Noyan Dinçkal, Europäische Wissens- und Kommunikationsgeschichte der Moderne, Univ. Siegen; Sabine Schleiermacher, Institut für Geschichte der Medizin und Ethik der Medizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Ort: Universität Siegen
Zeit: 29.-29.06.2019
Einreichfrist: 31.01.2019
Das Thema Kriegsversehrung rückt zunehmend in den Fokus der historischen Forschung. Angesichts der Jugoslawien-Kriege, der Debatten um die (neuen) Aufgaben der Bundeswehr, der Golfkriege oder des aktuellen „Krieges gegen den Terror“ – um einige Bespiele zu nennen – scheint das Bedürfnis nach einer historischen Deutung der Effekte und Rückwirkungen kriegerischer Konflikte auf die kriegsführenden Länder zuzunehmen. Nachdem auch deutsche Bundeswehrsoldat/innen aus ihren Auslandseinsätzen mit physischen und psychischen Verletzungen zurückkehren, ist die Frage nach den Strategien im Umgang mit und der Kompensation von Kriegsversehrungen verstärkt von öffentlichem Interesse, worauf auch die aktuellen Diskussionen über posttraumatische Belastungsstörungen verweisen.
Es ist schon häufig darauf hingewiesen worden, dass die Kriege des 20. Jhds. und speziell die beiden Weltkriege durch die Senkung der Gewaltschwellen und durch einen bislang unbekannten Grad der Mobilisierung und Vernichtung von Material und Menschen gekennzeichnet waren. Allein während des Zweiten Weltkriegs wurden über 50 Millionen Menschen getötet oder verletzt. Im Zusammenspiel von maschineller Zerstörungsgewalt und dem Einsatz wissenschaftlich-medizinischer Mittel zum Erhalt von Leben überlebten immer mehr Soldaten schwerstverletzt. Die Nachkriegsgesellschaften … weiterlesen und Quelle (Web).