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Internationaler Frauentag in der Österreichischen Nationalbibliothek, 08.03.2024, Wien

Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) (Link)

Zeit: 08.03.2024
Ort: Wien

Am Internationalen Frauentag am 8. März 2024 läd die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) – bei freiem Eintritt – in das Literaturmuseum, das Papyrusmuseum, das Globenmuseum und das Esperantomuseum. Bei den kostenlosen Sonderführungen werden Frauen von der Antike bis in die Gegenwart in den Vordergrund gestellt. Für die Teilnahme an den kostenlosen Angeboten ist eine Anmeldung erforderlich. Diese ist möglich über diese Website, wo sich auch weiterführende Angaben zu den einzelnen Veranstaltungen finden (Link)

Sonderführungen

  • Entdeckerinnen und Aufdeckerinnen – (für Erwachsene) Literaturmuseum, 12.30 und 15.00 Uhr
  • Die bedeutendste Schriftstellerin der Esperanto-Literatur: Majorie Boulton – Esperantomuseum, 13.000 und 15.30 Uhr
  • Die Vermessung der Erde – eine kurze Geschichte der Frau in der Kartographie – Globenmuseum, 14.00 und 16.30 Uhr
  • Papyri: auf den Spuren von Frauen in antiken Quellen – Papyrusmuseum, 14.30 und 16.30 Uhr

Vortrag

  • Frauenliteratur und Genderquellen an der ÖNB – Literaturmuseum, 16.00 Uhr

Lydia Jammernegg und Andrea Gruber vom frauen- und genderspezifischen Wissensportal Ariadne (Link) informieren in diesem Vortrag über die vielfältigen und einzigartigen Bestände der ÖNB sowie über die Möglichkeiten ihrer Recherche. Die Präsentation findet im Literaturmuseum statt, beginnt um 16.00 Uhr und dauert 30 Minuten.

Vortrag: Barbara Stollberg-Rilinger: Trojanische Pferde am Wiener Hof, 07.03.2024, Wien

Michael Mitterauer-Lectures an der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) (Web)

Zeit: 07.03.2024, 18.00 Uhr
Ort: ÖAW , Festsaal, Dr. Ignaz Seipel-Pl. 2, 1010 Wien
Anmeldung (Web)

Aufklärung war für Maria Theresia ein Schimpfwort. Sie betrachtete die Bewegung als unerhörte menschliche Anmaßung und gefährliches, gottloses Geschwätz; Klassiker wie Montesquieu oder Diderot waren in der Hofburg streng verboten. Das schloss nicht aus, dass sie in der Sache aufgeklärten Grundsätzen folgte, ohne es zu wissen. Der Vortrag geht dem widersprüchlichen Verhältnis der Herrscherin zur Aufklärungsbewegung nach, die ihrerseits höchst ambivalent war.

  • Begrüßung: Heinz Fassmann, Präsident der ÖAW und Margareth Lanzinger, Vorständin des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Univ. Wien

Barbara Stollberg-Rilinger ist Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit und seit 2018 Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Ihr Forschungsfeld ist die Verfassungs-, Politik- und Kulturgeschichte Europas vom 16. bis 18. Jhd., vor allem der Aufklärung und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Dabei richtet sie das Hauptaugenmerk auf Rituale und Verfahren, Zeremonien, Metaphern und Symbole. Ihre Biographie „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit“ (C.H. Beck 2017, engl. Übers. 2022) wurde zuletzt mit dem Österreichischen Staatspreis für Geschichte der Gesellschaftswissenschaften ausgezeichnet. Derzeit arbeitet sie an einer Biographie des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Jüngste Veröffentlichung (gemeinsam mit André Krischer): Tyrannen. Eine Geschichte von Caligula bis Putin (München 2022).

Die Michael Mitterauer Lectures sind nach dem 2022 verstorbenen bedeutenden österreichischen Wirtschafts- und Sozialhistoriker Michael Mitterauer benannt und werden die  Geschichtswissenschaften in ihrer ganzen Breite abdecken. Continue reading

Buchpräsentation: Jessica Richter und Mareike Witkowski: Keine Arbeit wie jede andere. Hausangestellte in Österreich und Deutschland im 20. Jahrhundert, 14.03.2024, Wien

Institut für historische Sozialforschung, Arbeiter:innenkammer (AK) Wien (Link)

Zeit: 14.03.2024, 18:30-21:00 Uhr
Ort: Bibliothek der AK Wien, Prinz-Eugen-Str. 20-22, 1040 Wien
Anmeldung: (Link)

Für Frauen aus ärmeren Schichten war der Dienst im fremden Haushalt um 1900 die wichtigste Erwerbsmöglichkeit. Aber waren Hausangestellte als Teil der Familie oder als Arbeiterinnen zu verstehen? Politiker*innen, Interessenorganisationen oder Wohltätigkeitsvereine stritten um diese Frage – und nicht zuletzt auch Dienstgeber*innen und Hausangestellte selbst. Die zwei präsentierten Bücher zeigen einerseits, wie der Hausdienst immer mehr als Arbeit anerkannt, aber nicht mit ‚regulärer‘ Arbeit gleichgestellt wurde. Andererseits wurde das Mitwohnen im fremden Haushalt im 20. Jhd. seltener. Aus den Dienstbotinnen wurden zunehmend die stundenweise beschäftigten Reinigungskräfte.

Bücher

  • Jessica Richter: Die Produktion besonderer Arbeitskräfte, Auseinandersetzungen um den häuslichen Dienst in Österreich (1880-1938), Oldenbourg, 2024. (Web)
  • Mareike Witkowski: Arbeitsplatz Privathaushalt, Städtische Hausgehilfinnen im 20. Jhd. (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Bd. 246), Göttingen 2023. (Web)

Referentinnen

  • Jessica Richter, Institut für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten. Schwerpunkte: (Geschlechter-)Geschichte von Arbeit, Migration und Haushalt in Stadt und Land.
  • Mareike Witkowski, Institut für Geschichte an der Univ. Oldenburg. Schwerpunkten: Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jhd., Geschichte der Ungleichheiten und Geschlechtergeschichte.

Vortrag: Dóra Fedeles-Czeferner: Ein schief gelaufenes Leben im Dienste der Frauen- und Friedensbewegung: Rosika Schwimmer, 07.03.2024, Wien

Collegium Hungaricum Wien (Web)

Zeit: 07.03.2024, 19.00 Uhr
Ort: Collegium Hungaricum, Hollandstr. 4, 1020 Wien
Anmeldung bis: 07.03.2024

Vor 1918 war Rosika Schwimmer (1877, Budapest–1948, New York) eine international bekannte und angesehene Journalistin, Zeitungsredakteurin, Feministin und Pazifistin. Sie war die erste – jedoch nicht akkreditierte – Gesandtin der Welt, die in ihrem Todesjahr beinahe mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war. Sie war eine Schlüsselfigur bei der Gründung der Frauenbewegung in Ungarn und spielte eine führende Rolle in mehreren internationalen Frauenorganisationen. 1913 war sie für die Organisation eines internationalen Frauenkongresses in Budapest verantwortlich, an dem Delegierte aus fast der ganzen Welt teilnahmen. Schwimmer, die nach dem Ersten Weltkrieg anderthalb Jahre im Exil in Wien lebte, hatte auch enge Verbindungen zu vielen Aktivistinnen der österreichischen Frauenbewegung. Ihr Nachlass, der in der New York Public Library aufbewahrt wird, ist eine Fundgrube für die (Frauen-)Geschichtswissenschaft jener Zeit, und es ist klar, dass sie sich selbst für eine sehr interessante historische Figur hielt. Trotz allem ist ihr Name heute kaum bekannt.
Warum ist ihr Werk fast völlig in Vergessenheit geraten? Welche Faktoren könnten Schwimmer, die mit einer Fülle von exzentrischen Persönlichkeitsmerkmalen gesegnet war, dazu veranlasst haben, fast ein halbes Jahrhundert lang jeden Aspekt ihres Lebens zu dokumentieren und diese Dokumentation der Nachwelt in einer sorgfältig geordneten Form zu hinterlassen? Warum sind ihre Kontakte zu den österreichischen Frauenorganisationen von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der ungarischen Bewegung? Was war der Grund für das diplomatische Fiasko in der Schweiz und warum wurde sie von einem Teil der öffentlichen Meinung als „bolschewistische Spionin“ stigmatisiert? Zusätzlich zu den oben genannten Fragen wird Dóra Fedeles-Czeferner die Beweggründe für Schwimmers graphomanische Einstellung erörtern und wie sie in den 1930er und 1940er Jahren nach dem diplomatischen Fiasko in Bern zu einer zentralen Figur der ungarischen Emigration in New York wurde.

Anmeldung bis 7. März 2024 um 12.00 Uhr unter der E-Mail-Adresse geschichte@chwien.at.

Dóra Fedeles-Czeferner ist Mitarbeiterin im Projekt „Frauen schreiben an Frauenbewegungsaktivistinnen, ~1870-1930“ am Institut für Zeitgeschichte der Univ. Wien (Web). Weiterführende Informationen zu ihrer Forschung zu Rosika Schwimmer u.a. im Weblog fernetzt (Web).

Diskussionsveranstaltung: SHARING DIFFERENT HEARTBEATS. Feministische Utopien entwickeln – gemeinsam und in Differenz?, 17.02.2024, Wien – und virtueller Raum

Kollektiv „Zwischen Institution und Utopie“: Vortragsreihe „‚Es ist nichts zwischen uns.‘ Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ (Web)

Zeit: Sa., 17.02.2024, 19.00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien – und virtueller Raum

Programm (PDF)

  • Paula Achenbach: Das Utopische als queer*feministischer Bezugshorizont? Fragmentiertes & (Un-)Mögliches
  • Lena Böllinger: Diversity oder Society? Von der Sehnsucht nach einer anderen politischen Praxis
  • Birge Krondorfer: Widerstreit: Solidarität in Pluralität
  • kleines Buffet

Feministische Bestrebungen sind immer auch in die Zukunft gerichtet. Es geht um Kämpfe für eine Gesellschaft abseits von Herrschaft, um Anerkennung oder um die Auflösung geschlechtlicher Positionen. Die Verinselung aktueller feministischer Ausrichtungen, Perspektiven und Bemühungen scheint das Projekt eines solidarischen feministischen Kampfes heute jedoch vor neue Probleme zu stellen: Wie ist ein gemeinsames Kämpfen trotz unterschiedlicher Utopien in einer feministischen Bewegung heute möglich? Die Organisatorinnen möchten anhand dreier unterschiedlicher feministischer Perspektiven zu den Themen Gemeinsamkeit, Angewiesen-Sein, Differenz und Solidarität eine Standortbestimmung aktueller Möglichkeiten feministischer Kämpfe machen und fragen, in welche utopischen Zukünfte diese jeweils führen können und sollen. Der Link für die online Teilnahme findet sich zeitnah auf der Website (Web).

Paula Achenbach: Das Utopische als queer*feministischer Bezugshorizont? Fragmentiertes & (Un-)Mögliches Continue reading

Vortrag: Theresa Adamski: Syndikalistische Entwürfe geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung, 26.06.2024, Wien

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ (Web) in Koop. mit fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Zeit: 26.06.2024, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, HS 30, Universitätsring 1, 1010 Wien

1921 gründeten Mitglieder der Freien Arbeiter-Union Deutschlands den „Syndikalistischen Frauenbund“. Das Ziel des Frauenbunds war die gewerkschaftliche Organisation von Hausfrauen: eine Forderung, die Akteur_innen von Gewerkschaftsbewegungen zuvor bereits gestellt, aber nie erfolgreich durchgesetzt hatten. In ihren Agitations- und Kommunikationsmedien konstruierten die Mitglieder des Frauenbunds eine von anarchistischer und marxistischer Theorie geprägte Form geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Der Staat, Kapitalismus und Lohnarbeit sollten abgeschafft werden, während Geschlechterdifferenzen und die „natürliche“ Veranlagung der Menschen zu gegenseitiger Hilfe die Basis für die soziale Organisation einer post-revolutionären Gesellschaft bilden sollten.
Der Vortrag widmet sich den Zukunftsentwürfen der deutschen Syndikalistinnen, verortete sie im Diskurs um Arbeits- und Geschlechterverhältnisse im 19. und frühen 20. Jhd. und reflektiert die Handlungsspielräumen von Frauen in syndikalistischen Gewerkschaftsbewegungen international.

Moderation: Gabriella Hauch

Theresa Adamski arbeitet derzeit an ihrer Dissertation zu Arbeits- und Geschlechterdiskursen in syndikalistischen Arbeiter_innenbewegungen der Zwischenkriegszeit. Bis Jänner 2024 war sie Universitätsassistentin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Univ. Wien. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte der (Reproduktions-)Arbeit und der Arbeiter_innen in Verschränkung mit Gender Studies und Dis/Ability Studies.

Buchpräsentation und Gespräch: Jörg Zedler und Gabriele Kohlbauer-Fritz: Schreiben ins Exil. Briefe der Wiener Jüdin Ella Wenger 1938-1942, 19.02.2024, Wien

Jüdisches Museum Wien und Böhlau Verlag (Web)

Zeit: 19.02.2024, 18.30 Uhr
Ort: Jüdisches Museum, Dorotheerg. 11, 1010 Wien

Programm

  • Gabriele Kohlbauer-Fritz (Sammlungsleiterin und Kuratorin des Jüdischen Museums Wien) im Gespräch mit Jörg Zedler
  • Burgschauspieler Robert Reinagl liest aus dem Buch
  • Brot und Wein

Die hier als Edition vorgelegten Briefe der Wienerin Ella Wenger (1869-1957) offenbaren praktisch alle Facetten, die das Leben jüdischer Bürger:innen in Wien unter den Bedingungen des NS in den Jahren zwischen Anschluss (1938) und dem Beginn der ‚Endlösung‘ 1942 ausgemacht haben: Ausgrenzung und Drangsalierung, Diskriminierung und Entrechtung, den Verlust von Arbeit, Eigentum und Wohnung, das Zusammendrängen auf immer weniger Wohnraum, Verzweiflung und Suizid, schließlich die Deportationen; aber auch die Bemühungen um Selbstbehauptung und Flucht. Die Nachrichten der rund 70-jährigen Frau an ihre emigrierte Familie zeigen, wie das Leben der jüdischen Bevölkerung Wiens zunehmend abgeschnürt wurde; sie zeigen aber auch den Mut und die Lebensbejahung, mit der sich die Schreiberin gegen die immer hoffnungslosere Lage stemmt. Ihre Funktion als Drehscheibe von Auskünften, als Maklerin zwischen Emigrierten, denen, die auf dem Sprung waren, und jenen, die zurückblieben, war mehr als familiäre Fürsorge – es war der Versuch, Reste der materiellen Lebensgrundlage zu retten, Informationen zu vermitteln, Beziehungen zu aktivieren und soziale Kontakte zu erhalten. Die Welt, die sie beschreibt, geht weit über die Beziehung von Mutter und Tochter hinaus: Weil die Nationalsozialisten den Alltag politisierten, wurde das Alltägliche politisch. Familiäre Fürsorge und politisches Tun verschmolzen, mitunter bis zur Ununterscheidbarkeit.

Jörg Zedler ist habilitierter Historiker. Nach Tätigkeiten im Ausstellungswesen u.a. für die zweite Wehrmachtsausstellung in München wurde er Continue reading

Ausstellung: Aufsässiges Land – Streik, Protest und Eigensinn, 09.02.-29.12.2024, Steyr

Sonderausstellung im Museum Arbeitswelt Steyr (Web)

Laufzeit: 09.02.-29.12.2024
Ort: Museum Arbeitswelt Steyr

Wie hat der ländliche Raum die soziale und politische Entwicklung der letzten 170 Jahre geprägt? Welche Protestbewegungenen hab es hier? Am Beispiel von Niederösterreich zeigt die Ausstellung verschiedene Formen von Widerstand: Es wurde gegen schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und die Beschneidung von Rechten gekämpft, aber auch gegen umweltzerstörende Maßnahmen.
Die Ausstellung wirkt einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv und von Entscheidungen in den Machtzentren abhängig betrachtet: “Aufsässiges Land” bildet ein breites politisches Spektrum sowie verschiedene Milieus mit unterschiedlichen Interessen ab: Es geht u.a. um den “Bauernbefreier” Hans Kudlich, um Tabakarbeiterinnen in Stein, die 1886 gegen die Entlassung einer Kollegin protestieren, um die großen Streiks der Jahrhundertwende in Neunkirchen und im Traisental, aber auch um ein widerständiges Netzwerk von Zwangsarbeiter:innen in der NS-Zeit. Zu den jüngeren Beispielen gehören einer der längsten Streiks der zweiten Republik, ausgetragen im Traiskirchner Semperit-Werk, Traktordemonstrationen gegen die Agrarpolitik der Regierung in den 1970er-Jahren und die Besetzung der Hainburger Au 1984.
Im Museum Arbeitswelt wurde die Präsentation um eine Station erweitert. Mit „Aufstand gegen die Diktatur“ werden am Beispiel Steyrs 90 Jahre nach den Februarkämpfen 1934 die Ereignisse in Erinnerung gerufen, die zum Verlust der Demokratie in Österreich geführt haben.

Die Ausstellung wurde vom Team des Hauses der Geschichte Niederösterreich gemeinsam mit Jessica Richter vom Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (Web) und dem Schriftsteller Martin Prinz kuratiert. Lenz Mosbacher veranschaulicht als Zeichner und Texter die historischen Ereignisse.

Vortrag: Renate Zedinger: Maria Luisa de Borbón (1745-1792), Großherzogin und Kaiserin in ihrer Zeit, 06.03.2024, Wien

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ in Koop. mit der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jhds. (ÖGE18) (Web)

Zeit: 06.03.2024, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30

Infantin Maria Luisa war die Tochter des spanischen Königs Carlos III. und der sächsischen Prinzessin Maria Amalia. Ihr Lebensweg als Großherzogin der Toskana umschließt fast deckungsgleich die letzten Jahre der „Reggenza lorenese“ im Großherzogtum, nachdem dieses in den Friedensverhandlungen von 1737 Herzog Franz Stefan von Lothringen als Ersatz für die Abtretung Lothringens überantwortet worden war. Dieser erste „Lorena“ hatte den Weg geebnet für den Aufbau eines modernen toskanischen Staates, nachdem die letzten Großherzöge aus dem Haus Medici ein wenig prosperierendes Land zurückgelassen hatten.
Vom Tag ihrer Hochzeit (5. August 1765) mit Erzherzog Peter Leopold, der die Toskana als Großherzog Pietro Leopoldo regierte, sah sich Maria Luisa im Mittelpunkt des „Corte lorenese di Toscana“, eingebunden in alle familiären, politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen. Die französische Hegemonie beendete die für das Großherzogtum Toskana äußerst gedeihliche Zeit lothringischer Selbständigkeit, denn auch wenn das Großherzogtum im Wiener Kongress restituiert wurde, die politische Linie gab nicht mehr die „Reggenza lorenese“ vor, sondern der Wiener Hof.

Moderation: Thomas Wallnig (ÖGE18)

Renate Zedinger studierte Geschichte und Romanistik an der Univ. Wien, ihren Forschungsschwerpunkt widmet sie der Geschichte des Herzogtums Lothringen und der lothringischen Herzogsfamilie in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jhd. Dazu erschienen zahlreiche Publikationen, die umfangreiche Monographie „Franz Stephan von Lothringen. Monarch Manager Mäzen“ erschien 2008. Die Referentin ist Mitglied der „Académie de Stanislas“ in Nancy. 2022 hat sie die erste eingehende Biographie von Maria Luisa de Borbón (1745-1792) veröffentlicht (Web).

Buchpräsentation: Kämpferinnen. Der Himmel ist blau. Kann sein. Frauen im Widerstand. Österreich 1938-1945, 15.02.2024, Wien

Frauenbildungsstätte Frauenhetz (Web)

Zeit: Do., 15.02.2024, 18:00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien

27 Österreicherinnen erzählen über ihren Widerstand gegen das Nazi-Regime, über ihre List, ihren Mut, ihre Solidarität, aber auch über ihre Angst vor Folter und Tod. Käthe Sasso, Irma Schwager, Oswalda Tonka, Helene Kuchar-Jelka, Rosl Grossmann-Breuer oder Agnes Primocic sind darunter. Mit all ihrem Mut stellten sie sich dem Nazi-Terror entgegen, wurden dafür verfolgt, eingesperrt und überlebten nur knapp. „Wenn er mir gesagt hätte, der Himmel ist blau, hätte ich gesagt: Kann sein“, beschreibt Mali Fritz ein mögliches Gespräch mit einem ihrer Peiniger. „Unter keinen Umständen hätt’ ich der Gestapo was zugegeben. Für mich war eine absolute Kluft zwischen ihnen und mir. Diese Kluft war unüberbrückbar.“
40 Jahre nach Beendigung des Krieges machten sich die vier Herausgeberinnen auf den Weg zwischen Eisenstadt, Dornbirn und Eisenkappel/Železna Kapla, um die Geschichten dieser Frauen aufzuzeichnen. Manche von ihnen hatten individuell gegen das NS-System gekämpft, andere organisiert, sie halfen KZ-Häftlingen und Verfolgten bei der Flucht, verbreiteten illegal Nachrichten, übten Sabotage in Fabriken, lebten im Wald als Partisaninnen. Viele schafften es, der Folter durch die Gestapo zu widerstehen und in den Gefängnissen ihren Mut aufrechtzuhalten. Vielen Frauen wurde nach ihrer Rückkehr aus den Konzentrationslagern und Gefängnissen nicht geglaubt, auch nach Kriegsende und Befreiung erlebten sie politische Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung.
Der erstmals im Jahr 1985 erschienene Band wurde neu gestaltet und editiert sowie mit einem aktuellen Vorwort versehen.

Bei der Präsentation erzählt Lisbeth N. Trallori für das Forschungsteam über Leben und Aktionen von Antifaschistinnen gegen das NS-Regime, speziell über deren Beteiligung in der partisanischen Bewegung und in der Österreichischen Freiheitsfront. Als Partisaninnen agierten vorwiegend Frauen im Süden von Österreich, vor allem seitens der slowenischen Bevölkerung. Von den Repressionen des Regimes, von Verfolgung, Continue reading