Buchpräsentation: Margareth Lanzinger und Edith Saurer: Politiken der Verwandtschaft. Beziehungsnetze, Geschlecht und Recht, 09.10.2007, Wien

Im Zuge der Verlagspräsentation von Vienna University Press wird u.a. auch der von Margareth Lanzinger und Edith Saurer herausgegebene Sammelband: Politiken der Verwandtschaft. Beziehungsnetze, Geschlecht und Recht (Göttingen 2007) präsentiert.

Zeit: Dienstag, 9. Oktober 2007, 19 Uhr
Ort: Kleiner Lesesaal der Universitätsbibliothek, Universität Wien

Entgegen der Annahme, Verwandtschaft habe seit dem Mittelalter kontinuierlich an Bedeutung verloren und sei von anderen Institutionen abgelöst worden, zeichnet sich auf Basis neuerer Forschungen ein sehr viel differenzierteres Bild ab. Verwandtschaft bleibt wichtig: als soziales Beziehungsnetz in schwierigen und neuen Lebenssituationen, für die Flüsse materieller Ressourcen ebenso wie für das Erreichen sozialer und politischer Positionen. Und nicht zuletzt wird sie zunehmend wichtig als Heiratsmarkt. Dieses ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert im Ansteigen begriffene Phänomen verweist gleichermaßen auf einen konzeptionellen Bedeutungsverlust von Verwandtschaft – im Sinne einer Enttabuisierung – wie auf einen Bedeutungszuwachs in Hinblick auf ihren ›Gebrauch‹. Dieser konnte mitunter existenziell sein, war aber auch von Konflikten und sozialer Kontrolle, von Abhängigkeiten und Verpflichtungen geprägt.

Margareth Lanzinger und Edith Saurer (Hg.): Politiken der Verwandtschaft. Beziehungsnetze, Geschlecht und Recht. Göttingen: University Press bi V&R unipress 2007.

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