Konferenz: Frauen und Geld – Wider die ökonomische Unsichtbarkeit von Frauen, 26.-27.10.2007, Stuttgart-Hohenheim

Referat Geschichte der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V., Stuttgart-Hohenheim
Datum: 26.-27.10.2007
Ort: Akademie Diözese R-S, Tagungszentrum Hohenheim, Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart
Deadline:18.10.2007
Vom Thema „Geld“ wollen immer noch rund 40 Prozent der Frauen nichts wissen – so eine neuere Untersuchung. Das Tabu kaschiert ein fatales Ungleichgewicht: Einkommen und Vermögen von Frauen hinken deutlich hinter jenen der Männer her. Reichtum ist meist männlich und Armut großteils weiblich. Dabei erscheint das Verhältnis von Frauen zu Geld beinahe als unveränderlich: gleichsam eine anthropologische Konstante, Jahrtausende zurückreichend, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der sich entwickelnden Marktwirtschaft zieht. Doch war das wirklich so?
Mit der Tagung soll die statische Sichtweise eines defizitären Verhältnisses von Frauen und Geld durch eine interdisziplinär angelegte historische Betrachtungsweise aufgebrochen werden. Ziel ist es, Wahrnehmungsweisen und Verhaltensmuster zu analysieren, dabei deren geschichtliche Bedingtheit deutlich zu machen und so die Veränderbarkeit der historisch gewachsenen Strukturen aufzuzeigen. Aus einer solchen Betrachtungsweise ergibt sich ein neues Verständnis für heutige Probleme; und dies erlaubt dann eine aktuelle Standortbestimmung, von der her gezielte Veränderungen erst möglich werden.
Drei grundlegende Aspekte des umfassenden Themas werden beleuchtet:
– die historische Dimension der Wechselbeziehungen von Frauen, Geld und Familie sowie die Bedeutung familiärer Besitzstrukturen und der Einfluss von Geld auf Geschlechterbeziehungen;
– die Situation von Unternehmerinnen, um an diesem Beispiel Handlungsspielräume zu vermessen und förderliche wie hinderliche Faktoren herauszuarbeiten;
– das Verhältnis von Geld, Geschlecht und Öffentlichkeit am Beispiel des aktuellen Modells „Genderbudgeting“, mit dem Kommunen oder Staaten versuchen, eine geschlechtergerechte Ökonomie zu befördern.
Programm
Freitag, 26. Oktober 2007
10.00 Uhr: Auftakt mit Kaffee/Tee
10.30 Uhr: Begrüßung und Einführung
11.00 Uhr: Zwischen Luxus und Armut. Über Frauen und ihr Verhältnis zum Geld in der Frühen Neuzeit. Prof. Dr. Claudia Opitz, Basel
Diskussion
12.30 Uhr: Mittagessen
Panel I: Geld, Familie und Liebe
14.00 Uhr: Geld und Liebe. Geldarrangements in Partnerschaften. Dr. Tatjana Rosendorfer, München
14.30 Uhr: Diskussion
14.45 Uhr: Wie gehen Frauen heute mit Geld um? Dr. Fleur Platow, Zollikon
15.15 Uhr: Diskussion
15.30 Uhr: Kaffee/Tee
Panel II: Unternehmerinnen
16.00 Uhr: Frauen und Geld – die Erfolgsgeschichte. Unternehmerinnen im 19. und 20. Jahrhundert im deutschen Südwesten. Priv.-Doz. Dr. Christiane Eifert, Bielefeld
16.30 Uhr: Diskussion
16.45 Uhr: „Übernehmerinnen“. Frauen in der Unternehmensnachfolge. Christine Grotz, Stuttgart
17.15 Uhr: Diskussion
18.00 Uhr: Abendessen
20.00 Uhr: Abendveranstaltung: „Vom Fischer und seiner Frau“ mit Stefan Österle, Dein Theater
Samstag, 27. Oktober 2007
8.00 Uhr: Frühstück
Panel III: Genderbudgeting
9.00 Uhr: Gender Budgeting: Angewandte Wissenschaft als Ausgangspunkt für neue wissenschaftliche Fragestellungen zu Gender und Ökonomie. Die Sicht einer Entwicklerin. Mascha Madörin, Basel
9.30 Uhr: Diskussion
9.45 Uhr: … aus der Sicht der „Praktikerin“. Friedel Schreyögg, München
10.15 Uhr: Diskussion
10.30 Uhr: Kaffee/Tee
11.00 Uhr: Parallele Arbeitsgruppen zu allen drei Panels
Arbeitsgruppe I: „Lustgewinn“. Die Ökonomie der Sexarbeit als (historisches) Ausstellungsthema. Leitung: Dr. Elisabeth von Dücker, Hamburg
Arbeitsgruppe II: Chancen und Hürden des Unternehmerinnentums. Leitung: Claudia Böhnke / Christiane Friderich, Stuttgart
Arbeitsgruppe III: Praktische Umsetzung von Gender Budgeting in Kommune, Land und Bund. Leitung: Mascha Madörin, Basel
12.30 Uhr: Mittagessen
14.00 Uhr: Plenum mit Bericht aus den Arbeitsgruppen
15.00 Uhr: Podiumsdiskussion: Hält die ökonomische Unsichtbarkeit von Frauen weiterhin an?
u.a. mit
Astrid Hastreiter, München
Christine Rudolf, MdL, Bietigheim-Bissingen
Moderation:
Dr. Franziska Roller, Stuttgart
16.00 Uhr: Tagungsende
16.30 Uhr: Mitgliederversammlung von Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V.
Referentinnen und Gesprächspartnerinnen
Claudia Böhnke M.A., Bundesweite Gründerinnenagentur, Stuttgart-Hohenheim
Dr. Elisabeth von Dücker, Museum der Arbeit, Hamburg
Priv.-Doz. Dr. Christiane Eifert, Historikerin, Universität Bielefeld
Christiane Friderich, Dipl.-Psych., Bundesweite Gründerinnenagentur, Stuttgart-Hohenheim
Christine Grotz, Kirsten-Baus-Institut für Familienstrategie, Stuttgart
Astrid Hastreiter, Frauenbank, München
Mascha Madörin M.A., Ökonomin, Expertin für feministische Wirtschaftstheorie und -politik, Basel
Prof. Dr. Claudia Opitz, Historikerin, Universität Basel
Dr. Fleur Platow, Wirtschaftsjournalistin und Buchautorin, Zollikon
Dr. Franziska Roller, Kulturwissenschaftlerin und Journalistin, SWR, Stuttgart
Dr. Tatjana Rosendorfer, Ökotrophologin, Universität München
Friedel Schreyögg, Dipl.-Soz., Leiterin der Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München
Prof. Dr. Brigitte Young, Soziologin, Universität Münster
Vorbereitung und Leitung
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Referat Geschichte:
Dieter R. Bauer, Akademiereferent, Stuttgart
Kerstin Hopfensitz M.A., Stuttgart
Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V.:
Dr. Sybille Oßwald-Bargende, Stuttgart
Prof. Dr. Sylvia Paletschek, Freiburg i.Br.
R. Johanna Regnath, Tübingen/Freiburg i.Br.
Christine Rudolf, MdL, Bietigheim-Bissingen
Kontakt:
Kerstin Hopfensitz
Akademie d. Diözese R-S, Ref. Geschichte,
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
+49 711 1640-752
+49 711 1640-852
Hopfensitz[at]akademie-rs.de
URL des Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=7992

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