Symposion: Gertrud Herzog-Hauser (1894-1953). Klassische Philologin, Universitätsdozentin und Schuldirektorin, 12.11.2009, Wien

GRG Wien-Rahlgasse; Direktorin Heidi Schrodt und biografiA – Institut für Wissenschaft und Kunst; Ilse Korotin
Zeit: 12. November 2009
Orte: 10–13 Uhr, Kleiner Festsaal der Universität Wien; 14.30 Uhr, GRG Rahlgasse
Gertrud Herzog-Hausers Leben und Wirken ist geprägt von einem Grenzgängerinnentum zwischen Schule und Universität. Ihr wissenschaftliches Oeuvre, welches Arbeiten zur antiken Mythologie und Religionsgeschichte, zum römischen Kaiserkult, zu den severischen Kaiserinnen, zur spätantiken Biographie und zu Antonius von Padua umfasst, steht neben einem breiten Engagement auf dem Gebiet der Fachdidaktik der Alten Sprachen und der Lehrerausbildung sowie ihrem prononcierten öffentlichen Eintreten für die Mädchen- und Frauenbildung. Nach dem März 1938 wurde Gertrud Herzog-Hauser aus politischen Gründen und auf Grund ihrer jüdischen Herkunft der Direktion am Mädchengymnasium Rahlgasse enthoben und zwangspensioniert; ebenso wurde ihr von der Universität die venia legendi aberkannt. 1939 gelang ihr die Flucht in die Niederlande.
Nach der Rückkehr 1946 erhielt sie ihre Stelle als Direktorin nicht zurück. Institutioneller Höhepunkt ihrer akademischen Karriere war 1947 die Verleihung des Titels „außerordentlicher Universitätsprofessor“. 1950 scheiterte eine Berufung nach Innsbruck an antisemitischen Vorurteilen der dortigen Fakultät.
Die Zäsur des Nationalsozialismus und die in diesem Kontext erlittene Diskriminierung und Verfolgung hinterließ Brüche, die über das Einzelschicksal hinaus auch auf die gesellschafts- und kulturpolitische Entwicklung im Nachkriegsösterreich hinweisen.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltung werden Themen aus Gertrud Herzog-Hausers Leben und Wirken aufgenommen und aus der Perspektive der gegenwärtigen
Forschung von Wissenschafterinnen reflektiert.
Im Anschluss wird am GRG Rahlgasse eine Gedenktafel enthüllt.

Programm

Ort: Kleiner Festsaal der Universität Wien
Zeit: 10.00-13.00 Uhr
Begrüßung
Ilse Korotin, biografiA – Institut für Wissenschaft und Kunst
Einleitende Worte
Franz Römer, Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Johannes Michael Rainer, Vorsitzender des Universitätsrates der Universität Innsbruck
Heidi Schrodt, Direktorin des GRG Wien-Rahlgasse
Vorträge

  • Eva Cescutti; Gertrud Herzog-Hauser und die Klassische Philologie
  • Doris Ingrisch: Gertrud Herzog-Hauser und Vertreibung, Exil sowie Remigration der Pionierinnen in der Wissenschaft
  • Renate Göllner: Gertrud Herzog-Hauser und die Emanzipation
  • Ort: GRG Wien-Rahlgasse
    Zeit: 14:30 Uhr
    Einleitende Worte
    Präsidentin des Stadtschulrats für Wien Susanne Brandsteidl
    Direktorin des GRg6, Heidi Schrodt

Feierliche Enthüllung der Gedenktafel
Buffet
Programm als PDF
Quelle: FEMALE-L@jku.at

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