CfP: (Re-) Drawing Borders: When and Where was the United Kingdom? When and Where is it Now? (Event, 12/2024, Berlin); by: 06.06.2024

Centre for British Studies, Humboldt-Universität zu Berlin; Corinna Radke and Paolo Chiocchetti (Web)

Time: 12.-14.12.2024
Venue: Berlin
Proposals by: 06.06.2024

The conference will provide an interdisciplinary forum to reassess the significance of border-making in the United Kingdom, both empirically (administrative, societal, and cultural boundaries within the UK as well as between the UK and the rest of the world), historically, and theoretically (concepts, methods, and interdisciplinary dialogue in British Studies). It will include keynote speeches and panels organized in four strands: (1) devolution; (2) (post-)colonial legacies; (3) the UK in Europe; (4) UK divisions: early 20th and early 21st centuries compared. Catharine Barnard (Cambridge), Michael Kenny (Cambridge) and Insa Koch (St Gallen) have already confirmed their keynote addresses, and the organisers are hoping to hear shortly from Virinder Kalra (Warwick) and David Olusoga (Manchester).

The organisers welcome established and early career scholars from all disciplines of the broad field of British Studies, including but not limited to British Literature, Cultural Studies, History, Law, Ethnology, Political Science, Sociology, Economics, Media Studies, International Relations, Anthropology, Art History, Geography, Border Studies, and Gender Studies.
Speakers without sufficient institutional funding can apply for the reimbursement of travel and accommodation expenses. The organisers plan to publish a selection of papers in an edited publication (special issue and/or edited volume) and are seeking funding for the conference.
Please send your short paper proposal (title, author, position, affiliation, e-mail, 250-word abstract, up to 5 keywords, proposed strand, estimate of total conference expenses, amount requested from the organizers) as a pdf format to Corinna Radke (corinna.radke@staff.hu-berlin.de) by the deadline of 6 June 2024. Informal inquiries can be sent to Paolo Chiocchetti (paolo.chiocchetti@hu-berlin.de) (Web).

Source: Gender Campus

CfP: Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung (Event, 07/2025, Bielefeld); bis: 15.08.2024

Max Breger, Ekkehard Coenen, Tabea Koepp, Felix Roßmeißl und Lena Verneuer-Emre

Zeit: 03.-04.07.2025
Ort: Bielefeld
Einreichfrist: 15.08.2024

Phänomene der Gewalt waren lange Zeit das „analytische Stiefkind“ (von Trotha) der Sozialwissenschaften. Entweder wurde ihnen in der sozial- und gesellschaftstheoretischen Begriffsbildung überhaupt keine Beachtung geschenkt oder man subsumierte sie unter unspezifischen und normativen Begriffen. So wurden sie als „soziales Problem“ klassifiziert oder als „staatliches Gewaltmonopol“ unhinterfragt vorausgesetzt. Als eigenständiger Forschungsgegenstand blieben sie jedoch analytisch weitgehend unterbelichtet. Dass Gewalt als besondere soziale Praxis verstanden werden kann, dass sie auf spezifische Weise erlebt wird, dass sie an besondere Sinnwelten geknüpft und als eigensinnige „Machtaktion“ (Popitz) zu begreifen ist, die Personen verletzt, fiel aus den Betrachtung heraus.
Dies änderte sich ab Mitte der 1990er Jahre, als verschiedene Autor:innen einen radikalen Perspektivwechsel in der sozialwissenschaftlichen Erforschung von Gewalt forderten. Ausgehend von der vehementen Kritik der Verdrängung von Gewalt aus sozialwissenschaftlichen Theorien und der Ignoranz gegenüber Gewalt als einem spezifischen interaktiven und dynamischen Geschehen setzten sie sich programmatisch für eine neue, innovative Gewaltforschung ein. Diese Intervention war seither immer wieder Gegenstand der fachlichen Diskussion und ging in das Bemühen über, Gewalt sozialwissenschaftlich zu verstehen und zu erklären. Zwar bedurften viele der Forderungen einer Revision und einige Punkte harren noch immer der Bearbeitung. Dennoch brachen sie alte Perspektiven auf und ermöglichten es, Gewaltphänomene neu zu fokussieren und sozialwissenschaftlich zu erkunden. Sie stießen eine teils kontroverse, jedoch empirisch, theoretisch wie auch methodologisch gewinnbringende Diskussion an, die zu neuen Einblicken in die sozialen Aspekte von Gewaltphänomenen führten.
Durch diese Debatten entwickelte sich die sozialwissenschaftliche Gewaltforschung in den letzten drei Jahrzehnten zu einem lebhaften und ausdifferenzierten Forschungsfeld, auf dem mit den Grenzen des eigenen Gegenstandes, den methodischen und theoretischen Herangehensweisen und den empirischen Zugängen gerungen wird. Zentral war hierfür mit Sicherheit der „situationistische Drift“ (Braun/Keysers), der die Dynamiken von Gewaltereignissen und die darin verorteten Interaktionen in den Blick rückte. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Revolution und Geschlecht | Heftpräsentation: Theresa Adamski und Gabriella Hauch (Hg.): Was ist radikal? und Festveranstaltung anlässlich der Pensionierung von Gabriella Hauch, 17.06.2024, Wien

Organisation: Theresa Adamski, Natascha Bobrowsky, Johanna Gehmacher, Paula Lange und Michaela Neuwirth

Zeit: 17.06.2024, 17.00 Uhr
Ort: Sky Lounge, Oskar-Morgenstern-Pl. 1, 1090 Wien

Programm (PDF)

Heftpräsentation
Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (ÖZG) 1/2024: Was ist radikal?, Hg. von Theresa Adamski und Gabriella Hauch (Web)

  • 17:00 Uhr: Begrüßung durch die Herausgeberinnen
  • Vortrag: Hanna Hacker: „Will it explode at some point?“ Radikalität bedenken
  • 17:30 Uhr: Diskussion mit den Autor:innen, Moderation: Michaela Hafner
  • 18:00 Uhr: Sektempfang

Festveranstaltung
anlässlich der Pensionierung von Gabriella Hauch

  • 18:30 Uhr: Begrüßung durch die Organisatorinnen und Grußworte von Dekanin Christina Lutter und Institutsvorstand Thomas Hellmuth
  • 19:00 Uhr: Festvortrag: Veronika Helfert: Frauen auf den Barrikaden: Zu Revolution und Radikalität im Werk Gabriella Hauchs
  • Musik
  • 20:00 Uhr: geselliges Miteinander

Buchpräsentation und Diskussion: Elissa Mailänder: Liebe, Ehe, Sexualität. Eine Alltagsgeschichte der Intimität und Partner:innenschaft im Nationalsozialismus (1930-1950), 21.06.2024, Wien

22. Tea Hour der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Univ. Wien (Web)

Zeit: Fr. 21.06.2024, 15.15-17.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Lesesaal der FB Geschichtswissenschaften, Universitätsring 1, 2. Stock, Stiege 8, 1010 Wien

Programm (PDF)
Buchpräsentation von Elissa Mailänder (Paris) | Diskussion mit Nicholas Stargardt (Oxford) | Moderation von Li Gerhalter (Wien)

Was machte den Nationalsozialismus für Millionen deutscher und österreichischer Frauen und Männer so attraktiv? Die Forschung betonte lange die repressive Seite des NS. Für all diejenigen, die sich als Teil der „Volksgemeinschaft“ denken durften, bot die identitäre, rassistisch-segregierende Gesellschaft jedoch auch zahlreiche Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Der geschlechter- und sexualitätsgeschichtliche Ansatz von Elissa Mailänder öffnet innovative Einblicke in die heteronormative nationalsozialistische Mehrheitsgesellschaft, die einerseits mit Ausgrenzung und Stigmatisierung operierte und andererseits auf Inklusion und Ansporn aufgebaut war.
Anhand von Freund:innenschaften und Flirts, Liebesbeziehungen und Ehen untersucht Mailänder, wie Politik konkret im intimen Raum angeeignet und ausgehandelt wurde. Sexualität und die Politisierung der Wünsche erweisen sich dabei als wichtige politische Triebkräfte, die erklären, wie sich die breite Bevölkerung im Berufsalltag und im Privatleben mit der NS-Diktatur zurechtfand und das autoritäre Regime sogar ‚von unten‘ stütze. Als Quellen hat sie dabei u.a. Selbstzeugnisse aus dem Bestand der Sammlung Frauennachlässe ausgewertet. In der Präsentation wird sie darauf ein besonderes Augenmerk legen.

Korrespondieren zur Tea Hour wird vor Ort die Pop-Up-Ausstellung „Am Rande des Wienerwaldes. Der Lebensborn in Feichtenbach“ gezeigt (PDF).

Elissa Mailänder ist Ass.Prof. am Institut d‘études politiques de Paris und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre d‘histoire de Sciences Po. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Täter:innenforschung, Alltagsgeschichte der Gewalt sowie Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte des NS. Continue reading

CfP: Feminism, Antifeminism, and the Mobilization of Regret (Publication: Signs); by: 01.05.2025

Signs: Journal of Women in Culture and Society; Laura Green (Northeastern Univ.) and Chris Bobel (Univ. of Massachusetts Boston) (Web)

Proposals by: 01.05.2025

Feminism is forward-looking and world-building. Feminists everywhere can call to mind the manifestos, mobilizations, solidarities, creative inspirations, legal propositions, and revolutionary paradigms that inspire us to action and move us toward more just futures. At the same time, we may also be haunted by obstacles encountered, losses experienced, and regrets felt along the way. With over fifty years of feminist history behind the journal—and, the editors hope, another fifty years of feminist troublemaking ahead—Signs seeks essays that delineate both how feminists may experience, theorize, and productively apply the concept of regret and how it may, alternatively, thwart the development of feminist futures.
As Andrea Long Chu asserts, „Where there is freedom, there will always be regret. … Regret is freedom projected into the past.“ Janet Landman, similarly, has conceptualized regret as signifying the „persistence of the possible.“ On the one hand, how can feminists engage these generative qualities of regret—freedom and possibility—in our thinking and action? If there are choices that we, individually or collectively, regret, how might our regrets motivate political or personal choices? On the other, how do false narratives deployed by the Right, such as threats of regret over abortion or gender transition, act to undermine individual transformation and broader social change?
The editors seek essays that make theoretical, analytical, and/or activist interventions. They welcome papers that engage the complex dynamics and larger contexts of regret, from the personal, emotional, and creative realms to the social, political, and empirical; or that consider how regret converges with or departs from related affective terrains of shame, guilt, grief, or nostalgia. As always, Signs encourages transdisciplinary and transnational essays that address substantive feminist questions, debates, and forms of literary, artistic, and cultural representation and that minimize disciplinary or academic jargon.
Possible areas of focus might include: … read more (Web)

Source: H-Net Notifications

Vortrag: Lea von der Hude und Martin Tschiggerl: Die Konstruktion der österreichischen Trümmerfrau, 06.06.2024, Wien

Institut für Historische Sozialforschung (Web)

Zeit: Do., 06.06.2024, 18:30-20:00 Uhr
Ort: FAKTory. Literatur, Wissen und Beratung für Studierende, Universitätsstr. 9, 1010 Wien

Im Oktober 2018 sprach der damalige österreichische Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) in Wien bei der Einweihung des „Trümmerfrauen-Denkmals“ und löste damit eine Debatte über den Status eben dieser Frauen aus. Im Vortrag präsentieren Lea von der Hude und Martin Tschiggerl erste Ergebnisse eines durch den FWF geförderten Projekts (Web), mit dem sie historische Faktizität in eine sehr emotional geführte Debatte bringen wollen. Sie zeigen, dass wer 1945 und 1946 in Wien Schutt geräumt hat, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ehemaliger Nationalsozialist oder eine ehemalige Nationalsozialistin war, die per Gesetz zu dieser Arbeit gezwungen wurde. Sie beantworten auch die Frage, wie aus dieser Sühnearbeit ein spezifisch österreichischer Trümmerfrauen-Mythos entstehen konnte.

Anmeldung über die Website (Web)

Martin Tschiggerl hat 2018 in Wien promoviert und forscht nach Zwischenstopps in Saarbrücken, Berlin und Chicago nun am Institut für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie für Wissenschaften.

Lea von der Hude ist Zeithistorikerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte des Nationalsozialismus und der Shoah, Antisemitismus, Erinnerung, Gedächtnis und Geschichtspolitik in Österreich und Deutschland.

Quelle: Newsletter des Instituts für Historische Sozialforschung

Tagung: Biografien schreiben, Biografien ausstellen, 30.05.-01.06.2024, Frankfurt a.d. Oder und virtueller Raum

Kleist-Museum (Web)

Zeit: 30.05.-01.06.2024
Ort: Frankfurt a.d. Oder – und virtueller Raum (Web)

Anlässlich der Sonderausstellung zu Ulrike von Kleist (1774-1849) veranstaltet das Kleist-Museum eine wissenschaftliche Tagung, die sich der Frage nach biografischem Schreiben und Ausstellen widmet. Sie führt Expert:innen der biografischen Forschung und der musealen Praxis zusammen. Die Vorträge werden auf Youtube gestreamt. Fragestellungen und Ansätze der biografischen Forschung und der musealen Praxis werden bei der Tagung zusammengeführt und in den Dialog gebracht. Dabei wird es sowohl um eine metabiografische Ebene gehen als auch um das Verfassen konkreter literarischer und wissenschaftlicher Biografien sowie die Kuration spezifischer biografischer Ausstellungen. Historisch liegt der Schwerpunkt in der Kleist-Zeit und im 19. Jhd.

Programm (PDF)

  • Abendvortrag: Angela Steidele (Köln), Das Leben ist auch nur Kunst. Zur Poetik der Biografie
  • Grundlagen der Biografie – mit Barbara Gribnitz, Adrian Robanus, Milena Rolka (Stiftung Kleist-Museum) und Günter Blamberger (Univ. zu Köln)
  • Biografien Heinrich von Kleists – mit Martin Roussel (Univ. zu Köln) und Barbara Gribnitz (Stiftung Kleist-Museum)
  • Biografiewürdigkeit – mit Francesca Fabbri (Weimar/Erfurt) und Myriam Isabell Richter (Hamburgisches Forschungskontor)
  • Zusammenhang von Leben und Werk – mit Petra Lutz (Klassik Stiftung Weimar) und Ute Pott (Gleimhaus Halberstadt)
  • Biografien und Dinge – mit Heike Gfrereis (Deutsches Literaturarchiv Marbach) und Hans Peter Hahn (Goethe-Univ. Frankfurt)
  • Biografien in Ausstellungen – mit Wolfgang Bunzel (Deutsches Romantik-Museum Frankfurt a. M.) und Jörg Albrecht (Burg Hülshoff); Weiterlesen und Quelle … (Web)

Zu Ulrike von Kleist (Web)

Tagung: Zwischen Krieg und Frieden. Neue Forschungen zur Regionalgeschichte des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, 07.-08.06.2024, Franzensfeste|Fortezza

Zentrum für Regionalgeschichte Brixen (Web), Museo Storico Italiano della Guerra Rovereto (Web) und Landesmuseum Festung Franzensfeste (Web)

Zeit: 07.-08.06.2024
Ort: Landesmuseum Festung Franzensfeste|Fortezza

Programm (PDF)

Mit Oswald Überegger (Brixen), Francesco Frizzera (Rovereto), Emanuel Valentin (Franzensfeste) (Organisatorinnen) und Gunda Barth-Scalmani (Innsbruck), Matthias Egger (Innsbruck), Alessandro Livio (Wien), Marius Weigl-Burnautzki (Wien), Kassian Lanz (Innsbruck), Martina Salvante (Nottingham), Giovanni Cadioli (Padova), Christa Hämmerle (Wien), Lisa Kirchner (Wien), Nicole Melanie Goll (Wien), Manuel Schmidinger (Innsbruck), Daniele Toro (Bielefeld), Christopher Wendt (Firenze), Robert Obermair (Salzburg), Nicola Fontana (Rovereto), Camilla Tenaglia (Trento), Anna Grillini (Trento)

Buchpräsentation: Christa Hämmerle: Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914), Frankfurt 2022 (Web)

Bei der Tagung werden in 14 Referaten die unterschiedlichsten Aspekte der Geschichte des Ersten Weltkrieges beleuchtet. Dabei stehen militärische Aspekte der Kriegsgeschichte genauso im Mittelpunkt wie die Geschichte der „Heimatfront“. Die einzelnen Vorträge spannen einen weiten Bogen von der Geschichte der Tiroler Kriegsgefangenen über den Umgang mit Minderheiten im Krieg hin zu neueren Perspektiven auf den Gebirgskrieg, auf gesundheits- und sanitätsgeschichtliche Aspekte und auf die Kriegserfahrungen in Tagebüchern und Korrespondenzen. Neben den eigentlichen Kriegsjahren legt der zweite Teil der Tagung den Fokus auf die Nachkriegsjahre und die Zwischenkriegszeit. Er beschäftigt sich mit der Frage der politischen Radikalisierung in der Nachkriegszeit und den 1920er-Jahren, dem Verhältnis zwischen Religion und Politik sowie dem Übergang der regionalen Gesellschaft vom Krieg in den – vielerorts instabilen und als hoffnungslos empfundenen – Frieden.

Pop-Up-Ausstellung: Am Rande des Wienerwalds: Der ‚Lebensborn‘ in Feichtenbach, 24.05., 04.06. und 21.06.2024, Wien

Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung; Forschungsprojekt Lebensborn-Heim Wienerwald 1938–1945 (Web)

Lange Nacht der Forschung (Web)
Zeit: 24.05.2024, 19:45-20:30 Uhr
Treffpunkt: Postsparkasse, Georg-Coch-Pl. 2, 1010 Wien, Foyer vor der Kassenhalle

VHS Urania (Web)
Zeit: 04.06.2024, 18:00-19:30 Uhr
Ort: VHS Urania Wien, Uraniastr. 1, 1010 Wien

22. Tea Hour der Sammlung Frauennachlässe (Web)
Zeit: 21.06.2024, 15:00-17:00 Uhr
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 2. Stock, 1010 Wien

Das ehemalige Entbindungsheim „Wienerwald“ des SS-Vereins Lebensborn in Feichtenbach/NÖ ist heute ein „Lost Place“. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte dieses Ortes als Instrument der rassistischen NS-Bevölkerungspolitik zwischen 1938 und 1945. Sie schließt die Perspektiven der im Heim Geborenen, die Sichtweise ihrer Nachkommen und die Erinnerungen von Menschen ein, die heute im Umfeld des Heimes leben. Dazu können auch aus dem Bestand der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Univ. Wien (Web) Selbstzeugnisse einer jungen Frau vorgestellt werden, die im Heim als Schwester gearbeitet hat.

Die Ausstellung wurde vom Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung, Graz – Wien – Raabs in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Univ. Graz konzipiert. Die Forschungen zu Lebensborn werden vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, dem Land Niederösterreich, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich und dem Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft gefördert. (Web)

Vortrag: Georg Spitaler: Forschende Séance in einem politischen Archiv. Hilde Krones und die spukende „Generation der Vollendung“, 22.05.2024, Wien

Universitätsbibliothek Wien und Arbeitskreis Kulturanalyse

Zeit: 22.05.2024, 19.00 Uhr
Ort: Fachbereichsbibliothek Germanistik der Univ. Wien

Programm (Web)

  • Begrüßung: Peter Clar, Autor und Germanist, Institut für Germanistik, Univ. Wien, Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Kulturanalyse
  • Vortrag: Georg Spitaler, Politologe und Historiker, Universitätslektor, Forscher im Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung (VGA)
  • Moderation: Anna Babka, Literaturwissenschafterin, Institut für Germanistik, Univ. Wien, Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Kulturanalyse

Die Revolutionäre Sozialistin Hilde Krones (geb. Handl, 1910-1948) (Web) wurde als Jugendliche durch das Rote Wien der Jahre 1919-1934 geprägt. Ab 1934 war sie im Widerstand gegen Austrofaschismus und NS aktiv. Krones war Teil jener Generation, die Otto Bauer, der theoretische Kopf der österreichischen Sozialdemokratie, als „Generation der Vollendung“ bezeichnet hatte, als jene Gruppe junger Parteiangehöriger, die zu ihren Lebzeiten das Ende des Kapitalismus erleben würde. Dieses in die Zukunft gerichtete Versprechen trug Hilde Krones durch die Zeiten des Terrors und der Verfolgung. Nach Kriegsende 1945 wird sie Nationalratsabgeordnete und Mitglied des SPÖ-Parteivorstands. Drei Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime, im Alter von 38 Jahren, setzt sie ihrem Leben ein Ende.
Ihr Nachlass offenbart, wie sehr ihre Pädagogik der Gefühle neben einem starken Hoffnungsbegriff mit Emotionen wie Angst, Schmerz und Enttäuschung verbunden war. Krones‘ Verständnis von „Vollendung“ umfasste dabei nicht nur die große Politik, sondern beinhaltete auch den Anspruch auf gleichberechtigte Liebe. In seinem in Kürze erscheinenden Buch (Web) erzählt Georg Spitaler die Geschichte von Hilde Krones als Biografie in politischen Begriffen und Gefühlen, als forschende Séance, die sich in der Gegenwart auf die Suche nach den spukenden Hoffnungen und lost futures emanzipativer Politik begibt, die in den Trümmern der Geschichte des 20. Jhds. begraben sind. Continue reading