Monthly Archives: März 2022

Vortrag: Katharina Scharf: „Feminismus und Ökologie auf die Tagesordnung zu bringen – Das war meine Bestrebung“. Frauen* im Natur- und Umweltschutz (19./20. Jhd.), 17.03.2022, virtueller Raum

GeschlechterHistorischer Salon des Arbeitsbereichs Kultur- und Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte der Univ. Graz (Web)

Zeit: Do., 17.03.2022, 13.00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Graz

Ziel dieses Vortrages ist es, das aktuelle Forschungsprojekt der Historikerin Katharina Scharf zur Frauen- und Geschlechtergeschichte des Natur- und Umweltschutzes vorzustellen sowie einen kritischen Blick auf die (fehlende) Geschlechterperspektive in der Umweltgeschichte zu werfen. Im Zentrum des Forschungsprojektes stehen die Biografien von Aktivistinnen* des Tier- und Naturschutzes seit dem späten 19. Jhds. bis zu den Umweltbewegungen der 1970er-Jahre und der Gegenwart. Denn bis dato blieben Frauen* als Akteur*innen in der (deutschsprachigen) Umweltgeschichte fast zur Gänze unbeachtet. Erst die systematische Verknüpfung der Umweltgeschichte mit Fragestellungen der Frauen- und Geschlechtergeschichte macht es möglich, Umweltbewegungen möglichst umfassend zu untersuchen.

Katharina Scharf ist Historikerin mit Forschungsschwerpunkten in der Umwelt-, Frauen- und Geschlechter-, Tourismus- sowie der Regionalgeschichte und der Geschichte des NS. Kürzlich erschienene Publikationen sind „Alpen zwischen Erschließung und Naturschutz“,“ Kartoffelschaukochen, illegale Kämpferinnen und Krieg“ sowie „Europäische Regionalgeschichte“ (Co-Autor: Martin Knoll). Bei ihrem aktuellen Forschungsprojekt handelt es sich um eine kollektivbiografische Frauen- und Geschlechtergeschichte des Natur- und Umweltschutzes in einer Langzeitperspektive seit dem 19. Jhd. im deutschsprachigen Raum.

Der Vortrag findet über uniMeet (BigBlueButton) statt. Anmeldung an: genderhistory@uni-graz.at. Virtueller Raum: https://unimeet.uni-graz.at/b/win-h8m-zuv-kqv . Bei Bedarf finden Sie eine Anleitung hier als PDF.

Quelle: fernetzt@lists.univie.ac.at, Einladung als PDF.

Präsentation: Mächtige Königinnen, renitente Bischöfe und rechtsuchende Markgrafen, 29.03.2022, virtueller Raum

Regesta Imperii: Projekt Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, Yannick Pultar (Web)
Zeit: 29.03.2022, 18.15 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Mainz
Das Akademieprojekt Regesta Imperii lädt ein zur Online-Präsentation von Regesten-Neuerscheinungen zu den Luxemburgern. Vorgestellt werden digitale Regestenbände zu Heinrich VII. (1287-1313) mit Ergebnissen aus Archiven und Bibliotheken in Österreich, Ligurien und Pisa. Außerdem wird der neue Bereich „RIplus Regesta Reginarum“ in der Regestendatenbank mit den Ergebnissen von „FemPow“ vorgestellt. In diesem Rahmen werden die Herrscherinnen an der Seite der Luxemburger Könige und Kaiser in Form von Regesten beleuchtet.
Programm

  • Begrüßung: Steffen Krieb, Mainz

Digitale Werkstatt-Regesten zu Heinrich VII.

  • Heinrich VII. und Österreich: Ein Herrscher geht auf Nummer sicher: Miriam Weiss, Saarbrücken
  • Heinrich VII. und Ligurien: Der Herrscher als Richter: Christina Abel, Saarbrücken
  • Heinrich VII. und Pisa: Aus dem reisenden Archiv: Michel Margue, Luxemburg
  • Heinrich VII. und die Regestendatenbank: Yannick Pultar und Sarah Büttner, Mainz

Regesta Reginarum (Web) und das Projekt FemPow

  • Einführung zum Projekt FemPow: Michel Margue, Luxemburg
  • RIplus Regesta Reginarum: Die Handlungsspielräume der Kaiserinnen und Königinnen an der Seite der Herrscher aus dem Hause Luxemburg: Anna Jagos, Luxemburg
  • Neue Subjekte, neue Formen: Herrscherinnen und Forschungsdaten bei RIplus: Yannick Pultar und Victor Westrich, Mainz

Kontakt: Die Zugangsdaten für das Zoom-Meeting erhalten Sie nach Anmeldung unter regesta-imperii@adwmainz.de.
Quelle: hsozkult.de

Vortrag: Anne Raulin: How Did the Women’s Book „Our Bodies, Ourselves“ Bekome a Global Best-Seller? An Anthropological Perspective on a Success Story, 23.05.2022, Wien und virtueller Raum

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften I Kunstuniversität Linz in Wien (Web)
Time: 23.05.2022, 18:15 Uhr
Venue: Wien: IFK und virtueller Raum
First published in the United States in 1971, »Our Bodies, Ourselves« was repeatedly revised and reissued up to 2011. To date, it has appeared in thirty-three editions in various languages all over the world. These are not mere translations, but culturally sensitive adaptations of a book by women about their bodies. Authored by the Boston Women’s Health Book Collective, how did this collective enterprise, identifed by its urban location, achieve such worldwide diffusion? This story is ongoing, as the most recent, completely revised French edition (2020) indicates.
Looking back, what role did anthropology play in the transformation of the relationship between women and their bodies? It brought non-Christian customs and conceptions into Western view and understanding — just as modern art was widely animated by so-called »primitive« art. Anthropology has broadened the scope of human history and experience since the work of Lewis Henry Morgan and Margaret Mead. Might it also be in part responsible for the opening of possibilities and what is commonly referred to as liberation?
Anne Raulin is Professor of Anthropology at Paris-Nanterre University (formerly at Paris-Sorbonne University). She received her Ph. D. from the New School for Social Research (New York) thanks to a Fulbright scholarship and research grant and a Frieda Wunderlich Fellowship. She co-directed a collaborative project on Reciprocal Anthropology with the support of the Wenner-Grenn Research Foundation. She translated the first French edition (1977) of Our Bodies, Ourselves and is currently an IFK_Senior Fellow (Web).
To participate via Zoom all you need to do is register for the meeting with your name and email address. More Information (Web). The zoom link will be sent to you by e-mail immediately afterwards.

Archivworkshop: Bewegung im Druck: Unser Papier spricht zu Dir!, 30.03.2022, Wien

STICHWORT – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung, Wien (Web)
Zeit: Mi., 30.03.2022, 16.00-20.00 Uhr
Ort: STICHWORT, Gusshausstr. 20/1A+B, 1040 Wien
Archivworkshop im Women’s History Month: Bewegung im Druck: Unser Papier spricht zu Dir!
Wie wurden die Flugblätter und Plakate der FrauenLesbenbewegungen in den frühen Jahren produziert? Wer stand hinter den Impressi? Stimmt es, dass früher Aussendungen kopiert wurden und erst in späteren Jahren gedruckt? Was können wir aus den verschiedenen Herstellungsverfahren schließen? Und wie prägte die Form den Inhalt?
In diesem Archivworkshop geht es um die technischen ebenso wie um die kollektiven Produktionsbedingungen von Dokumenten der Neuen Frauen­bewegung. Der Workshop zeigt, was wir über frühere Produktionsprozesse wissen müssen, wenn wir Flugblätter und Zeitschriften, Plakate und Protokolle, Infoblätter und andere Quellen im STICHWORTArchiv betrachten. Wir lernen, die maßgeblichen Informationen wahrzunehmen und zu interpretieren, und sehen Beispiele verschiedener Kommunikationsmittel der Bewegungen.
Für die Teilnahme ist kein archivbezogenes Vorwissen erforderlich. Teilnahme PCR-getestet (bzw. nach den dann geltenden Regeln), Anmeldung per e-mail an office@stichwort.or.at bis zum 15. März 2022 erbeten.
Der Workshop wird geleitet von Margit Hauser & Amelie Rakar.
Unkostenbeitrag: € 10 bzw. € 15 inkl. vergünstigter Halbjahreskarte. Für Kaffee und einen Imbiss im Anschluss ist gesorgt. Veranstaltung für Frauen*.

Tagung: Trans/Nationalität, Auto/Biografie und Frauenbewegung, 24.-25.03.2022, Wien und virtueller Raum

Internationale Tagung anlässlich des 60. Geburtstages von Johanna Gehmacher (Web)
Zeit: 24.-25.03.2022
Ort: Universität Wien, Sky Lounge, Oskar-Morgenstern-Platz 1 und virtueller Raum
Programm (Web)
Panel 1: Übersetzung und Kooperation

  • Birgit Lang, Anna Hájková, Christina Wieder, Falko Schnicke

Panel 2: Frauenbewegung

  • Ute Gerhard, Kirsten Heinsohn, Birgitta Bader-Zaar, Ruth Nattermann

Doppelvortrag

  • Dietlind Hüchtker und Claudia Kraft: Kein Kanon. Polyphone Gespräche über Anfänge und Emanzipation. Ein dialogischer Vortrag

Panel 3: Auto/Biografien und Frauenbewegungsgeschichte

  • Francisca de Haan, Angelika Schaser, Corinna Oesch, Li Gerhalter

Panel 4: Auto/Biografien

  • Liz Harvey, Regina Thumser-Wöhs, Johann Kirchknopf, Monika Bernold, Julie Dawson

Panel 5: Selbst/Reflexion

  • Philipp Rohrbach, Klara Löffler, Natascha Vittorelli, Ela Hornung-Ichikawa

Panel 6: Trans/Nationalität

  • Susanna Erlandsson, Hanna Hacker, Renée Winter, Bernhard Weidinger, Vida Bakondy

Die Tagung wird organisiert von Gabriella Hauch, Elisa Heinrich, Maria Mesner und Katharina Prager.
Die Veranstaltung wird hybrid stattfinden: vor Ort und digital über Zoom. Es wird begrenzte Plätze für eine Teilnahme vor Ort geben. Die Anmeldemodalitäten werden zeitnah auf der Website veröffentlicht (Web).
Quelle: Fgg-hiku mailing list

16. Irseer sporthistorische Konferenz: Von der Schwimmkunst zum Badevergnügen und Schwimmsport, 20.-22.05.2022, Irsee

Schwabenakademie Irsee (Web)
Zeit: 20.-22.05.2022
Ort: Irsee
Im „Jahr des Wassers“, das am 22. März 2022, dem internationalen Tag des Wassers, beginnt, findet in der Schwabenakademie Irsee eine wissenschaftliche Konferenz zur Kulturgeschichte des Schwimmens statt.
Das weit ausgreifende Themenspektrum umfasst historische Aspekte des Schwimmens und Badens seit der Frühen Neuzeit, die „Versportlichung“ des Schwimmens im 20. Jhd. (und seine „Entsportung“ im 21. Jhd.), die Geschichte der Organisationen des Schwimmens und der Wasserrettung, historische Kontroversen über Bekleidung, Entkleidung und Badekleidung, Aspekte der historischen Pädagogik und Geschlechterforschung, die Darstellung von Baden und Schwimmen in den Künsten und der Literatur, die Bau- und Architekturgeschichte von Bädern und Schwimmhallen, die Bedeutung des Bäderwesens für den Kurtourismus und das Militär.
Es sind Diskurse über Schwimmpädagogik, Badekleidung und Nacktheit, Perspektiven der Geschlechterforschung, Baden und Schwimmen in Kunst, Literatur und Wissenschaft, die Bau- und Architekturgeschichte von Bädern und Schwimmhallen, die Bedeutung des Bäderwesens für Freizeit, Kurtourismus und Militär, und nicht zuletzt die archivalischen und musealen Grundlagen zur Erforschung der Geschichte des Badens und Schwimmens.
Panels

  • Tourismus – Freizeit – Unterhaltung – Kommerz
  • Geschlechterhistorische Aspekte – Diskurse über Badekleidung
  • Ästhetik – Bildpropaganda – Bildkünste – Literatur
  • Bau-, Architektur- und Infrastrukturgeschichte
  • Pädagogische ethische und soziale Perspektiven
  • „Versportung“ des Vergnügens

Quelle: Hsozukult

CfP: Between Deviance and Marginalization. Gendered Perspectives on Transnational Crime (Event, 10/2022, Erfurt); by – extended: 13.05.2022

Universität Erfurt; research project “The Other Global Germany: Transnational Criminality and Deviant Globalisation in Germany”: Bodie A. Ashton and Sarah Frenking (Web)

Time: 26.-28.10.2022
Venue: Erfurt
Proposals by – extended: 13.05.2022

In an interview in 2015, the warden of the Whatton prison complex called the gaol a ‘great leveller’, arguing that „we’ve got everybody here that you could imagine.“ Yet criminality and justice are deep-ly affected by, and are understood through the lenses of, significant inequalities, across race, class, gender, and sexual lines. Indeed, it is these inequalities that often foster a public fascination with crime and criminals, leading to intensive discussions about social and gender norms. Conversely, these processes also allow historians to engage with the ways in which certain social groups make sense of the world, as well as their life experiences and conditions, whose meaning and agency are downplayed or ignored in other sources.

For instance, when in 1928 Raquel Liberman walked into the police commissioner’s office in Buenos Aires it was the beginning of an extensive trial on prostitution, trafficking and an organization of pimps, madams and brothel owners. Her testimony was reiterated in the Spanish, Yiddish, and English press, that printed stories about abducted young women and the horrors of “white slavery”. Crucially, the trial produced sources that enable historians to tell the story of women between sex work and migration. Criminal cases, court proceedings, and police files that bear witness not only to the (everyday) interactions of these actors but also to the public interest in the same, are at the heart of this workshop.

The organizers are interested in how gender and transnational crime are staged, depicted, negotiated, and dis-cussed within police files, court trials, and transnational media. This vast array of material acts as classical sources in social history and history from below in order to examine social connections and relationships. They not only enable us to learn about crime, conflicts, and criminal justice, but can be seen as evidence of labour conditions, migration, family relations, the history of the body or every-day life. Further, crime generates a large body of media coverage. Since the end of the 19th century, mass media with their “faits divers” and sensationalist (illustrated) stories on crime, that helped in attaining a large and often transnational circulation, emerged. Read more and source … (Web).

 

Tagung: Transalpine Transferprozesse im 17. Jhd.: Die Kaiserinnen Eleonora Gonzaga und Eleonora Gonzaga-Nevers in ihrem Umfeld, 31.03.-01.04.2022, virtueller Raum

Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes (IHB) (Web) und Arbeitsbereich Neuere Geschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Univ. Mainz
Zeit: 31.03.-01.04.2022
Ort: virtueller Raum, via Wien
Das Ziel der Tagung ist, die transalpinen Transferprozesse im Umfeld der beiden Gonzaga-Kaiserinnen im Zusammenhang sowie die dynastischen Beziehungen zwischen den Höfen von Wien und Mantua zu betrachten. Dabei wird Transfer nicht als eine bloße Übertragung von einem an einen anderen Ort verstanden, sondern als ein komplexer Prozess, der in unterschiedlicher Weise eine Transformation von Objekten und Wissensbeständen, von involvierten Personen und von Gesellschaften implizierte. Neben der Geschichtswissenschaft sind auch die Musikwissenschaft, die Kunstgeschichte und die Theaterwissenschaft beteiligt.
Programm (Web) | (PDF)
Sektion I: Die Kaiserinnen in ihrem Umfeld

  • Mit Vorträgen von Matthias Schnettger, Hannes Alterauge, Luca Morselli, Katrin Keller , Andrea Isabella Basile, Claudia Curcuruto und Roberta Piccinelli

Sektion II: Transferprozesse

  • Mit Vorträgen von Klaus Pietschmann, Marco Deisinger, Leonardo Mancini, Andrea Sommer-Mathis, Paolo Bertelli, Marion Romberg, Cecilia Mazzetti de Pietralata und Herbert Karner

Anmeldung bis 28. März 2022 unter: ulrike.rack@oeaw.ac.at. Der Zoom-Link wird allen angemeldeten Personen zeitgerecht zugeschickt
Quelle: veranstaltungen-geschichte@lists.univie.ac.at

Gespräch: Evelyne Luef und Katharina Prager: Katharina Fröhlich und ihre Schwestern. Über ewige Zuschreibungen, Sisterhood und weibliche Kreativität im 19. Jhd., 08.03.2022, virtueller Raum

Wienbibliothek im Rathaus: „Aus der Forschungswerkstatt zum Frauentag 2022“ (Web)
Zeit: Di., 08.03.2022, 17.00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien
Wenn das Scheinwerferlicht auf den österreichischen ‚Klassiker‘ Franz Grillparzer fällt, dann versinkt der Rest der Bühne – wie bei vielen anderen „großen Männern“ auch – im Dunkel. In diesem Dunkel verschwanden bisher unter anderen die vier Schwestern Katharina, Anna, Josephine und Barbara Fröhlich, die im Leben des Dramatikers zentrale und spannungsvolle Rollen gespielt haben dürften, deren Bedeutung und eigene Leben aber kaum jemals genauer betrachtet wurden.
Bereits erste Blicke hinter die Schablone offenbaren ein weitaus komplexeres Bild der Pianistin, Sängerin, Mäzenin, Korrespondentin, Nachlassverwalterin und Stifterin Katharina Fröhlich (1800-1879) und ihren drei kreativen und künstlerisch aktiven Schwestern. Es geht darum weiter zu fragen und nachzuvollziehen, wie sich die Fröhlich-Schwestern als bürgerliche Frauen der Biedermeierzeit beruflich und privat verwirklichen konnten, was Schwesternschaft, Ehe, Zusammenleben, Haushalt und nicht zuletzt Franz Grillparzer für sie bedeutete – und ob nicht eigentlich diese vier Frauen als Begründerinnen der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus gefeiert werden müssten.

  • Im Gespräch: Die Historikerinnen Evelyne Luef und Katharina Prager, beide Wienbibliothek im Rathaus

Weitere Informationen finden Sie auf der Website (Web)
Quelle: MA9 Öffentlichkeitsarbeit

Ausstellungseröffnung: verfolgt | verlobt | verheiratet. Rettende Ehen jüdischer Frauen ins Exil, 06.03.2022, Hittisau

Frauenmuseum Hittisau (Web); Kuratorinnen: Sabine Apostolo und Irene Messinger
Basierend auf einer Ausstellung des Jüdischen Museum Wien
Zeit: 06.03.2022, 11.00-14.00 Uhr
Ort: Frauenmuseum Hittisau
Laufzeit: 06.03.2022-30.10.2022
Im März 1938 beginnt für österreichische Jüdinnen und Juden ein Wettlauf gegen die Zeit. Einige Wiener Jüdinnen retten sich durch eine Scheinehe mit einem ausländischen Staatsbürger. Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau spürt den Lebenswegen und unterschiedlichen Schicksalen von zwölf österreichischen Jüdinnen nach. Diese Ehen werden pro forma geschlossen, aus Solidarität oder gegen Bezahlung, um in ein Land zu gelangen, in dem Jüd*innen (noch) nicht verfolgt werden. Frauen, die bereits im Exil sind, gehen eine Scheinehe ein, um der Staatenlosigkeit zu entgehen oder sich eine Arbeitserlaubnis zu verschaffen.
Zwölf Frauenschicksale, darunter Stella Kadmon, Hilda Monte und Alma Rosé, berichten von den unterschiedlichen Lebensgeschichten und den Chancen und Risiken einer Scheinehe als Überlebensstrategie – mit unterschiedlichem Ausgang. Nur wenige Frauen erzählen später über ihre Scheinehe.
Im Wien des Jahres 1938 geht es für die österreichischen Jüd*innen um Leben und Tod. Eine Zweckehe kann in der Not retten, ist aber mit vielen Risiken verbunden. Die Frauen, die diesen Weg wählen, sind durchwegs couragiert und unerschrocken. Meist aus gebildeten, assimilierten und bürgerlichen Familien stammend, suchen sie ausdrücklich nach Männern mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft.
Einige Frauen sind einer breiten Öffentlichkeit bis heute bekannt. Die Geschichten vieler anderer wurden erst durch die wissenschaftliche Aufarbeitung oder dank Aufzeichnungen aus der Familie sichtbar.
Basierend auf einer Ausstellung des Jüdischen Museum Wien. Gesamtleitung: Danielle Spera; Kurator*innen: Sabine Apostolo, Irene Messinger; Ausstellungsgestaltung und Grafik: GABU Heindl, Wien; Toldedo i Dertschei, Wien
Zur Ausstellung erscheint Anfang April 2022 ein zweisprachiger Katalog mit zahlreichen Abbildungen (EUR 27,– zuzüglich Versand).