Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften in Kooperation mit dem Forschernetzwerk EMoDiR – Early Modern religious Dissents and Radicalism (Web); Xenia von Tippelskirch und Elisabeth Fischer
Zeit: 01.-02.12.2016
Ort: Berlin
Bewerbungsschluss: 10.08.2016
Religiöse Zugehörigkeiten wurden im frühneuzeitlichen Europa häufig über spezifische Gesten und besondere Kleidungsstücke kommuniziert. Es lassen sich zahlreiche Beispiele finden, in denen die konfessionelle Abgrenzung und Zuschreibung über die Deskription von Körperpraktiken erfolgte. Man denke nur an polemische Attacken gegen vermutete Sexualpraktiken, an Diskussionen über die Praxis der Selbstkasteiung, an das Auspeitschen von Andersgläubigen oder, spezieller, an die Debatten über Quäker, die nur im Gottesdienst und nicht vor sozial höhergestellten Personen den Hut zogen.
Dass Körperpraktiken im christlichen Europa eine große Rolle spielten, lässt sich zurückführen auf die Bedeutung ritueller Gesten im liturgischen Kontext, auf die Tradition der Imitation des geschundenen Körpers Christi, auf Reinheitsdiskurse und auf Sexualpraktiken regulierende gesellschaftliche Normen. Weiterlesen, English Version und Quelle … (Web)