Category Archives: Category_Events

Buchpräsentation: Sylvia Köchl: Delikt Abtreibung, 23.01.2024, Wien

Wienmuseum und Mandelbaum Verlag (Web)

Zeit: 23.01.2024, 18.30 Uhr
Ort: Wienmuseum, Karlsplatz, 1040 Wien

Frauenarmut, ungewollte Schwangerschaften und illegale Abbrüche in Wien 1923 bis 1974. 100 Jahre Kampf um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch:
In ihrem Buch erläutert Sylvia Köchl, wie das „Delikt Abtreibung“ im Wien des 20. Jhds. – von der Ersten Republik über Austrofaschismus und NS bis hin zur Großen Strafrechtsreform der Zweiten Republik – verfolgt worden ist: Was haben Frauen in Wien, die sich keine ärztliche Abtreibung leisten konnten, getan, wenn sie ungewollt schwanger wurden? Wie haben sie Kontakt mit Abtreiberinnen aufgenommen? Was wurde bezahlt? Mit welchen Methoden wurden die Eingriffe durchgeführt? Wie erfuhr die Polizei davon? Wie lief die Strafverfolgung ab? Welche Urteile wurden gefällt?

Mit Sylvia Köchl (Autorin des Buches) und Martina Nußbaumer (Moderation, Kuratorin Wien Museum).

  • Sylvia Köchl: Delikt Abtreibung. Frauenarmut, ungewollte Schwangerschaften und illegale Abbrüche, Wien 2024 (Web)

Anmeldung erforderlich (Web) | Kosten: Gratis | Treffpunkt: Veranstaltungssaal 3. OG

Gespräch: Irene Bandhauer-Schöffmann und Katharina Prager: Frauen und die Zerstörung der Demokratie 1933/34. Widerstand und Unterstützung, 17.01.2024, Wien und virtueller Raum

Wienbibliothek im Rathaus in Koop. mit dem Wien Museum: Ausstellung „Österreich, März 1933 bis Februar 1934. Die Zerstörung der Demokratie“ (Web)

Zeit: Mi., 17.01.2024, 18.30 Uhr
Ort: Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett, 1010 Wien, Eingang Felderstr., Stiege 6, Glaslift, 1. Stock – und Live Stream

Die Erste Republik brachte 1918 in Österreich die Gleichheit der Staatsbürgerinnen und Staatsbürger vor dem Gesetz, das Frauenwahlrecht und neue Frauenbilder, die von Unabhängigkeit, moderner Körperlichkeit und Mode sowie von Berufstätigkeit geprägt waren. Als 15 Jahre später die Zerstörung der parlamentarischen Demokratie sichtbar einsetzte, ging es dem austrofaschistischen Regime darum, im „christlichen Ständestaat“ eine „gottgewollte“ Geschlechterordnung nach katholischen Normen herzustellen, was mit einer massiven Entrechtung der Frauen einherging und Institutionalisierung von Geschlechtergerechtigkeit bis weit in die Zweite Republik zurückwarf.
Die Historikerinnen Irene Bandhauer-Schöffmann, die sich seit Beginn ihrer Karriere intensiv mit Frauen und ihren Organisationen im Austrofaschismus auseinandersetzt, und Katharina Prager, die im Begleitband zur Ausstellung den Verlust der Demokratie speziell aus Frauensicht beschrieben hat, diskutieren das breite Spektrum an Haltungen in Zusammenhang mit Frauenleben und Frauenpolitik – vom Widerstand der Sozialdemokratinnen und Kommunistinnen, über die widersprüchlichen Vorstellungen der bürgerlichen Frauenbewegung bis hin zum Antimodernismus der katholischen und austrofaschistischen Frauenorganisationen.

Programm (Web)

  • Im Gespräch: Irene Bandhauer-Schöffmann (Historikerin, Univ. Wien) und Katharina Prager (Historikerin und Kulturwissenschafterin, Wienbibliothek im Rathaus)
  • Lesung aus Autobiografien und Romanen

Continue reading

Lecture: Federica Giardini: Care, Reproduction and the Environmental Humanities, 06.02.2024, virtual space

Margherita von Brentano Center for Gender Studies, Freie Univ. Berlin and Univ. of Helsinki: Sessions in Feminist Theory, Winter Term 2022/23 (Web)

Time: 06.02.2024, 4-6 pm
Venue: virtual space – via Berlin and Helsinki

The talk gives an account of both a research path and teaching experience at the university. Beginning with the two pivotal concepts of reproduction and care, which mark different spaces and times of feminist elaboration – reproduction as a feminist critique of the Marxist framework of the 1970s; care as an ethical-political proposal of U.S. provenance between the 1980s and 1990s – the general concept of eco-trans-feminism will be articulated and the necessary spillovers on the relationships between disciplines and knowledges will also be examined.

Federica Giardini is Professa at the Dipartimento di Filosofia, Comunicazione e Spettacolo at the Roma Tre Univ. (Web)

Meeting-ID: 2784 347 0278 | Passcode: 3kDv3MpKSp2

This series of events takes place as part of the seminar »Poetik und Theorie der Sorge« (Freie Univ. Berlin) and the doctoral program in Gender, Culture and Society (Univ. of Helsinki). It is a cooperation between Esther von der Osten (Peter Szondi Institute of Comparative Literature, Freie Univ. Berlin), Susanne Lettow (Margherita von Brentano Center for Gender Studies, Freie Univ. Berlin) and Tuija Pulkkinen (Professor of Gender Studies, Univ. of Helsinki).

Source: Gender Campus

Vortrag: Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí: Who is Not Afraid of Gender? 23.01.2024, Wien und virtueller Raum

Referat Genderforschung der Univ. Wien – RGF: Ringvorlesung „Kulturelle Pluralität in Feminismus sichtbar machen“, WiSe 2023/24 (Web)

Zeit: 23.01.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Wien und virtueller Raum

In 2022, Judith Butler the renowned Feminist Theorist and Philosopher gave a keynote address at an International Conference Doing Global Gender. The title of her lecture was: Who is Afraid of Gender? Riffing off that important question, Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí will ask: Who is Not Afraid of Gender? She will respond to critiques of the gender discourse, and Butler’s own Bundling of anti-colonial critique with garden variety misogynists. Identity matters will come to the fore as we interrogate the concept of gender itself, and its meanings and impact depending on location.

Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí is a Professor of Sociology at Stony Brook University, New York, United States of America. In 2021, Professor Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí won the Distinguished Africanist Prize of the African Studies Association; an award given to a member of the association who has made extraordinary contributions to the field. In her award-winning book The Invention of Women: Making an African Sense of Western Gender Discourses (University of Minnesota Press, 1997), Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí makes the case that the narrative of gendered corporeality that dominates the Western interpretation of the social world is a cultural discourse and cannot be assumed uncritically for other cultures. She concludes that gender is not only socially constructed but is also historical. Furthermore, she points out that the current deployment of gender as a universal and timeless social category cannot be divorced from either the dominance of Euro/American cultures in the global system or the ideology of biological determinism which underpins Western systems of knowledge. Oyěwùmí has published extensively and her most recent publication is Naming Africans: On the Epistemic Value of Names (Gender and Cultural Studies in Africa and the Diaspora). Oyèrónkẹ́ Oyěwùmí and Hewan Girma (eds.), (2023).

Semesterprogramm Continue reading

Vortrag: Remigio Gazzari, Christian Rabl und Johanna Zechner: Raum schaffen. Zur Idee einer konstruktiven Auflösung des ehemaligen Dollfuß-Museums in Texingtal, 18.01.2024, Wien

Reihe INTERAKTIONEN; Institut für Zeitgeschichte (IfZ) der Univ. Wien (Web)

Zeit: Do., 18.01.2024, 11:30 Uhr
Ort: IfZ, Spitalg. 2-4/Hof 1, 1090 Wien

Mit der Ernennung des ehemaligen Texingtaler Bürgermeisters zum Innenminister im Dezember 2021 rückte eine Gedächtnisinstitution ins öffentliche Interesse, die bis dahin vorrangig einem Fachpublikum als Irritation im Feld zeithistorischer Ausstellungspraxis bekannt war: das 1998 im Geburtshaus errichtete „Dr.-Engelbert-Dollfuß-Museum“. Das im November 2023 präsentierte Konzept „Raum schaffen“ sieht eine grundlegende Abkehr vom Versuch vor, problematische Erinnerungszeichen mit Zusatztafeln oder kontextualisierenden Texten zu entschärfen. Stattdessen wird im Rahmen eines umgekehrten Museumskonzepts die bisherige Institution Schritt für Schritt in einem partizipativen Prozess aufgelöst. So wie beim Aufbau einer Ausstellung werden Objekte quellenkritisch befragt. Anstatt sie aus anderen Sammlungen zu entnehmen, werden sie in Archive, Museen oder Privatsammlungen überführt, wo sie in temporären Ausstellungen helfen, das Projekt bundesweit wirken zu lassen. Akteur:innen sind dabei lokale Bürger:innen, Schüler:innen, Wissenschafter:innen und Künstler:innen.

Remigio Gazzari arbeitet als Archivar im Bruno Kreisky- und Johanna Dohnal Archiv so­wie als Kurator an Ausstellungs-, Forschungs- und Vermittlungsprojekten mit dem Schwerpunkt österreichische Zeitgeschichte und Erinnerungskultur.

Christian Rabl ist wissenschaftlicher Leiter des Zeithistorischen Zentrums Melk (Ver­ein MERKwürdig), Mitarbeiter der Bundesanstalt Mauthausen (Koordination Melk Me­morial) sowie Researcher im Forschungsprojekt „Die Porr AG und ihre Tochterunterneh­men zur Zeit des NS“ am IfZ.

Johanna Zechner ist Historikerin und Kuratorin, gestaltet Ausstellungen und Vermitt­lungsprogramme zu Aspekten österreichischer Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Frauen- und Geschlechtergeschichte. Seit 2019 Leiterin der Oral History Sammlung „MenschenLeben“ an der Österreichischen Mediathek/Technisches Museum Wien.

Quelle: Newsletter des Instituts für Zeitgeschichte

Filmvorführungen: Küchengespräche mit Rebellinnen u.a.: Werkschau von Karin Berger, 19.-24.01.2024, Wien

Filmmuseum (Web)

Zeit: 19.-24.01.2024
Ort: Filmmuseum, Augustinerstr. 1, 1010 Wien

Karin Berger zählt zu den bedeutendsten Autorinnen im zeitgenössischen österreichischen Dokumentarfilm. Wie etwa auch bei Ruth Beckermann, mit der sie die fundierte Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte, NS, Holocaust und Überleben verbindet, fanden ihre ersten filmischen Arbeiten im Spannungsfeld von politischem Aktivismus und kollektiver Kulturarbeit statt. Dabei blieb Bergers Schaffen stets interdisziplinär: Sie arbeitete als Lehrerin an der Allgemeinen Sonderschule in Wien, als Redakteurin der Zeitung der Sozialistischen Jugend, forschte zu Arbeitslosigkeit in Österreich und zu Methoden der Geschichtswissenschaft, publizierte zu Frauenbiografien sowie der Verfolgung der Rom*nja und lehrt seit Jahrzehnten an Universitäten in Wien und Linz. Und vor allem macht sie, als Alleinautorin oder in Zusammenarbeit mit anderen, großartige Dokumentarfilme.
Das Filmmuseum präsentiert in Anwesenheit von Karin Berger sechs Programme, die die Bandbreite ihres Schaffens verdeutlichen. Dieses reicht von den bahnbrechenden Videoprojekten der „Projektgruppe Frauen im antifaschistischen Widerstand“ über die Kinodokumentarfilme mit und über Ceija Stojka und Karl Stojka bis hin zu Herzausreißer, einem ethnografisch informierten Porträt der Wienerlied-Szene. Zu sehen sind neben „Klassikern“ wie Küchengespräche mit Rebellinnen (1984) oder Ceija Stojka (1999) auch selten gezeigte bzw. neu restaurierte Arbeiten wie Tränen statt Gewehre (1983). In Zusammenarbeit mit der Medienwerkstatt Wien gibt es die Gelegenheit, im Rahmen eines Werkstattgesprächs einen, wie Karin Berger es nennt, „Sprung ins Material“ zu machen und über Zeitgeschichte, Archivmaterial und Filmemachen zu sprechen.

Programm (Web)

Ceija Stojka (1999), R: Karin Berger, 85 Min.
In Anwesenheit von Karin Berger
Fr, 19.01.2024, 18:00 Uhr

Wankostättn (2023), R: Karin Berger, 37 Min.
Karin Berger im Gespräch mit Monika Bernold Continue reading

Videoscreening und Vortrag: Katharina Müller: Filmische Selbstdokumentation der FrauenLesbenbewegung, 16.01.2024, Wien

STICHWORT – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung (Web)

Zeit: 16.01.2024, 19.00 Uhr
Ort: STICHWORT, Gußhausstr. 20/1A+B, 1040 Wien

Videoscreening mit Einführung zu den archivarischen Herausforderungen im Umgang mit audiovisueller lesbisch-feministischer Geschichte und Selbstdokumentation mit Katharina Müller: In manchen Momenten war eine Kamera dabei: Ausgehend von der Videodokumentation zum Feministischen Lauffeuer (1992), veranstaltet anlässlich des 20-jährigen Bestehens der autonomen Frauenbewegung in Österreich, widmet die Veranstaltung sich audiovisuellen Spuren der FrauenLesben­bewegung. Ein brisanter Bestandteil der Sammlung von STICHWORT ist nämlich die filmische Selbstdokumentation.
Ephemere Filme und Videos (oder: „Amateurfilme/-videos“) wie jenes, das eine Aktion zwischen Stephansplatz und Oper einfängt, sind von großer Unmittelbarkeit. Ohne „erklärende“ Personen, die eine Verbindung zu der Geschichte herstellen, auf die sich diese Filme beziehen, bleiben sie jedoch vielfach „stumm“. In jedem Fall erreichen uns die Bilder auf Ebene der Affekte und Gefühle. Für Bewegungsgeschichte(n) sind sie daher von besonderer Bedeutung: Sie vermögen, wie Filmwissenschafterin Heide Schlüpmann schreibt, „Körperausdruck zu vermitteln“, geben Hinweise auf gesellschaftliche Revolutionspotentiale, für die es (noch) keine Worte gibt.
Dabei sind audiovisuelle Archive aus aktivistischen bzw. autonomen Zusammenhängen immer Versprechen und Dilemma zugleich: Sie entstehen aus einem Konflikt zwischen einer oppositionellen Gruppierung und einem „solideren“ Staatsapparat. Sie sind dadurch prekär – sowohl materiell als auch institutionell. Die begrenzte Lebensdauer von Film und VHS gibt Anlass, über die Bedeutung dieser fragilen Dokumente nachzudenken. Zeit und chemische Prozesse hinterlassen Spuren in den Bildern, die offensichtlich vergänglich sind: Höchste Zeit also, darüber ins Sprechen zu kommen. Für alle jene, die dabei waren, so sehr wie für jene, die es nicht waren: Was ist hier zu sehen und was nicht? Wer erinnert sich woran? Was sehen wir? Was macht das mit uns? Und vor allem: Was hat das mit uns heute zu tun? Und nicht zuletzt: Was soll mit dem Material geschehen?

Veranstaltung für Frauen* / FLINTA | Unkostenbeitrag: € 3,50 | Gefördert von der ÖH Continue reading

Vorträge in der Reihe „VO Take Over. Intersektionale Interventionen“, 11/2023-01/2024, Wien

Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Univ. Wien (Web)

Die nachhaltige Prägung von Nachwuchswissenschafter:innen geschieht v.a. in den Einführungsvorlesungen der ersten Semester. Neben tendenziell traditionellen Inhalten dieser Lehrveranstaltungen übernehmen die zuständigen Professor:innen die Rolle von Vorbildern. Dabei mangelt es immer noch an Diversität bei den Vortragenden und somit an greifbaren Vorbildern für die zunehmend diversifizierten Studierenden.
Das Pionierprojekt „VO Take Over. Intersektionale Interventionen“ setzt dort an: Sieben Lehrende der Univ. Wien treten jeweils einen Termin ihrer einführenden Vorlesungsreihe an junge Expert:innen ab, um kanonkritische und intersektionale Perspektiven auf die jeweiligen Geschichtsschreibungen zu eröffnen.

Nächste Vorträge

Viktoriia Bazyk: Männerakt queeren. Die kämpfenden Verdammten in William Bouguereaus ‘Dante und Vergil in der Hölle’
Mo., 08.01.2024, 13:15–15:15 Uhr, HS C1 Hof 2
in StEOP Einführung in die Ikonographie von Tanja Hinterholz

Daniel Gunz: Zugänge zu einer queeren Geschichte der Neuzeit
Di., 16.01.2024, 09:45–11:15 Uhr, HS 33, Hauptgebäude, 1. Stock
in VO Geschichte der Neuzeit von Margareth Lanzinger

Asta Mandelsloh: Kunst schafft Erinnerung. Zur (Wieder-)Entdeckung verfemter Kunst und Künstler:innen
Fr., 19.01.2024, 11:00–12:30, HS 1 Judaistik UniCampus, Hof 7
in VO Einführung in die jüdische Kulturgeschichte von Klaus Davidowicz

Nadine Riegler: Wolle spinnen oder Männer kommandieren? Frau und Geschlecht in der Antike
Mo., 22.01.2024, 08:00–9:30 Uhr, HS C1, Hof 2 Continue reading

Vortrag: Levke Harders: (Wie) race als intersektionale Kategorie historisch operationalisieren: Auf den Spuren von Fremdheit, Religion und geografischer Herkunft in europäischen Migrationen des 19. Jhds., 18.01.2024, Wien

Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Univ. Wien (PDF)

Zeit: Do., 18.01.2024, 18.00 Uhr
Ort: Erika-Weinzierl-Saal, Univ. Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien

Ist Intersektionalität als kritische Gesellschaftsanalyse, wie im Black Feminism in den USA entwickelt, für die Erforschung europäischer Geschichte geeignet? Anhand von Migrationsprozessen in Europa in der ersten Hälfte des 19. Jhds. geht es im Vortrag darum, wie geografische Herkunft, Religion und teilweise auch Sprache als Kategorien sozialer Ungleichheit wirkten. Zugleich wird reflektiert, ob und wie race für eine intersektionale Analyse historischer Exklusions- und Inklusionsprozesse genutzt werden kann.

Levke Harders ist Professorin für Geschlechtergeschichte an der Univ. Innsbruck. Derzeit arbeitet sie an einem Buchprojekt mit dem Titel „Narratives of Foreignness and Belonging“, in dem es um Migration als Aushandlungsprozess in westeuropäischen Grenzregionen (1815-1871) geht. Neben Geschlechter- und Migrationsgeschichte ist die Biografieforschung ein weiterer Arbeitsschwerpunkt. Levke Harders bloggt unter „Migration and Belonging“ (Web). Weitere Informationen auf dieser Website (Web) und auf Instagram (Web).

Quelle: FGG-Hiku@lists.univie.ac.at

Vortrag und Podiumsdiskussion: Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS. Entziehungsformen, Solidarität, Verfolgung, 18.01.2024, Wien

*at the Library; Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte (Web)

Zeit: Do., 18.01.2024, 18:30 Uhr
Ort: Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte

Programm

  • Begrüßung: Markus Stumpf (FB Zeitgeschichte, Univ. Wien)
  • Vortrag: Sabina Ferhadbegović (FSU Jena): „Lasst mich doch eine Taube sein“: Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS bei Titos Partisanen
  • Podiumsdiskussion: Peter Pirker (Centrum für Jüdische Studien, Univ. Graz/Inst. für Geschichte, Univ. Klagenfurt), Maria Fritsche (Dep. of Modern History and Society, NTNU – Norwegian Univ. of Science and Technology) und Kerstin von Lingen (Inst. für Zeitgeschichte, Univ. Wien); Moderation: Richard Germann (Inst. für Zeitgeschichte, Univ. Wien)
  • Brot und Wein

Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS brachen mit dem NS-Staat. Sie überschritten scharf gezeichnete Grenzen: Die Normen der Militärjustiz, militärisch-maskuline Werte, territoriale Sperranlagen und Frontlinien, ideologische Feindbilder, ethnische Hierarchien und Sprachbarrieren. Desertieren war mit der Suche nach Zuflucht und Aufnahme, Amnestie und Anerkennung verbunden. Dabei stießen Deserteure auf politische und soziale Bedingungen, formuliert von Partisanen, den Alliierten, neutralen Staaten und schließlich von den Nachfolgestaaten NS-Deutschlands. Der politische Streit um die Deserteure der deutschen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg endete vor 15 Jahren mit einer umfassenden Rehabilitierung. Die Beiträge des Bandes rekapitulieren diesen Prozess und resultieren aus jüngeren Forschungen. Sie richten den Blick auf bislang wenig beachtete Aspekte, etwas dass ein Großteil der Deserteure nichtdeutscher Herkunft war und aus annektierten und besetzten Gebieten stammte.

Kerstin von Lingen und Peter Pirker (Hg.): Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS. Entziehungsformen, Solidarität, Verfolgung, Paderborn 2023 (Web)

Zu den Herausgeber*innen: Continue reading