Ausstellungs-Eröffnung: „Heimat großer Töchter. Zeit für neue Denkmäler“, 21.10.2021, Wien

Haus der Geschichte Österreich (Web)

Zeit: 21.10.2021, 18:00 Uhr
Ort: Haus der Geschichte Österreich, Heldenplatz, 1010 Wien
Wie hat eine Frau* am Telefon das Recht erkämpft, selbst über ihre Erwerbstätigkeit zu entscheiden? Warum veränderte der „Wiener Wäschekrieg“ die Art, wie Werbung betrachtet wird? Und was tragen Straßenkreiden dazu bei, sexuelle Übergriffe zu bekämpfen?
Anhand von solchen kaum bekannten Beispielen zeigt das Haus der Geschichte Österreich, welche Strategien die Geschlechterverhältnisse verändern können.  Die Ausstellung „Heimat großer Töchter“ erzählt zehn Geschichten von Akteur*innen, die sich nicht mit scheinbar fixen Grenzen zufriedengeben wollen, Fortschritte erkämpft haben und Klischees vom Sockel stoßen. Ihr Einsatz und ihr Widerspruch prägt die Gegenwart und stellt zur Diskussion, was Geschlecht morgen bedeuten kann.
Es sprechen

  • Generaldirektorin Johanna Rachinger, Direktorin Monika Sommer, Doris Schmidauer und die Kurator*innen Marianna Nenning und Stefan Benedik

Anmeldung zur Veranstaltung unter dem Link; Zugang mit 2,5G Nachweis.
Für Rückfragen oder weitere Informationen zur Eröffnung: tanja.jenni@hdgoe.at.
Die Ausstellung ist ab 22. Oktober 2021 im Foyer des Hauses der Geschichte Österreich zu sehen.

CfP: Medialitäten des Auto-/Biographischen (Event, 12/2021, virtueller Raum); bis: 18.10.2021

19. Workshop des Netzwerks Biographieforschung; Monika Bernold, Julia Lajta-Novak und Renée Winter (Web)

Zeit: 03.12.2021, 09.00-13.00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Institut für Zeitgeschichte und Institut für Anglistik und Amerikanistik der Univ. Wien
Einreichfrist: 18.10.2021

Auto/Biographische Praktiken mit Medien in Verbindung zu denken scheint naheliegend. Schon in ihrer Bezeichnung findet sich mit ‚graphie’ der Verweis auf das Aufzeichnungsmedium. Die über die Schrift hinausgehende, vielfältige und sich wandelnde Mediengebundenheit des Auto/Biographischen bezeichnen wir im Plural als ‚Medialitäten‘. Der Workshop schließt damit an das interdisziplinäre Nachdenken zu Auto/Biographie und Medien der letzten Jahre an (Dünne/Moser 2008, Heinze/Hornung 2013).

Mit der Ausdifferenzierung von Medientechnologien veränderten und erweitern sich die Möglichkeiten der Medialisierungsformen des Selbst. Öffentliche Inszenierungen und performative Aufführungen des Selbst haben sich entlang sich tranformierender globalisierter Medienkonstellationen zunehmend verdichtet und multipliziert. Auto/Biographisches begegnet uns in vielfach medialisierten Formen wie zum Beispiel: Buchbiographien, Briefen, dokumentarischen Filmformen, Fotoalben, Nachrufen, Partner:innensuchannoncen in Zeitungen, Lebensläufen/CVs (Wikipedia, Ausstellungskatalogen, Uni-Homepages etc.), Celebrity-Journalismus, Live (Self-)Performance (TedX Talks, Stand-Up Comedy, etc) & dokumentarischem Theater, Denkmälern, Home Videos, Biopics & TV-Dokumentationen, Comics, Multimedia-Installationen, auto/biographischen Songs, Social Media und Youtube Videos (Draw my life).

Als gemeinsamer Bezugspunkt und Diskussionsmaterial soll in diesem Workshop kein theoretischer Text, sondern ein Video stehen, das Fragen nach Medialität und Auto/Biographie aufwirft und, so hoffen die Organisatorinnen, diskutierbar macht. In den „Electronic Diaries 1984-1996 – First Person Plural“[1] thematisierte die feministische Medienkünstlerin Lynn Hershman Leeson mediale Bedingungen des auto/biographischen Sprechens, damit verknüpfte politische und historische Kontexte, sowie subjektivierende und identitätskonstituierende Funktionen der Auto/Biographie. Da Hershman Leesons Arbeit einem mittlerweile historischen Medienkontext zuzuordnen ist, zugleich aber wichtige Ausblicke auf gegenwärtige Medienstrukturen bietet, scheint ihr Videomaterial ein lohnender Ausgangspunkt zu sein, um zu Beginn des Workshops am Material gemeinsam folgende Fragen zu stellen und zu diskutieren: Weiterlesen … (Web)

Symposion: Hausnummerierung und urbane Moderne. 250 Jahre Hausnummerierung in der Habsburgermonarchie – Bilanz und Perspektiven der Erforschung einer unscheinbaren Kulturtechnik, 20.-22.10.2021, Wien und virtueller Raum

Forschungsgruppe „The State Multiple“: Anton Tantner (Web)

Zeit: 20.-22.10.2021
Orte: Wien und virtueller Raum
Mit einem am 10. März 1770 erlassenen Patent wurde in den westlichen Provinzen der Habsburgermonarchie die Hausnummerierung eingeführt. Das 250-Jahr Jubiläum dieser großen Aktion  (deren Durchführung in manchen Ländern erst nach mehr als zwei Jahren vollendet war) soll zum Anlass genommen werden, den bisherigen Stand der Erforschung der Geschichte dieses vermeintlichen Details – der Hausnummer – im Rahmen eines Symposions zu bilanzieren.
Das Symposion steht in Zusammenhang mit einem Forschungsvorhaben zur Kulturtechnik der Nummerierung und ist organisatorisch in die Forschungsgruppe „The State Multiple“ eingebunden, die sich 2018 an der historisch-kulturwiss. Fakultät der Universität Wien gebildet hat (Web).
Bei dem Symposion werden Forscher:innen, die zur Geschichte der Hausnummerierung in Wien bzw. der Habsburgermonarchie arbeiten, ihre Ergebnisse zusammen mit Kolleg:innen präsentieren, die international zur Geschichte der Hausnummerierung forschen bzw. als Praktiker:innen in städtischen Verwaltungen dazu publiziert haben. Des weiteren gibt es theoretische Beiträge zur Kulturtechnik der Nummerierung, die die Arbeiten zur Hausnummerierung in einen weiteren Forschungskontext stellen.
Programm
Mi, 20.10.2021, 18:30 Uhr
Ort: Wien Museum MUSA, Felderstr. 6-8, 1010 Wien

  • Vortrag: Anton Tantner. Wiener Nummern. Über den Furor der Zahlen vor 250 Jahren

Do., 21.10.2021, 9:30-18:30 Uhr
Ort: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Guglg. 14, Gasometer D, 1110 Wien

  • Begrüßung und Einleitung
  • Cristina Sasse: Vom Suchen und schnellen Finden. Kontexte, Diskurse und Praktiken der Hausnummerierung in England, 1700-1940 Continue reading

Präsentation von L‘Homme-Neuerscheinungen (2020/2021), 18.10.2021, Wien und viruteller Raum

L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft (Web)

Ort: Aula am Campus der Univ. Wien, Spitalg. 2-4, 1090 Wien und virtueller Raum
Zeit: Mo., 18.10.2021, 18 Uhr c. t.

Das Redaktionsteam von L’Homme. Z.F.G. freut sich, zur Präsentation der zwei Hefte des 32. Jahrgangs 2021 der Zeitschrift L’Homme sowie der neuesten Publikationen der L’Homme-Schriftenreihe einzuladen, bei der eine breite Palette neuer Forschungen vorgestellt wird.

Programm (als PDF)

  • Grußworte: Dekanat der Historisch-Kulturwiss. Fakultät, Christina Lutter (Vorständin des Instituts für Geschichte der Univ. Wien) und Ingrid Moritz (Leiterin der Abteilung Frauen und Familie der AK Wien)

Präsentationen der Neuerscheinungen durch Herausgeberinnen und Autorinnen:

  • Ingrid Bauer, Christa Hämmerle und Claudia Opitz-Belakhal (Hg.), Politik–Theorie–Erfahrung. 30 Jahre feministische Geschichtswissenschaft im Gespräch (L’Homme-Schriften 26, 2020) (Web)
  • Li Gerhalter, Tagebücher als Quellen. Forschungsfelder und Sammlungen seit 1800 (L’Homme-Schriften 27, 2021) (Web)
  • Veronika Helfert, Frauen, wacht auf! Eine Frauen- und Geschlechtergeschichte von Revolution und Rätebewegung in Österreich, 1916–1924 (L’Homme-Schriften 28, 2021) (Web)
  • Frauenwahlrecht – umstrittenes Erinnern (L’Homme. Z.F.G., 32. Jg., 2021, Heft 1), hg. von Birgitta Bader-Zaar und Mineke Bosch (Web)
  • Fluid Feelings (L’Homme. Z.F.G., 32. Jg., 2021, Heft 2), hg. von Rukmini Barua, Alexandra Oberländer, Christa Hämmerle und Claudia Kraft (Web)

Durch den Abend führen Christa Hämmerle und Claudia Kraft, geschäftsführende Herausgeberinnen von L’Homme. Z. F. G
Im Anschluß: Brot und Wein

Die Veranstaltung findet hybrid statt. Für den Besuch vor Ort Continue reading

Klicktipp: Socialist Masculinities – New Volume of Aspasia: The International Yearbook of Central, Eastern, and Southeastern European Women’s and Gender History (Open Access Online Journal)

Aspasia: The International Yearbook of Central, Eastern, and Southeastern European Women’s and Gender History. Vol. 15 (Web)

The newest issue of Aspasia has published in open access is through the Knowledge Unlatched Select initiative. Guest editor is Peter Hallama.

Aspasia is the international peer-reviewed annual of women’s and gender history of Central, Eastern, and Southeastern Europe (CESEE). It aims to transform European women’s and gender history by expanding comparative research on women and gender to all parts of Europe, creating a European history of women and gender that encompasses more than the traditional Western European perspective.

Content

  • Sharon A. Kowalsky: Editor’s Introduction https://bit.ly/3u7NlP3
  • Peter Hallama: Special Forum: Socialist Masculinities: Introduction: Men and Masculinities under Socialism: Toward a Social and Cultural History https://bit.ly/3zuFdte

Articles

  • Brendan McElmeel: From Don Juan to Comrade Ivan: Educating the Young Men of the Urals for Love and Marriage, 1953–1964 https://bit.ly/39zEH2B
  • Cristina Diac: Behind Closed Doors?: The Private Lives of the Minor Communist Party Activists in Romania, 1945–1960 https://bit.ly/3CE8Av1
  • Erica L. Fraser and Kateryna Tonkykh: Cosmonaut Gossip: Socialist Masculinity as Private-Public Performance in the Kamanin Diaries https://bit.ly/3lRkriB
  • Natalia Jarska: Women’s Work and Men: Generational and Class Dimensions of Men’s Resistance to Women’s Paid Employment in State-Socialist Poland (1956–1980) https://bit.ly/3zBdszl
  • Wojciech Cmieja: Masculinity, Disability, and Politics in Polish War-Disabled Memoirs (1971) https://bit.ly/3CHO0tY
  • Magali Delaloye: Heal and Serve: Soviet Military Doctors “Doing Masculinity” during the Afghan War (1979–1989) https://bit.ly/3u7ovPi

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Gespräch: Milana Cergic und Claudia Kraft: Tito und die Supermärkte: Ökonomische und soziale Transformationen in einer bosnischen Stadt, 11.10.2021, Wien und virtueller Raum

Vortrag aus der Reihe „Disziplinen in Bewegung. Gespräche am Fakultätszentrum für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien“ (Web)
Zeit: Mo., 11.10.2021, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Universität Wien, Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, 1010 Wien und virtueller Raum
Milana Cergic (Max-Planck-Institut für Ethnologische Studien, Halle/S.) im Gespräch mit Claudia Kraft (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien):
Zu Zeiten Jugoslawiens war Tuzla, eine Stadt im nordöstlichen Bosnien und Herzegowina, ein wichtiges Industriezentrum. Heute hat eine lokale Supermarktkette den ehemals starken Industriesektor abgelöst. Die neuen Supermärkte dominieren den urbanen Raum, aber auch den Arbeitsmarkt und die Arbeitsverhältnisse. Tuzla unterscheidet sich außerdem von anderen bosnischen Städten durch eine starke multiethnische Koexistenz.
Viele BewohnerInnen sind stolz auf die sozialistische Vergangenheit und die Arbeiterbewegungen, die in dieser Stadt entstanden sind. Heute ist nicht viel davon übriggeblieben. Was macht Wissenschaft mit dem Rest? Oder besser: Wie sichert die Wissenschaft die Erinnerungen, Erfahrungen und Konzepte, die in dieser Geschichte stecken? Wie kann sie neoliberale, postsozialistische Transformationen mit einem Blick in die sozialistische Vergangenheit analysieren, ohne in ein eindimensionales Narrativ zu verfallen? Und in welchem Verhältnis stehen die kleinen und großen Veränderungen zueinander? Über Tito und die Supermärkte treten Ethnologie und Geschichtswissenschaft in einen Dialog.
Die Gesprächsreihe findet in Präsenz am Fakultätszentrum statt und wird online übertragen. Voraussetzung für eine Teilnahme vor Ort ist ein 3G-Nachweis. Anmeldung erbeten unter admin.thks@univie.ac.at.
Die Reihe „Disziplinen in Bewegung. Gespräche am Fakultätszentrum für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien“ soll auch im Wintersemester 2021/22 neue Perspektiven für die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen der Fakultät eröffnen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website (Web)

CfP: Gender, Empire, Expansion – Imperial Legitimacy and Gendered Conduct since the 18th Century (Event, 02/2022, Berlin); by: 31.10.2021

Cluster of Excellence SCRIPTS: Maximilian Klose and Tobias Klee (Web)

Zeit: 03.02.2022
Ort: Berlin
Einrichfrist: 31.10.2021

The Research Unit Borders of the Cluster of Excellence „SCRIPTS – Contestations of the Liberal Script“ at Freie Universität Berlin invites applicants for a workshop that seeks to investigate the role of gender in both the expansion and contestation of imperial power.

Political and military leaders in empires across the globe have resorted to gendered rhetoric and demeanor in an effort to increase and find recognition for their power at home and abroad. Often supported by actors in media, science, or business, they have employed discourses of dominance and suppression, manliness and effeminacy to legitimize their conduct towards their local subjects, colonial populations, and foreign governments. Individual actors or groups from within or without empire have in turn shaped or contested imperial power by questioning imposed gender ideals and hierarchies. The period between the eighteenth and twentieth centuries experienced rapid global colonial expansion, industrial advancement, the eventual decline of western monarchies and the rise of both democratic and totalitarian political movements. During this period, issues of scientific racism and social Darwinism, the corrosion of class hierarchies, technological innovation, and political (in)equality came to inform the dynamic relationship between gender and imperial power.

The aim of the workshop is to analyze the multifaceted ways in which both powerful and disempowered actors employed gender in the context of the rise, decline, territorial expansion, and ideological legitimacy of imperial rule. For this purpose, we invite early-career and senior scholars working on the history of both western and non-western empires. Issues of investigation can include diplomatic, economic, social and cultural encounters with others, and on the role of both state and non-state actors in shaping the nexus of gender and imperialism. Read more and source … (Web)

CfP: Queer Histories of Women in Central, Eastern, and Southeastern Europe (Aspasia), by: 01.12.2021

Aspasia: The International Yearbook of Central, Eastern, and Southeastern European Women’s and Gender History (Web)

Proposals by: 01.12.2021

Aspasia is the international peer-reviewed annual of women’s and gender history of Central, Eastern, and Southeastern Europe (CESEE). It aims to transform European women’s and gender history by expanding comparative research on women and gender to all parts of Europe, creating a European history of women and gender that encompasses more than the traditional Western European perspective.

In the current CfP Aspasia seeks articles and other contributions that explore the history of women and gender in CESEE. The editors welcome submission on any topic and any time period in the field of women’s and gender history in CESEE. CfP as PDF

The editors are currently soliciting submissions focused on the topic of „Queer Histories of Women in CESEE“ that address the histories of queer femininities and/or queer women. Contributions of research articles and/or discussions of primary sources focused on any time period or geographic area within the CESEE are welcome.

The editors are always interested in research that examinesthe myriad ways in which gender intersects wwith other categories of social organization and advances work that explores the transnational aspects of women’s and gender histories withi, to, and from CESEE.

Submissions are welcome at any time and will always receive full consideration. We encourage submissions on the theme of „Queer Histories of Women in CESEE“ by 1 December 2021. Submissions of up to 9,000 words (including endnotes) can be sent to aspasia.editor@gmail.com. Please direct any questions to that email, or contact the Mannagin Editor, Sharon Kowalsky, at sharon.kowalsky@tamuc.edu.

For more information, visit www.berghahnjournals.com/aspasia, where you can also download the Aspasia Guidelines for Authors.

 

Tagung: Die Berufskleidung der Pflege in Geschichte und Gegenwart, 04.11.2021, Düsseldorf

Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, Pflegemuseum Kaiserswerth und FliednerFachhochschule (Web)

Zeit: 04.11.2021
Ort: Düsseldorf
Die Tagung zeichnet die Anforderungen, die an die Berufskleidung der Pflegenden gestellt wurden nach und erklärt ihr Erscheinungsbild. Im Vordergrund steht jedoch weniger die visuelle und materielle Kultur der Kleidung, sondern vorrangig die ihr zugrunde liegenden Ideen- und Wertvorstellungen.
Der Kleidung kommt nicht nur eine Schutzfunktion zu und sie ist auch nicht nur ein ästhetisches Ausdrucksmittel, sondern sie symbolisiert gesellschaftliche Zugehörigkeiten. So spiegelt sie soziale, kulturelle, religiöse und ökonomische sowie regionalspezifische Einflüsse aber auch normative Vorgaben wider.
Im Mittelpunkt der Tagung steht, unter welchen Prämissen sich die Kleidung der Pflegenden veränderte und wie sie auf Veränderungen reagierten. Darüber hinaus wird der Fokus auf das Spannungsverhältnis von individuellem und gruppenspezifischem Kleidungsverhalten gelegt. Die Tagung wagt einen Ausblick auf die gegenwärtigen Herausforderungen der Berufskleidung der Gesundheitsberufe.
Programm

  • 10:30 Uhr: Begrüßung: Norbert Friedrich und Andrea Thiekötter
  • Ute Gause (Ruhr-Universität Bochum): Diakonie zwischen Erinnerung und Zukunftsorientierung – historische Anmerkungen

11:30 Uhr Pause

  • 12:30 Uhr: Bettina Blessing: Von der Schwesterntracht zum «clinic dress»
  • 13:00 Uhr: Annett Büttner: Die Tracht der Kaiserwerther Schwestern
  • 13:30 Uhr: Roland Schulze-Röbbecke: Berufskleidung aus krankenhaushygienischer Sicht
  • 14:00 Uhr: Vlastimil Kozon: Pflegebroschen als Teil der Berufskleidung und Zeichen der Professionalität

14:20 Uhr: Pause
14:40 Uhr Podiumsdiskussion Continue reading

Vortrag: Anja Laukötter: Sex – richtig! Körperpolitik und Gefühlserziehung im Kino der Nachkriegszeit, 19.10.2021, Wien und virtueller Raum­

WISO Abendkolloquium (Universität Wien) und WU Research Seminar in Economic and Social History
Zeit: 19.10.2021, 18.00-19.30 Uhr
vor Ort: Universität Wien, Seminarraum Geschichte 1, Universitätsring 1, 1010 Wien
virtueller Raum: über zoom: univienna.zoom.us/j/93646285636
Der Vortrag findet im Rahmen des WISO Abendkolloquiums an der Universität Wien statt. Weitere Informationen zum Semesterprogramm als PDF.
Moderation: Franz Eder

Sexualaufklärungsfilme versuchten über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg, Einstellungen und Verhalten der Menschen zu formen. Sie zirkulierten ins europäische Ausland, in die USA und zurück. Ihr visueller und epistemologischer Referenzrahmen waren die Wissenschaften der Medizin, Pädagogik und Psychologie, was sich auch in der Zuschauerforschung spiegelte. Im Namen der Gesundheit des Körpers wurden stets Gefühle eingesetzt, doch die emotionale Kultur veränderte sich. Im Ersten Weltkrieg sollte Wissen über Syphilis Angst erzeugen und so Soldaten von ungeschützten Sexualkontakten abhalten. Im Weimarer Kino wurde die Bevölkerung gegen eine „falsche Scham“ mobilisiert. Im Frontkino des Nationalsozialismus wurde die Angst durch ein unbedingtes Vertrauen ersetzt. Während der Besatzungszeit wurde Verständnis gefordert, gerade für die junge Generation. Diese sollte dann durch „positive Emotionen“ in der DDR zur „sozialistischen Persönlichkeit“ erzogen, in der BRD zur Selbstführung befähigt werden. Die AIDS­Bekämpfung ließ die Gefühle mit dem zu vermittelnden Wissen verschmelzen. So erzählt die Geschichte des Sexualaufklärungs?lms nicht nur von der Konstituierung, sondern auch von der Steuerung einer globalen Mediengesellschaft.

Vor diesem Hintergrund geht der Vortrag konkret auf die Körperpolitik und eine Gefühlserziehung im Kino der Nachkriegszeit ein. Anhand zahlreicher internationaler und nationaler Produktionen erfolgen zunächst einige Ausführungen zur Genealogie dieser Filme – also zur Herkunft, Verbreitung, Ausgestaltung sowie zu ihren Adressaten. Im Anschluss daran geht der Vortrag näher auf den Film „Straßenbekanntschaft“ (D 1948) ein, der in allen Besatzungszonen aufgeführt wurde und zu einem großen Erfolg avancierte. An diesem Filmbeispiel lässt sich exemplarisch zeigen, in welcher Weise diese Filme politische Projekte waren (und sind). Der Vortrag endet mit einem Ausblick auf die Entwicklungen dieser Filme in der DDR und der BRD.

Anja Laukötter ist Universitätsprofessorin für Kulturgeschichte am Institut für Volkskunde/Kulturgeschichte an der Universität Jena (Web). Ihre Monografie „Sex – richtig! Körperpolitik und Gefühlserziehung im Kino im 20. Jahrhundert“ ist bei Wallstein erschienen (Web).