Ellinor Forster, Inst. für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Univ. Innsbruck; Regina Thumser-Wöhs, Inst. für Neuere und Zeitgeschichte, Johannes Kepler Univ. Linz
Zeit: 24.-25.09.2020
Ort: Universität Innsbruck
Einreichfrist: 15.03.2020
Die Historizität der Sinne stößt wieder verstärkt auf das Interesse der Geschichtswissenschaft. Bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren hatten sich Vertreter der Annales-Schule wie Alain Corbin mit dem Geruchs- und dem Hörsinn und deren breite Einbettung in die Kulturgeschichte des „langen 19. Jahrhunderts“ beschäftigt.
Insbesondere die Sound Studies rückten zuletzt in das Zentrum des historischen Interesses. Dabei geht es um – positiv besetzte – Klänge und meist ex negativo definierte Geräusche, um Lärm, und: um Stille. Eine der Fragen, mit denen sich die Sound Studies beschäftigen (müssen), ist, wann etwa die Erforschung von Sound als Geschichtsquelle beginnt, zumal die Aufzeichnung von Geräuschen und Tönen auf Tonträgern erst gut hundert Jahre umfasst.
In der Geschichtswissenschaft hat sich daher insbesondere die – zeithistorisch geprägte – Sound History bzw. die Aural History herausgebildet. Zudem wird die Erfahrungsgeschichte in der (V)Erarbeitung von medialen Tonspuren herangezogen. Häufig liegen dabei Sound und Stadt im Fokus des Forschungsinteresses, aber auch der Luftkrieg, Kriegsverbrecherprozesse oder der Fall der Berliner Mauer. Interdisziplinäre Überschneidungen – und ein Naheverhältnis – ergeben sich zwischen der Geschichts- und Musikwissenschaft sowie der Musikhistorik. Weiterlesen … (Web).