Vortrag: Beate Wagner-Hasel: Das antike Hauswesen. Soziale Zusammensetzung und Erbstrategien, 19.05.2016, Wien

Dekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät und Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien
Zeit: Do, 19. Mai 2016, 18 Uhr c.t.
Ort: Institut für Klassische Archäologie, 1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1
Seit den 1980er Jahren wird in den Altertums-Wissenschaften das traditionelle Konzept einer Trennung zwischen ‚öffentlicher‘ und ‚privater‘ Sphäre diskutiert. Im Zentrum der Debatte steht das Haus bzw. das Hauswesen. Die Diskussion findet zum einen auf der Ebene der räumlichen Organisation des römischen Hauswesens, zum anderen auf der Ebene geschlechtsspezifischer Räume statt. Erstere wird vornehmlich von Archäolog/innen geführt, die nach Jahren der Diskussion über den öffentlichen Charakter des römischen Hauswesens nun nach Räumen von ‚privacy‘ fahnden.
Daneben ist in der althistorischen Genderforschung das Konzept der komplementären und getrennten Räume entwickelt worden, das auf anthropologische Forschungen in zeitgenössischen mediterranen Gesellschaften zurückgeht und geschlechtsspezifische Grenzlinien sowohl innerhalb eines Hauswesens als auch eines Gemeinwesens berücksichtigt.
Der Vortrag wird sich der Frage in diachroner Perspektive nähern und sich vor allem mit der sozialen Zusammensetzung des Hauses und mit Erbstrategien beschäftigen, um daraus Rückschlüsse auf die Definition des „Privaten“ zu ziehen.