Forschungsplattform „Gender und Diversität“ (Web)
Zeit: Mi., 29.05.2019, 16:00-18:00 Uhr
Ort: Institut für Höhere Studien, Josefstädter Str. 39, 1080 Wien
Johanna Dohnal (1939–2010) war eine Ausnahmepolitikerin und Pionierin der österreichischen Frauenpolitik. Die Politikwissenschafterinnen Alexandra Weiss und Erika Thurner haben 2019 bei ProMedia das Buch „Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik“ herausgegeben (Link). Die darin versammelten von Johanna Dohnal verfassten Beiträge dokumentieren ihr Verständnis von Politik und lassen ihr Engagement als erste österreichische Frauenministerin Revue passieren.
Eingeleitet wird das Buch durch eine biografische Darstellung: Die Erfahrungen von Armut, Krieg und der NS-Herrschaft waren für Johanna Dohnal ebenso prägend wie die Entmündigung der Frauen durch ein vormodernes Familien- und Eherecht. In ihrer Vision des Feminismus gehören Geschlechterpolitik und demokratischer Sozialismus untrennbar zusammen. Abgerundet werden die zeithistorischen Texte Dohnals mit einer politikwissenschaftlichen Analyse der Frauenpolitik in Österreich seit den 1970er Jahren bis heute.
In ihrem Vortrag kontextualisiert die Herausgeberin Alexandra Weiss das Wirken von Johanna Dohnal zeithistorisch-politikwissenschaftlich und diskutiert die Relevanz, Herausforderungen und Perspektiven ihrer Ansätze für eine aktuelle emanzipatorische Frauenpolitik.
Susanne Feigl, eine der Biographinnen Johanna Dohnals und Autorin u.a. zu Gleichstellungspolitik und zur SPÖ-Frauenorganisation, kommentiert den Vortrag.
Die Veranstaltung wird von Angela Wroblewski moderiert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum informellen Austausch mit kleinem Buffet.
Alexandra Weiss ist Koordinatorin im Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck, sowie externe Lektorin an verschiedenen Universitätsinstituten und Fachhochschulen in Österreich. Sie forscht als Politikwissenschafterin zu Themen der feministischen Frauen- und Geschlechterforschung, Globalisierung und die Transformation von (Sozial-)Staaten, Formierungen zivilgesellschaftlichen Protests, Wohlfahrtsregime und die Regulierung von Frauen(erwerbs)arbeit und Armut.
Susanne Feigl ist Journalistin und freie Autorin. Sie war drei Jahre Kolumnistin der „Neuen Kronen Zeitung“ und zehn Jahre Chefredakteurin der Wochenzeitung „die frau“. 2002 veröffentlichte sie im Ueberreuter-Verlag die Dohnal-Biografie „Was gehen mich seine Knöpfe an?“
Um Anmeldung unter gender@ihs.ac.at bis zum 24.05.2019 wird gebeten.
Quelle: Female-l