Interdisziplinäre Tagung: Privatheit, 19./20.11.2010, Passau

Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt für Privatheit (IFSP) der Universität Passau, Passau

Zeit: 19.-20.11.2010
Ort: Universität Passau, ITZ/IH 017
Anmeldung bis 02.11.2010

Spätestens durch das geflügelte Wort von Privatheit als dem „right to be left alone“ (Warren/Brandeis 1890) ist sie Gegenstand interdisziplinärer Forschung. Das Private wie auch die jeweilige Relation zum Nicht-Privaten wird als kulturelle, epochen-, schicht- und altersgruppenspezifische Variable angesehen. Es ist somit ein abgeleitetes, sekundäres, relationales Phänomen, das einen seiner möglichen Gegenbegriffe als primäre Gegebenheit voraussetzt und zunächst durch die Abwesenheit bestimmter Merkmale des oppositionellen Phänomens charakterisiert ist. Die analytische Rekonstruktion der realen oder abstrakten Formen und Funktionen der Grenzziehung zwischen ‚Privatem‘ und ‚Nicht-Privatem‘ sowie deren historische Dynamik stellt eine Annäherung an jeweils spezifische Mentalitäten dar.

Ziel der interdisziplinären Tagung ist es, Forschungsperspektiven aus allen relevanten Disziplinen (insbesondere auch Rechtswissenschaft und Informatik) eine Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Formen und Funktionen von ‚Privatheit‘ und deren Transformationen vorzunehmen und zur Genese einer semiotisch fundierten Theorie der Privatheit beizutragen, die medien- und kulturwissenschaftlich anschlussfähig sowie informationstheoretisch und rechtswissenschaftlich anwendbar ist.

Programm

Freitag, 19. November 2010

Ab 09:00: Ausgabe der Tagungsunterlagen, Kaffee
09:45-10:00: Hans Krah (Passau): Begrüßung
10:00-10:45: Marion Albers (Hamburg): Privatheitsschutz als Grundrechtsproblem
10:45-11:30: Ünal Bilir (Canakkale/Türkei): Die Verletzung der Privatsphäre im Namen der politischen Ethik
11:30-11:45: Kaffeepause
11:45-12:30: Kirsten Brukamp (Aachen): Privatheit des Körpers. Privatheit des Gehirns

12:30-14:30: Mittagspause
14:30-15:15: Thomas Waitz (Dortmund): Fernsehen als Agentur des Privaten
15:15-16:00: Falko Blask (München): Mythos der Privatheit versus Illusion der Öffentlichkeit
16:00-16:30: Kaffeepause
16:30-17:15: Marc Bieling & Tom Bieling (Berlin): Interaktion an der Schnittstelle von Privatheit und Öffentlichkeit
17:15-18:00: Elena Zanichelli (Berlin): Rhetorik des Privaten als Kunststrategie der 1990er Jahre

Samstag 20. November 2010

09:30-10:15: Jens Ruchatz (Erlangen): Vom Tagebuch zum Blog. Eine kurze Mediengeschichte des Privaten.
10:15-11:00: Jan-Hinrik Schmidt (Hamburg): Persönliche Öffentlichkeiten und Privatsphäre im Web 2.0
11:00-11:15: Kaffeepause
11:15-12:00: Jan-Oliver Decker (Kiel): Konzeption der privaten Person in Internetportalen
12:00-12:30: Abschlussdiskussion

Kontakt:
Stefan Halft
Universität Passau, Innstraße 29, 94032 Passau
(08 51) 5 09-27 75
Stefan.Halft@uni-passau.de
Aktuelles Tagungsprogramm online: http://www.uni-passau.de/3356.html

Quelle: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=14784

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