Vortrag: Evelyne Luef und Katharina Prager: Schreiben Sie wichtige Wienerinnen ins Wien Geschichte Wiki – wir zeigen Ihnen wie, 08.03.2024, Wien

Wienbibliothek im Rathaus (Web)

Zeit: Fr., 08.03.2024, 15.00 Uhr
Ort: Loos-Räume der Wienbibliothek, Bartensteing. 9/5, 1. Stock, 1010 Wien
Anmeldung (Web)

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Frauen – aufgrund historischer Vorstellungen über Geschlecht und Geschlechterordnungen – im Unterschied zu ihren männlichen Zeitgenossen in gedruckten Lexika stark unterrepräsentiert waren. Mit großer Beharrlichkeit schreibt sich dieses Ungleichgewicht bis in die Gegenwart fort und auch in modernen Online-Enzyklopädien sind Frauen zumeist stark in der Minderzahl.
Das Wien Geschichte Wiki (Web) ist 2014 online gegangen. Es basiert auf Felix Czeikes „Historisches Lexikon Wien“, in dem der Frauenanteil – wie auch in anderen Standardwerken der Zeit – 7 % betrug. Inzwischen konnte der Anteil – ähnlich wie in der Wikipedia – auf rund 12 % gesteigert werden. Es ist also immer noch viel zu tun, um das oft anders, schlecht oder gar nicht dokumentierte Wirken von Frauen ins Gedächtnis der Stadt einzubringen.
Im Rahmen dieser Veranstaltung zeigen die Historikerinnen Evelyne Luef und Katharina Prager von der Wienbibliothek im Rathaus, wie jede und jeder wichtige Wienerinnen ins Wien Geschichte Wiki einschreiben und dadurch selbst dazu beitragen kann, Frauen und ihre Leistungen besser sichtbar zu machen. Technische Vorkenntnisse sind nicht nötig.

CfP: Women in the Holocaust (Event, 09/2024, Mauthausen); by: 31.05.2024

KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Mauthausen Memorial and WHISC: Women in the Holocaust – International Study Center (Web)

Time: 13.-15.09.2024
Ort: Mauthausen
Proposals by: 31.05.2024

The 2nd Women in the Holocaust conference will be held in Austria, a country which was already part of the German Reich at the beginning of World War II. It was the home of prominent perpetrators of the Holocaust such as Adolf Eichmann, Ernst Kaltenbrunner and Franz Stangl – all of them being born in Upper Austria, where, as Gauleiter August Eigruber happily announced, the Mauthausen concentration camp was installed in 1938. Having one of the toughest camp conditions in the Reich, Mauthausen, its branch camp Gusen and their over 40 subcamps became the mass grave of at least 90.000 prisoners. In total, around 190.000 persons were imprisoned in the camp complex from 1938 until 1945, approximately 10.000 being female.
WHISC is the only comprehensive study center that focuses on the study of the fate of women – Jewish and non-Jewish – in the Holocaust in a multidisciplinary manner. The study of women and gender relations in the Holocaust represents a challenge for historiographical research, which until the last third of the 20th century accepted gender-hegemonic concepts as a given and presented the past as the „history of great men“. The diverse roles that women played in history were thus excluded. The categories of „woman“ and „man“ were simultaneously essentialized and the binary gender order was accepted unquestioningly as a supposedly natural given.
The conference would therefore like to address questions of the historicity of such gender orders and explore the role of women during NS according to Gisela Bock as perpetrators, victims, followers, bystanders, members of the resistance and helpers. It confronts the question of how to fruitfully integrate the histories of occupation, antisemitism, and ethnic racism, as well as issues of competing victimhood in the various countries with a focus on a women-specific perspective. There also are scholarly challenges involved when one considers the intersectionality of race, class and gender as well as other categories of difference, and the impact, tensions, and traumas they have produced. The conference promotes scholarly discussion and debate on the various divides, connections, and intersections that can be found in Holocaust and Gender Studies about women during the National Socialist period. Read more … (Web)

Vortrag: Nik Ruth Persson: Lesbische Zeitschriften der 1920er-Jahre. Ein Recherchebericht, 20.03.2024, virtueller Raum

Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek; Reihe „Lost and Found @ Spinnboden“ (Web)

Zeit: 20.03.2024, 19.30 Uhr
Ort: virtueller Raum – via Berlin
Anmeldung: beratung@spinnboden.de

Nik Ruth Persson beschreibt in dem Vortrag den Weg mit den Zeitschriften „Frauenliebe“ und „Die Freundin“ und ihren Frontfiguren Karen und Lotte Hahm zu Lesben-/Transwelten in Berlin, Wien und in kleineren Orten in der Zeit von 1924 bis 1933: „Am Tisch im Spinnboden haben mir Kleinanzeigen über Wohnungsnot, Liebes- und Lebenslust erzählt, Kurzgeschichten und Gedichte haben mir Einsamkeit, Zweisamkeit und wilde Partynächte geschildert, Artikel haben mich über damalige Theorien und Politik für Körper, Sex und Geschlecht informiert. Daraus kam zum Schluss ein Essay auf Schwedisch.“

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Lost and Found @ Spinnboden“. Diese will einmal im Quartal lesbisch-queer-feministische Geschichte(n) mit Funden aus dem Spinnboden Lesbenarchiv in Berlin bzw. laufende Recherchen im Archiv sichtbar machen.

Nik Ruth Persson ist Übersetzerin und Schriftstellerin. Aktuelle Übersetzungen sind „Från sockerfabriken“ von Dorothee Elmiger, übersetzt aus dem Deutschen, und „Så som vi är nu“ von Susan Sontag, übersetzt aus dem Englischen und veröffentlicht in der Zeitschrift Glänta. Außerdem forscht sie zu deutschen Lesben-/Trans-Zeitungen in den 1920er Jahren.

Quelle: Facebook

Klicktipp: Women at Work. Historische Formen der Erwerbsarbeit von Frauen (Portal)

Technisches Museum Wien

Das Technische Museum Wien widmete im Frühsommer 2023 den historischen Formen der Erwerbsarbeit von Frauen eine Sonderausstellung. Anlass war das 150-Jahres-Jubiläum der Wiener Weltausstellung von 1873, wo der sogenannte „Frauenpavillons“ erstmals die Arbeitswelt von Frauen thematisiert – und damit Geschichte geschrieben hat. Weiterlesen … (Web)

Website „Women at Work“ (Web)

Als Erweiterung der analogen Ausstellung wurde auch eine neue multimediale Online-Ausstellung gestaltet. Diese bietet rund 1.000 hochauflösende Abbildungen und Volltext-Digitalisate aus dem einzigartigen Bestand des Technischen Museums Wien zur Weltausstellung – sowie weiterführend vielfältige Verlinkungen zu Schriften, Archivalien und Sammlungsobjekten zur Geschichte und zu den Anfängen der österreichischen Frauenbewegungen:

Rubriken: Perspektiven | Heldinnen | Bildung | Arbeit | Depot

Die Website wird gleichermaßen als Online-Ausstellung und als Forschungsplattform verstanden. Hier wird möglich, was beim Museumsbesuch meist unmöglich ist: Die Recherche im Depot (Web)

CfP: Wohnen mit Klasse (Publikation); bis: 31.03.2024

kritische berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften, 2/2025; Amelie Ochs und Rosanna Umbach, Univ. Bremen (Web)

Einreichfrist: 31.03.2024

Wohnen und Klasse hängen zusammen und bedingen sich – spätestens seit der Diskursivierung des Wohnens in der Moderne – wechselseitig. Die Unterscheidung von ‚gutem‘ und ‚schlechtem‘, ‚richtigem‘ und ‚falschen‘ Wohnen ist Teil einer (modernen) Ästhetiktradition, die sowohl mit moralischen Prinzipien als auch mit einer erheblichen (Vor-)Bildproduktion in Kunst und Architektur verschränkt ist – und damit Klassengrenzen markiert. Milieutheorien und Wohnratgeber amalgamieren spätestens seit Mitte des 19. Jhds. Wohnung und Bewohner:innen: Architektonische Strukturen, die darin (an)geordneten Wohndinge, ‚Einrichtungsgeschmack‘ und ‚Lifestyle‘ würden demnach direkte Rückschlüsse auf deren ‚Charakter‘ erlauben. Aus einer klassenbewussten Perspektive lässt sich kritisch fragen, inwiefern hier ökonomische und gesellschaftliche Strukturen un/sichtbar gemacht und Klassenverhältnisse in Bildern des Wohnens, Grundrissen, (Innen-)Architektur und Stadtplanung determiniert werden. Der Imperativ eines vermeintlich ,richtigen‘ Wohnens und Wohnhandelns sowie idealisierte Bilder davon begegnen uns in Kunst und Architektur genauso wie in (Wohn-)Zeitschriften, TV-Serien und auf Instagram. Hier werden Vorstellungen von Klassenverhältnissen im Wohnen verstetigt, die integral daran beteiligt sind, klassistische Ressentiments hinsichtlich Einrichtung, Geschmack und Konsum zu visualisieren und damit zu re/produzieren. Nach wie vor prägt das (Vor-)Bild des bürgerlichen Wohnens als unmarkierte Norm gängige Vorstellungen ,richtigen‘ Wohnens, die zumeist als heteronormativ, kleinfamiliär und weiß ausgewiesen und von Wertvorstellungen der Geschlechter- und Funktionstrennung, von Privatheit und Platz, Kleinfamilie und Komfort, ,geschmackvoller‘ Einrichtung und Eigentum durchdrungen sind. Das prekäre oder gar unbehauste Wohnen bleibt zumeist unerwähnt und wird damals wie heute als individualisiertes Verschulden oder als Scheitern am ‚richtigen‘ Wohnen abgetan.
Anknüpfend an die im deutschsprachigen Raum recht junge Klassismusforschung möchte das Themenheft der kritischen berichte verschiedene Perspektiven versammeln, die Wohnen kritisch entlang von Klassenverhältnissen befragen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Film-Matinée: verliebt, verzopft, verwegen. Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre, 10.03.2024, Wien

Verein Frauenhetz: Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)

Zeit: So., 10.03.2024, 11:30 Uhr, Brunch ab 10:00 Uhr (Web)
Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Str. 2/1, Seestadt

verliebt, verzopft, verwegen. Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre, Ö 2009, R: Katharina Lampert und Cordula Thym, 64 Min. (Web)
Ein Tabu. Eine historische und visuelle Leerstelle. Eine queere Doku aus Österreich: Ganz schön grau und verzopft war die Bundeshauptstadt anno dazumal. Die Szene war – sofern es sie überhaupt gab – schwul. Besonders einladend wirkte der sogenannte ‚Sub’ jedoch nicht: Im Falle der (nicht seltenen) Polizeirazzien mussten Lesben und Schwule schön gesittet an den Tischen sitzen – ganz ‚normal‘ und ‚unauffällig‘. Lesbisches Leben fand im Privaten, Verborgenen statt. Bilder davon gibt es, im Gegensatz zu anderen Ländern, in Österreich nur sehr wenige. Diese visuelle Leerstelle existiert – mit einer Unterbrechung in den gut dokumentierten 1970er Jahren, in denen die Lesbenbewegung politisch wie medial durchaus präsent war – im Grunde bis heute. Obwohl „Lesben immer und überall sind“.
Katharina Lamperts und Cordula Thyms ambitioniertes Regiedebüt beschäftigt sich mit Lebensmodellen und Netzwerken lesbischer Frauen in Wien in den 1950ern und 60ern. Im Mittelpunkt von „verliebt, verzopft, verwegen“ stehen Interviews mit drei Zeitzeuginnen, die sich zu jener Zeit in der Szene bewegten und auf eloquente, unterhaltsame und erfrischend (selbst-)ironische Weise davon berichten, wie es war, sich schon in der Jugend als „anders“ zu erleben und trotz der gesellschaftlichen Hindernisse und ohne positive lesbische Vorbilder ihre eigene Identität zu finden. „Ich hab in meinem Leben vielleicht ein bisserl zu viel Rüscherlbluserl angehabt, obwohl ich gar nicht der Typ dafür bin“ (Rosmarin Frauendorfer im O-Ton)

Gesprächsmoderation: Birge Krondorfer

Yella Yella in Kooperation mit Frauenhetz. Eintritt frei, Spenden erbeten.

Quelle: Newsletter Frauenhetz März 2024

CfP: Konfigurationen weiblicher Autorität. Neue Perspektiven auf die Macht von Frauen in Spätantike und Frühmittelalter (4.-8. Jhd.) (Event, 11/2024, Frankfurt a.M.); bis: 08.03.2024

Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS); Manon Raynal und Sita Steckel, Univ. de Lorraine/IFRA Frankfurt a.M. (Web)

Zeit: 14.-15.11.2024
Ort: Frankfurt a.M.
Einreichfrist: 08.03.2024

Nach Aussage des römischen Rechtsgelehrten Paulus dürfen Frauen keine öffentlichen Ämter bekleiden – freilich nicht wegen ihres mangelnden Urteilsvermögens, sondern einfach auf der Basis des mos maiorum. Dieser Ausschluss von der Macht ist nicht erst seit der römischen Zeit bekannt, und er bleibt auch heute noch sichtbar. Dies hat Frauen jedoch nicht daran gehindert, in verschiedenen Bereichen Autorität auszuüben, sei es in Begleitung eines Mannes oder allein. Wiewohl die Frauen- und Geschlechtergeschichte bereits verschiedene Formen weiblicher agency ans Licht gebracht hat, bedarf es weiterer Forschung, um das ganze Spektrum der Handlungsfähigkeit von Frauen innerhalb unterschiedlicher sozialer, politischer und religiöser Konfigurationen herauszuarbeiten. Die Tagung will sich vor diesem Hintergrund den Konfigurationen weiblicher Autorität im spätantiken und frühmittelalterlichen lateinischen Europa widmen. Sie strebt an, Forschende aus dem französischsprachigen und deutschsprachigen Raum sowie aus den Teildisziplinen der Alten und Mittelalterlichen Geschichte ins Gespräch zu bringen.
Um Formen der ‚Autorität‘ genauer zu konturieren, erscheint es hilfreich, sich mit möglichen relevanten Konnotationen des Begriffs auseinanderzusetzen – nicht zuletzt da sie, wie man hinzufügen muss, im Deutschen und im Französischen durchaus unterschiedlich gelagert sind. Das Rechtslexikon Vocabulaire juridique definiert Autorität zunächst einmal als ‚die Befehlsgewalt, die Regierenden und bestimmten öffentlichen Bediensteten zusteht‘. Autorität erscheint somit als Form von Macht, die einer spezifischen, individuellen Amtsausübung zu Grunde liegt. Diese Macht kann einer Person aufgrund ihrer individuellen Persönlichkeit oder durch Erbfolge zugekommen sein, also etwa von Verwandten übertragen worden sein. Machtpositionen können auch von anderen Mächtigen verliehen oder mit Gewalt erlangt werden. Dementsprechend kann Macht viele Formen annehmen. Sie kann mit einem politischen, administrativen oder religiösen Amt verbunden sein, das die Ausübung bestimmter Amtsgewalt ermöglicht. Auch der Besitz von Vermögen und anderem wirtschaftlichem Kapital schlägt aber meist auf die Sicherung unterschiedlicher Machtpositionen durch. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Vortrag: Elisabeth Malleier: Zwei Frauen zwischen Brünn und Wien zur Zeit der Ersten Frauenbewegung, 06.03.2024, Wien – und virtueller Raum

Verein Frauenhetz: Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)

Zeit: Mi., 06.03.2024, 18.00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgeberstr. 41, 1030, Wien – und virtueller Raum

Die biographische Recherche handelt von zwei Frauen am Rand der Wiener Frauenbewegung, deren Aufenthaltsort Brünn (Brno) war. Margarete Roller wurde 1881 in Brünn geboren, Margarete Rösler 1871 in Wien. Sie waren (zunächst) Lehrerinnen an deutschsprachigen Mädchenschulen in Brünn. Die promovierte Anglistin und Romanistin M. Rösler, eine Freundin von Elise Richter, kehrte 1938 nach Wien zurück. M. Roller wandte sich bald deutschnationalen Kinderschutzaktivitäten zu. Sie und ihrer Schwester begingen 1945 Selbstmord. Zwei Frauenleben in den ideologischen Wirren zwischen zwei Weltkriegen.

Moderation: Andrea Strutzmann

Anmeldung für die Teilnahme per Zoom bis Montag, 04.03.2024, 12.00 Uhr an pr@frauenhetz.at. Die Veranstaltung ist für Frauen. Gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung

Elisabeth Malleier ist Historikerin in Wien. Schwerpunkte: Geschichte sozialer Bewegungen und Geschichte jüdischer Frauen in Wien.

Quelle: Newsletter Frauenhetz März 2024

CfP: Inscribing Love. The Materialisation of Affects in a Global Perspective (Event, 09-10/2024, Hamburg); by: 31.03.2024

Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC) Hamburg; Daniel Fliege and Jenny Körber (Univ. Hamburg), Annika Nickenig (Univ. Göttingen) (Web)

Time: 30.09.-02.10.2024
Venue: Hamburg
Proposals by: 31.03.2024

The transmission of love requires a materialisation in the form of a written artefact. Following Niklas Luhmann, love can be understood as a code of communication requiring a medium that he defines as informed material, e.g. an inscribed object. One obvious example is the love letter that might be seen as a handwritten artefact through which a lover expresses his or her affection. Since a letter serves to bridge a physical distance or substitute for an absence, the material quality of the letter is of particular importance. In addition to letters, numerous other forms of materialisation and inscription are used to convey emotions: one might think of love locks, testaments, farewell letters, carvings in bark, dedications, autographs, funerary spaces, poetry albums, friendship books or forms of ostentatious affective expression as in tattoos as inscriptions on the human body.
The workshop will hence focus on written artefacts that are supposed to express love for another person. The organizers deliberately leave the concept of love open, as it encompasses diverse meanings in different cultures and epochs; instead, they focus on practices that are intended to communicate love by inscribing a material object. The organizers want to explore if written artefacts, through their various forms of inscribed materiality, are historically, culturally or gender-specifically bound to certain practices, and represent closeness to a loved person. Rather than deciding whether an emotion expressed in an artefact corresponds to a “real” emotion, they want to analyse to what extent the expression of love is linked to certain practices of material authentication: this raises the question of the originality of the written artefact, which is particularly revealing when compared in a global perspective.
The workshop is organized within the framework of the Cluster of Excellence “Understanding Written Artefacts”, based at the Univ. of Hamburg, and is linked in particular to the two research fields of “Inscribing Spaces” and “Creating Originals” (Web).
Please send an abstract and a short CV until 31/3/24 to Jenny.Koerber@uni-hamburg.de

Source: HSozuKult

Vortrag: Georg Pichler: Ein Leben zwischen Politik und Literatur – Ilsa Barea-Kulcsar, 18.03.2023, Wien

Vortragsreihe „biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung“ (Web)

Zeit: ​Do. 18.03.2023, 18.30 Uhr
Ort: IWK, Bergg. 17, 1090 Wien

Ilsa Barea-Kulcsar (geb. Pollak, 1902-1973) stammte aus dem Wiener Bürgertum, setzte sich aber seit ihrer Jugend für die Arbeiterschaft und für soziale Gerechtigkeit ein, arbeitete als Journalistin, Lehrerin und politische Aktivistin, weswegen sie mehrmals ins Gefängnis musste, wurde als Stalinistin ebenso verleumdet wie als Trotzkistin, kämpfte in Österreich und in vier Exilländern gegen den Faschismus und war schließlich als angesehene Übersetzerin und kulturelle Mittlerin zwischen der spanischsprachigen und der anglophonen Welt tätig.
Das bewegte Leben von Ilsa Barea-Kulcsar spiegelt einen wichtigen Teil der Geschichte Europas wider: die politischen Auseinandersetzungen der 1920er und 1930er Jahre ebenso wie das antifaschistische Exil in der Tschechoslowakei, im Spanischen Bürgerkrieg, in Frankreich und Großbritannien und eine Rückkehr in ein Nachkriegsösterreich, das sie nicht gerade mit offenen Armen empfing. Bis heute ranken sich zahlreiche Gerüchte um Ilsa Barea-Kulcsar, die ihre wahre Bedeutung als politisch engagierte, selbstbewusste Frau, als Volksbildnerin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Intellektuelle zwischen den Kulturen nur verzerrt widergeben.

Georg Pichler ist Profesor titular für Deutsche Sprache und Literatur an der Univ. de Alcalá. Forschungsschwerpunkte: Deutsche und spanische Literatur; Exilliteratur; kulturelle Beziehungen zwischen den deutsch- und spanischsprachigen Ländern; Gedächtnispolitik in Spanien, Deutschland und Österreich. Publikationen u.a.: Camaradas. Österreicherinnen und Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939. Graz 2017, hg. mit Heimo Halbrainer; Ilsa Barea-Kulcsar: Telefónica. Roman, Wien und Xixon 2019, Nachwort und Herausgeber (deutsch und spanisch); Deutsche und Österreicher zwischen Frankreich und Spanien: Zirkulationen, Mobilitäten und Transfers. Cahiers d’études germaniques 85, 2023, hg. mit Hélène Leclerc; Inseln als literarischer und kultureller Raum. Utopien, Dystopien, Narrative der Reise. Berlin 2023, Mitherausgeber.

Quelle: Newsletter des IWK