CfP: Journalismus als Frauenberuf – historische Perspektiven (Publikation: medien & zeit), Deadline: 30.11.2008

Das HerausgeberInnenteam von „medien&zeit“ lädt dazu ein, Abstracts und Manuskripte einzureichen, die sich mit dem Journalismus als Frauenberuf beschäftigen und dabei eine historische Perspektive anlegen. „medien&zeit“ ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift für historische Kommunikationsforschung. Sie dient als Forum für eine kritische und interdisziplinär ausgerichtete Auseinandersetzung über Theorien, Methoden und Probleme der Kommunikationsgeschichte. Die Zeitschrift erscheint viermal jährlich und Nr. 2/2009 wird sich mit dem Thema „Journalismus als Frauenberuf – historische Perspektiven“ beschäftigen.

Der Anteil von Frauen im Journalismus hat beständig zugenommen. In westlichen Demokratien ist inzwischen mindestens jeder dritte Journalist genau genommen eine Journalistin. Versucht man die Berufsgeschichte von Journalistinnen zu rekonstruieren, dann tut sich ein eigentümlicher Widerspruch auf: Während Standardwerke der Berufsgeschichtsschreibung oft suggerieren, dass Frauen seit der ‚Take-off-Phase’ des modernen Journalismus im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs eine quantité négligeable dar-stellen, finden sich in zeitgenössischen (medialen) Quellen zahlreiche Hinweise auf weibliche Autorinnen. Es scheint sie also doch gegeben zu haben, die frühen Journalistinnen – wenngleich wohl ‚anders’ positioniert als männliche Journalisten. Doch in den Fokus der Forschung sind sie – zumindest in der deutschsprachigen Kommunikationsgeschichte – bislang selten geraten. Allenfalls spektakuläre Ausnahmejournalistinnen sind als Einzelfälle biographisch untersucht worden – und dies häufig mit primär (geschlechter-)historischer oder litera-turwissenschaftlicher Perspektive. Unser Wissen über die frühen Journalistinnen ist nach wie vor fragmentiert.

Das Themenheft „Journalismus als Frauenberuf – historische Perspektiven“ zielt auf eine Bestandsaufnahme des Forschungsstandes zu frühen Journalistinnen und will darüber hinaus Forschungsperspektiven aufzeigen.
Dazu soll zunächst der Frage nachgegangen werden, warum Frauen systematisch aus der Journalismusgeschichte ausgeblendet wurden bzw. werden. Beiträge sind erwünscht, die die gängigen Konstruktionsmuster der Journalismusgeschichte auf ihren androzentrischen Charakter hin untersuchen, indem sie Quellen, Befun-de und v.a. die Analysekriterien der historischen Berufsfeld- und Berufsrollenforschung kritisch beleuchten.
Weiterhin sind kollektivbiographische Beiträge erwünscht, die für bestimmte Zeiträume und Regionen die Sozialität sowie Berufsfelder, -rollen und -motivationen bestimmter Gruppen von Journalistinnen rekonstruieren. Hier bieten sich auch komparative Studien an, die auf Hintergründe und Konstellationen verweisen, die Frauen in ihrer Berufstätigkeit im Journalismus maßgeblich beeinfluss(t)en.
Und schließlich interessieren biographische Porträts von den ‚Kärrnerinnen’ des Berufs, also von weniger prominenten ‚Durchschnittsjournalistinnen’, die im Gegensatz zu den ‚Königinnen’ des Berufs weniger im Rampenlicht standen, aber deren Biographien den Alltag als Frau im Journalismus vielleicht adäquater spiegeln.

Wenn Sie einen Beitrag zu diesem Themenheft leisten wollen, dann möchten wir zunächst um einen „Extended Abstract“ (ca. 5.000 Zeichen) bis zum 30. November 2008 bitten. Diese Vorschläge werden in einem anonymisierten internen Review-Verfahren begutachtet. Deshalb bitten wir, die Abstracts mit einem abnehmbaren Deckblatt zu versehen, auf welchem der Beitragstitel sowie Name und Adresse des Einreichenden vermerkt sind. Wir bemühen uns um ein Feedback auf diese Einreichungen innerhalb von zwei Wochen nach Einsendeschluss.

AutorInnen, deren Abstracts angenommen werden, werden gebeten, einen fertigen Aufsatz bis zum 15. März 2009 einzureichen. Die Einreichung kann entweder auf Deutsch oder Englisch erfolgen. Es muss sich um einen Originalbeitrag handeln, der noch nicht publiziert ist und auch derzeit kein weiteres Reviewverfahren durchläuft. Das Manuskript sollte 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, Fußnoten und Literaturverweise) nicht überschreiten. Da die fertigen Manuskripte einen externen Peer-Review-Prozess durchlaufen, wird auch hier gebeten, die Manuskripte mit einem abnehmbaren Deckblatt zu versehen, auf welchem der Beitragstitel sowie Name und Adresse der/des Einreichenden vermerkt sind.

Das Themenheft wird betreut von Prof. Dr. Susanne Kinnebrock, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien. Abstracts bitte als PDF- oder Word-Datei per Email schicken an: susanne.kinnebrock#univie.ac.at.

URL zur Zitation dieses Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=10314

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