Klicktipp: fernetzt – der Blog für die Frauen- und Geschlechtergeschichte (Weblog)

fernetzt. Verein zur Förderung junger Forschung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Konnten Frauen im Mittelalter eigenen Besitz haben? Auf welche Weise wurde im 19. Jahrhundert eine „Wiener Mode“ etabliert? Seit wann ist Bergsteigen geschlechterspezifisch markiert? Und wie wurden Beziehungen von der Autonomen Frauenbewegung der 1970er und -80er Jahre neu gedacht?  Das sind einige der Fragen, die in den zuletzt veröffentlichte Beiträge in „fernetzt – der Blog“ gestellt werden.
Der Weblog ist 2015 online gegangen, um Impulse für Diskussionen zu setzen und um die Sichtbarkeit junger – bzw. nicht institutionalisierter – Forschung zu erhöhen. Er ist ehrenamtlich organisiert und hat inzwischen mehr als 100 inhaltliche Beiträge publiziert. Herausgeberin ist der Verein fernetzt, der 2011 gegründet wurde als Raum für Diskussionen, den Austausch über den Forschungsalltag und gegenseitige Unterstützung (Web).

Beiträge im Weblog (Web)

  • Finally liberated! The emergence of Viennese fashion; von Aris Kafantogias (Link)
  • Bergsteigerinnen im ‚Männerraum‘ Gebirge; von Julia Lenart (Link)
  • Geschlechtergeschichte/n: Aktuelle Debatten, Fragestellungen, Perspektiven; von Muriel González Athenas (Link)
  • Frauen, Besitz und das Spätmittelalter in Klosterneuburg; von Amelie Rakar (Link)
  • Die Jungs unter sich: Deutschsprachige Spielemagazine und Gender 1980-2000; von Aurelia Brandenburg (Link)
  • Beziehungsweisen in der Autonomen Frauenbewegung in Österreich; von Nike Kirnbauer (Link)
  • Sex with Slaves? Hush, amico!; von Corinna Peres (Link)
  • Überleben, Weiterleben: Berta Ottenstein und Hanna Kuh; von Marion Wittfeld (Link)
  • Zwei Frauen vor Gericht: Franquistische Terrorprozesse in der österreichischen Presse; von Laura Hazivar (Link)
  • Reisen wie ein Mann? Das Spiel mit den Geschlechterrollen bei Ida Pfeiffer; von Valentina D’Uva (Link)
  • Freundinnenschaft: Aus der Lebensgeschichte einer jugoslawischen Arbeitsmigrantin; von Julia Anna Tyll-Schranz Continue reading

Klicktipp: FemInfo (Zeitschrift, online frei verfügbar)

FemInfo und FemWiss – Verein feministische Wissenschaft Schweiz

FemInfo (Web)
FemInfo erscheint dreimal jährlich und zweisprachig. Es enthält Beiträge von Autor*innen aus unterschiedlichen akademischen und nicht-akademischen Kontexten zu gesellschaftspolitischen und historischen Themen sowie Literaturhinweise. FemInfo erscheint gedruckt, die Ausgaben seit 2005 sind zudem auf der Website online frei verfügbar.
Themen der letzten Ausgaben: Sammeln | Gender.Raum.Klima | Hat Sport ein Geschlecht? | Feministische Medienpolitik | Statistik und Sichtbarkeit | Körper | Medizin und Geschlechterbinarität | Sexuelle Belästigung im Kontext der Wissenschaft | Frauenstimm- und Wahlrecht | Institutionalisierungen | Beziehungspraktiken | Popfeminismus | Notstand | Feministische Wissenschaft | Arbeitskämpfe | Utopie | Ökofeminismus [Die aktuelle Ausgabe wird jeweils einige Monate nach dem Erscheinen online gestellt.] Weiterlesen … (Web)

FemWiss (Web)
FemInfo ist das Vereinsmagazin von FemWiss – Verein feministische Wissenschaft Schweiz. Der Verein hat den Sitz in Bern, setzt sich als unabhängige Akteurin auf nationaler Ebene für Gleichstellungs- und Wissenschaftspolitik ein und sensibilisiert die Öffentlichkeit für feministische Perspektiven. FemWiss versteht sich als solidarisches Netzwerk und offenes Forum für alle Feminist*innen und Sympathisant*innen.

Aktueller CfP: Geschlecht, Feminismus, Behinderungen und Ableismus in der Schweiz | Einreichfrist: 15.03.2025
Die Diskriminierung aufgrund von Behinderungen (Ableismus) basiert auf einer Hierarchisierung von Differenz, die sich auf eine körperliche oder mentale Norm stützt. Vorurteile und gesellschaftliche Strukturen durchkreuzen den Alltag von als behindert geltenden Menschen. Die Unterordnung unter anti-solidarische kapitalistische Strukturen resultiert für behinderte Menschen in Formen der Fremdbestimmung, Gewalt und Existenzangst. Strukturelle Behinderung überkreuzt und potenziert sich mit anderen Diskriminierungsachsen, etwa aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Ethnie oder Klasse.
Wie werden Differenzen wahrgenommen, aber auch reproduziert – und kann darin jenseits von Essenzialisierung etwas Ermächtigendes stecken? Wie gestaltet die Beschäftigung mit Behinderungen oder Neurodiversität das feministische Denken und Handeln umfassender – und umgekehrt? Welche Rolle spielt in feministischen wie auch anti-ableistischen Perspektiven die Frage der Repräsentation und Aneignung? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen feminisierter Care-Arbeit, Behinderungen und Prekariat, zwischen Ableismus und Patriarchat? Continue reading

Podiumsdiskussion: Sammeln als feministische Praxis, 16.01.2025, St. Gallen

Verein Frauen*geschichte(n) (Web) und Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz (Web)

Zeit: 16.01.2025, 19:00-21:30 Uhr
Ort: Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz, St. Gallen

FemInfo 67 «Sammeln»
«Wir, die keine Geschichte haben…» sangen feministische Aktivistinnen in den 1970er-Jahren an Demonstrationen und Frauenfesten. Das Bedürfnis von Feministinnen, die eigene Geschichte zu dokumentieren, ist seit Generationen hinweg zentral, wobei jede Generation aufs Neue die Wichtigkeit von Sammeln, Bewahren und Vermitteln als eine politische und feministische Praxis entdeckt.
Die Historikerinnen Vera Blaser und Sarah Probst haben für den Verein Frauen*geschichte(n) eine Gastedition der Zeitschrift FemInfo herausgegeben, die sich mit dem Thema «Sammeln als feministische Praxis» auseinandersetzt (Web) [Hinuntercrollen].

  • Autor:innen: Li Gerhalter, Lena Joos, Anna Jungmayr & Alina Strmljan, Tamara Suter, Sarah Probst, Vera Blaser und Nina Seiler

In den kommenden Monaten wird das Heft online in Open Access zugänglich gemacht werden. Jetzt wird es im Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz präsentiert:
Zur Heftvernissage findet eine Podiumsdiskussion statt, um die im Heft aufgeworfenen Fragen weiter zu denken. Die Herausgeberinnen diskutieren zusammen mit Forscherinnen, Autorinnen, Verlegerinnen, Kunst- und Kulturschaffenden: Welche Praktiken des Sammelns, Bewahrens, Vermittelns und Kuratierens waren und sind für Feministinnen relevant? Welche Macht- und Herrschaftsverhältnisse bestimmen darüber, welche Erfahrungen und Geschichten hervorgehoben und welche verdeckt werden? Welche (neuen) Sammelpraktiken braucht es, um marginalisierte Erfahrungen in der Archiv-, Forschungs- und Kulturlandschaft sichtbar zu machen?

  • Auf dem Podium: Madeleine Marti, Marilyn Umurungi, Liliane Studer und Katharina Hermann, Moderation: Vera Blaser und Sarah Probst Continue reading

1. Treffen des „F*GG LAB“: Geschlecht historisieren. Frauen*- und Geschlechtergeschichte vernetzen, 16.01.2025, Wien

Neues Veranstaltungsformat des Forschungsschwerpunktes Frauen* und Geschlechtergeschichte an der Univ. Wien (Web)

Zeit: Do., 16.01.2025, 18.30 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte, Universitätscampus, Hof 1, 1090 Wien, SR 1
English Version below

Eingeladen zum neuen „F*GG LAB“ sind alle, die Interesse an einer Historisierung von Geschlecht haben und das fachlich diskutieren wollen: Studierende, Kolleg*innen aller universitären Karrierestufen, Projektmitarbeiter*innen und freie Forscher*innen. Die Initiative wurde gestartet von Natascha Bobrowsky und Paula Lange (Organisatorinnen des F*GG LAB), Johanna Gehmacher und Dietlind Hüchtker (Sprecherinnen FSP und Doc-School Cluster F*GG). Weiterlesen … (PDF)

Bei dem ersten Treffen wird Birgit Nemec ihr aktuelles Forschungsprojekt vorstellen:

Birgit Nemec: Work in Progress Bericht und Diskussion zum laufenden Forschungsprojekt „Medicating sex: Medico-historical perspectives on hormone products, patient experiences, and the science and practice of sex diversity, c. 1950-1990“ (Web)
Das traditionelle binäre Denken in einem Zweigeschlechter-Modell wird gegenwärtig zunehmend in Frage gestellt, da es als diskriminierend und einengend erkannt wird, während klinische Ansätze Geschlechtsdifferenzierung und -vielfalt sowohl in ihrer Entwicklung (Entwicklungsbiologie) als auch in ihrer Bedeutung vermehrt in den Blick nehmen. Was aber sind die Hintergründe dieser Entwicklung? Welche medizinischen Produkte und Interventionen spielten dabei eine Rolle? Und wie wurden diese von Patient:innen wahrgenommen? In einem Work in Progress Bericht zum kürzlich gestarteten Forschungsprojekt werden diese Fragen aufgegriffen und mit einem Fokus auf Methodenfragen in der Geschlechtergeschichte diskutiert.

Birgit Nemec hat soeben eine Stelle als Ass.-Prof.in für Wissensgeschichte der Medizin und Biowissenschaften am Fakultätszentrum für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien der Univ. Wien angetreten.

Anschließend: Weltcafé, Schwarzspanierstr. 15, 1090 Wien – ca. 5 Min Fußweg entfernt Continue reading

Buchpräsentation: „Dies mein zweites Leben soll nicht gemordet werden.“ Elise Richter und ihre Tagebücher – eine Biografie von Christine Karner, 21.01.2025, Wien

Wienbibliothek im Rathaus (Web)

Zeit: 21.01.2025, 18.30 Uhr
Ort: Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus, Eingang Lichtenfelsg., Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien
Anmeldung (Web)

Programm

  • Einführung: Christina Lutter, Dekanin der Historisch-Kulturwiss. Fakultät und Stephan Müller, Dekan der Philologisch-Kulturwiss. Fakultät – Univ. Wien
  • Über den Nachlass: Kyra Waldner, Romanistin – Wienbibliothek im Rathaus
  • Über das Buch: Christa Hämmerle, Herausgeberin
  • Lesung: Dorothee Hartinger, Schauspielerin

Elise Richter (1865-1943) war gemessen an den gesellschaftlichen Standards und der Geschlechterordnung ihrer Zeit eine außergewöhnliche Frau. Sie wurde nicht nur zu einer Pionierin des ab 1897 schrittweise zugelassenen Frauenstudiums an der Universität Wien, sondern auch die erste habilitierte Wissenschafterin im deutschsprachigen Raum (1905/07) und eine weit über die Grenzen Österreichs hinaus anerkannte Romanistin. Im „Dritten Reich“ galt sie als „Rasse-Jüdin“; sie wurde entrechtet und schließlich mit ihrer Schwester Helene Richter im Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie elendiglich umkam.
In all diesen Jahren hat Elise Richter Tagebuch geführt und damit einen besonders reichhaltigen Quellenkorpus hinterlassen, der nun erstmals umfassend ausgewertet wird: Welche Ereignisse, Sichtweisen und Deutungen werden in diesen Aufzeichnungen erwähnt und reflektiert? Was schrieb Elise Richter darin über Freund*innen, Wegstreiter*innen, Kolleg*innen …, was über ihren mit vielen Hindernissen belegten Werdegang als Wissenschafterin? Und welche widersprüchlichen oder ambivalenten Positionierungen fallen dabei besonders auf, welche (inneren) Kämpfe und Konflikte werden manifest?
Das sind einige der Fragen, die in Christine Karners Biografie von Elise Richter behandelt werden. Sie führt von der Herkunft der jüdischen Familien Richter und Lackenbacher über die Kindheit von Helene und Elise Richter bis zu deren Tod im Konzentrationslager Theresienstadt – wobei stets die Tagebücher im Zentrum stehen, aus denen durchgehend und dicht zitiert wird. So werden bisherige Forschungen oder Lesarten zu Elise Richters Biografie erweitert und neue Blickweisen auf die so wichtige Pionierin an der Universität Wien zur Diskussion gestellt.

CfP: Dux femina facti – Frauen∗(netzwerk) in der Klassischen Philologie (03/2025, Marburg); bis: 15.01.2025

Henrike Arnold und Paula Neumann, Marburg; Laura Bottenberg, Tübingen; Mareike Ehlert, Osnabrück; Saskia Schomber, München; Lisa-Marei Stalp, Gießen (Web)

Zeit: 19.-21.03.2025
Ort: Phillips-Univ. Marburg
Einreichfrist: 15.01.2025

Im Jahr 2024 sind nur etwa 38% der Lehrstühle in der Latinistik von Frauen∗(1) besetzt, in der Gräzistik sind es sogar nur 12%. Insbesondere wenn man sich den sehr hohen Anteil an Studentinnen∗ der Fächer(2) vor Augen führt, machen diese Zahlen die ‚gläserne Decke‘ sichtbar und zeigen, dass Frauen∗ in der Klassischen Philologie noch heute unterrepräsentiert sind. Auf dem Weg zur Professur sind Frauen∗ vor allem in der Postdoc-Phase mit (geschlechtsspezifischen) Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert, welche nicht nur gesellschaftlich und strukturell bedingt sind, sondern auch mit Fragen der Sichtbarkeit und der Bewertung von Frauen∗ in der Wissenschaft einhergehen.
Vor diesem Hintergrund laden die Veranstalterinnen zur Tagung „Dux femina facti – Frauen(netzwerk) in der Klassischen Philologie“ ein. Die Tagung will einerseits Nachwuchswissenschafterinnen∗ der Klassischen Philologie, die an deutschen Universitäten tätig sind bzw. langfristig tätig sein möchten, miteinander vernetzen, Wissenschaftlerinnen∗ unterschiedlicher Karrierephasen zwischen Promotion und (Junior-)Professur miteinander ins Gespräch bringen und so gerade jüngere Wissenschaftlerinnen∗ in ihrer Karriereentwicklung unterstützen. Sie bietet andererseits die Gelegenheit, eigene laufende Forschungsprojekte in einem wertschätzenden und konstruktiven Austausch zu präsentieren und zu diskutieren. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Die Auftakttagung zur Gründung eines Frauen∗netzwerks in der klassischen Philologie soll den Austausch zwischen Wissenschafterinnen∗ unterschiedlicher Karrierephasen von der Promotion bis zur (Junior-)Professur ermöglichen, Gelegenheit für die Vorstellung eigener Projekte bieten und den Grundstein für die dauerhafte Vernetzung legen. Der CfP richtet sich an Nachwuchswissenschafterinnen∗ aller Karrierephasen. Werkstattberichte und die Präsentation offener Fragen sind herzlich willkommen. Zusätzlich zu den Projektvorstellungen wird es eine Keynote, eine Podiumsdiskussion und Workshops zu genderspezifischen und allgemeinen Herausforderungen in der Wissenschaft geben.

Buchpräsentation: Margarete Maurer: Rosa Luxemburg: Von der Ikone zur Person, 14.01.2025, Wien

Verein Frauenhetz (Web)

Zeit: 14.01.2025, 18:00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien

Im Mittelpunkt des Buch- und Forschungs-Projektes steht Rosa Luxemburg (1871-1919) als Person, der sich elf AutorInnen aus unterschiedlichen Perspektiven neu nähern. Wie z.B.: Welche Bedeutung hat ihre polnisch-jüdische Herkunft für ihre politische Tätigkeit in Deutschland? Wie sah ihr Alltag aus, wie gestaltete sie ihre Beziehungen? Wie sahen die Differenzen zwischen ihr und Lenin aus? Wie kam sie mit der politischen Verfolgung und Inhaftierung zurecht? Und war diese mutige Frau nun eine Feministin oder nicht? Thesen und Ergebnisse werden vorgestellt und auch Luxemburg kommt zu Wort: als Literatin.

Margarete Maurer (Hg.): Rosa Luxemburg. Von der Ikone zur Person. Wien 2024 (Web)

Moderation: Birge Krondorfer

Die Veranstaltung ist offen für alle.

Margarete Maurer ist Philosophin, Naturwissenschaftlerin und Lehrende.

Quelle: Frauenhetz Newsletter Jänner 2025

Vortrag: Anna Högner, Michael Loebenstein und Stefanie Zingl: Der Amateurfilm als historische Quelle. Über das Projekt „Abenteuer Alltag“, 16.01.2025, Wien

Reihe „INTERAKTIONEN“ des Instituts für Zeitgeschichte der Univ. Wien (Web)

Zeit: 16.01.2025, 11:30 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte, SR 1, Spitalg. 2-4/Hof 1, 1090 Wien

Das österreichische Filmmuseum bewahrt zahlreiche Filme, die zwischen den 1920er- und 1990er-Jahren von Privatpersonen in Wien gedreht wurden. Diese Filme dokumentieren das Leben und die Umgebung der Menschen auf analogem Film und bieten eine einzigartige Quelle zur Erforschung von Alltagskultur und Zeitgeschichte. Das Projekt „Abenteuer Alltag“ zielt darauf ab, Amateurfilme als „lebendige Dokumente“ der Alltagsgeschichte mit­hilfe innovativer Technologien zu erschließen: Automatische Analyse, zeit- und ortsbasierte Annotationen, kom­biniert mit modernsten Metadatenstandards. Dabei sollen Filme sekundengenau getagged, beschrieben und mit Kontextmaterialien wie Textdokumenten, Fotografien, Objekten, Interviews und Geodaten verknüpft werden. Das Ziel ist es, Best-Practice-Richtlinien und technische Lösungen zu entwickeln, um Amateurfilme digital zugänglich zu machen. Durch hochauflösende Digitalisierung, KI-gestützte Analyse und benutzerfreundliche Webinterfaces können Nutzer*innen Filme sichten, nach Orten, Personen und Ereignissen suchen, Querverbindungen ent­decken.

Der Vortrag widmet sich dem Projekt und diskutiert begleitende Fragen: Wie arbeiten wir mit privatem Film­material, das ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war? Und wie beeinflussen nichtmenschliche Akteure wie KI die Filmanalyse und kuratorische Arbeit? Continue reading

Ausstellungseröffnung: STREIK! 40 Jahre Großer Britischer Bergarbeiterstreik (1984/85), 07.01.2025, Wien

Veranstaltungsreihe „*at the Library“ der Fachbereichsbibliothek (FB) Zeitgeschichte der Univ. Wien und Institut für historische Sozialforschung (IHSF) (PDF)

Zeit: 07.01.2025, 18:30 Uhr
Ort: FB Zeitgeschichte, Universitäts-Campus, 1090 Wien
Laufzeit: bis 28. März 2025

Programm (PDF)

  • Begrüßung: Markus Stumpf (FB Zeitgeschichte) und Lucile Dreidemy (Institut für Zeitgeschichte), Univ. Wien
  • Einleitende Worte: Florian Wenninger (IHSF)
  • Zur Ausstellung: Kuratoren Isaac Blease (Martin Parr Foundation, Bristol) und Tom Juncker (IHSF)
  • Im Anschluss: Kuratorenführung, Wein und Brötchen

Der britische Miners‘ Strike 1984/85 schrieb Geschichte. In einer erbitterten Auseinandersetzung mit der Regierung unter Margaret Thatcher kämpfte in den Bergarbeitersiedlungen ein ganzes Milieu gegen die Schließung von Kohlegruben und damit um seine Existenz – und verlor. Als der Streik nach einem Jahr zusammenbrach, war die Welt eine andere – nicht nur in Großbritannien. Die neoliberale Wende war durchgesetzt. Der Miners‘ Strike war einer der längsten und größten Arbeitskämpfe Großbritanniens, dessen Auswirkungen noch heute im ganzen Land zu spüren sind.
Diese Ausstellung zeigt Fotografien, die während des einjährigen Streiks entstanden sind. Was Sie darin sehen, hängt auch von Ihrem Standpunkt ab. Die britische Regierung und konservative Medien nutzten Bilder wie diese, um ihren Vorwurf zu untermauern, der Streik sei eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Streikende und ihre Sympathisant*innen sahen in den Aufnahmen dagegen Dokumente von Solidarität und Zusammenhalt, aber auch Beweise für unrechtmäßige Gewalt des Staates und gezielt herbeigeführte wirtschaftliche Not.
Auf einer allgemeineren Ebene bieten die ausgestellten Werke Gelegenheit, über Gemeinschaften in Konfliktsituationen nachzudenken. Ebenso darüber, wie die Macht der Bilder unser moralisches und politisches Empfinden prägt. Nicht zuletzt erinnern viele der Fotos an Einfallsreichtum, Einigkeit, Zähigkeit und Hoffnung derjenigen, die sich zur Verteidigung ihrer Arbeits- und Lebensweise zusammenfanden.

Die Ausstellung ist von 7. Jänner 2025 bis 28. März 2025 an der FB Zeitgeschichte zu sehen. Continue reading

CfP: Bridging Theory and Practice as a Feminist Concern (Publication); by: 28.02.2025

Theory & Psychology; Guest-Editors: Emelie Rack, Nora Ruck & Julia Struppe-Schanda (Sigmund Freud Univ. Vienna), and Charlotta Sippel (Sigmund Freud Univ. Berlin) (PDF)

Proposals by: 28.02.2025

Throughout history, a complex and often contentious interplay has existed between feminist theory, practice, and movements. Feminist academics have repeatedly demonstrated how practice influenced their psychological theory building and vice versa, thus challenging the often stark division between theory and practice. Alongside other scholars, we argue that feminist theory in psychology is connected with everyday experiences in a variety of ways. Consequently, the ways in which forms of theorizing and theory building link to action, practice, critical reflection and/ or lived experience is itself a question worth examining. Despite the vast depth and breadth of feminist research, feminist perspectives struggle to get recognized beyond the margins of the psychological discipline. All the while, some claim that feminist theory in psychology aspires to nothing less than to contribute to feminist scholarship as a vehicle for achieving social justice. But how can the often ambivalent and contradictory relation between theory and practice as a feminist concern be bridged?
The editorsbelieve that to pursue this question, diverse feminist perspectives across a range of contexts and disciplines are necessary. They therefore, invites submissions, that critically examine the dynamic and complex relation between feminist-psychological theory and practice, such as, but not limited to:

  • Meta-contributions on the relationship between feminist theory and practice: What are ways to theorize the relationship between theory and practice? How can and must the relationship between theory and practice be problematized? How is practice informed by theoretical knowledge? How are theories enriched through practice?
  • Critical readings of concepts/theories and exploring the limits of psychological theory: What are the potentials and limitations of theory? What is currently missing in feminist-psychological theory? How can different feminist-psychological theories be brought together? How can new approaches to feminist-psychological theory be developed?
  • Questions of power, accessibility, exclusions, and inclusions of feminist theory work: What is considered as a psychological theory and why? How can the entanglement of (feminist) theory in epistemic relations of violence be dealt with? How can a variety of feminist perspectives within feminist-psychological theories be ensured? How can theory work be made (more) accessible? Read more … (PDF)

Source: Female-l