Vortrag: Women Getting Crafty, 07.11.2007, Wien

Datum | 07.11.2007, 20.00 h
Ort | Institut für das künstlerische Lehramt, Karl-Schweighofergasse 3, 1070 Wien, Großer Hörsaal (3. Stock)
Handarbeit als radikale künstlerisch-politische Praxis
Gastvortrag von Sonja Eismann und Elke Zobl
Seit einigen Jahren ist eine Bewegung zu beobachten, die jene Form der künstlerischen Tätigkeit aufwertet, die bis dato als nicht diskursfähig stigmatisiert war: Die Handarbeit, oder, englisch, Crafting. Junge Frauen entdecken diese Form der Eigenproduktion für sich als Strategie des Protestes und des Community-Building. In Übereinstimmung mit dem Gedankengut des Third-Wave-Feminismus reklamieren diese Frauen die „Coolness“ jener neuen, weiblich geprägten Do-It-Yourself-Kultur für sich. Parallel dazu ist ein Trend zur neuen Domestizierung von Frauen zu beobachten.
In unserem Vortrag sollen die verschiedenen Manifestationen des „Crafting-Fiebers“ sowohl in Bezug auf ihre ästhetischen wie politischen Implikationen analysiert und in den größeren Gesamtkontext der Zweiten und Dritten Welle der Frauenbewegung eingebettet werden. Das Spannungsfeld aus Self-Empowerment und freiwilliger Domestizierung sowie Überschneidungen von Ausdrucksformen zwischen „high“ und „low art“ werden ebenso thematisiert.
Sonja Eismann arbeitet als Publizistin und Kulturwissenschaftlerin in Berlin/Wien zu weiblichen Repräsentationsformen in der Popkultur. Sie ist Herausgeberin des Sammelbandes „Hot Topic. Popfeminismus heute“.
Elke Zobl ist Hertha-Firnberg-Stipendiatin an der Akademie der Bildenden Künste Wien und forscht zum Thema „Young women as creators of new cultural spaces“. Seit 2001 betreibt sie das Online-Archiv Grrrl Zine Network (http://grrrlzines.net).
http://www.akbild.ac.at/Portal/akademie/aktuelles/veranstaltungen/vortrage/akbild_event.2007-10-29.4064947264

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