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Vortrag: Christa Hämmerle: Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn 1868-1914, 14.04.2023, Wien

Institut für Historische Sozialforschung (Web)

Zeit: 13.04.2023, 18:30-20:00 Uhr
Ort: AK Bibliothek, Prinz-Eugen-Str. 20-22, 1040 Wien

Die Revolution von 1848 entzündete sich unter anderem an der Frage der Volksbewaffnung, der Abschaffung des Berufsmilitärs und der Einführung eines Wehrpflichtigenheeres. Warum gaben die Liberalen ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Stehenden Heer zwanzig Jahre später auf und befürworteten 1867 plötzlich die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht? In welchen Kreisen der Bevölkerung regte sich dagegen Protest – und weshalb? Wie erlebten wehrpflichtige junge Männer den Dienst in der neuen Armee, die nun plötzlich als „Schule des Volkes“, aber auch als „Schule der Männlichkeit“ inszeniert wurde? Solchen und vielen weiteren Aspekten widmet sich Christa Hämmerle in ihrem neuen Buch, das im Rahmen dieses Vortrages vorgestellt und diskutiert wird.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist notwendig. Link zur Anmeldung (Web)

Zur Vortragenden: Christa Hämmerle ist a.o. Universitätsprofessorin für Neuere Geschichte und Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Univ. Wien, Herausgeberin von L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft und Leiterin der Sammlung Frauennachlässe.

Zur Publikation: Christa Hämmerle: Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914), Campus Verlag, Frankfurt, 2022 (Web)
Die Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn – neu perspektiviert: Im Brennpunkt stehen etwa die legistische und soziale Militarisierung vor dem Ersten Weltkrieg und der »moderne« Anspruch der k. (u.) k. Armee, eine »Schule des Volkes« sowie eine »Schule der Männlichkeit« zu sein – und zwar für alle jungen Männer der multiethnischen Habsburgermonarchie. Doch wie sah die Praxis aus, wie Continue reading

Vortragsreihe: Let’s talk about sex! Zeitgeschichte und Sexualitäten, SoSe 2023, Hamburg

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Web)

Zeit: April bis Juli 2023, donnerstags, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Sexualitäten sind eingebunden in die Geschlechter- und Gesellschaftsordnungen ihrer Zeit. In diesen wurden und werden sie verhandelt, gelebt und bewertet, aber auch verboten und verfolgt. Sechs Referent:innen gehen in der Veranstaltungsreihe den zeitgeschichtlichen Konstruktionen und Aushandlungen von Sexualitäten auf den Grund. Wie wurden Sexualitäten politisiert und in welche Machtbeziehungen waren sie eingebunden? Wer bestimmte, was als ‚gesund‘, was als ‚abnormal‘ galt, was gewollt und begehrt sein sollte? An welchen Orten wurden Sexualitäten angeeignet, ermöglicht oder verhindert? Und: Wie kann eigentlich eine Geschichte der Sexualitäten geschrieben werden?

Programm

  • 20.04.2023: Benno Gammerl (Florenz): Geschichten von Sex, Sexualität und Sexualitäten: Wie lassen sie sich schreiben und inwiefern können emotionshistorische Ansätze dabei helfen?
  • 11.05.2023: Sebastian Bischoff (Bielefeld): Die Rechte und der Sex. Konservative und extrem rechte Perspektiven auf die „Sexuelle Revolution“ in der Bundesrepublik nach 1960
  • 01.06.2023: Anna Hájková (Warwick): Warum wir eine Geschichte der Sexualität des Holocaust brauchen. Eine Einführung
  • 15.06.2023: Alina Potempa (Berlin): Der Papst, die Moral und die „Stimme der Natur“ – Reden über Sex(ualität) im Kontext des „katholischen ’68“
  • 22.06.2023: Ulrike Schaper (Berlin): „Ist ja keine Schande mehr, heutzutage, wo es sogar einen Kolle gibt“ – Sextourismus, Sexotisierung und sexuelle Befreiung seit 1968
  • 13.07.2023: Andrea Rottmann (Berlin): Stadtgeschichte queeren: Urbane Räume zwischen privat und öffentlich Continue reading

Präsentation: WIEN-BERLIN. Hofgesellschaften Digital 23, 21.04.2023, Wien und virtueller Raum

Projekte „The Viennese Court. A prosopographical Portal (VieCPro)“, Marion Romberg und „Der Wiener Hof um 1800: Eliten, Herrschaft und Repräsentation (1790–1835)“, Katrin Keller (Web)

Zeit: Fr., 21.04.2023, 11.00-18.00 Uhr
Ort: ÖAW Campus, Bäckerstr. 13/Dr.-Ignaz-Seipel-Pl. 2, 1010 Wien und virtueller Raum

Unter dem Motto „Hofgesellschaften Digital“ werden die zwei Forschungsportale „Praktiken der Monarchie“ zum preußischen Hof im 19. Jhd. (Web) und „The Viennese Court. A prosopographical Portal“ zum habsburgischen Hof von der Mitte des 17. Jhd.s bis zum Ende des 18. Jhd.s (Web) präsentiert. In hybrid angebotenen Vorträgen geben die Projektteams aus Wien und Berlin facettenreiche Einblicke in die Entstehung, die inhaltlichen und digitalen Herausforderungen ebenso wie in die entwickelte Infrastruktur und deren Tools.
Interaktive Stationen ermöglichen es den Teilnehmer:innen, in den Forschungsportalen unmittelbar vor Ort selbständig oder durch einen Projektbeteiligten begleitet zu recherchieren. Dazu wird es Informationsstände und einen Büchertisch zu weiteren multidisziplinären digitalen Projekten zur Geschichte und Kultur der Habsburgermonarchie geben und es finden Posterpräsentationen zu innovativen Dissertationsprojekten aus dem Bereich der Hofforschung statt.

Teilnahme vor Ort: Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, am 21. April 2023 zwischen 11.00 und 18.00 Uhr am ÖAW-Campus, Bäckerstr. 13/Dr.-Ignaz-Seipel-Pl. 2, 1010 Wien, vorbeizukommen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Teilnahme virtuell: Für die Teilnahme am Livestream ist eine Registrierung notwendig unter (Web). Der Livestream wird über das Veranstaltungsportal gestreamt. Continue reading

Film und Gespräch: Renate Bertlmann – Später Triumph, 30.03.2023, Wien

Veranstaltung der Reihe „STICHWORT außer Haus“ (Web) in Koop. mit KGP Filmproduktion und SOHO in Ottakring (Web)

Zeit: Do., 30.03.2023, 19.00 Uhr
Ort: SOHO STUDIOS, Liebknechtg. 32, 1160 Wien

„Später Triumph – Renate Bertlmann“ porträ­tiert nicht nur eine herausragende Künstlerin mit enormem Durchhaltevermögen, sondern auch eine politische Rebellin. Denn die Wie­nerin war aktiv an der Zweiten Frauenbewe­gung der 1970er Jahre beteiligt und ist somit eine wichtige Zeitzeugin für eine der nachhal­tigsten gesellschaftlichen Veränderungen un­serer jüngeren Geschichte.

  • Filmvorführung  (45 Min., Regie: Susanne Riegler, KGP Filmproduktion und ORF, Ö 2023)
  • Gespräch mit Renate Bertlmann und Regisseurin Susanne Riegler; Moderation: Nina Schedlmayer, Journalistin und Kunstkritikerin

Anmeldung: sohostudios.at

Beschreibung: Nachdem Renate Bertlmanns Schaffen jahrzehntelang von heimischen Galerien und Museen ignoriert wurde, sind ihre Werke nun in großen internationalen Museen zu sehen und erzielen Spitzenpreise. Anlässlich des 80. Geburtstags von Renate Bertlmann blickt Susanne Riegler in ihrer Dokumentation „Später Triumph“ auf eine Frau, die seit den späten 1960er Jahren ununterbrochen künstlerisch arbeitet und unbeirrt und beharrlich ihre Themen vorantreibt. Dafür bedurfte es großer Ausdauer, Kraft und Durchhaltevermögen denn für ihre Arbeiten musste sie persönliche Demütigungen und Diffamierungen einstecken. Von ihren subversiv-ironischen und „schamlosen“ Enthüllungen traditioneller Rollenbilder und männlicher Selbstverliebtheit fühlten sich manche Männer auf den Schlips getreten. So auch Oswald Oberhuber, der einst als Leiter der Galerie nächst St. Stephan eine Serie abstrakter Hodenbilder ablehnte, weil er sich dadurch als Mann „exhibitioniert“ fühlte. Erst 40 Jahre später sollte die Tate Modern in London die Bilder ausstellen und dann auch kaufen. Es war eine späte Genugtuung für die Künstlerin. Continue reading

Projektpräsentation: „Tout Vienne me riait.“ Familiäre und höfische Beziehungen in den Memoiren der Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (1684-1732), 17.05.2023, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ und Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit: Selina Galka, Ines Peper, Chiara Petrolini, Michael Pölzl und Joëlle Weis (Web)

Zeit: 17.05.2023, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Nach einer Kindheit in den Niederlanden heiratete die Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (1784–1732) in den preußischen Hofadel ein und begleitete 1716 ihren Ehemann als preußischen Gesandten nach Wien; hier trat sie vom reformierten zum katholischen Glauben über und verbrachte in der Folge den Rest ihres Lebens im Exil in Breslau/Wrocław, Köln und Wien. Ihre in den 1720er -Jahren verfassten Lebenserinnerungen sind in zwei, passagenweise voneinander abweichenden Abschriften in französischer Sprache überliefert; insbesondere aus dem Raum der Habsburgermonarchie sind aus dieser Zeit keine vergleichbaren Selbstzeugnisse von Frauen erhalten.
Im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojekts entsteht eine moderne digitale Edition, die den Text unter anderem durch eine synoptische Lesefassung der beiden Überlieferungen, eine deutsche Übersetzung und digitale Auswertungswerkzeuge wie Topic Modelling und Netzwerkvisualisierung erschließt. Diese Funktionen werden gleichzeitig die inhaltliche Forschung des Projekts unterstützen. In deren Zentrum steht, ausgehend von dem von Claudia Ulbrich und Gabriele Jancke entwickelten Ansatz, autobiographisches Schreiben konsequent als soziales Handeln aufzufassen, das Beziehungsnetzwerk der Gräfin in Wien und Breslau. Daraus ergeben sich unter anderem Fragen nach den kommunikativen Strategien und dem intendierten Publikum der Memoiren sowie dem Gebrauch, den Zeitgenossen von dieser ungewöhnlichen Lebensgeschichte machten. Continue reading

Vortrag: Marcus Stiebing: Die Unsichtbaren sichtbar machen. „Kind-sein“ und Militär in der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert, 14.06.2023, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ in Koop. mit der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jhds. (ÖGE18) (Web)

Zeit: 14.06.2023, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Im Dezember 1751 veranlasste Maria Theresia die Einrichtung einer allgemeinen Militärakademie auf der Wiener Neustädter Burg. Ziel der Kaiserin war es, (nicht-)adlige Kinder ab sieben Jahren zum Zwecke der „allgemeinen Wohlfahrt“ und zum „Nutzen des Staates“ für den Kriegs- und Militärdienst auszubilden. Mit der Aufnahme in die Akademie vollzog sich der Alltag der aufgenommenen Zöglinge fortan in einem scheinbar durch und durch militärisch geprägten, sukzessive nach außen räumlich, sozial und ideell abgeschlossenen Raum. Der Vortrag problematisiert vor dem Hintergrund aktueller Debatten der kindheitshistorischen Forschung „Kind-sein“ im soziokulturellen Kontext des Militärs. Anhand ausgewählter Quellenbeispiele aus dem Wiener Kriegsarchiv lotet der Beitrag aus, erstens, wie „Kind-sein“ innerhalb der Theresianischen Militärakademie räumlich, ideell und sozial konstruiert wurde und, zweitens, inwieweit es die Quellen zulassen, insbesondere das Handeln von Kindern herauszuarbeiten.

Moderation: Mona Garloff (ÖGE18, Innsbruck)

Marcus Stiebing studierte Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik und Latinistik. 2020 promovierte er im Rahmen eines Promotionsstipendiums der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Univ. Jena zur politischen Entscheidungsfindung um 1618. Seit April 2022 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit der Univ. Stuttgart tätig. Gegenwärtig forscht er zur Geschichte der Kindheit im langen 18. Jhd.

Zoom-Zugang: https://univienna.zoom.us/j/63710991944?pwd=THB6K2lLTTRGcWJ0WExTeG5TZnBWZz09

4. Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte, 21.-22.04.2023, Berlin

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte (AKSG) in Koop. mit den Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic Univ. (IPU) Berlin (Web)

Zeit: 21.-22.04.2023
Ort: Berlin
Anmeldung: 10.04.2023

2023 jährt sich die Große Strafrechtsreform der BRD zum 50. Mal. Das Strafgesetz schützte fortan explizit die sexuelle Selbstbestimmung der Einzelnen und stellte nicht mehr eine sogenannte „Unsittlichkeit“ von Taten in den Mittelpunkt. Kann die Reform von 1973 rückblickend als bedeutsames Ereignis im Zeichen einer allgemeinen gesellschaftlichen Tendenz zu einer Enttraditionalisierung westlicher Sexualkultur erscheinen, so verweisen etwa die dato verbliebenen rechtlichen Einschränkungen (z. B. des sexuellen Verkehrs unter Männern) zugleich auf widersprüchliche Tendenzen in dieser Entwicklung. Über den Bereich des Rechts hinaus ist Sexualität bis heute ein Terrain widersprüchlicher Verhältnisse und Wirkungsweisen von gleichzeitigen Liberalisierungstendenzen und Restriktionen.
Die 4. Jahrestagung lädt zur Diskussion historischer, politischer, ideologischer und juristischer Facetten jüngster Sexualitätsgeschichte in Verknüpfung mit psychoanalytischen Perspektiven ein: Auf welche Weisen sind in den gesellschaftlichen Wandel sexueller Verhältnisse unbewusste Dynamiken, Lust, Fantasien und Abwehrprozesse involviert und welche spezifischen Erkenntnismöglichkeiten stellt die Psychoanalyse bereit?

Programm (PDF)

Panels: Sexualmoral im Wandel | Penetrieren, Onanieren, Phantasieren | Sexualität und Jugend – Konfliktgeschichten |Queere Sexualitäten, Gesundheitsprävention und Menschenrechte | Psychoanalytische Theorien der Sexualität im Widerstreit

Keynote-Vorträge: Lilli Gast (Berlin): Dem Trieb auf der Spur – Lose Gedanken zu den Erkenntniswegen der Psychoanalyse | Monika Frommel (Kiel): Der Wechsel vom strafrechtlichen Schutz der „Sittlichkeit“ hin zur Stärkung des sexuellen Selbstbestimmungsrechts

Buchpräsentation: Julia Harnoncourt: Befreiung der Frau. Texte zur Geschichte eines weltweiten Kampfes, 23.03.2023, Wien

Veranstaltung im Rahmen vom „Frauenstudienzirkel“ (Web)

Zeit: 23.03.2023, 18.00 Uhr
Ort: ega-Frauen im Zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Ungleiche Geschlechterverhältnisse sind noch immer tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Der Kampf für die Befreiung der Frau von patriarchaler Unterdrückung, wirtschaftlicher Abhängigkeit und Sexismus sowie für soziale Gleichheit steht nach wie vor auf der Tagesordnung jeder wahrhaften emanzipativen und progressiven Bewegung.
Julia Harnoncourt versammelte im Buch „Befreiung der Frau“ Schriften und Analysen von Aktivistinnen und Theoretikerinnen aus zwei Jahrhunderten des Kampfes. Von den Kämpferinnen der ArbeiterInnenbewegung bis zu den Feministinnen nach dem Zweiten Weltkrieg, von der afroamerikanischen Frauenbewegung bis zu den Vertreterinnen des Globalen Südens, von Clara Zetkin und Simone de Beauvoir bis zur Zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre wird versucht, möglichst viele verschiedene Analyse- und Lösungsansätze zu Wort kommen zu lassen.
So zum Beispiel die Frage nach biologischem und sozialem Geschlecht oder nach gerechter Verteilung. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Verhältnis von Frauen zur Arbeit, wobei Haus- und Pflegearbeit besonders kontrovers diskutiert wird. Der Slogan „Das Private ist politisch“ betrifft nicht nur die Hausarbeit, sondern auch den weiblichen Körper, Liebe und Sexualität. Im Kampf gegen die Ungleichheit stellt sich schließlich auch die Frage, mit wem überhaupt zusammen gekämpft werden kann. Können Männer die Interessen von Frauen vertreten? Und können von Rassismus oder globaler Ungleichheit betroffene Frauen mit weißen Frauen aus dem Norden gemeinsam um ihre Rechte kämpfen, wenn alle unterschiedliche Erfahrungen machen?
Das Buch zeigt verschiedene Perspektiven und Antworten aus unterschiedlichen feministischen Kämpfen und Regionen der Welt – mit Texten von: Aktion unabhängiger Frauen (AUF), Simone de Beauvoir, Veronika Bennholdt-Thomsen, Kimberlé Crenshaw, Mariarosa Dalla Costa, Angela Davis, Virginie Despentes, Zohra Drif, Valie Export, Continue reading

Podiumsdiskussion: Diversität im Feminismus, 21.03.2023, Wien

Frauenbildungsstätte Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)

Zeit: Di., 21.03.2023, 18:00 Uhr
Ort: C3, Centrum für Internationale Entwicklung, 1090 Wien

Es bestehen heute die vielfältigsten Vorstellungen darüber, was Feminismus ist oder nicht ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Unterschiedliche Strömungen – Autonomer Feminismus/ BiPoC-Feminismus/ Differenzfeminismus/ Gleichstellungsfeminismus/ Queerfeminismus/ Transfeminismus – stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber oder im besten Fall nebeneinander. Aber gerade in Zeiten eines rechtspopulistischen und antifeministischen Backlashs ist es doch wichtig miteinander ins Gespräch zu kommen, Allianzen zu bilden und das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Mit dieser Motivation hat die Frauenhetz diese Veranstaltung organisiert.

Diskussion mit: Flora Alvarado-Dupuy, Eva Geber, Barbara Grubner, Hanna Hacker und Zoe* Steinsberger; Moderation: Fanny Rasul

Nach dem Podium laden die Veranstalterinnen zu Getränken und Snacks.

Die Veranstaltung ist offen für alle. Gefördert von dem Sonderprojekttopf der Österreichischen Hochschüler_innenschaft Bundesvertretung

Quelle: Female-l

Vortrag Udo Kelle: „Administrative research“ zwischen Evidenzbasierung und politischer Zielorientierung: 90 Jahre nach Käthe Leichter und Paul Lazarsfeld, 30.03.2023, Wien

Institut für Höhere Studien (IHS) (Web)

Zeit: 30.03.2023, 14:00-16:00 Uhr
Ort: IHS, Josefstädter Str. 39, 1080 Wien, Lecture Room E02

Die Tradition empirischer Sozialforschung, die mit dem Anspruch auftritt, Evidenz zur Beantwortung aktueller (sozial)politischer Fragestellungen zu liefern, lässt sich bis in das „Rote Wien“ der Zwischenkriegszeit zurückverfolgen. Käthe Leichters Studien zur Lebenssituation von Arbeiterfrauen oder die berühmte Marienthalstudie repräsentieren paradigmatische Vorläufer des von Paul Lazarsfeld in seinem US-amerikanischen Exil später so genannten „administrative research“, einer politiknahen Sozialforschung, wie sie heute in großen Maßstäben an eigens darauf spezialisierten Instituten unter verschiedenen Etiketten – etwa denen der sozialwissenschaftlichen Auftrags-, Begleit- oder Evaluationsforschung – stattfindet. Diese kämpft aber auch seit ihren Anfängen mit methodologischen, politischen und ethischen Grundlagenproblemen, etwa Fragen nach ihren normativen Grundlagen betreffend. Protagonist:innen der Frühzeit, wie Leichter und Lazarsfeld, räumten offen ein, dass Sie wesentliche Forschungsimpulse aus ihrer politischen Arbeit auf dem linken Flügel von Arbeiterbewegung und SDAP empfangen hatten, sahen darin jedoch keinen Widerspruch zu ihrem Anspruch auf eine streng objektive Empirie, wie sie dem positivistischen Wissenschaftsideal des Wiener Kreises entsprach.
Jedoch ist das Verhältnis zwischen wissenschaftlich ermittelten „Fakten“ einerseits und politischen Zielen seit dem „Werturteilsstreit“ immer wieder problematisiert worden, zuletzt in Debatten um die methodologische Bedeutung von realistischen vs. konstruktivistischen Positionen oder in der Auseinandersetzung mit populistischen Strategien der Desinformation. Diese Kontroversen sind keine Glasperlenspiele, sondern für die Forschungspraxis unmittelbar relevant. Hier sehen sich Forschende oft von mehreren Seiten gleichzeitig bedrängt: auftraggebende Institutionen üben Druck aus, wenn Continue reading