Veranstaltung im Rahmen der Reieh: Geh Denken! des Vereins GEDENKDIENST (Web); Mit Unterstützung von: ZukunftsFonds der Rep. Österreich, StRV/InstitutsGruppe Geschichte an der Univ. Wien; Konzept und Organisation: Linda Erker, Nikolina Franjkic, Jutta Fuchshuber, Ina Markova, Agnes Meisinger und Lukas Meissel; Semester-Programm als PDF.
Zeit: Mi., 20.04.2016, 19 Uhr
Ort: Veranstaltungslokal Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Evelina Merová, geborene Landová, wurde 1930 in eine jüdisch-assimilierte Familie in Prag geboren und wuchs dort in einem behüteten Umfeld auf. Nach der Okkupation der sogenannten ,Resttschechei‘ durch das Deutsche Reich im März 1939 begann auch dort die schrittweise Ausgrenzung und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung. Anfang Juli 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt nördlich von Prag deportiert und lebte dort im Mädchenheim L410. Ende 1943 wurde Evelina Merová in einem sogenannten ,Osttransport‘ weiter in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Dort musste sie im ,Theresienstädter Familienlager‘ leben, später wurde sie weiter in das KZ Stutthof und die Arbeitslager Dörbeck und Guttau deportiert. Im Jänner 1945 erlebte sie dort die Befreiung durch die Rote Armee. Danach begann für Evelina Merová ein neues Leben in Leningrad, wo sie als Germanistin promovierte und eine Familie gründete. Seit Mitte der 1990er-Jahre lebt sie wieder in Prag und ist als Zeitzeugin aktiv.
Geh Denken! Spezial wird in Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt Wien veranstaltet.
Buchtipp: Evelina Merová, Lebenslauf auf einer Seite. Prag – Theresienstadt – Auschwitz – Leningrad – Prag, hrsg. von Hannelore Brenner, erscheint 2016.