Konferenz: Die Utopie des „gesunden Volkskörpers“. Von der „Erb- und Rassenhygiene“ zur NS-Euthanasie, 03.-05.07.2019, Wien

29. Internationale Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs(Web); Konzept: Philipp Mettauer, Organisation: Sabine Hödl, Ehrenschutz: Leslie Bergman
Zeit: 03.-05.07.2019
Ort: Volkskundemuseum Wien, 1090 Wien
Bis zu 200.000 Menschen wurden im „Dritten Reich“ und in den besetzten Gebieten im Zuge der NS-Euthanasie ermordet, 30.000 davon allein in der „Ostmark“. Opfer wurden Erwachsene und Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung, psychisch Kranke – zunächst während der so genannten „Aktion T4“ in zentral geplanten Deportationen in die Vernichtungsanstalten, später dezentral und anstaltsintern –, KZ-Häftlinge im Rahmen der „Sonderbehandlung 14 f13“, nicht mehr arbeitsfähige Zwangsarbeiter/innen sowie, über diesen Personenkreis hinausgehend, Bewohner/innen von Pflege- und Altersheimen. Rund 400.000 als „erbkrank“ qualifizierte Männer und Frauen wurden zwangssterilisiert.
Die diesjährige Sommerakademie behandelt, beginnend mit der Wende zum 20. Jhd., die Themenfelder der Eugenik und Zwangssterilisationen, die schließlich zum Massenmord an Psychiatrie-Patient/innen führten. Dabei behält sie die Beziehungen zum Rassenwahn und zum Genozid an den europäischen Jüdinnen und Juden im Blick. Als aktueller Schwerpunkt werden die neuesten Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs zur „Heil- und Pfle geanstalt“ Mauer-Öhling in der NS-Zeit präsentiert. Weitere Vorträge sind der juristischen Ahndung der Medizinverbrechen, der Aufklärungsarbeit der Gedenkstätten und dem gesellschaftlichen – lange Zeit tabuisierten – Umgang von 1945 bis heute gewidmet. Weiterlesen … (PDF)