Symposium: Marie Langer (1910-1987) zum 20. Todestag. Ein Leben im Widerspruch, 30.11.2007, Wien

Eine Veranstaltung der AG Literatur in Kooperation mit AG biografiA (Ilse Korotin)
Zeit: 30. November 2007, 16:00-21:00 Uhr
Ort: in den Räumen des IWK, Berggasse 17, 1090 Wien (im Hof links)
In Erinnerung an die in Wien geborene Psychoanalytikerin Marie Langer findet zwanzig Jahre nach ihrem Tod diese Tagung mit einem Schwerpunkt auf dem Thema Migration statt. Als antifaschistische Ärztin schloss Langer sich den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg an. Nach der Niederlage der Republikaner flüchtete sie nach kürzeren Aufenthalten in Frankreich und der Tschechoslowakei vor dem Nationalsozialismus nach Südamerika. Sie ließ sich zunächst in Montevideo, dann in Buenos Aires nieder, wo sie als Psychoanalytikerin arbeitete. Gleichzeitig engagierte sie sich als Kommunistin in der Bewegung der „Salud Mental“,sie trat der „Plataforma“-Gruppe bei und ging in Opposition zur International Psycho­analytical Association. In den 70er Jahren sympathisierte Langer mit der revolutionären Linken und musste 1974 erneut flüchten. Sie fand Asyl in Mexiko, leitete ein psychoanalytisch orientiertes Entwicklungsprojekt in Nicaragua, kam aber jedes Jahr auch nach Europa.
Als Feministin, undogmatische Marxistin und unorthodoxe Kleinianerin wirkte sie am Psychoanalytischen Seminar Zürich prägend auf viele KollegInnen der Gründergeneration und initiierte die Vernetzung dieses
Seminars mit österreichischen AnalytikerInnen.
Programm:
Freitag, 30. November 2007, 16:00 – 21:00
16.00-16.30 Uhr
Psychoanalyse und Politik in Wien am Vorabend des Zweiten Weltkriegs: Eveline List (Wien)
16.30-17.00 Uhr
Exil in Lateinamerika – politische, gesellschaftliche und kulturelle Unterschiede: Siglinde Bolbecher (Wien)
17.30-18.00 Uhr
Politisches Asyl. Zur Invalidisierung der Revolutionäre: Emilio Modena (Zürich)
18.00-18.30 Uhr
Supervisionstätigkeit in Zentralamerika, Arbeit in einer „fremden“ Kultur?: Ruth Waldvogel (Zürich)
19.00-19.30 Uhr
Zur Biografie Marie Langers: Raimund Bahr (St. Wolfgang)
19.30-20.00 Uhr
„Leben im Widerspruch. Marie Langer. Texte. Briefe. Begegnungen“
Buchpräsentation. Der von Raimund Bahr herausgegebene Band (Edition Art Science 2007) versammelt Texte, Interviews und Rundbriefe Marie Langers.
20.00-21.00
„Marie Langer. Roman der Erinnerung.“
Filmdokumentation von Corinna Wichmann und Lester Cano Alvarez (Cowi Film 2004, 50 Min.)
Die Veranstaltung wird unterstützt von
Stadt Wien – Kultur
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Bundeskanzleramt – Abteilung Literatur
Informationen unter 0660 122 53 89
editionas[at]aon.at
[Freier Eintritt]

Schreibe einen Kommentar