IFRWH) – online!

lily2International Federation for Research in Women’s History/Federation Internationale pour des Femmes (Web) Newsletter 2/2015 (January 2016)/Issue 59 online (PDF)

The IFRWH/FIRHF was founded in April 1987. The first meeting of national committee representatives was held in 1989, in Bellagio, Italy, with the assistance of the Rockefeller Foundation.

The Aim of IFRWH/FIRHF is to encourage and coordinate research in all aspects of women’s history at the international level, by promoting exchange of information and publication and by arranging and assisting in arranging large-scale international conferences as well as more restricted and specialized meetings. National Committees serve as liaison between communities of researchers and the Federation. Read more … (Web)

H-Women. Network to discuss research interests, teaching methods, and the state of the field and historiography of women’s studies – online!

H-Women daxterH-Net / H-Women (Web)

An international consortium of scholars and teachers, H-Net creates and coordinates Internet networks with the common objective of advancing teaching and research in the arts, humanities, and social sciences. Among H-Net’s most important activities is its sponsorship of over 100 free electronic, interactive newsletters (“lists”) edited by scholars in North America, South America, Europe, Africa, and the Pacific.

Each network has its own “personality,” is edited by a team of scholars, and has a board of editors; most are cosponsored by a professional society. The editors control the flow of messages, commission reviews, and reject flames and items unsuitable for a scholarly discussion group.

H-Net lists reach over 100,000 subscribers in more than 90 countries. Subscriptions are screened by the list’s editors to promote a diverse readership dedicated to friendly, productive, scholarly communications. Each list publishes between 15 and 60 messages a week. Subscription applications are solicited from scholars, teachers, professors, researchers, graduate students, journalists, librarians and archivists. Continue reading

Film: Käthe Leichter. Eine Frau wie diese (Buch und Regie: Helene Maimann, 2016); 08.03.2016, 22.30 Uhr, OFR2

Kaethe_Leichter_via_Einladung_der_AKEine Koprodutkion von ORF, DOR Film in Zusammenarbeit mit der AK Wien, gefödert vom Fernsehfonds Austria und Film Fonds Wien (Web)

Buch und Regie: Helene Maimann; Produzent: Kurt Stocker, DOR Film Wien; Kamera: Helmut Wimmer; Ton: Bruno Pisek; Schnitt: Jörg Achatz; Erzähler: Cornelius Obonya

TV-Erstausstrahlung: Dienstag, 8. März 2016, 22.30 Uhr, ORF 2

Als Käthe Leichter, seit Herbst 1938 im Wiener Landesgericht inhaftiert, auf ihren Prozess wartet, schriebt sie, damals 42, ihre Erinnerungen nieder. Während sie hofft, ihre Familie, die im Pariser Exil auf ihre Entlassung wartet, bald wiederzusehen, schildert sie ihre behütete Kindheit und Jugend als Tochter einer jüdischen Familie, assimiliert, bildungsbürgerlich und liberal. Der Erste Weltkrieg und die Revolutionen kurz danach radikalisieren die junge Sozialwissenschafterin. Käthe Leichter wirft sich mit Herz und Seele in die Arbeiter/innen-Bewegung. Sie glaubt fest an den Sozialismus und daran, die Befreiung des Menschen und damit auch die der Frauen selbst noch erleben zu können.

Als sie den Auftrag erhält, das Frauenreferat der Wiener Arbeiterkammer aufzubauen, macht sie daraus das weltweit erste Zentrum der Frauenforschung. Mit ihren umfangreichen Untersuchungen über das Leben von arbeitenden Frauen Continue reading

Defensio: Georg Schinko: Differenzierungen von Musizieren und Singen (Österreich 1918-1938), 16.03.2016, Wien

351. Defensio einer Dissertation aus der Studienrichtung Geschichte
Zeit: Mi., 16. März 2016; 18:30 Uhr
Ort: Universität Wien, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Seminarraum, Universitätsring 1, 1010 Wien
Georg Schinko hat sein Dissertaionsprojekt im Rahmen des Projektes „The Production of Work“, geleitet von Sigrid Wadauer, durchgeführt.
Bisherige Publikationen dazu:

  • Li Gerhalter u. Georg Schinko (2014): Musik machen – hören – schreiben. Musikkulturelle Praktiken als Themen in auto/biographischen Dokumenten von Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jhds. In: Danielle Roster u. Melanie Unseld (Hg.): Komponistinnen in Luxemburg. Helen Buchholtz und Lou Koster. Böhlau, 239-257.
  • Georg Schinko (2013): Annäherungen an den Musikerberuf in Österreich (Österreich ca. 1900-1938). In: Alexander Mejstrik, Sigrid Wadauer u. Thomas Buchner (Hg.): Die Erzeugung des Berufs / Production of ‚Beruf‘. Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 24. Studienverlag, 150-171.