CfP: Die Tugend stets im Blick. Weibliche katholische Frömmigkeit im 18. Jhd. Workshop zur historisch-theologischen Geschlechterforschung (Event, 10/2019, Bamberg); DL: 31.05.2019

Elisabeth Fischer (Univ. Hamburg), Norbert Jung (Erzbistum Bamberg) und Lina Peiffer (Univ. des Saarlandes)

Ort: Bamberg
Zeit: 10.-11.10.2019
Einreichfrist: 31.05.2019

Im späten 17. und besonders im 18. Jhd. gab es im deutschsprachigen Raum viele mystisch veranlagte, teilweise stigmatisierte Ordensfrauen und Semireligiose, die intensiv als ‚lebende Heilige‘ verehrt, jedoch nur selten offiziell kanonisiert wurden. Trotz der zahlreichen Veranstaltungen, die in den letzten Jahren aus der Perspektive einer historisch-theologischen Geschlechterforschung weibliche Frömmigkeit, Mystik und Handlungsräume von Frauen in den Mittelpunkt der Forschung gerückt haben, fanden lebende Heilige des 18. Jhds. bisher wenig Beachtung.

Im Rahmen dieser Tagung sollen die Forschungsergebnisse zu weiblicher Spiritualität und Konzeptionen von Heiligkeit im 17. und 19. Jhd. systematisch auf ihre Gültigkeit überprüft und in der Konsequenz zeitspezifische Besonderheiten für das 18. Jhd. herausgearbeitet werden. Ein Augenmerk soll dabei auch auf dem sich wandelnden medizinischen Diskurs liegen, an dessen Ende im 19. Jhd. Frauen mit dem Label ‚hysterisch‘ gebrandmarkt und ihnen so zunehmend die Relevanz ihrer praktizierten Spiritualität abgesprochen und ihre Gotteserfahrung pathologisiert wurde. Auch soll der gesellschaftliche Umgang mit solchen mystisch begabten Frauen in Relation zur vermeintlichen Rationalität einer (katholischen) Aufklärung gesetzt werden.

Der Tugendbegriff soll dabei als Marker fungieren. Die theologischen Tugenden caritas, fides, spes sowie die vier Kardinaltugenden… weiterlesen und Quelle (Web).