Der 23jährige Richard Pöhn (geb. 1892) war als Mannschaftssoldat der „Tiroler Kaiserjäger“ an unbestimmbaren Orten in Südtirol „in Stellung“, also direkt in Feuergefechten, eingesetzt. In der regelmäßigen Korrespondenz mit der Mutter und den Geschwistern in Wien, die immer auch „Grüße an alle“ enthalten, formuliert er wiederholt die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges.
Feldpostkarte an die Mutter Amalie Pöhn, 2. Dezember 1915
2./12. 1915
Liebe Mama!
Wie ich dir schon mitteilte habe ich gestern das 4. große Paket erhalten, nochmals vielen Dank. Ich schreib schnell eine Karte das der, der mir das Paket brachte es gleich mitnehmen konnte. So das du es gleich erfahrst. Du kannst dir nicht vorstellen welche Freude ich hatte. Die Lampe ist viel zu schön fürs Feld. Draute mir lange keine verlangen da ich wusste dass du mir eine neue kaufen wirst. Da viel mir die alte ein und ich schrieb darum. Würstl, Rum, Tee, Schokolade, Butter, u. so weiter, alles kamm gut erhalten an. Die letzten 3 Tage ging es gut. 2 Tage je ein kleines am 3 ein großes Paket. Viele herzliche Grüße und Küße von deinem Sohn Richard.
Grüße an alle.
Feldpostkarte an die Mutter Amalie Pöhn, 13. Dezember 1915
13.12. 1915
Liebe Mama!
Wie ich hörte sollen wir in ein bar Tagen abgelöst werden, was uns allen nicht recht ist da es wir hier sehr schön hatten, wenn auch oft sehr langweilig da wir von der Welt ganz abgeschloßen waren. Da kamen wir hierher in ein Quatier auf ein bar Tage ehe wir wieder in eine Stellung gehen. Continue reading