Workshop: Body Meets Politics | Vortrag David Halperin: Tragedy Into Melodram. Towards a Poetics of Gay Male Culture, 20.05.08, Wien

Referat für Genderforschung der Universität Wien

Der am 20. Mai 2008 stattfindende Graduiertenworkshop widmet sich aktuellen Positionen der Queer Theory. Entlang der Themenfelder „soziale Bewegungen“, „Performance“ und „Regulation“ diskutieren Studierende mit ausgewählten Expertinnen und Experten.

Respondenzen

  • Univ.Prof. Dr. David Halperin (Chicago)
  • Dr.in Erzsébet Barát (Budapest)
  • Dr.in Astrid M. Fellner (Wien)
  • Univ.Prof. Dr. Nikolaus Benke (Wien)
  • Ao. Univ.Prof.in Dr.in Elisabeth Holzleithner (Wien)

Als Abschluss der Veranstaltung wird David Halperin um 18:00h den Abendvortrag „Tragedy Into Melodrama: Towards a Poetics of Gay Male Culture“ in der Aula am Universitätscampus halten.

Das gesamte Programm für den eintägigen Workshop ist hier zu finden: Flyer (PDF).

Hintergrund

Der Workshop knüpft thematisch an die im Vorjahr erfolgreich durchgeführte VeranstaltungGender Meets Body“ an. Während das Forschungsinteresse dabei vor allem der Frage galt, wie individuelle Geschlechtskonstruktionen und institutionalisiertes Geschlechterwissen der Natur- und Lebenswissenschaften interagieren, soll in der diesjährigen Veranstaltung der Focus noch stärker auf Körperpolitiken gerichtet sein. Die rhetorische Figur von Otherness als das Andere der Norm bzw. als Devianz, soll auf ihre de/stabilisierende Funktion im Rahmen von Differenzdiskursen und Geschlechterasymmetrien hin untersucht werden. Im Zentrum steht die Frage nach einer Handlungsmacht – im Sinne von agency (Butler) -, die auf einer kollektiven Erfahrung von Otherness gründet. Kann eine Gruppe auf der Grundlage von Otherness agieren und kämpfen, ohne eine gemeinsame Identität, als Grundlage ihrer Handlungen zu haben?

Ziele des Workshops

Die geplante Veranstaltung dient einerseits der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Thematiken der Queer Studies aus verschiedenen Disziplinen. Andererseits bietet sie NachwuchswissenschafterInnen die Möglichkeit, in Kleingruppen mit den renommierten ForscherInnen David Halperin (USA), Erzsébet Bárat (HU), Astrid Fellner (A), Nikolaus Benke (A) und Elisabeth Holzleithner (A) konkrete Fragen zu erarbeiten und zu diskutieren.

Im Zentrum des Workshops steht die politische Dimension sexueller Identitäten in verschiedenen nationalen Kontexten. Zum einen geht es somit um Queerness als soziale Bewegung und Widerstandspraktiken, um die Verbindung von theoretischem Anspruch and politischen Forderungen. Zum anderen werden verschiedene Formen der Inszenierung und Rituale von Queerness beleuchtet, sei es die vom Neoliberalismus gekennzeichnete Coming-out-Erzählung oder queere Ästhetik im Sinne von Lifestyle. Schließlich werden noch Machttechniken und Regulierungsverfahren untersucht, die sich durch Gesetzgebung und Rechtssprechung manifestieren. In diesem Zusammenhang sollen nicht die so genannte Homo-Ehe, sondern auch Eingriffe in die Sexualität beispielsweise durch Sexualstrafgesetzgebung diskutiert werden. Thematisiert wird auch die Regulation des Körpers anhand der rechtlichen Situation von Transgender- oder intersexuellen Personen.

Wie aus diesen Thematiken hervorgeht, besteht ein zentrales Anliegen des Workshops darin, Queer Theory mit der tatsächlichen Lebensrealität und den Forderungen marginalisierter Gruppen zu verbinden. Geschlecht und sexuelle Orientierung werden im Sinne der Intersektionalität gemeinsam mit weiteren Differenzkategorien wie Ethnie, Alter, Klasse thematisiert. Der Workshop soll mit der Vielfalt der angesprochenen Themen zu weiteren Diskussionen anregen und insbesondere für die NachwuchswissenschafterInnen Impulse für deren Arbeiten liefern.

aus: https://www.univie.ac.at/gender/index.php?id=1

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