Österreichische Akademie der Wissenschaften
Zeit: 15.07.2019, 17.00 Uhr
Ort: ÖAW, Raum 01.50, Hollandstraße 11-13, 1020 Wien
Einladung als PDF
Basierend auf ihrer Publikation „Österreichische und deutsche Reiseberichte mit bosnisch-herzegowinischer Thematik bis 1940“ befasst sich Amira Žmiric in diesem Vortrag mit 95 deutschsprachigen – vor allem österreichischen – Reiseberichten über Bosnien und Herzegowina, die zwischen 1496 und 1941 verfasst worden sind. Der Fokus wird dabei auf die Darstellung des Fremden/des Anderen Bosniens und der Herzegowina (Orientalismus, Exotismus, Balkanismus) liegen.
Es wird gefragt, inwiefern in dieser Literatur Vorurteile und Stereotype erkennbar sind und wie die Texte gegebenenfalls mit diesen Vorurteilen und Stereotypen umgehen: Versuchen die Berichte sie zu entkräften und ihnen etwas entgegenzusetzen, mildern sie diese ab – oder bestätigen sie diese sogar? Stecken im Kern der Reiseberichte auch politische Motive? Wie wird „Fremde“ insgesamt formuliert? Interessant ist zudem die Frage, ob auch die Autoren der Reiseberichte dem Fremden eigentlich fremd bleiben? Diese Reiseberichte sind jedenfalls wichtige literarische Zeugnisse einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Raumes.
Amira Žmiric ist Universitätsdozentin an der Universität Banja Luka und a.o. Professorin für deutschsprachige Literatur an der Universität Tuzla. Sie studierte Germanistik in Sarajevo und promovierte 2009 in Novi Sad. Forschungsaufenthalte in Wien, Graz und Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind deutschsprachige Reiseberichte über Bosnien-Herzegowina, Robert Michels literarisches Schaffen, Trivialliteratur sowie Karikaturen mit bosnisch-herzegowinischer Thematik.