Vortrag und Podiumsdiskussion: Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS. Entziehungsformen, Solidarität, Verfolgung, 18.01.2024, Wien

*at the Library; Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte (Web)

Zeit: Do., 18.01.2024, 18:30 Uhr
Ort: Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte

Programm

  • Begrüßung: Markus Stumpf (FB Zeitgeschichte, Univ. Wien)
  • Vortrag: Sabina Ferhadbegović (FSU Jena): „Lasst mich doch eine Taube sein“: Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS bei Titos Partisanen
  • Podiumsdiskussion: Peter Pirker (Centrum für Jüdische Studien, Univ. Graz/Inst. für Geschichte, Univ. Klagenfurt), Maria Fritsche (Dep. of Modern History and Society, NTNU – Norwegian Univ. of Science and Technology) und Kerstin von Lingen (Inst. für Zeitgeschichte, Univ. Wien); Moderation: Richard Germann (Inst. für Zeitgeschichte, Univ. Wien)
  • Brot und Wein

Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS brachen mit dem NS-Staat. Sie überschritten scharf gezeichnete Grenzen: Die Normen der Militärjustiz, militärisch-maskuline Werte, territoriale Sperranlagen und Frontlinien, ideologische Feindbilder, ethnische Hierarchien und Sprachbarrieren. Desertieren war mit der Suche nach Zuflucht und Aufnahme, Amnestie und Anerkennung verbunden. Dabei stießen Deserteure auf politische und soziale Bedingungen, formuliert von Partisanen, den Alliierten, neutralen Staaten und schließlich von den Nachfolgestaaten NS-Deutschlands. Der politische Streit um die Deserteure der deutschen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg endete vor 15 Jahren mit einer umfassenden Rehabilitierung. Die Beiträge des Bandes rekapitulieren diesen Prozess und resultieren aus jüngeren Forschungen. Sie richten den Blick auf bislang wenig beachtete Aspekte, etwas dass ein Großteil der Deserteure nichtdeutscher Herkunft war und aus annektierten und besetzten Gebieten stammte.

Kerstin von Lingen und Peter Pirker (Hg.): Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS. Entziehungsformen, Solidarität, Verfolgung, Paderborn 2023 (Web)

Zu den Herausgeber*innen:

    • Peter Pirker ist Politikwissenschafter und Historiker. Er führte am Institut für Zeitgeschichte der Univ. Innsbruck von 2019 bis 2023 Forschungsprojekte zu Deserteuren der Wehrmacht und der Waffen-SS durch.
    • Kerstin von Lingen ist Historikerin, Professorin für Zeitgeschichte an der Univ. Wien. Ihre Forschungsinteressen gelten der Genozid- und Gewaltgeschichte, insbesondere dem Holocaust, zeithistorischer Rechtsgeschichte, Studien zu Memory, Identity and Apology, sowie der Migrations-und Zwangsarbeitsforschung.

Eine Kooperation von

      • Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universitätsbibliothek Wien
      • Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
        Forschungsschwerpunkt Diktaturen, Gewalt, Genozide der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien
      • Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck
      • Department of Modern History and Society, NTNU – Norwegian University of Science and Technology

*at the Library ist die Veranstaltungsreihe der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte und umfasst u.a. Ausstellungen, Buchpräsentationen und Podiumsdiskussionen.

Quelle: Newsletter des Instituts für Zeitgeschichte