Vortrag: Anne-Katrin EBERT: Schlüssel zum Glück. Konsumgeschichte und die Politik der Alltagsdinge, 25.01.2012, Wien

Reihe GESCHICHTE AM MITTWOCH
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, HS 45
Zeit: Mittwoch, 25. Jänner 2012; 18.00 c.t.-20.00 Uhr
Konsum galt lange Zeit als banal und der historischen Betrachtung nicht würdig. Häufig erschien der Konsument nur als bloßer Empfänger der Produktion, die als der eigentliche Dreh- und Angelpunkt bei Innovation, Herstellung und Vertrieb von Waren galt. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Geschichtswissenschaft, in der Konsum im Unterschied zur Produktion lange Zeit wesentlich weniger intensiv erforscht wurde. Mittlerweile jedoch ist die Konsumgeschichte zu einem der boomenden Zweige der Geschichtswissenschaft geworden.
Im Mittelpunkt des Vortrags wird der Umgang von Menschen mit Konsumgegenständen stehen. Dieses interaktive Verhältnis, bei dem der Mensch eine ak­tive Aneignung des Gegenstands unternimmt, während umgekehrt der Gegenstand bestimmte Vorgaben und Sinnbedeutungen an den Menschen heranträgt, soll anhand ausgewählter Beispiele näher analysiert werden. Auf diese Weise werden unterschiedliche Fragestellungen und vielfältige Quellen aufgezeigt, die das historische Studium des Konsums zu einem äußerst reizvollen Feld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung machen. Der Vortrag will verdeutlichen, dass die Frage nach dem Konsum auf die Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens mit immanent sozialer, kultureller und politischer Bedeutung abzielt.
Anne-Katrin Ebert studierte Geschichte und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Emory University, Atlanta, USA. Sie promovierte 2009 an der Universität Bielefeld und der Rijksuniversiteit Groningen im Rahmen des Marie Curie Programms „European Doctorate in the Social History of Europe and the Mediterranean“. Ihr Buch Radelnde Nationen: Die Geschichte des Fahrrads in Deutschland und den Niederlanden bis 1940 erschien 2010 beim Campus Verlag und wurde mit dem „Prize for Young Scholars“ des International Committee for the History of Technology ausgezeichnet. Seit 2009 ist sie Leiterin des Sammlungsbereichs Verkehr am Technischen Museum Wien.

Schreibe einen Kommentar