NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Web)
Ort: Köln
Zeit: 27.04.2018
Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln lädt zum siebten Mal zur Veranstaltungsreihe „Kolloquien des NS-DOK“ ein. Die Kolloquien stellen jüngere Untersuchungen zum NS-Regime in Köln und dem Rheinland vor sowie Forschungsprojekte, die neue Perspektiven auf die Zeit des NS und deren „Nachgeschichte“ entwickeln. Neben einführenden Referaten steht die Diskussion von Quellengattungen und Forschungsansätzen im Mittelpunkt. Ziel ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft und geschichtlich interessierter Öffentlichkeit zu fördern.
Die diesmalige Veranstaltung widmet sich den Rollen von Frauen in der NS-Gesellschaft. Zunächst werden die weiblichen Mitarbeiter von Gestapo und SS in den Blick gerückt und anhand des Kölner Beispiels Biografien, Beweggründe, Tätigkeitsfelder und Formen der Teilhabe an der NS-Herrschaft erörtert. Der zweite Teil thematisiert Verfolgung und Ausgrenzung von Frauen anhand des Strafvollzuges sowie der NS-Bevölkerungspolitik. Schließlich geht es um Perspektiven regionaler Erforschung „weiblichen“ Widerstands sowie einen Rückblick auf frauengeschichtliche Initiativen zur Aufarbeitung lokaler NS-Geschichte. Weiterlesen und Quelle … (Web)
Monthly Archives: März 2018
Vortrag: Li Gerhalter: Formen, Inhalte und Materialitäten. Tagebücher als kulturwissenschaftliche Quellen gelesen, 22.03.2018, Wien
Vortrag im Rahmen des Kolloquiums des Instituts für Europäische Ethnologie im Sommersemester 2018 (Programm als PDF)
Zeit: 22. März 2018, 15.00 Uhr
Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Seminarraum 1, 2. Stock, Hanuschgasse 3, 1010 Wien
Gemeinhin bestehen konkrete Erwartungshaltungen, welche Inhalte in Tagebüchern zu finden wären – und auch, welches Aussehen Tagebücher hätten. In dem Vortrag wird die mögliche Vielfältigkeit der Medialität dieses auto/biografischen Formats skizziert: Neben den sehr unterschiedlichen Informationen, die darin festgehalten sein können, betrifft das auch die Anlässe, wieso die Aufzeichnungen überhaupt geführt wurden und auch ihre dinglichen Erscheinungsformen.
Am Beispiel von ‚Mädchentagebüchern‘, Kalendern, Haushaltsaufzeichnungen oder ‚Elterntagebüchern‘ werden verschiedene Formen auto/biographischer Praktiken vorgestellt. Diese sind jeweils komplex verwoben mit historischen Moden, Konventionen, gesellschaftspolitischen Interessen und auch kommerziellen Geschenkkulturen. Dabei wird das persönliche Schreiben aber auch immer individuell gestaltet – und ist nicht zuletzt lebenszeitlich veränderbar.
Die Definition davon, was alles als „Tagebuch“ verstanden wird, bestimmt bei einer wissenschaftlichen Beschäftigung nicht zuletzt, welche Forschungsfragen an diese Quellen gestellt werden können. Continue reading